Das Gokstad-Schiff, WAK, 1:72 [FERTIG]

  • Der Bogen wurde hier im "frisch ausgepackt" von Heiner bereits ausführlich vorgestellt. Es handelt sich dabei um ein Wikingerschiff, das im 9. Jhdt gebaut wurde und im 19. Jahrhundert bei Ausgrabungen in einem Grabhügel gefunden wurde. Das von Tomasz Weremko konstruierte Modell versucht dabei die für Langschiffe typische Klinkerbauweise sich überlappender Planken möglichst getreu nachzubilden.
    Dazu werden zunächst für den Rumpf auf 1mm verstärkt der Kiel und Spanten, sowie auf 0,5mm verstärkt Deckplatten ausgeschnitten - ein Lasercutsatz ist beim Verleger WAK natürlich erhältlich. Wie auf dem folgenden Bild erkennbar haben die Spanten eine gezackte Struktur, an denen die Planken später ausgerichtet werden, weshalb ich beim Ausschneiden der Spanten etwas mehr Vorsicht als sonst walten ließ.



    Als nächstes setze ich Kiel und Spanten zusammen



    Danach montiere ich die Deckplatten. Laut Konstruktionsskizze



    sollten diese - siehe roter Kreis - gleich breit wie die Spanten sein. Bei der Stellprobe vorm Montieren der Deckplatten überragten diese jedoch die Spanten recht deutlich, weshalb ich mich dazu entschied, deren Kantren schräg abzuschleifen (siehe rot eingekreiste Bereiche in den folgenden Bildern). Soferne ich da - ich verwende die englische Version der Anleitung - nichts überlesen habe, ist in der Anleitung nicht die Rede davon, daß man das tun sollte. Also bitte nur auf eigene Gefahr nachmachen ;).



    Im letzten Bild ist darüber hinaus noch die seitliche Abdeckung des Kiels zu sehen - die Kante habe ich derweilen nur angemalt, da habe ich mich entschieden, die erst später abzudecken. Der weiße Punkte nahe der Spitze des Kiels markiert eine Stelle, wo ein Loch gebohrt werden muß.Das war's zunächst einmal, weiter geht es dann mit dem Aufziehen der Planken.
    schöne Grüße,
    Rene

  • Das Aufziehen der Planken ist laut Anleitung (siehe Skizze im letzten Beitrag) grob in drei Phasen unterteilt:
    - Planken a-k werden auf die Spanten montiert
    - Dann werden (untere) Knier (nennt man die so im Deutschen?) auf dem Deck angebracht und darauf Planken l-n angebracht
    - Schließlich werden (obere) Knier eingeklebt und die letzten zwei Planken o-p sowie die Reling montiert


    Kürzere Planken bestehen aus zwei Teilen - der Innen- bzw Außenseite -, längere aus vier - jeweils einem kürzeren und einem längeren STück für die Innen und Außenseite, die dann zu einer Planke zusammengeklebt werden. Diese bringe ich nun langsam auf



    Zur Ausrichtung dient eine Markierung an den Planken, die an einem bestimmten Spant ausgerichtet wird (im letzten Bild dunkel angezeichnet, bzw mit roten Pfeilen markiert). Hier ist jedoch Vorsicht geboten, da da dem Konstrukteur meiner Meinung nach bei bestimmten Planken ein Fehler passiert ist.



    Die grün angezeichneten Markierungen sind meinem Ermessen nach in Ordnung, hingegen die rot umringten Markierungen sind falsch und sollten eigentlich an der rot eingezeichneten Stelle sein. Auf jeden Fall gilt, daß man eine Stellprobe machen sollte, bevor man die Planken aufklebt. So weiter geht's nun



    Bis zur Planke i kann man ebendiese recht schön an den Spanten ausrichten. Planke j und k sollen hingegen laut Anleitung - siehe wiederum Skizze - (etwa 0.5mm überlappend) auf die darunterliegende Planke aufgeklebt werden. Erst danach sollen die (unteren) Knier auf dem Deck montiert werden. Ich habe mich hingegen dazu entschieden, die Reihenfolge ein wenig zu ändern: zuerst bringe ich jene Knier an, die die Planke j berührt, um bei der Ausrichtung ebenjener Planke zu helfen.



    Dann montiere ich Planke j



    und bringe den Rest der Knier am Deck an



    Schließlich bringe ich Planke l an.



    Das war's zunächst, weiter geht es dann mit dem Deck.

  • Hallo!


    Das sieht sehr spannend aus. Diese Konstruktion, die sich am Original orientiert finde ich sehr gelungen. Und bislang finde ich deine Umsetzung auch sehr überzeugend. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.



    Liebe Grüße



    Philipp

    "Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte: 'wo kämen wir hin?' und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?"

  • Philipp: Danke für die aufmunternden Worte


    Weiter geht's mit Phase 2 der Beplankung, wobei ich hier auch leicht vom Plan abweiche: Planke n montiere ich erst, nachdem ich alle oberen Knie angebracht habe. Bevor ich jedoch die nächste Planke (l) anbringe, setze ich beim Heck einen Teil des Decks ein



    (wobei dieser Teil auch wesentlich später montiert werden kann) und beim Bug ein Knieteil



    Als nächstes bringe ich dann Planke l an und setze beim Heck ein weiters Knieteil ein.



    Schließlich wird Planke m montiert



    Im nächsten Schritt werden nun die verbleibenden oberen Knieteile eingeklebt. Dabei habe ich mich dazu entscheiden davor jeweils im entsprechenden Segement die Abdeckung des Decks aufzukleben.



  • Dabei arbeite ich (wie man an den letzten Bildern vermutlich erkennen konnte) von Bug und Heck nach innen, bis nur mehr die mittleren Sektionen und entsprechenden oberen Knie übrig bleiben.



    Bevor hier aber die Deckteile montiert werden können, muß die Halterung des Masts angebracht werden. Dazu werden zuunächst verstärkte Gerüstteile ausgeschnitten und zusammengefügt



    und danach schrittweise die Ummantelung angebracht.





    Wie scharfe Augen erkennen mögen fehlt da - nämlich auf der weißen Fläche - noch ein Teil. Den werde ich aber erst später anbringen, nämlich nachdem ich den Mast einsetze, um ebendiesen zu justieren. Vor dem Anbringen der Masthalterung habe ich eine Stellprobe bereits mit dem Mast durchgeführt, um zu prüfen, daß der Mast später nicht arg schief steht.
    Nach Anbringen der MAsthalterung stelle ich die Abdeckung des Decks fertig



    Das war's für heute - das nächste Mal geht's weiter mit der Fertigstellung des Rumpfes.


    schöne Grüße,
    Rene

  • Sorry für die lange Pause, da war ich leider säumig beim Aktualisieren des Bauberichts.
    So, nach der (vorläufigen) Fertigstellung des Decks bringe ich die verbleibenden oberen Knie an und klebe dann die nächsten zwei Planken (n und o) ein.



    In Planke n sind die Löcher für die Ruder. Später habe ich dann die Abdeckungen/Verschlüsse der Löcher innen angebracht - im Nachhinein betrachtet hätte ich das aber schon zu diesem Zeitpunkt tun können.
    Die letzte Planke habe ich so angebracht, daß ich die Reling (29s) schon eingeklebt hatte. Hier muß man (wie in der Anleitung auch ausgeführt) die oberen Knie eventuell etwas abschleifen, damit das gut paßt.



    Als nächstes bringe ich eine (mit rotem Pfeil marlkierte) Box am Deck an



    Gemäß der Skizze 14



    ziehe ich dann (durch entsprechend vorher gemachte Löcher) Fäden durch Reling und die oberste Planke, danach bringe ich die Streifen 42 unter der Reling an (Anm: wenn die nicht 100% passen, entsprechend zuschneiden).



    Nun geht es ans Anbringen der Schilde: Um einen Schild herzustellen schneidet man nun den Schildkörper (42a) und Schildbuckel (42b) aus und nimmt einen Faden und den Griff (S2) - hab dafür irgendeinen Holzspieß in kleine Stücke zerteilt.



    Mit dem oben abgebildeten Holzstab forme ich den Schildbuckel und klebe den auf und binde den Faden um den Griff.



    Am Ende bringe ich den Griff auf der Rückseite des Schilds an, so daß er normal zu den Planken, die den Schild bilden, steht.



    Das Anbringen der Schilde ist in obiger Skizze 16 demonstriert. Ich habe mich aber für eine etwas andere Methode entschieden: Der erste Schild wird wie in der Skizze angebracht, d.h. mit dem Griff parallell zur Reling auf ebendieser aufliegend. Bei den folgenden Schilde stelle ich aber den Griff normal zur Reling- so sollten die Schilde enger an der Bordwand (bzw aneinander) anliegen. Zugegeben: So ganz auf meinem Mist gewachsen ist das nicht - bei einem Replika des Gokstadschiffs namens "Islendingur" wurden Schilde derart befestigt.
    Ich habe dabei auch verzichtet, die Schilde anzukleben und diese einfach an den Löchern an der Innenseite der Reling (die durch Ankleben der Streifen 42 entstanden sind) angebunden.
    Was allerdings keine optimale Lösung war: Die Schilde können dann nach innen klappen und sind generell nicht perfekt ausgerichtet.



    Das war's für heute


    schöne Grüße,
    Rene

  • Moin Rene!
    Ein wunderschönes Modell entsteht da unter Deinen Händen :thumbsup::thumbsup::thumbsup: , Danke fürs zeigen, und für den Baubericht - für mich ist der gleich doppelt wertvoll. Ich habe den Bogen nämlich bei aller Begeisterung bisher immer vor mir hergeschoben, weil ich die Planken extrem dunkel fand (erst Recht im Vergleich zum Konstruktionsbericht bei Papermodelers.com) und sie am Rechner erst noch aufhellen wollte. Über das Einscannen bin ich allerdings nicht hinausgekommen, und jetzt sieht es auf Deinen Bildern so aus, als wäre das auch gar nicht nötig - Odin sei Dank :D (und Dir natürlich...)! 1 Verständnisfragen habe ich noch: auf den beiden markierten Planken (es sind nur 29e und 29g an Backbord betroffen?) stimmen nur die Passmarken nicht, die Planken selber sind aber in Ordnung? Wenn nicht, merkt man das auf Deinen Modell jedenfalls nicht an.
    Und was die Schilde angeht finde ich Deine etwas lebendigere Variante der Anbringung nicht schlechter als das, was die Bauanleitung vorgibt. Für die Beisetzung werden sie sicherlich auch die Schilde noch "ordentlich" ausgerichtet haben, aber in den Jahren davor als "normales" Schiff käme mir das doch sehrstatisch vor - ich finde Deine Version überzeugender!
    Was für Garn nimmst Du für die Schilde und die Takelage?
    Viele Grüße
    Heiner

    "Ich glaube nicht, dass der Shitstorm die Weiterentwicklung der Demokratie ist." (Wolfgang Schäuble)

    Wer "Remigration" wählt, wird "Endlösung" ernten.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. (Artikel 1 Grundgesetz)

  • Moin Rene!
    Ein wunderschönes Modell entsteht da unter Deinen Händen :thumbsup::thumbsup::thumbsup: , Danke fürs zeigen, und für den Baubericht - für mich ist der gleich doppelt wertvoll. Ich habe den Bogen nämlich bei aller Begeisterung bisher immer vor mir hergeschoben, weil ich die Planken extrem dunkel fand (erst Recht im Vergleich zum Konstruktionsbericht bei Papermodelers.com) und sie am Rechner erst noch aufhellen wollte. Über das Einscannen bin ich allerdings nicht hinausgekommen, und jetzt sieht es auf Deinen Bildern so aus, als wäre das auch gar nicht nötig - Odin sei Dank :D


    Das kann aber vielleucht auch nur eine Täuschung durch die leider nicht allzu guten Photos sein (leider immer ein wenig schwer mit dem Mobiltelefon). Die Farbgebung ist definitiv anders als im Probebau. Heller? z.T ja, ich würde auch auf etwas höheren Gelbanteil tippen. Ob das nun hinsichtlich Authentizität (das Replika im Viking Ship Museum ist ebenso wie das Osebergschiff recht dunkel, der Nachbau Gaia auch eher, Islendingur dafür oberhalb der Wasserlinie hell - von links nach rechts)


    [Blocked Image: https://www.khm.uio.no/english/visit-us/viking-ship-museum/exhibitions/gokstad/images/gokstadskipet-507.jpg][Blocked Image: https://image.shutterstock.com/image-photo/norway-august-5-2010-gaia-260nw-1400102051.jpg][Blocked Image: https://media-cdn.tripadvisor.com/media/photo-s/0b/b0/5f/42/islendingur.jpg]


    oder aus drucktechnischen Gründen passiert ist, kann ich jetzt nicht sagen. (Anm: Ein anderer Unterschied zwischen Probebau und Bogen ist die oberste Planke, die ein gelbes Zackenmuster aufweist)
    Ich hab aber eh schon Fotos vom fertigen Modell mit der "guten" DSLR gemacht - bitte noch etwas Geduld, bis der Baubericht fertig ist ;).

    Quote


    1 Verständnisfragen habe ich noch: auf den beiden markierten Planken (es sind nur 29e und 29g an Backbord betroffen?) stimmen nur die Passmarken nicht, die Planken selber sind aber in Ordnung? Wenn nicht, merkt man das auf Deinen Modell jedenfalls nicht an.


    Es sind mMn betroffen e,g und i - aber jeweils nur die Markierung. Die Planken selbst sind in Ordnung Man sollte aber wie in der Anleitung erwähnt aber generell immer eine Stellprobe machen, bevor man Planken anklebt - dann merkt man einerseits sowieso, daß da etwas nicht stimmt, bzw anderseits kann man da Feinjustierung und notfalls Planken kürzen. Paßgenauigkeit ist da in meinen Augen aber eh sehr gut.

    Quote

    Was für Garn nimmst Du für die Schilde und die Takelage?


    Auch auf die Gefahr hin, daß die Schiffsbaufraktion einen kollektiven Schlaganfall bekommt ;) - da war ich so gar nicht wählerisch und habe ich das erstbeste genommen, was ich im Haushalt gefunden habe, d.h. für dünnere Sachen (wie bei den Schilden) einen (Baumwoll)Nähgarn und für dickere Sachen wie Taue einen weißen Heftfaden, den ich dann entsprechend eingefärbt habe.


    So wieder weiter mit dem Baubericht selbst. Die Schilde sind nun alle montiert, die Kanten des Kiels (hatte ich letztes Mal vergessen zu erwähnen) habe ich mit dem dafür vorgesehenen Papierstreifen abgedeckt und aus praktischen Gründen habe ich schon den Ständer gebaut (offensichtlich das weiße Ding auf dem das Schiff steht).



    Als nächstes baue ich die Bodenteile für die zwei aüßeren Stützen, auf denen die Rah liegt, wenn des Segel eingeholt ist (Disclaimer: Nachdem ich als Landratten-Österreicher leider relativ wenig Ahnung von Segeln habe, bitte fachliche Fehler zu verzeichen)



    Diese Teile werden verstärkt und dann an der Unterseite rund geschliffen. Beim Aufkleben dieser Unterseite rundet sich dann die Oberseite, ohne da das Bedruckte zu zerstören - mMn eine durchaus clevere Methode.Die bringe ich nun auf den vorgesehenen Felder an - die Stützen selbst montiere ich später.



    Die mittlere Stütze besteht aus drei Teilen



    Das Kopfstück montiere ich ebenso später (v.a. damit ich nicht unabsichtlich draufgreife und da was kaputt geht)



    Als nächstes ist das Steuer dran. Ich bereite zunächst die einzelnen Teile vor.



    Der untere Teil des Steuers wird dabei aus den um 0.5mm verstärkten Teilen 47a und 47b hergestellt, die mit 47c verkleidet werden, nachdem sie entsprechend abgeschliffen wurden.
    Ich setze den oberen (zylindrischen) und unteren Teil des Steuers zusammen und bringe die Befestigung des Steuers am Schiffskörper an



    Danach klebe ich das Steuer selbst an



    und zum Abschluß kommt noch ein Griff bzw ein Knoten (wieder aus Faden) dran



    Das war's wieder mal
    schöne Grüße,
    Rene

  • Weiter geht es mit den Sitzbänken/Sitztruhen



    In der Anleitung ist keine Skizze, wo die genau hingehören, im Bau des Konstrukteurs stehen die quer zu Fahrtrichtung so, daß sie genau über den unteren Knien stehen. Da habe ich eine kleine Änderung vorgenommen, daß die Truhen direkt vor (bzw hinter - je nchdem wie man draufsieht) den unteren Knien sind. Auf Bildern des Nachbaus "Gaia" sind die Sitztruhen hingegen parallel zur Fahrtrichtung ausgerichtet - ist zumindest eine interessante Idee. Eventuell sieht das Schiff auch besser aus, wenn man gar keine Sitztruhen aufstellt. Ich denke die konnten eventuell unter Deck verstaut werden...



    Generell bin ich mit da mit dem Arrangieren der Sitzgelegenheiten v.a. aus einem Grund nicht komplett zufrieden. Bei der dem Bug nähesten Reihe war nur Platz für eine Sitztruhe, aber da sollten ja eigentlich zwei Leute sitzen. War aber auch im Bau des Konstrukteurs so...
    Als nächstes kommen Details der Innnenseite der Beplankung, die man eventuell schon vorher anbringen kann, nämlich so "Höcker" (?Klampen? wenn ich das richtig nachgesehen habe - wie gesagt, bin kein Segler), an denen Tau festgebunden werden



    und die Abdeckung der Löcher für die Ruder. Alternativ könnte man wohl das Boot im Ruderzustand mit eingesetzten Rudern darstellen - dann sind diese Abdeckungen wohl seitlich der Löcher anzubringen



    Es folgen nun tatsächlch jene Stützen, auf die die Rah herabgelassen werden kann



    Jetzt geht's schon langsam an die Takelage, ich beginne mit den Tauen die später den Mast auf beiden Seiten mit der Reling sowie dem Kiel verbinden (?Wanten).
    Die Vorrichtung die diese mit jenen Tauen verbindet, die wir in einem Vorherigen Schritt durch Reling und Bordwand gezogen haben, habe ich derart hergestellt:



    Angebracht sieht das dann so aus - Anmerkung: Die zwei Seile die von jeder Seite der Reling zur Mastspitze laufen sollten eigentlich nur ein (logischerweise) durchgängiges sein. Habe ich zu spät gesehen und dann später so gelöst, daß ich mit einem Seil die Schlinge um die Mastspitze gemacht habe, dieses dann knapp nach der Schlinge gekappt habe, dort das andere Seil angeklebt habe und über die Klebestelle ein Seil gewickelt habe (Bilder, wo man das erahnen kann, dann wahrscheinlich im nächsten Teil des Bauberichts).



    Die Rah habe ich nach Skizze in der Anleitung aus einem Schaschlikspieß geschnitzt, für das Segel bin ich folgendermaßen vorgegangen: Ein Taschentuch zum Färben in ein Kaffee/Kakaogemisch gelegt, dann entsprechend Nähten reingenäht (hält außerdem noch die Lagen des Taschentuchs zusammen), dann Querstreifen aufgeklebt und schließlich die Reffbändsel (einfach in einen Faden einen Knoten reinmachen und knapp am Knoten abschneiden) draufgeklebt (jeweils auf beiden Seiten des Segels) sowie am Rand ein dickerer Faden aufgeklebt.
    Vermutlich wäre es aber geschickter gewesen, zuerst die Nähte zu machen, erst dann einzufärben und dabei ein wenig Weißleim zuzuführen, damit das Segel steifer wird. Denn so war das Segel am fertigen Modell nicht so wirklich aufgebauscht - ein bißchen Flaute im Wikingerland ;) ?



    Im letzten Schritt für heute wird das Segel an der Rah angebracht



    Das war's wieder für heute
    schöne Grüße
    Rene

  • Sodala, per Doppelpost zum Abschluß des Bauberichts ;)


    Als nächstes bringe ich in der Mitte der Rah ein Dings an, durch das der Mast kommt. Den Mast selbst habe ich quasi in Kompositbauweise hergestellt: nachdem die Schaschlikstäbchen, die ich für die Rah verwendet habe, ein wenig zu dünn waren, habe ich ein derartiges Stäbchen - natürlich entsprechend zurecht geschnitzt - als Kern des Mastes benutzt, den ich dann mit Papier umwickelt.habe.



    Aufmerksame Beobachter haben sicherlich bemerkzt, daß ich am Rand des Segels eine zusätzliche Schlinge angeklebt habe - diese ist auf der entsprechenden Skizze nicht zu sehen, aber im Bau des Konstrukteurs und dem Titelbild aber erkennbar.


    Dann stelle ich einen Flaschunzug her, mit dem die Rah befestigt wird



    Ich war dabei etwas unzufrieden damit, wie die Blöcke des Flaschenzugs zu bauen waren und habe die verstärkten Teile in der Mitte etwas anders zurechtgeschnitten (siehe Skizze unten - rote Linien)



    Der Mast wird nun eingesetzt und das Befestigungsteil aufgeklebt (siehe Post #5).



    Dann montiere ich die Rah und ziehe jenes Seil, das über den vorher angebrachten Flaschenzug mit den Klampen an den Bordinnenwand befestigt ist, durch einen Schlitz nahe der Spitze des Mastes



    und befestige daran dann die Rah



    Das Seil, das vom Mastbefestigungsdingsbums weggeht, ziehe ich fest und binde ich um den Klampen am Mast.



    Die Takelage wird nun wie folgt fertiggestellt (habe da leider von den Zwischenschritten keine Bilder gemacht - bitte um Entschuldigung dafür)



    - Die Wanten (d.h. Seile von der Reling und vom Bug zum Mast) werden mit der Mastspitze verbunden
    - Eine Stangemit, die wiederum aus einem Schaschlickstäbchen geschnitzt ist und "Verzweigungen" aufweist, die aber aus aufgeklebtem Karton sind, wird in eines der Löcher jener "Box" gesteckt, die in Beitrag #6 an der Bordinnenseite angebracht wurde.
    - Seile von den untersten Schlingen am Rand des Segels und von den Enden der Rah zu den Klampen an der Bordinnenseite nahe des Hecks gespannt.
    - Seile werden von der obersten und drittobersten Schlinge am Rand des Segels zum Bug gespannt

  • Jetzt fehlen nur noch diverse Beigaben. Zunächst einmal die Ruder



    Nach anfänglichen Versuchen, diese aus Papier herzustellen, habe ich dafür wieder zu den Schaschlikstäbchen gegriffen: Einfach ein Stückchen entsprechender Länge abschneiden, längs halbieren, an einem Ende per Schablone das Ruderblatt herstellen und dann sukzessive Material wegschnitzen bis man die entsprechende Form erhält.
    Ein entsprechendes Zeitraffervideo habe ich hier hochgeladen
    https://www.youtube.com/watch?v=VFx1e50JjAs


    Aus den Rudern bilde ich vier Bündel



    Die ich nahe der Bordwand verstaue (kann man aber auch im Mittelgang oder auf den (eigentlich für die Rah vorgesehenen) Stützen machen.



    Der Anker wird in Bugnähe verstaut (den größeren Holzteil habe ich hier aus einem Zahnstocher geschnitzt)



    Ein Eimer kommt in Hecknähe hin



    (Anm: Im zweiten Bild fehlen noch die Beschläge)


    Der Ständer wird recht einfach aus drei verstärkten Teilen gebaut



    die ich dann anmale. Um Heck und Bug zu unterscheiden habe ich in das Heckstück ein Loch gemacht.



    Zum Abschluß noch ein Bild vom fertigen Modell - es folgen bald weitere in der Galerie.



    Ein Dank noch allen Lesern und schöne Grüße,
    Rene

  • Moin Rene,


    sehr anschaulicher Baubericht über ein sehr schönes Modell eines interessanten Vorbildes... :thumbup:


    Beste Grüße
    Fiete

  • Hallo Rene,


    Ich war etwas skeptisch ob man solche offenen Konstruktionen wie Wikingerboote aus Papier befriedigend hinbekommt.


    Du hast die Skepsis mit Deinem tollen Modell beseitigt und gezeigt es geht nicht nur, sondern sieht auch noch richtig richtig gut aus!


    Glückwunsch zur Fertigstellung


    Imogen

    My mind is like my Internet Browser.

    I have 19 tabs open, 3 are frozen and I have no idea where the music is coming from....