ConRo Frachtschiff "Grande Amburgo" (Eigenbau), 1/1250

  • Hallo liebe Kartonbauer,


    vor kurzem habe ich das Modell der "Grande Amburgo" fertig gestellt, vom Vorbild her mein mit Abstand größtes Modell.
    Das Original ist ein Frachtschiff der italienischen Grimaldi Lines und wurde 2003 in Castellammare di Stabia südlich von Neapel gebaut. Es ist im Westafrika Dienst der Reederei tätig und läuft dabei regelmäßig Hamburg an.
    Vom Vorbild her gewiss keine Schönheiten fallen diese Schiffe durch ihre besondere Konstruktion auf. Im Rumpf wird zu rollende Ladung transportiert, während das Deck hauptsächlich für Container vorgesehen ist. Allerdings ist es über Rampen auch für Fahrzeuge erreichbar.

  • Eigentlich bin ich mir ja gar nicht so sicher, ob dieses Modell etwas in diesem Forum zu suchen hat. Möglicherweise werden jetzt einige die Nase rümpfen, denn es handelt sich hier nicht um ein 100%iges Kartonmodell. Das Innenleben besteht nämlich aus geschnittenem und gefeiltem Balsaholz anstatt aus einem Spantgerüst.
    Die Idee diese Bauweise zu testen bekam ich, nachdem ich vor einiger Zeit auf die Internetseite von Herrn Piel gestoßen bin, einem begnadeten Modellbauer für 1/1250 Balsaholz Schiffsmodelle (http://www.minishipart-harry-piel.de/). Statt das Modell zu bemalen würde ich es jedoch bekleben...


    Mit dem Balsakörper ging die Abwicklung relativ entspannt vonstatten, der Block war stabil und konnte sich nicht verziehen oder verdrehen. Mit Fixogum konnte ich solange mit der Außenhaut herumprobieren, bis das Ergebnis einigermaßen zufriedenstellend war. Der Rest des Modells besteht bis auf ein paar Kleinteile komplett aus Karton.


    Trotz der "Schummelei" beim Rumpfbau hoffe ich, daß Euch das Modell gefällt, in klassischer Bauweise wäre dieses Schiff wohl nicht entstanden. Da fehlt es mir dann an Kenntnissen und Geduld...



    Beste Grüße
    Torsten

  • Moin Torsten,


    klasse konstruiert, gebaut und fotografiert - Und das in der Größe! Ich bin begeistert. Und dass es ein "Hybrid" ist, macht nach meiner Aufassung gar nichts :thumbup:

    Schockvideos: Pinguine verspeisen den selben Eisbären gleich zweimal 8o Nur für starke Nerven hier und hier!


    Viele Grüße, Nils

  • Hallo Torsten,
    Deine Modelle gefallen mir sehr gut. Sie sind auch hervorragend fotografiert. Dass Du noch andere Materialien als Karton verwendest stört doch nicht. Im Schiff drinnen sieht man es doch nicht. Manche Modelle, die man hier sieht, besitzen Teile aus anderen Materialien, z. B. geätzte Niedergänge etc. oder Masten und Rahen Innenleben aus Draht oder Holz. Manche Takelage besteht aus bezogenem Plastik oder Kohlefaser. Ich denke, wichtig ist, dass der überwiegende Teil eines Modells aus Karton bzw. Papier besteht.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Moin Torsten,


    bin wie immer schwer begeistert, toll auch was Du an Details in diesem Maßstab unterbringst.
    Und endlich weihst Du uns auch mal in die Geheimnisse aus der Bauphase ein ... ;)


    Gruß,
    Wolfgang

  • Hallo Torsten,


    wie jemand so wunderbare Details in diesem Maßstab - Krane, Container, Rampenklappe - bauen kann wird mir immer ein Rätsel bleiben! Einfach nur beeindruckend!


    Gruß
    Roland

    -- Roll Yer Own If You Can´t Get Ready Made --

  • Schönen Dank für die netten Kommentare und die Likes!
    Dieses Mal habe ich tatsächlich daran gedacht während des Baus ein paar Bilder zu machen, da diese Bauweise in unserem Bereich wohl recht selten ist und das alles für mich auch neu war.


    Die Bauart mit dem Balsaholz hat wahrscheinlich den Nachteil,daß es sich bei solch einem Modell eher um ein Einzelstück handelt. Außerdem lässt sich das Material meiner Meinung nach wohl hauptsächlich bei kleinen Modellen bzw. Modellteilen einsetzten.


    Auf der anderen Seite war ich angenehm überrascht, wie sich der Karton an die Form des Balsakörpers anschmiegte. Auf den Fotos kann man erkennen oder erahnen, daß trotz Auftrag von lösungsmittelhaltigem Kleber leicht konkave Rundungen im Bugbereich zu finden sind. Auch der recht starke Übergang der geraden Seitenfläche zur Verjüngung Richtung Bug scheint mir mit dieser Bauart recht geschmeidig auszusehen.



    Beste Grüße
    Torsten

  • Balsaholz ist eine interssante Anregung.
    Ich habe bei meinen 1:1000 Modellen häufig die Hohlräume (zum Decksaufbauten in mehreren Etagen) mit Graupappe unterschiedlicher Dicken "verfüllt", um die Stabilität zu verbessern ...
    Gruß, Theo