Es wird Zeit, dass ich wieder einen Baubericht starte.
Die Dauntless von Halinski gehört sicherlich zu den teilemächtigsten Flugzeugmodellen am Markt (ohne Schablonen ca. 1750 Teile), auch bei Halinski dürfte sie im Sortiment von der Teilzahl und der Detaillierung her recht weit vorne stehen.
Die Attraktivität des Bogens unterstreichen die zahlreichen Bauberichte, die hier schon entstanden sind.
Ich möchte versuchen, besonders auf die Klippen hinzuweisen, die ich umschiffen musste. Dies betrifft bislang nicht die legendäre Passgenauigkeit, sondern vielmehr Überlegungen zur Baureihenfolge und zur Entzifferung der Abbildungen der Bauanleitung.
Allgemeine Anmerkungen zum gesamten Modell
--- die Wickeltechnik wurde oft aufgegeben und die entsprechenden Teile exakt auf Pass ausgeschnitten und stumpf zu Röhren verklebt bzw. um einen Kern herum geklebt oder durch Polysterolröhrchen ersetzt
--- Neben einer recht unübersichtlichen Anleitung, die auf etlichen Skizzen viel weniger Teilnummern anbringt, als sinnvoll muss man sich hier wieder mit der Dreifachnummerierung herumschlagen: Zahlen, Zahlen mit „W“ davor für Profilteile und Buchstabenkombinationen für Schablonen – ebenso kompliziert wie unnötig.
--- Im Cockpitbereich bestanden einzelne Teilnummern (12, 16) aus voneinander vollkommen getrennten und z.T. auch räumlich weit auseinanderliegenden Teilen und Baugruppen.
--- Der recht dicke Karton reagierte auf Rillen mit Bruchkanten entlang der Knicklinie. Rillen von hinten brachte keine präzisen Knickkanten mehr.
--- Beidseitiger Farbdruck geht, aber nur für die Rückseite vom Umschlag, wo Halinski das eigene Sortiment vorstellt. So muss man vielfach Rückseiten färben
Cockpitsektion, Boden (Teile 1-23, 37) (214 + 37 = 251 Teile)
Hier zuerst eine Liste der Teile mit ihren Unterbuchstaben. Etliche Teile sind auf zwei Bögen verteilt, weil Halinski hier verschiedene Papierstärken anbietet. Die Funktion der Teile konnte ich teilweise mit Hilfe eines Einweisungsbuchs für Piloten von 1940 rausbekommen, leider sind nur kleine Abschnitte dieses Buchs im Internet zu finden.
1-1c + W1 (Bodenplatte) = 9 T
2-2d (Fußrasten, Pilot) = 2x (7+2) = 18T
3-3a (Fußrasten, Heckschütze) 2x (3+2) = 10T
4-4m (synchronisierte Steuerknüppel) 15+5 = 20T
5-5c (Platte hinter dem Piloten) = 4 T
6-6a (Strebe hinter Platte 5) = 2 T
7-7d (Strebe hinter Strebe 6) = 5+1 = 6T
8-8b + W2 (oberer Rahmen) = 4T
W3 (Abschlussplatte und Former hinten)= 15 T
9-d (bedruckte Seite der Abschlussplatte hinten, Wanne für MG) = 6T
10-10e ( Profilteile, Hülsenauswurfschächte) = 8T
W4 (Abschlussplatte vorne) = 1T
W5 (Mini-Former) = 2T
11-11i (Strebe mit großer Instrumententafel vorne) = 13+2T
12-12f (Streben, Pedal und Profile am oberen Rahmen) = 9T
13-13b (kleine Instrumententafel links an 11, kleiner Kasten mit Schalthebel) = 3T
14-14b (großer Instrumentenkasten rechts an 11, kleiner Kasten) = 3 +1T
15-15e + H (Handpumpe für die Hydraulik) = 7T
16-16d (Hebel, Arretierung Fanghaken) = 6 + 5 = 11T
17-17e (Trinkflasche) = 7 T
18-18i, 63-63a (Pilotensitz) = 16+2 = 15T
19-19c (hintere Teile der MGs) = 2x4 + 2x1 = 10T
20-20l (Platten und Funkgeräte zwischen Teilen 5 und 6) = 14T
21-f, N, O (Feuerlöscher, Sauerstoffflasche (?), zum Sitz des Heckschützen führende Stange) = 8T
22-22e (Platte und Kasten zwischen Streben 6 und 7) = 7T
23-23c (Regal mit MG-Magazinen hinten) = 20+3 T
Schablone M (Hebel) = +1 T
Schablonen R/S (Fußstützen?) = +6T
Die ungeklärte Frage zuerst: Die winzigen Former W5 konnte ich bislang noch auf keinem Bild der Bauanleitung entdecken. Ich gehe davon aus, dass sie irgendwo an die Grundplatte 1 geklebt werden müssen.
Allgemeine Anmerkungen zu diesem Bauabschnitt
Die Baureihenfolge will überlegt sein. M.E. ist die Teilnummerierung hier öfters NICHT der beste Weg.
Abgewichen bin ich bei der Montage des oberen Rahmens 8. An diesen wurden zuerst die Platte 5 und die Spanten 5-7, auf die ich zuvor deren Kleinteile geklebt hatte, geklebt. Dann wurden die Teilegruppen 20 (Böden und Funkgeräte) und 22 (ein Boden und ein großer Kasten) zwischen die Teile 5/6 und 6/7 geklebt.
Noch bevor dieses Konstrukt auf die Bodenplatte geklebt wurde, wurden hier im vorderen Abschnitt die Teile 12-12d angebracht. Insbesondere das winzige Teil 12d ist später nur schwer sauber anzubringen und auszurichten.
An die Strebe 11 (vordere Instrumententafel) wurden vor deren Montage die Teilgruppen 13 (bis auf den kleinen Hebel) und 14 geklebt. Die Montage der Teilgruppe ist ein übles Gewürge. Auf jeden Fall erst trocken einpassen und dann Kleber applizieren.
Die beiden Streben 20k müssen vor der restlichen Baugruppe 20 angebracht werden, sonst kann man sie kaum noch reinfummeln. Wahrscheinlich am besten noch bevor der obere Rahmen 8 mit den Spanten 5-7 angebracht wird.
Sämtliche Hebel (15, 16, 17 und M) sollten erst ganz zum Schluss angebracht werden. Man läuft ansonsten nur Gefahr, sie wieder abzureißen, insbesondere vorne, wenn man den Pilotensitz anbringt.
Teil 1 (Bodenplatte)
In den quadratischen Ausschnitt wird der schräg verlaufende Kasten 1a eingeklebt. Es empfiehlt sich die Größe des Ausschnitts in 1 genau zu kontrollieren damit 1a passt
Teile 2 und 3 (Fußrasten/Bremsen)
Im offiziellen zeitgenössischen Handbuch zur Dauntless werden die Teile 2c beim Piloten als „brakes“, d.h. Bremsen bezeichnet
Die Seiten der langen Teile 2d und 3a zu knicken, bringt nur Könnern ein gutes Ergebnis. Seitenteile abschneiden und stumpf wieder ankleben würde ich nach meinen wenig gelungenen Versuchen mit Knicken vorschlagen.
Unschöne Knickkanten:
So sieht das Ganze (Teile 1-3) dann kurz vor der Fertigstellung aus: