Seit gegrüßt, liebe Brüder und Schwestern im Kleister!
Es ist schon lange her, dass ich mich hier zu Wort gemeldet oder etwas gezeigt habe. Ich habe einfach mal eine Auszeit vom Modellbau gemacht, und mich anderem gewidmet. Aber jetzt will ich es wieder versuchen. Mal sehen, was ich alles verlernt habe.
Für meinen Wiedereinstieg habe ich mir mal was ganz Neues ausgesucht. Einen Hubschrauber. Aber nicht irgend einen - ein Oldtimer ist es geworden.
Der Beobachtungshubschrauber PKZ-2 von 1918 in 1:33 von GPM.
1916 nahm ein Major der Österreich-Ungarischen Armee, Stephan Petroczy von Petrocz, die Idee auf, Beobachtungsballons durch etwas Neues und Modernes zu ersetzen. Die Nachteile der Ballons waren vor allem der Wasserstoff, der sie teuer und verletzlich machte (ja, so ein Wasserstoff gefüllter Ballon gibt beim kleinsten Funken ein schönes Feuerwerk) und der hohe Personalaufwand.
Im Fliegerarsenal in Fischamend (nahe Wien, ehemals k.u.k. Militäraeronautische Anstalt), damals das Zentrum der Luftfahrtentwicklung in Österreich-Ungarn, baute er mit Oberleutnant Dr. Theodor von Kármán (der berühmte Aerodynamiker, 1881 - 1963) und Ingenieurleutnant Wilhelm Zurovec 1916 den PKZ-1, ein Fluggerät, dass man mit viel Fantasie schon einen Hubschrauber nennen kann, damals aber noch Schraubenfesselflieger hieß. Der PKZ-1 hatte nur einen Elektromotor und sollte zeigen, ob das Prinzip überhaupt funktionierte. Und das tat es. Allerdings brannte der E-Motor nach 15 Minuten Flug durch, und wegen der Material-Knappheit im 1. Weltkrieg konnte er nicht repariert werden.
Vor allem Zurovec arbeitete weiter an dem Prinzip und baute 1918 den PKZ-2. Einen ganz neue Konstruktion mit drei 100 PS Motoren die die zwei gegenläufigen Rotoren antrieben. Drei Ausleger sollten ihn stabil halten, und gesteuert wurde er durch drei Kabel vom Boden aus, die an den Spitzen der Ausleger befestigt waren. Der Beobachter stand in einer kleinen Gondel über den Rotoren.
Im April begannen die Test. Und die bald zeigte sich, dass stärkere Motoren gebraucht wurden. Am 10 Juni sollte der PKZ-2 dann vor ein paar hohen Offizieren der Österreichisch-Ungarischen Armee vorgeführt werden, und stürzte prompt ab. Die Motoren waren zu heiß geworden und hatten an Leistung verloren. Das war das endgültige aus der Entwicklung.
Technische Daten:
Gewicht: ca. 1200 kg (inkl. Treibstoff f. 1 Stunde, unbemannt)
Motor: zuerst 3x Gnome Rhone Umlaufmotore mit je 100 PS Leistung, Später 3x Le Rhone Umlaufmotore mit je 120 PS
Rotordurchmesser 6m
Rotordrehzahl: ca. 600 U/min
Insgesamt 36 unbemannte Flüge