Dampflok preuß. P 4.2/poln. Od2/DRB BR 36.0-4 - Modelik 1:25

  • Moin zusammen,


    ich muss etwas gestehen:
    Ich habe es nicht mehr ausgehalten!



    Nachdem mich meine Krebserkrankung im Augenblick in Ruhe läßt, habe ich aber immer noch mit den Folgen, den direkten und indirekten Nebenwirkungen der Therapien zu kämpfen.
    Konzentrationsfähigkeit, Motorik und Sensorik, insbesondere in den Fingern, sind gestört.
    Ein paar Versuche in den letzten Monaten, den Kartonmodellbau von Schiffen (1:250) oder auch der Bau/Umbau von Wagen oder Loks bei meiner Modellbahn (1:87) wieder aufzunehmen, sind im Wesentlichen gescheitert.


    Nun schneite mir letztens die GPM-Sammelbestellung den Bausatz der poln. Od2 im Maßstab 1:25 ins Haus.
    Der Bausatz besteht aus 17 Bogen farbiger Bauteile plus 2 Bogen farbloser Rahmenteile sowie 12 Seiten (poln.) Bauanleitung, davon aber 8 Seiten Skizzen - alles im Format DIN A 3.


    Nachdem ich mich über mehrere Tage intensiv mit den Bauteilen und den Anleitungsskizzen auseinander gesetzt hatte, spürte ich, wie sehr mich dieser Bausatz anmacht - ein Gefühl, was ich in dieser Deutlichkeit schon lange nicht mehr beim Betrachten eines Bausatzes hatte.


    Die zu verbauenden Teile sind alle relativ groß, zudem gibt es von DRAF für die Räder, das Gestänge und einige weitere Kleinigkeiten gelaserte Teile, die mir auch vorliegen.
    Mal sehen, inwieweit das meiner eingeschränkten Feinmotorik entgegen- und zugute kommt.
    Da ich nicht weiß, wie ich mit den einzelnen Bauabschnitten zurecht kommen werde und ich auch noch ein paar Änderungen vornehmen möchte, werde ich die jeweils benötigten Bauteile scannen und neu ausgedruckt verarbeiten. Da kann ich dann auch problemlos mal was versemmeln.


    Dennoch wird der Bau nur in kleinen Schritten vorwärts kommen, manchmal sicherlich auch mit längeren Pausen.


    Bevor wir einen Blick auf den Bogen werfen, noch ein Literaturtipp:
    Thomas Samek, Die Baureihe 36, Die preußischen Personenzuglokomotiven P 4.1 und P 4.2 und ihre Schwestern in Mecklenburg und Oldenburg; EK-Verlag, Freiburg 1999; ISBN 3-88255-136-4


    Beste Grüße
    Hartmut

  • Da mich noch einige Ver- und Bearbeitungsfragen beschäftigen, wie ich z.B.
    - die unzähligen Nieten (für die Muttern liefert DRAF ja auch wieder gelaserte Teile) nachbilden kann, insbesondere die recht kleinen an den Tenderwänden,
    - oder wie ich gegebenenfalls Teile härten kann, ohne immer auf den teuren Sekundenkleber zurückgreifen zu müssen,
    - oder welche Farbe zum unbedingt erforderlichen Lackieren zu empfehlen ist,
    - oder wie das Riffelblech auf Trittstufen und Umlauf dargestellt werden kann,
    habe ich zunächst mit dem Bau des Gerippes für den Tenderaufbau gegonnen.


    Aber auch das war neu für mich - Bäume fällen . . .


    Was meint, sich durch 0,5 mm und 1 mm Karton hindurch zu quälen. Selbst ohne großen Druck auf den Cutter geht mir das sehr auf die Handgelenke.


    Dennoch waren nach zwei Abenden alle benötigten Teile für das Gerippe ausgeschnitten und nach einigen kleinen Anpassungsarbeiten auch recht schnell zusammen geklebt.


    Ich bin froh, diesen ersten Bauabschnitt erfolgreich geschafft zu haben und allein dieses Spantengerüst ist schon ein rechtes "Trumm".


    Beste Grüße
    Hartmut

  • Hallo Hartmut,


    ich wünsche dir viel Erfolg beim Bau dieser Lok. Ich drück dir die Daumen, dass es klappt!
    Bei mir führte die Chemo nur zu Kribbeln in den Fußsohlen, aber die brauche ich ja nicht zum Basteln.
    Also, ran an Schere und Messer und losgelegt!


    Halte durch


    Grüsse


    Hans Gerd

  • Hallo Hartmut,


    habe diesen Bogen auch zuhause, mich macht er ebenso an wie Dich!
    Werden diesen Bau deshalb sehr aufmerksam verfolgen und wünsche Dir viel Spass und Durchhaltevermögen! Ich glaube, Du hast so enormes Fachwissen bei den Loks, dass nur ein Spitzenmodell herauskommen kann!


    Schönen Gruss
    Bernhard

  • Hallo Hartmut,


    ich kann mich Bernhard nur anschliessen und freue mich auf Deinen Baubericht! Seit ich die Köf in der Mache habe, hat sich mein Interesse an Lokmodellen sprunghaft erhöht ...


    Gruß
    Wolfgang

  • Moin,


    HANS Gerd
    wie Du siehst, habe ich losgelegt.
    Das Fußkribbeln kenne ich auch, aber das war noch das geringste Problem . . .


    hemingway
    wobei das Fachwissen nicht unbedingt dem Bastelspaß förderlich sein muss, insbesondere wenn man sieht, wo überall Fehler und Unzulänglichkeiten vorhanden sind.
    Gut, dass ich bisher hier keine entdeckt habe, die Lok ist sehr schön durchkonstruiert und animiert geradezu, an einigen Stellen mehr zu tun, als der Bausatz vorsieht (was aber durchaus nicht notwendig wäre).
    Zudem ist das Vorbild und damit auch das Modell äußerlich nicht mit Details überladen - auch das hat mir die Annäherung erleichtert.


    Armin Huber
    wenn Du dich anhängen möchtest, gerne. Bei mir wird es aber sehr langsam voran gehen
    Mmmhh, Balsaholz - mal sehen; jetzt übe ich erst einmal mit Graupappe.


    Wolfgang
    Dass Du mit dem Bau der Köf begonnen hast, war nicht so ganz ohne Einfluss auf mein Vorhaben . . .


    So, da es hier seit vielen Tagen nicht mehr geregnet hat (die paar Tropfen letzte Nacht kann man vergessen), gehe ich jetzt den Garten sprengen und anschließend wieder Bäume fällen . . .


    Beste Grüße
    Hartmut

  • Moin,


    an der Stelle hatte ich überhaupt nicht damit gerechnet und daher völlig unerwartet mußte ich gestern Abend feststellen, dass das Teil "W7" falsch konstruiert ist.


    Dieses Teil ist der Mittelträger des Spantengerüstes für den Hinter- und Stehkessel.
    Wie ich es auch drehe und wende, so wie es gezeichnet ist, passt es in keiner Weise.


    Die Veränderung ist kein Problem, mit den Korrekturen melde ich mich alsbald wieder.


    Ein schönes soniges Wochenende wünscht mit den


    besten Grüßen
    Hartmut

  • Hallo Hartmut,


    ein schönes Modell. Wenn mal was nicht passt, einfach "dran vorbei bauen", das kriegst Du schon hin.


    Grüße Frank

    Im Bau / under construction:


    StuG III, 1/25, GPM


    zurückgestellt bis zum Renteneintritt
    --- KRAZ 255 B 6x6, 1:25 ---


    und vergesst nicht, es ist nur ein Papiermodell........

  • > Bevor wir einen Blick auf den Bogen werfen, noch ein Literaturtipp:
    > Thomas Samek, Die Baureihe 36, Die preußischen Personenzuglokomotiven
    > P 4.1 und P 4.2 und ihre Schwestern in Mecklenburg und Oldenburg;
    > EK-Verlag, Freiburg 1999; ISBN 3-88255-136-4


    Hallo,


    das Buch ist sehr gelungen, wie auch das neue Buch des Autors zur pr. P6.
    Heute flatterte mir ein Prospekt vom Motorbuch-Verlag ins Haus, das Buch ist dort verbilligt (19,80) zu haben:


    http://www.motorbuch-versand.de

  • Hallo,


    auf meine Probleme mit dem Hinterkessel, insbesondere dem Teil "W7" hatte ich oben bereits hingewiesen.


    Bild 1 zeigt nun das Teil "W7", wie es im Original aussieht. dies ist der Längsspant des Spantengrüstes des Hinterkessels. Sowohl vorne am höheren Ende als auch hinten sowie in der Mitte ist ein Querspant vorgesehen.
    Die Ausnehmungen für den Längsspant in den Querspanten sind so, dass entweder die Außenkanten oder aber der Ausschnitt für den mittleren Querträger falsch herum gezeichnet sind.


    Der Versuch, sich an der Bauanleitungsskizze zu orientieren, führte zu dem letztlich falschen Schluß, dass Teil W7 zu spiegeln sei, also dass die untere Kante nach oben muss, und die Außenkanten dann den äußeren Querspanten anzupassen wären.


    Bild 2 soll das zeigen.
    Die obere Skizze (links ist hinten, rechts ist vorne) zeigt in der Seitenansicht den Aufbau des Spantengerüstes, wie er in der Bauanleitung dargestellt ist.
    Nun ist natürlich, wie bei fast allen Loks, der obere Scheitel des Kessels waagerecht einzubauen. Dazu wäre die ganze Baugruppe um etwa 5 Grad zu drehen. Das Ergebnis zeigt die untere Skizze.
    So steht weder die hintere Wand des Stehkessels senkrecht, wie es bei dieser Lok sein muss, noch läßt sich so vorne der sogenannte Langkessel anbauen.


    Ergo: Sowohl Teil "W7" als auch die Bauanleitung sind hier falsch!


    Also noch einmal genau hingesehen und gemessen. Es ergibt sich, dass Teil "W7" im Wesentlichen in der Originalform richtig ist, es muß nur der Schlitz für den Mittelspant um den Mittelpunkt um 180 Grad gedreht werden.


    Das führt nun zum neuen (richtigen) Bauteil "W7", welches in Bild 3 zu sehen ist.


    Bild 4 zeigt nun die korrekte Seitenansicht des Spantengerüstes.


    Und wer nun das neue Teil "W7" schnell haben möchte, dem stelle ich es hier als PDF-Datei zur Verfügung.


    Wie das fertig gestellte Spantengerüst dann aussieht, erfahrt Ihr in der nächsten Folge, wenn es wieder heißt . . .


    Beste Grüße
    Hartmut

  • Da bin ich wieder . . .


    Mit der vorgenommenen Veränderung an Teil "W7" läßt sich nun das Spantengerippe aufbauen.
    Dies ist aber leider nun nicht mehr so komfortabel möglich, wie es die Skizze der Bauanleitung suggeriert, denn die Grundplatte "W6" steht nun schräg nach vorne geneigt.


    Deshalb sollte man ihre Enden leicht anschleifen, ebenso die untere Kante der Querspanten "W4" (hinten) und "W5" (vorne) sowie des Mittelspantes "W2".


    Mit ein wenig Fummelei klappt dann der Zusammenbau und nach dem Trocknen sind allenfalls noch kleinere Schleifarbeiten an hervorstehenden Kanten vonnöten.


    Die beiden folgenden Bilder zeigen das Spantengerüst nach erfolgten Zusammenbau und Trocknen.


    Der nächste Bauschritt wird der Rahmen für den Tender sein - und da ist mir schon wieder etwas aufgefallen . . .


    Beste Grüße
    Hartmut

  • Hallo Jörg,


    das, was Du zum Bausatz schreibst, ist auch genau das, was mich so angemacht hat - und dem ich dann nicht widerstehen konnte.


    Bis jetzt habe ich mich über den Fehler noch nicht geärgert, obwohl er schon viel Zeit zur Berichtigung gefordert hat.


    Dennoch: Legen die Verlage keinen Wert mehr auf Probebauten?
    Dieser Fehler muss unweigerlich auffallen.


    Schlimmer ist da schon der Fehler in der Bauanleitung, der den Modellbauer erst recht zur fehlerhaften Montage verleitet.
    Auch die Bauanleitung ist zur Probe zu bauen!


    Zu Bremerhaven:
    Im letzten Jahr hinderte mich leider meine Krankheit, aber für dieses Jahr stehen noch alle Ampeln auf "grün" und es sind ja "nur" noch viereinhalb Tage . . .
    Und als ehemaliges Mitglied des alten papership-Teams freue ich mich sehr auf das Treffen und, natürlich, auf alte und neue Gesichter.


    Bis dahin
    Hartmut

  • Quote

    Original von adnares
    Also sowas finde ich schon ziemlich "blöd", wenn du dir da einen "Hochqualitativen" Bogen für verhältnismäßig viel Geld kaufst und ihn dann - wenn du dir vorher keine Kopie machst - gleich in Müll schmeißen kannst, weil ein oder mehr Teile nicht passend sind (gerade bei den Spanten, die ohnehin keine Fehler haben sollten).
    Manchmal denke ich, das die Konstrukteuere sagen "Wenn wir schlampiger arbeiten, können wir hinterher sagen, der Bogen ist nur was für Profis".


    Hoi Andreas,


    Da hast du recht.


    Aber,...


    In Polen ist man gewöhnt an solche Fehler, irgendwie hat sich da in der Kartonmodellbautradition einen Art Geschick entwickelt derarte Problemstellen zu meistern :). Man sieht es da kaum mehr als Problem.


    Zugleich: Da sieht man sofort einer der hervoragendsten Eigenschaften dieses Forums, gibt es einen Problem, wird eine Lösung gesucht und lernt man dazu diese zu meistern. ich habe schon öfters Riesenvorteil gehabt dass die Meisterbauer hier Tips und Anmerkungen machen!!


    groetjes,
    Gert

  • Hallo Armin,


    Deine andere Frage hatte ich völlig übersehen.
    Ich scanne mit einem DIN A4 -Scanner, was für diese Lok auch bis auf den Rahmen völlig ausreichend ist.


    Und beim Lokrahmen muss ich dann mal sehen, aber das werde ich auch noch lösen können.


    Ich habe mir vorgenommen, eine ganz bestimmte Reichsbahn-Version zu bauen. Da ich das eingangs erwähnte Buch besitze und damit auf eine größere Anzahl an Fotos und vor allem auch Zeichnungen zurückgreifen kann, suche ich mir eine passende Vorbildmaschine aus.


    D. h. ich habe eigentlich schon eine gefunden. Mein Vorbildinteresse gilt, ich komme aus der Gegend, vorwiegend dem Gebiet der ehemaligen Eisenbahndirektion Münster. Und im Buch ist ein sehr schönes Foto der Lok 36 398 abgebildet.
    Daran werde ich mich orientieren.


    Einen schönen Abend wünscht
    Hartmut

  • Hallo Hartmut,


    wär es nicht besser gewesen bei Bauteil W7 die senkrechten Linen bis zum Ende durchzuziehen (vorher die Höhe der Linien bestimmen) danach in der richtigen Höhe den Querstrich zu ziehen ?


    Hatte das gleiche Problem mit einen Schiff von HALINSKI da habe ich es wie oben beschrieben gemacht nur mußte ich aufpassen was oben und unten war das hatte ich auch gekennzeichnet.


    Diese Lok hatte ich Anno Tobak von ARNOLD mit der Goldauflage ohne Motor :160 N Spur ist eine elegante Maschine.


    Grüße
    Ernst

  • Moin,


    bevor es mit dem Bau und dem Baubericht weiter gehen kann, ein paar Antworten.


    Ricleite
    I hope, you will let us take part building this loco.
    And for the passenger wagon, thanks, and take a look here:
    Neuigkeiten von Modelik


    @adnares und Gert:
    Nur dass man sich angeblich daran gewöhnt hat, mit Unzulänglichkeiten zu leben, kann ja letztlich kein Argument sein, Bausätze mit fehlerhaften Teilen heraus zu geben.
    Dass Fehler vorkommen und manchmal unbemerkt bleiben, kann ich gut nachhvollziehen und habe auch Verständnis dafür (da kann ich mir ganz gut an die eigene Nase fassen, als Konstrukteur).
    Dieser Fehler ist aber einer der eindeutig vermeidbaren!


    Ernst:
    Wenn Du jetzt meine Argumentation mit Drehen um 180 Grad meinst, ja, das ist die theoretische Vorgehensweise (man könnte die Striche des mittleren Schlitzes auch spiegeln).
    Natürlich bin ich in der Praxis so vorgegangen, wie Du es sagst. Die Striche nach unten verlängern, abmessen, bis wohin die Einsschnitte zu erfolgen haben und in die Tat umgesetzt.


    Wenn Du meine Vorgehensweise meinst, wie ich von (siehe oben) Bild 1 über Bild 2 zu den Bildern 3 und 4 gekommen bin, dann muss ich daran erinnern, dass mich die Bauanleitung auf die falsche Fährte gelockt hat. Denn die stellt die Beuteilegruppe anders - und eben leider fehlerhaft - dar.
    Deshalb habe ich oben auch die Seitenansichten skizziert, weil es da besser zu erkennen ist.


    Aber zur Verdeutlichung füge ich hier einmal die Skizze der Bauanleitung ein, von mir derart bearbeitet, dass klar wird, warum sie mich auf die falsche Fährte gelockt hat.
    Die unteren rechten Winkel (von mir in rot markiert) sind falsch, ebenso der nach vorne höher werdende Mittelspant, eindeutig durch die ebenfalls in rot eingezeichneten parallelen Linien zu identifizieren.


    Richtig ist die Darstellung, wie ich sie oben in Bild 4 gegeben habe.


    Beste Grüße
    Hartmut

  • Hallo Hartmut,


    Danke nochmals für die ausführlich Erklärung des Tatbestandes da habe ich nicht so recht durchgeblickt.


    Baue haupsächlich Schiffe, habe auch einen Bausatz einer Lokomotive bei mir liegen den schaue ich mir immer wieder an zur Vorsicht lasse ich noch die Finger davon, PtL 2/2 "Glaskastl"


    Grüße
    Ernst

  • Hallo Hartmut,


    schön, dass Du Dich an ein neues Projekt gewagt hast. Und ein solch interessantes dazu!


    Werde Deinen Bericht verfolgen.
    Sehen wir uns in Bremerhaven? Und bringst Du die Teile soweit fertig zum Angucken mit?


    Viele Grüße
    Oliver

  • Moin Oliver,


    daran habe ich noch gar nicht gedacht, die Teile mit nach Bremerhaven zu bringen, mal sehen . . .
    Ja, wir werden uns in Bremerhaven sehen.


    Gestern habe ich die beiden Längsträger für den Tender fertig gestellt, jetzt kommen die Querträger dran, aber dazu muss ich mir noch etwas überlegen, Fotos gibt es dann auch bald wieder.


    Ich muss aber leider feststellen, dass durch die trockene Luft der letzten Tage auch meine Augen so gereizt sind, dass meine Sehleistung im Nahbereich noch weiter herabgesetzt ist.
    Mal sehen, wie ich voran komme . . .


    Beste Grüße
    Hartmut

  • Hallo,


    so, nach Bremerhaven und einem Tag Erholung kann es nun mit dem Baubericht weiter gehen.


    Nachdem ich bisher ja "nur" Spantengrüste gebaut habe, kann es nun zum ersten Mal mit "richtigen" Bauteilen losgehen.


    Da waren als erstes die Längsträger für den Tender-Rahmen zu bauen. Aus je vier Teilen entsteht ein Längsträger, von diesen vier Teilen sind drei mit 1 mm Graupappe zu verstärken, beim vierten Teil ist oben und unten der schmale Streifen rechtwinklig abzuknicken.


    Bild 1 zeigt die vier Teile, das untere ist die Innenseite des Längsträgers mit den Markierungen für die Querträger. Das Teil darüber zeigt die Markierungen für Stützen und Schmiergefäße (die kleinen Quadrate).


    Bild 2 macht die Angaben noch ein wenig deutlicher. Ich weise noch einmal darauf hin, dass ich die rote Farbe, die die Bauteile eigentlich in diesem Bereich haben, entfernt habe. Das spart Tinte beim Ausdruck der gescannten Bauteile und Nachfärben muss ich sowieso.


    Bild 3 zeigt nun die Verarbeitung der Bauteile und deren Zusammenbau. Die schmalen Teile werden auf den verstärkten Längsträger geklebt und dieses "Paket" dann in das geknickte Teil. Dabei ist darauf zu achten, dass sich die Markierungen für die Schmiergefäße am unteren Rand des Längsträgers befinden. Um zu erkennen, was oben und unten ist, habe ich bei dem geknickten Teil die graue Farbe (welche hier immer für anzubauende Teile steht) nicht entfernt.



    Kleine Kritik an der Konstruktion:
    Die schmalen Streifen werden hier ja auf das einzuklebende Teil geklebt. Dies ist weder eindeutig aus der Bauanleitung zu entnehmen, noch sind hierfür Markierungen vorhanden.
    Besser wäre noch, den Längsträger schmaler zu machen (2 x 1mm) und die schmalen Teile um je 1 mm zu verbreitern. Dann lassen sie sich besser handhaben und vor den oberen und unteren Rand des Längsträgers kleben. Damit ist der Längsträger dann im Querschnitt exakt gleich ausgebildet, nur die Verarbeitung wird leichter, weil der Längsträger gleich als Schablone für das anzuklebende Teil dienen kann.



    Beste Grüße
    Hartmut

  • Weiter geht es mit den Querträgern am Tender-Rahmen.


    Aus insgesamt 11 Teilen sind hier drei Querträger zu fertigen.


    Der Träger in Rahmenmitte trägt auch gleichzeitig die wesentlichen Elemente der Bremseinrichtung, wie Bremszylinder und Luftbehälter.
    Die beiden anderen Querträger dienen dem Anbau der Drehgestelle, wobei eines noch zusätzlich der Halterung des Kupplungshakens bzw. seiner Stange dient.


    Bild 1 zeigt die elf Bauteile.


    Bild 2 zeigt den mittleren Querträger fertiggestellt, die beiden anderen jeweils zu dreivierteln.


    Bild 3 zeigt nun den Rahmen mit den eingebauten Querträgern von der Unterseite.
    Ich habe zunächst den mittleren Querträger an einem Längsträger befestigt und ausgerichtet, anschließend am selben Längsträger die beiden anderen Querträger. Dabei ist darauf zu achten, welche Querträger nach hinten kommt (der mit den beiden kleinen quadratischen Löchern). Nachdem die Verklebungen einigermaßen durchgetrockent waren, habe ich den zweiten Längsträger an die Querträger geklebt und ausgerichtet, wobei wieder auf vorne und hinten zu achten ist.
    Auf oben und unten zu achten empfiehlt sich natürlich ebenfalls, ist aber leicht, da ich auch bei den Querträgern das Grau belassen habe, die Oberseite des Rahmens jetzt also insgesamt in "grau" gehalten ist.


    Bild 4 zeigt das Rahmenteil noch einmal in einer Schrägansicht.
    Hierbei wird schon ein nächster Mangel der Kontruktion deutlich. Die vier senkrechten Markierungen an der Außenseite des Längsträgern dienen dem Anbringen der Stützen für den Tenderaufbau.
    Die erste Markierung ist korrekt angebracht ebenso die beim mittleren Querträger (sie muss in der Mitte des Trägers liegen). Bei den beiden anderen Querträgern müssen die Markierungen ebenfalls in der Mitte des Querträgers liegen, tun sie aber nicht. Darauf ist dann beim Anbau der Stützen zu achten.



    Am eigentlichen Rahmen fehlen jetzt noch der vordere Quertäger mit dem Kopfstück und der hintere Querträger, welcher gleichzeitig die Pufferbohle ist. Sowohl vorne (hier fehlt der Kuppelkasten mit den drei Kuppeleisen), als auch hinten an der Pufferbohle (mein gewähltes Vorbild besitzt andere Puffer als im Bausatz enthalten).
    Der nächste Bericht wird also ein wenig dauern.


    Beste Grüße
    Hartmut

  • Hallo zusammen,


    wieder geht es ein wenig weiter.


    Doch zuvor noch ein Wort an die interessierten Leser, Mit- und Nachbauer.
    Bei nochmaliger Beschäftigung mit dem Bausatz und dem Vorbild zeigt sich, dass das Modell einem Zustand entspricht, der frühestens ab 1907/1908 gebaut wurde. Dieses ist an Elementen der Steuerung und des Bremssystems zu erkennen.
    Also sind die Betriebsnummern für die Reichsbahn begrenzt auf diejenigen ab etwa 36 350.


    Falls jemand eine frühere Version bauen möchte und nicht auf entsprechende Unterlagen zurück greifen kann, der möge sich bitte bei mir per PN melden.


    Nun soll es aber mit meiner 36 398 weiter gehen.
    Ich bin noch immer beim Tender, aber wie schon angekündigt geht es nur langsam voran.


    Wie ich oben bereits anmerkte, mir waren schon weitere Unstimmigkeiten am Bausatz aufgefallen. Zu einer kommen wir jetzt.


    Lok und Tender werden über sogenannte Kuppeleisen miteinander verbunden (gekuppelt). Der Bausatz sieht nun auf Seiten des Tenders einen Kartonstreifen vor, der in den vorderen Querträger einzukleben ist. Wo der nun an der Lok angebracht werden soll, hat sich mir noch nicht erschlossen. Insbesondere auch deswegen nicht, weil lokseitig der Kuppelkasten für die Kuppeleisen nachgebildet ist.


    Aber sowohl vorbildgerechte Kuppeleisen als auch der Kuppelkasten am Tender fehlen. Dies gilt es, abzuändern.


    Bild 1 zeigt aus einer Originalzeichnung entnommen, was ich meine. Die drei nach unten überstehenden Stangen sind die sog. Kuppeleisen. Das in der Mitte ist das Hauptkuppeleisen, die beiden anderen die Notkuppeleisen. Letztere treten nur in Funktion, wenn das Haupteisen bricht, daher auch die Langlöcher auf der Lokseite (unten).
    Links und rechts der Kuppeleisen sind noch die Puffer mit den Prallflächen zu erkennen, wie sie selbstverständlich auch zwischen Tender und Lok notwendig aber anders ausgeformt sind, als die Puffer an Waggons.
    Interessant ist auch die Feder, mit der beide Puffer an ihrem hinteren Ende verbunden sind.


    Sowohl tender- als auch lokseitig werden durch die Löcher in den Kuppeleisen entsprechende Zapfen gesteckt. Beim Vorbild kann man diese Zapfen lösen, um den Tender von der Lok abzukuppeln.


    Beim Bausatz sind die drei Löcher für die Zapfen an der Lok vorgesehen, am Tender nicht.


    Bild 2 zeigt den nun weiter komplettierten Rahmen, diesmal die Oberseite. Zu sehen sind an den hinteren Querträgern die von mir markierten Mittellinien, damit die Aufbaustützen später exakt angebracht werden können (siehe oben).
    Weiter sind die drei Löcher im oberen Querträgerblech zu sehen, die dort nicht vorgesehen sind und von mir dort mit Hilfe einer selbstgefertigten Schablone und Locheisen eingefügt wurden.


    Bild 3 zeigt die Unterseite des Tenderrahmens, ebenfalls wieder mit den von mir zusätzlich eingefügten Löchern.


    Bild 4 zeigt nun die von mir angebrachte Öffnung in der vorderen Pufferbohle des Tenderrahmens. Hier war nur ein schmaler Schlitz für den oben erwähnten Kartonstreifen vorgesehen.
    Die Maße und Zuordnung habe ich vom hinteren Querträger des Lokrahmens abgeleitet. Ob es paßt, wird sich zeigen.
    Die schwarzen Kreise links und rechts sind die Flächen für die Prallauflagen der Puffer. Letztere müssen inkl. Feder nicht unbedingt detailliert nachgebildet werden, da sie sowieso am Modell nicht zu sehen sein werden.



    Da ich zunächst prüfen muss, ob meine Änderungen letztlich passen werden, gibt es erst dann (wenn der Lokrahmen fertiggestellt ist) die veränderten Teile und die Kuppeleisen (auch deren Größe muss noch genau ermittelt werden) wieder als PDF-Datei zum Download.


    Beste Grüße
    Hartmut

  • Hallo Hartmut,


    ich finde diese Lok-Bauberichte immer wieder spannend.


    Es scheint, dass bei so ziemlich jedem Lokmodell der eine oder andere Kinken vorhanden ist. Warum bloß ausgerechnet bei Loks?


    Naja, ich verfolge jedenfalls weiterhin Deinen Fortschritt.


    Viele Grüsse
    Michael

  • Hallo Michael,


    es ist sicherlich kein Problem, das lokspezifisch ist.


    Ob Du nun eine Lok im Maßstab 1:25 oder ein Schiff im Maßstab 1:250 konstruierst, hast Du ähnlich gelagerte Probleme.
    Erstens musst Du gute Zeichnungen haben, und wenn die nicht vorliegen gute und viele Fotos, am besten beides.
    Beim Schiff stehst Du vor der Frage, was muss ich vereinfachen, was weglassen, bei der Lok, was muss noch hinzu und in welcher Detaillierung - letztlich dieselbe Frage.


    Und dann kommt es noch darauf an, wer machts . . .
    Wie hast Du neulich so schön formuliert, wenn der Blinde dem Lahmen . . .


    Und bei den bisher hier besprochenen Lokomotiven in diesem Maßstab war ja immer einer der beiden führend beteiligt - auch jetzt bei meinem Modell.


    Dann kommt es beim Bau eben zu Situationen, in denen sich die große Frage bei einem Bauteil oder der Anleitung stellt, was will uns der Künstler damit sagen?


    Nun ist dieses von mir begonnene Modell eines der im Aufbau einfacheren, nicht soviele Details an Kessel und Fahrwerk, also recht übersichtlich, auch in den einzelnen Baugruppen.
    Das gibt mir eher die Chance, wenn ich auf die künstlerische Frage keine Antwort finde, selber Abhilfe zu schaffen (abgesehen von den anderen Vorteilen bzw. Randbedingungen meine Krankheit betreffend).
    Zudem bin ich ja, wie Du auch weißt, sehr intensiv mit der Eisenbahn befaßt.


    Also langer Rede kurzer Sinn:
    Die meisten gefundenen Unstimmigkeiten sind schlichtweg auf schlampige Recherche und/oder schlampige Konstruktion zurückzuführen.


    Gleiche Probleme findest Du auch bei den Schiffsmodellen, ich verweise beispielsweise nur auf Winrails "Bremen" oder Oles "Baden". Das geht aber in der Vielzahl der Antworten und Bauberichte schneller unter.


    Beste Grüße
    Hartmut

  • Moin,


    so, die hintere Pufferbohle ist jetzt auch angebaut.
    Sie wird innen mit einem verstärktem Streifen hinterklebt und dann zu einem einseitig offenen Kasten geknickt, verklebt und anschließend auf die Längsträger geschoben und dort befestigt.


    Die beiden Löcher in der Pufferbohle in den Markierungen für die Pufferplatte habe ich nicht ausgestochen, da ich hier andere Puffer anbauen werde. Da mir die Pufferkonstruktion auch von der BR 52 nicht gefällt, werde ich hier eine Eigenkonstruktion verwenden müssen.


    Aber als nächstes werden jetzt ein paar Teile der Bremsanlage gebaut.


    Beste Grüße
    Hartmut