Dom Bumagi´s "IJN Kaga" 1:200, Bilder vom Baufortschritt

  • Hallo Zusammen,


    ich möchte hier die Gelegenheit nutzen euch mit ein paar Bildern vom Baufortschritt (naja eher Bauzustand) meiner Kaga von Dom Bumagi, zu einer kleinen Werftrundfahrt einzuladen. Es soll kein richtiger Baubericht im eigentlichen Sinn werden, es gibt ja hier im Forum von Andi schon einen sehr guten Bericht, oder bei den polnischen Kollegen (bzw Künstlern) auf Konradus, sondern ich dachte mir, daß ich euch in gewissen Abständen immer mal wieder auf den neuesten Stand bringe. Bevor es also mit den Bildern losgeht, erst mal ein paar Worte zum Modell. Ich habe mir, als ich anfing, gedacht, es wäre eine gute Idee, daß Schiff zum Zeitpunkt der „Schlacht von Midway“ darzustellen, also kurz vor dessen Versenkung durch die Amerikaner. Das brachte aber zwei entscheidende Änderungen gegenüber dem Bogen mit sich, zum Einen wurde das sogenannte „Hinomaru“ (der große rote Punkt) erst einige Wochen vor Midway auf dem Deck aufgebracht, und zum Anderen besaß die Kaga zu diesem Zeitpunkt drei Pfeilerpaare unter dem vorderen Flugdeck, anstatt nur zwei wie im Bogen vorgesehen. Außerdem gefiel mir der Farbton des Holzdecks im Originalbogen nicht besonders, was zur Folge hatte, das ich das gesamte Flugdeck eingescannt, nachgezeichnet und nach vielen mißglückten Versuchen wieder neu ausgedruckt habe. Die Paßgenauigkeit des Bogens ist eigentlich recht gut, es gibt natürlich immer wieder einige Teile die etwas anpasst werden müssen, aber nichts wirklich Dramatisches.
    So, nu geht´s aber los. Um eine Rundfahrt zu machen braucht man natürlich was, womit man auch fahren kann, also kommt hier erstmal eine kleine Auswahl der Beiboote. Und wie es im richtigen Leben so ist, wer zuerst kommt malt zuerst, soll heißen, am bequemsten fährt es sich wahrscheinlich mit den Motorbooten für das höher gestellte Marinepersonal:



    Weiter geht es dann mit den Motorbooten fürs gewöhnliche Personal:



    Und wie im richtigen Leben heißt es auch hier, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, was bedeutet, daß man wohl selber rudern muss ;( :


    In der Werft: IJN Kaga

  • Und für die ganz Tollkühnen unter auch stehen auch schon zwei Flieger vom Typ Aichi D3A1 zur Verfügung:



    Auch bei den Fliegern war einiges an Änderungen nötig um Ihnen das passende „Outfit“ zu verpassen. :D

    In der Werft: IJN Kaga

  • Und hier nun die ersten Bilder vom eigentlichen Modell:



    Der Heckanker und, wie ich von Andi gelernt habe, die "MES - Schleife" bzw das Entmagnetisierungskabel sind leider nicht im Bogen enthalten, also war auch hier wieder Eigeninitiative angesagt. Den Verlauf des Kabels habe ich dann dem Plan welcher dem Buch von Kagero beilag entnommen, eingescannt und nachgezeichnet.


    Die Kasemattgechütze mit angepassten Blasbags:



    Ein paar Bilder von der Steuerbordseite mit Plattformen, Catwalks, Schornstein usw:



    In der Werft: IJN Kaga

  • Und nun einige Bilder vom, wie ich finde interessantesten Teil, dem Bug mit den Stützpfeilern und der Gitterkonstruktion unter dem Flugdeck. Der Matrose, der oben auf dem Catwalk steht, und mal wieder Pause macht, dient, glaube ich, ganz gut als Größenvergleich.




    Und eine Ansicht von der Backbordseite:



    Ich hoffe ihr hattet bis hierher eine angenehme und unterhaltsame Fahrt. :D:D In Kürze kommen noch ein paar Bilder von der Backbordseite und vom Flugdeck.
    Über viele Fragen, Anregungen und Kommentare jeder Art würde ich mich sehr freuen.


    Grüße


    Andre

    In der Werft: IJN Kaga

  • Donnerwetter, Andre, das sieht aber gut aus und ist dazu auch noch sehr gut fotografiert!
    Exzellenter Modellbau.


    Ich hätte gerade mal zwei Fragen:


    Warum waren an den Kuttern die Gitter angebracht?


    Wie wurde die Boote zu Wasser gelassen? Da muss es doch einen Bootskran gegeben haben. Ich seh aber keinen...

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Andre,


    eine fantastische Arbeit, ich bin besonders begeistert von:


    ---den extrem sauberen Gittern auf den Booten. Wie hast Du die so hinbekommen?
    ---der perfekten Montage der zahllosen Stützen und Streben unterm Flugdeck am Bug und Achtern


    Wie hast Du es geschafft am Bug das dritte Paar dieser monströsen Streben so einzuziehen, als gehörten die zu Bogen?


    Und wie sind die Japaner dazu gekommen dieses Paar einzuziehen? Immerhin war die Kaga ab Dez. 1941 nahezu nonstop im Einsatz.


    Aichi Val:
    ---den verglasten Kanzeln
    ---dem sehr gut gelungenen Flügelprofil
    ---Antennenhalten und Antenne
    Ich gebe zu, ich bin zu faul, meinen Kaga-Bogen rauszuwühlen, daher die Frage: Hast Du da spezielle Kennungen hinzugefügt?


    Wie stark musste eigentlich der Heckanker modifiziert werden?


    Jederfalls 1000-Dank für die Bilder und die Kommentare !



    Zaphod

  • Hallo Andre,



    ich kann meinen Vorschreibern nur beipflichten!


    Top Modellbau ohne wenn und aber!!! :thumbsup:


    Als Input von mir ... Die Mündungsöffnungen der Kasemattengeschütze innen mit einen Röllchen füllen so das die Rohre stimmiger und Massiv aussehen...


    Grüße
    Martin

    Im Probebau: PU29 ( M 1:25)
    Abgeschlossen: Altona V23(als TT-Komplettmodell)
    In Vorbereitung: Altona V23(M 1:200)
    In der Entwicklung: BR 41 DB/DR/DRG


    Link zu meinem OnlineShop Lasermodelle.de

  • ...


    Und wie sind die Japaner dazu gekommen dieses Paar einzuziehen? Immerhin war die Kaga ab Dez. 1941 nahezu nonstop im Einsatz.


    ...



    Hallo Zaphod,


    war die KAGA nicht ab Februar 1942 für ein paar Monate in der Werft (hab ich so jedenfalls bei Wikipedia gelesen)?

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Helmut,


    Du hast Recht, ab Feb. 42 wegen Grundberührung in der Werft.



    Zu Deinen Fragen:


    Die Gitter auf den Booten dürften für Sonnensegel gewesen sein und der Bootskran war m.W. ein Haken, der an Schienen unter dem Flugdeck achtern lief.


    Zaphod

  • Hallo zusammen,


    bevor es hier mit Bildern weitergeht, möchte ich mich ganz herzlich für die wirklich sehr netten Kommentare von euch bedanken. :):)
    Die haben meine Motivation zum Weiterbau erheblich angekurbelt. Aber es gab ja auch noch ein paar Fragen, die ich mal versuchen werde zu beantworten.


    Hallo Helmut, erstmal Danke für das dicke Lob. Bei deiner Frage zu den Gitterkonstruktionen auf den Beibooten, bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich nehme an die dienten als Gerüst für eine Persenning die bei Bedarf, z.B. bei schlechtem Wetter aufgezogen werden konnte, oder wie Zaphod schreibt als Sonnenschutz. Was die andere Frage angeht, so ist die Hebevorrichtung für die Beiboote ist noch nicht an Bord. Da es sich um eine ziemlich filigrane Konstruktion handelt, wie aus der Bauanleitung ersichtlich wird, werde ich diesen Bereich wohl erst kurz vor der Fertigstellung einbauen.
    Die Boote wurden übrigens an eine Art Traverse gehängt und dann an der Konstruktion bis außen gefahren und dann zu Wasser gelassen.



    Hallo Zaphod, es freut mich sehr, daß dir die Kaga so gut gefällt. Dann werd Ich mal versuchen deine Fragen zu beantworten:


    Es gibt im Bogen Schablonen für die einzelnen Ringe der Gitterkonstruktion, danach habe ich den Draht entsprechend geformt. Tja und dann braucht man noch ein ruhiges Händchen und ein gutes Augenmaß.


    Für das dritte Paar Streben habe ich die Originale eingescannt, mit Corel Draw nachgezeichnet und dann alle sechs zusammen ausgedruckt, um ein einheitliches Bild zu bekommen. Für der Ausführung der Streben unter dem Flugdeck sollte man mich eigentlich für verrückt erklären, denn ich brauchte ja für das dritte Paar einige zusätzliche Streben die im Lasersatz natürlich nicht enthalten waren, aber im Bogen gibt es mehr als genug davon. Da die Teile aus dem Lasersatz optisch nicht zu den Teilen aus dem Bogen passen, habe ich mich entschlossen alle Teile aus dem Bogen zu nehmen. (Wenn also noch jemand die Teile aus dem Lasersatz gebrauchen kann, ich habe hier noch welche übrig). Naja wochenlanges Ausschneiden war dann natürlich die Folge. Aber ich muß gestehen, das ich schon ein bischen Stolz auf das Ergebnis bin.


    Die Frage nach dem Zeitpunkt für den Einbau des dritten Pfeilerpaares ist sehr interessant, denn nach dem TROM (Tabular Record of Movement) auf der Website Combinedfleet: http://www.combinedfleet.com/kaga.htm wurden die Arbeiten an den zusätzlichen Stützstreben schon im November 1940 abgeschlossen. Was bedeutet, das die Kaga ihr drittes Pfeilerpaar schon ein Jahr vor "Pearl Harbor" bekommen hatte. Helmut´s Annahme, daß die Kaga im März 1942 für einige Zeit in der Werft war ist zwar richtig, es wurden aber "nur" dringend nötige Reparaturen und keine Umbauten durchgeführt. So genug jetzt mit der Klugscheißerei und weiter mit deinen Fragen.


    Ja, die Flieger bekommen alle ihre eigene Kennung, da ich Sie eh alle ausdrucken muss ist das eigentlich keine große Sache.
    Der Heckanker ist eigentlich der gleiche wie die Anderen, nur die obere Befestigung habe ich hinzugefügt.
    Die Kanzeln der Flieger sind ürbigens nicht verglast. In diesem Fall habe ich die im Bogen vorgegebenen Kanzeln auf eine Overheadfolie ausgedruckt und dann in Form gebracht.


    Auch dir Martin vielen Dank für die netten Worte. Die Idee von dir mit den Röllchen finde ich sehr gut, ich muß mal sehen, ob ich das noch irgendwie umsetzten kann. Bei den Geschützrohen auf der Backbordseite werde ich es auf jeden Fall direkt machen. Also vielen Dank dafür.


    So ich hoffe ich konnte alle Klarheiten beseitigen. Weiter geht es jetzt gleich mit ein paar Bildern vom Flugdeck



    Grüße


    Andre


    Quote

    "Der Niederrheiner, von nix ne Ahnung, kann aber alles erklären" Hanns-Dieter Hüsch

    In der Werft: IJN Kaga

  • So wie bereits mehrfach angedroht hier noch einige Bilder von der noch recht unfertigen Bachbordseite und vom Flugdeck:





    Und außerdem noch eine Heckansicht:



    Das waren die vorerst letzten Bilder von der Kaga. Sobald ich wieder ein Stückchen weiter bin und es sich lohnt, zeige ich euch die aktuellen Bilder.


    Ach ja, fast hätte ich es vergessen in der nächsten Antwort gibt es noch ein paar Literaturhinweise für euch.

    In der Werft: IJN Kaga

  • Also zum vorläufigen Abschluß noch ein paar, wie ich finde, lohnende Bücher zum Thema:



    Man sagt zwar Lesen gefährdet die Dummheit, aber ich habe es trotzdem mal riskiert und was soll ich sagen: Alles nur Gerüchte und üble Verleumdungen. :D


    Ich hoffe es hat euch bis hierhin gefallen. Und wie gesagt wenn es was Neues gibt geht´s weiter.



    Grüße


    Andre

    In der Werft: IJN Kaga

  • Hallo Andre,


    danke für die ausführliche Antwort !



    Shattered Sword kann ich nur empfehlen, sehr gut recherchiert und geschrieben. Die Seitenskizze, wie die Kaga wohl vor dem Untergang ausgesehen hat, ist bestürzend, oberhalb der Wasserlinie kaum etwas übrig. Für Modellbauer ist der Hinweis wichtig, dass bei den Japanern grundsätzlich unter Deck bezankt und aufmunitioniert wurde, d.h. alle entsprechenden Teile auf dem Deck nichts zu suchen haben.


    Zaphod

  • Moin Andre,


    das sind ganz hervorragende Bauergebnisse, der Bogen wird supersauber umgesetzt und die Fortschritte sind gut fotografiert! :thumbsup:
    Woraus bestehen dieangedeutet laufenden Luftschrauben der Val's ?


    lg.


    Klueni

    Papier ist geduldig - und ich auch....jedenfalls meistens :thumbup:

  • Hallo Thomas,


    erstmal vielen Dank für die lobenden Worte. Die angedeuteden laufenden Propeller habe ich auf eine Overheadfolie gedruckt und entsprechend ausgeschnitten. Vor ein paar Jahren gab es mal irgendwo im Netz die Möglichkeit zwei verschiedene Darstellungen von sich drehenden Propellern zu downloaden (als Free-Download natürlich).




    Den passenden hab ich dann etwas umgefärbt und das war´s auch schon.


    Übrigens schön das du wieder hier bist, deinen Baubericht von der "IJN Sendai" hab ich im Nachbarforum natürlich im Stillen mitverfolgt.


    Grüße


    Andre

    In der Werft: IJN Kaga