Engelsburg, Rom 1 : 750

  • Hallo Hochbauer und solche die es werden möchten.


    Als nichtfestgelegter Kartonschnipsler bin ich mal wieder bei der Architektur gelandet.
    Bei CANON gibt es so schöne Baubogen zum Downloaden die wo nur mittlere Fähigkeiten
    erfordern. Dachte ich. Also unter der folgenden Adresse nachgeschaut.


    http://cp.c-ij.com/en/contents/3154/03359/index.html


    Da ich schon immer von Engeln geträumt habe, habe ich mir die "Engelsburg", die wo in Rom
    steht, ausgesucht und runtergeladen. Das Bauwerk wurde etwa im Jahre 137 als Mausoleum
    für Kaiser Hadrian XIV und seine Nachfolger begonnen und 139 beendet. Er und 6 Nachfolger
    fanden im 'Turm' in Grabkammern ihre letzte Ruhestätte. Daher die fensterlose Außenfassade.
    Spätere Päpste bauten das Grabmal zu einer Fluchtburg um mit der Wehrmauer, den
    Ecktürmen sowie den Unterkünften für Soldaten in den entstandenen Hofräumen . Auf dem
    'Turm' entstanden die Wohnräume für das "höhere Volk'. Wer mehr über das "Castel Sant´
    Angelo" wissen möchte sollte unter der folgenden Adresse nachschauen. Empfehlenswert.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Engelsburg


    Nach eifrigem Studium der angebotenen Unterlagen wurde ich im Bezug auf die
    geforderten Fähigkeiten doch etwas skeptisch. Eigentlich bin ich ein Optimist und daher mutig.
    Eine Hilfe zum Entschluss die Burg doch zu bauen, war die sehr ordentliche Bauanleitung, die
    Schritt für Schritt auf 11 Seiten ohne viele Worte zum Ziele führen sollte. Die 7 Baubogen sind
    tadellos organisiert. Die 66 Teile sind darauf dem Baufortschritt gemäß gezeichnet. Wer das
    jetzt baut, sollte sich aber auch streng an die Reihenfolge halten. Bilder 1 und 2.


    Das habe ich dann getan und, wie es sich gehört, mit dem Unterbau angefangen. Auf 170er
    mattem Fotopapier von CANON gedruckt und verflixt noch mal, das war aber so wenig stabil
    und so unsauber gebaut, dass ich den Unterbau ganz vorsichtig entsorgt habe. So was mache ich
    öfter. Darum kopiere ich immer gleich mehrere Bogen.


    Weil das also beim zweiten mal besser klappte baute ich anschließend den Umfassungswall und
    die Ecktürme. Da bekam ich als ehemaliger Architekt doch ein leichtes Schütteln an den Gliedern.
    Keiner der 4 Ecktürme glich in Form und Höhe dem anderen. Im Innenhof haben die damals nach
    Lust und Laune irgendwelche Gebäude in allen 4 Ecken errichtet.


    Ein wenig bange wurde ich beim Anblick des Bogen 7 auf dem die Gebäude auf dem zentralen
    Rundbau aufgezeichnet waren. Darum habe ich den Unterbau erst einmal als Diorama fertig
    gemacht. Aus den Luftaufnahmen war die engere Umgebung erkennbar. Die 4 Zypressen auf dem
    Dio entsprechen also dem heutigen Stand der Wirklichkeit. Bild 3.


    Letztendlich mussten aber auch 'Turm' und die Aufbauten ( Wort dem Schiffsbau entnommen)
    erstellt werden. Das Haupthaus ausgeschnitten seht Ihr auf Bild 4. Für meine Fähigkeiten etwas
    kompliziert. Vorgefaltet ergab sich dann das Gebilde wie auf Bild 5. Dann weiter, Schritt für Schritt
    die An-, Neben-, Überbauten, andeutungsweise auf Bild 6 dargestellt.


    Das ganze Konglomerat wie bereits vorher bereits beschrieben. Ich will Euch nicht mit den
    Einzelheiten langweilen. Jedenfalls begannen hier meine Schwierigkeiten. Nicht jedes Teil wurde
    so ordentlich zusammengefügt wie ich es gerne gewollt hätte.


    Es folgen erst einmal die besprochen Bilder von


    KURT, dem Streu


    P.S. Ich weis nicht warum die Bilder nicht in der von mir eingegeben Reihenfolge dargestellt sind !

  • Hallo Kurt,
    die Burg ist wirklich nicht ganz einfach zu bauen. Ohne Verstärkungen und Flickwerk kommt man nicht aus! Trotzdem, das Ergebnis ist recht ordentlich.
    Meint der Hajo

    Ein Leben ohne Kartonmodellbau ist möglich, lohnt aber nicht! (Frei nach Loriot)

  • Hallo Kurt,


    die Farbe des Originals ist recht gut getroffen.


    Ihr schreibt von Klippen und Schwierigkeiten.
    Kurt, es wäre sicher hilfreich, auf die Probleme dieses Bogens etwas genauer einzugehen. Wie wärs?

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Weiter geht's.


    Helmut bat vorstehend um Beschreibung der Problemchen. Die folgen nachstehend. Im Eifer der
    Erstellung habe ich nur wenig fotografiert. Wer also Bildchen sehen möchte möge das Folgende
    überlesen.


    Im vorigen Post habe ich von dem ersten verunglückten Unterbau geschrieben. Lt. Bauanweisung
    sollte die Festungsmauer mit den Ecktürmen und dem Innenhof als erstes gefertigt, dann die
    Außenflächen angepasst werden und zum Schluss der Sockel. Das war mir aber zu labil. Deshalb
    nahm ich eine 4 mm dicke Hartfaserplatte entsprechender Größe auf die dann ein gleich dicke
    Aufdopplung für die Eingangsseite angepasst aufgeklebt wurde. Danach den umlaufenden Sockel
    erstellt und zur Stützung der ganzen Geschichte 3 'Längsspanten' aus 1 mm dickem Karton
    eingeklebt. Jetzt hatte die Sache eine Festigkeit um das Modell auch anfassen zu können. Statt der
    vorgesehenen Papierumgebung habe ich als freier Künstler dann die Bodenflächen gestaltet. Auf den
    Luftaufnahmen sind 4 Zypressen zu erkennen, die ich dann auch noch naturecht aufgestellt habe.


    Wer die verschachtelten Gebäude nicht ganz präzise ausführt, der bekommt später bei den runden
    Dächern und Anschlüssen Probleme. Genau die habe ich bekommen und war froh, dass es noch
    Ersatzbogen gab. Für den Bogen Nr. 7, Gebäude auf dem 'Turm', habe ich dann statt des 170gr.
    Papiers solches von 120 gr. genommen. Das hat sich günstig ausgewirkt. Aber leider zum Teil zu
    spät. Ihr werdet da schon einige schiefe Dachtraufen zu sehen bekommen, die aber in Original-
    größe FAST nicht auffallen. Das ist keine Entschuldigung für meine nicht immer präzise Arbeit.


    So, nun aber Bilder von einem Rundgang um die ganze Anlage zeigt Euch


    KURT, der Streu

  • Hoi Kurt,


    Schön, die "Engelenburcht" ohne" Unterwassergeschoss", oder wirst du die später dranbauen?


    groetjes,
    Gert

  • Hallo Kurt!


    Ich habe die Burg vor einiger Zeit auch schon gebaut und muss sagen das auch bei mir so einige Türme schief waren und auch am Hauptgebäude gab es einige Stellen die nicht ganz gepasst habe. Dein Modell sieht auf jedenfall besser aus. welche Papierstärke hast du genommen? Meine Engelsburg ist in den Papierkorb gewandert. Werde mich wohl einfach noch mal daran versuchen.


    Gruß
    Jan

  • Glückwunsch, Kurt!


    Man sieht dem Modell die Tücken bei penibler Betrachtung vielleicht an.
    Aber der Eindruck dieses kleinen Stücks "Architekturgeschichte im Modell" ist prima. Und die Bäumchen machen was her, runden den Gesamteindruck schön ab.


    Dieser Kurzbericht war für mich Anlass, mich etwas mit der Geschichte der Engelsburg zu beschäftigen. Man kennt das Bauwerk - aber wer weiß schon Näheres darüber? Das Befassen mit einem Modell und dessen Bau ist für mich immer auch ein wenig Auseinandersetzung mit seiner Historie.


    Solche Denkanstöße wie dieser hier machen unser Hobby noch spannender.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Ich habe immer noch was zu bieten.


    Wenn Ihr noch nicht müde vom Spaziergang rund um das "Castel Sant' Angelo" seid ( ich kann auch italienisch! ) , dann fahre ich Euch mal mit einem Ballon über "Roma" ( wieder italienisch ).
    Immer wenn ich so über der Erde schwebe, bin ich etwas sprachlos.


    Steigt ein und lasst Euch führen von


    KURT, dem Streu


    Haaalt, noch nicht aussteigen.


    Nachdem die Bilder nicht in der von mir gewünschten Reihenfolge dargestellt waren habe ich sie erst
    einmal gelöscht und zeige sie nun paarweise. Sinn der Sache ist die Möglichkeit eines Vergleiches.
    Auf ein Neues

  • Das war's, was ich zu zeigen habe.


    @ Gert. Das "Unterwassergeschoss" wurde kürzlich zugemauert und ist nicht mehr zu betreten.
    Darum konnten die japanischen Konstrukteure der Baubogen darüber nichts erfahren. Nachdem
    die Gefahr einer Überschwemmung offenbar nicht mehr besteht ist der Vorgang der Burgverwaltung
    nachzuvollziehen.


    @ Jan. Wie vorher bereits geschrieben habe ich für die großen Teile 170er mattes Fotopapier und
    für die Kleinteile 120er.


    @ Helmut. Ohne geschichtlichen Hintergrund sind, zumindest Gebäude, nur halb so interessant.


    Dank an alle. die mir gepostet haben und diejenigen die still mein Werk angeklickt haben sagt


    KURT, der Streu

  • Servus Kurt,


    das Bauwerk gewinnt durch deine ergänzte Grundplatte deutlich.


    Eine gute Idee das Modell so aufzuwerten.


    Die vergleichenden Luftaufnahmen sind auch sehr aufschlußreich.


    Gratulation zur gelungenen Ausführung.


    Liebe Grüße aus Wien, Herbert

  • Hinterher ist man klüger.


    Bei der Erläuterung im Baubericht habe ich total vergessen darauf hinzuweisen, daß die
    Aussenhaut des "Turmes" in einem grausigen Zustand ist. Wenn man die Luftbilder
    genauer betrachtet, sieht man den enormen Verfall. Die abgebröckelten Steine liegen
    sogar noch am Fuß des Mauerwerkes. Schade !


    Ausserdem habe ich vergessen zu erwähnen, daß von der Engelsburg zum Vatikan eine
    Fluchtverbindung besteht. Von der Straßenseite aus gesehen dem hinteren, linken Eckturm
    führt eine Brücke zu einer 800 m langen Mauer in der sich der Fluchtweg befindet. Die
    Brücke ist im Modell nicht berücksichtigt. Dafür ist das hochgelegene Tor erkennbar.
    Dieser Ein- bzw. Ausgang wird von einem Türmchen auf dem Eckturm überwacht. Ich möchte
    Interessierte auf folgende Adresse hinweisen, wo man den Beginn der Mauer gut erkennen
    und sie bis zum Vatikan auch verfolgen kann.


    http://www.bing.com/maps/?mkt=…5NzAyJTdlLTEwLjU0Njg3NQ==


    Es grüßt Euch


    KURT, der Streu