Hallo Modellbaufreunde !
Obwohl nicht bei der Tagung in Bremerhaven angekündigt, haben wir uns entschlossen, kurzfristig ein weiteres Mini-Modell mit den U-Booten der Bundesmarine Klasse 201 (U-HAI und U-HECHT) bzw des Typs XXIII der Kriegsmarine herauszugeben. Der Grund dafür ist einfach die rege Nachfrage nach den U-Booten der Klassen 206A und 212A. Da die o.g. Boote sehr gut dokumentiert sind (siehe insbesondere RÖSSLER/ KÖHL, Bernhard&Graefe Verlag, Vom Original zum Modell) war es auch kein Problem, eurem mehrfach geäußerten Wunsch nachzukommen.
Zunächst ein paar Angaben zu Geschichte und Technik:
Bereits seit Anfang der 40-er Jahre war es der deutschen Kriegsmarine nicht mehr möglich, die Straße von Gibraltar zu passieren und im Mittelmeer zu operieren. Die alliierten Streitkräfte konnte so von der Kriegsmarine unbehelligt Vorbereitungen treffen, um Deutschland über Italien vom Süden aus anzugreifen. Daraufhin wurde ein besonders kleiner U-Boot-Typ entwickelt, der in Sektionen auf die Eisenbahn verladen werden und auf den von der Wehrmacht besetzten Werften am Mittelmeer montiert werden konnte. Ein Teil der Boote sollte auch komplett in Mittelmeer-Häfen gebaut werden. 1943 gab die Kriegsmarine den Bau von 140, später von 260 U-Booten des Typs XXIII bei der Deutschen Werft in Auftrag. Die ersten von insgesamt 65 fertiggestellten Booten wurden Anfang 1945 in Dienst gestellt. Nach der alliierten Invasion in der Normandie im Sommer 1944 war die Kriegsmarine allerdings in ganz anderen Nöten, als U-Boot-Krieg im Mittelmeer zu führen und setzte die neuen Boote ein, um alliierte Geleitzüge vor Schottland anzugreifen.
Nach der Kapitulation sind eine Reihe von U-Booten des Typs XXIII von ihren Besatzungen selbst versenkt worden. Die meisten wurden nach dem Krieg gehoben und anschließend verschrottet. Auch für die 1955 gegründete Bundesmarine waren U-Boote unverzichtbar. Zunächst brauchte man Schulboote und beauftragte das Bergungsunternehmen Beckedorf, elf Jahre nach dem 2.Weltkrieg nach weiteren U-Booten des Typs XXIII zu suchen. Schließlich wurde man 1956 mit U 2365 und U 2367 fündig. Sie wurden gehoben und von den Kieler Howaldtwerken mit neuen Antrieben und sonstigen Geräten praktisch in ihren Neubauzustand zurückversetzt. Die Boote wurden 1957 als HAI und HECHT in Dienst gestellt.
1966 gerieten HAI, HECHT, U3 und zwei Begleitschiffe der U-Lehrgruppe bei der Doggerbank in der Nordsee in einen schweren Sturm, bei dem HAI versank. Nur ein Besatzungsmitglied überlebte das Unglück. HECHT blieb bis 1968 in Dienst und wurde 1969 verschrottet.
Bei einer Länge von 34,68 m und einer Breite des Druckkörpers von 3,00 m verdrängten die U-Boote des Typs XXIII getaucht 258 t. Als Antrieb dienten ein Dieselmotor mit 576 PS, eine E-Maschine mit 580 PS und ein Schleich-E-Motor mit 35 PS. Abgetaucht waren sie 12,5 kn schnell. Die Bewaffnung bestand aus zwei Torpedos des Durchmessers 53,3 cm. Die Besatzung bestand aus 14 Mann.
Als kleiner Appetitanreger noch eine Seitenansicht:
bis bald
Henning