Eckhaus / Karton System Budownictwo / 1:87 [FERTIG]

  • Schönen Abend,


    heute wage ich mich an mein erstes Modell aus Polen heran, bestellt bei GPM (Tipp dort zu bestellen natürlich hier im Forum bekommen).


    Auf der Abbildung sieht das Eckhaus etwas bunt aus, aber beim Betrachten der einzelnen beiliegenden Kartons wirkt alles viel angenehmer. Als fast-immer-nur-Schreiber-Bauer war ich überrascht von den unterschiedlichen Kartons, bzw. Pappen und einer weiß bedruckten Klarsichtfolie. Der Druck gefällt mir sehr gut, ebenso die Farbgebung. Einige Wände zeigen "Mauerrisse" oder Verwitterungen, alles sehr dezent, nicht übertrieben.

  • Einige Kartons sind rückseitig bedruckt, zum Teil schwarz, aber auch silberglänzend. Neu für mich ist, dass bei einigen beiliegenden Kartons die Schneidevorlagen spiegelverkehrt auf die Rückseite gedruckt sind. Sehr gut finde ich, dass Knicklinien nicht über die sichtbaren Flächen gedruckt sind (durchgängig), sondern durch Pfeile gekennzeichnet sind.

  • Beiliegend sind zwei Pappen, ca. 1 mm dick. Da ich die Sprache meines nächsten Nachbarlandes nicht gelernt habe und die Anleitung nicht verstehe stand ich zunächst vor der Frage, wofür brauche ich diese Pappen?


    Es sieht so aus, dass die große DIN A4-Pappe für die hinteren Verstärkungen gebraucht werden.

  • Die Konstruktion der Fenster finde ich gut, sie erinnert mich fast an Kunststoffmodelle, da hier eine räumliche Tiefe erreicht wird incl. Verglasung und Gardinen. Ich habe einfach mal einige Bauteile so übereinander gelegt, wie es später mal werden soll. Hier ist gut zu erkennen, wie das bei diesem Modell gelöst ist.


    Doch ein bisschen anders als bei den Modellen, die ich bisher gebaut habe, da war alles platt!

  • Hier sind die bedruckten Seitenwände zu sehen, die Rückseite des Kartons ist tiefschwarz bedruckt (bestimmt für eine mögliche Beleuchtung des Hauses gedacht). Rechts noch einmal deutlich zu sehen die Oberflächenstruktur - auf dem Foto ist die Kartonoberfläche optisch stärker hervorgehoben.

  • Die Fensterumrandungen haben die Schnittkonturen auf der Rückseite aufgedruckt, so sind auf der sichtbaren Vorderseite keinerlei Linien zu sehen. Der Karton besteht aus mehreren Schichten, die sichtbare ist glänzend ausgeführt und leicht marmoriert bedruckt, die Rückseite ist matt. Rechts ist zu sehen, dass ein Teil der Fensterumrandungen nach hinten geknickt wird - das ergibt die seitlichen Innenseiten der Fensterausschnitte.

  • Auf der Vorderseite aufgeklebt sieht es so aus wie links, rechts ist die Rückseite einer Außenwand zu sehen - schwarz bedruckt. Von hinten bekommen die Fensterausschnitte Rahmen aus ca. 1 mm starkem weißen Karton, sie werden auch für das Aufkleben der Fensterfolie und Gardinen gebraucht. Rechts sieht man die Winkel, mit denen die Häuserwände auf der Bodenplatte festgeklebt werden. In der gleichen Art werden auch die Seitenwände verbunden.

  • Hinweisen möchte ich auf kleine Probleme mit den Kartons. Beim Knicken der Außenwand kann das Material auf der Vorderseite reißen. Ich habe die Knickkante nicht mit einem Messer angeritzt, da die Knickkante bei dickerem Material "aufklafft". Deshalb habe ich sie nur mit einer Reißnadel markiert, Ergebnis siehe links.
    Welche Möglichkeit schlagt ihr vor?
    Rechts seht ihr, wie sich der Karton nach dem Knicken in seine einzelnen Schcihten zerlegt.
    Auch da gibt es bestimmt Möglichkeiten, dies zu vermeiden.
    Beim Zusammenbau des Eckhauses habe ich zum ersten Mal fast vollständig mit Wiccoll geklebt. Damit ist es leichter, solche Schwierigkeiten zu beheben. Endlich gibt es (fast) keine glänzenden Kleberreste (wie bei meinen Bauten bisher).

  • Weiter geht es mit den Fenstern. Jetzt kommen noch die farbigen Stuckteile. Durch Übereinanderkleben mehrerer Kartons entsteht so eine dreidimensionale Front, wie es das bei vielen Häusermodellen eben nicht gibt - Beispiel: die neuen Altstadt-Häuser von Schreiber, aber dafür sind die unkomplizierter zu bauen.
    Die Fensterbänke werden aus grauem "Tonkarton" (gibt es das) geschnitten, der die Schneidevorlage wiederum auf der Rückseite aufgedruckt hat. Die Vorderseite ist silberfarben bedruckt und sieht aus wie geprägt.
    Rechts ist auch schon die Fensterfolie von hinten befestigt, auf die die Fensterkreuze weiß aufgedruckt sind.

  • Die Seitenwände sind verbunden, das Dach ist drauf, die Fensterfolien sind aufgeklebt und die Gardinen hängen auch schon. Für das große Fenster gibt es solche nicht, da kann jeder reinschauen. Beim Kleben der Fensterfolie habe ich wieder auf Uhu zurückgegriffen und prompt gekleckert, besonders die Fensterfolie mag diesen Kleber nicht, vielleicht lag´s an meiner Ungeduld, aber hier und da gab´s Kleberreste. Nur gut, dass beim Aufhängen der Gardinen die Klebereste auf der Fensterfolie nicht mehr so deutlich zu sehen sind.
    Die Regenrinne wurde aus dem grauen und silber bedrucktem Karton geformt und einfach unterhalb des Daches angeklebt. Ich hoffe, die Regenrinnen behalten ihre Form - eigentlich muss ich sie an den Enden noch schließen.

  • Veregssen habe ich zu erwähnen, dass das breite Band zwischen EG un 1. Obergeschoss zusätzlich mit einem Streifen beklebt wird, der die gleiche Farbe wie der Mauersims hat.
    Beim Mauersims gab es kleine Anpassungsarbeiten (unten, li und re der Tür), aber das war schnell erledigt.

  • Auf das Dach kommen drei Schornsteine, zwei Bohlen für den Schornsteinfeger und die Dachluken. Dann ist das Eckhaus eigentlich schon fertig, ach ja, die Ladeneinrichtungen habe ich noch "eingebaut" und dann alles auf das Eckgrundstück geklebt.

  • Ein letztes Stimmungsbild, der Tag geht zur Neige, ist denn schon wieder Ostern?


    Mir hat der Bausatz gefallen, er ließ sich ohne Anpassungsprobleme leicht und locker bauen, und es hat nicht so ewig gedauert (wie bei der "Consul Pust").


    Da ich wie einige von Euch früher viel Plastikbausätze gebaut habe und davon waren eine ganze Menge Architekturmodelle, habe ich nach einer Alternative für diese Plastikmodelle gesucht. Sicher gehen nur wenige diesen Weg, da ihr reine Kartonbauer seid. Aber ich versuche Kartonmodelle so zu bauen, dass sie der Realität recht nahe kommen und mal schauen, ob es da nicht noch andere Kartonmodelle gibt, die ähnlich wie das Eckhaus fast so gut sind wie Faller-, Vollmer- oder Auhagen-Modelle.

  • Da fällt mir noch etwas ein: in Nürnberg hat die Fa. HEICO eine Collection Gebäudebausätze aus lasergeschnittener Graupappe gezeigt in Kombination mit lasergeschnittenen Fensterrahmen und Türen. Gesehen habe ich bisher nur Abbildungen im Prospekt. Dort sehen die 1/87-Modelle nicht übel aus.

  • Hallo Godwin,
    Dein Bericht bestätigt eindrucksvoll, was mir mein Neffe(Modellbahner und eingefleischter Plastikbauer) nach dem Besuch der Sinsheimer Messe sagte:
    Die heutigen Kartonmodelle stehen den Plastikmodellen an Detailtreue in nichts nach, haben aber den Vorteil, dass sie farblich besser gestaltet sind und nicht erst mit Farbe nachbearbeitet werden müssen!
    Sieht richtig schön aus, das Eckhaus!


    Gruß


    Günter

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    Gruß


    Günter

  • Hallo Godwin,


    günter hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Zeige mir ein Plastikmodell von der Stange, das so aus sieht... Da kann man nur hoffen das noch mehr Hersteller den Karton "wiederentdecken".


    Danke für den schönen Baubericht
    heribert