Burg Kriebstein 1:250 Schreiber - Bogen Neuauflage

  • Kurzentschlossen habe ich mich an den Bau der Burg Kriebstein aus der Neuauflage vom Schreiber - Bogen gemacht.


    In meinem Baubericht werde ich der schriftlichen Bauanleitung folgen, unterstützt von den
    Bilder zu einzelnen Bauabschnitten.


    Heute sind die Bauteile 1 bis 2 an der Reihe.


    Gruß


    Adolf Pirling

  • Weiter geht es mit den Bauteilen 3 und 4.


    Alles fügt sich sehr gut aneinander.


    Die schriftliche Bauanleitung benennt alles ausreichend und verständlich.
    Fotos eines gebauten Modells und eine Skizze verdeutlichen das Vorgehen.


    Gruß


    Adolf Pirling

  • Hallo Adolf,


    dann gutes Gelingen. Ich habe ja den „Vorgänger” von Ivan Zadrazil versucht, der mit vielen Macken und gestalterischen Freiheiten eher den Masochisten im Kartonmodellbauer reizt. Ich hoffe, dass auch Tabernacki hoffentlich von seiner Faulheit etwas abgerückt ist, seine Texturen nicht zu auffällig zu wiederholen oder Fensterstürze zu korrigieren, sehe aber auf den bisherigen Bogenbildern, dass ich mich da wieder täuschen werde. Allein am Burgberg sehe ich etliche Doppelungen und Spiegelungen von Strukturen... Was ich mich auch frage: wie ist die Materialbeschaffenheit des neuen Bogens – auf Deinen Fotos brechen die Falzkanten wieder allein vom Ritzen bröselig auf. Ich hoffe, das ist nicht das eklige Bröselzeug, was einem schon die Marksburg ziemlich verdorben hat. „Karton” kann man das nämlich nur mit einem Augenzwinkern nennen. Für gerundete und kleine Teile ist dieser Karton nämlich nurmehr ein Ärgernis.

    Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. — Albert Einstein

  • Moin Adolf...
    Gefällt mir gut.
    Den Tor-Durchgang hätte ich allerdings durchbrochen gestaltet.
    Gruß, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Hallo Jens!


    Du gehst ja mit Herrn Tabernacki recht hart ins Gericht.
    Über dessen Arbeitsmoral kann ich keine Aussagen machen.
    Ich habe noch nie ein Modell aus seiner Hand gebaut, und so fehlt mir der Vergleich.
    Die von dir angesprochenen Spiegelungen habe ich gefunden.
    Mich stören diese Doppenlungen nicht weiter, befinden sie sich doch
    weitesgehend in der Textur für die Berghänge.


    Von der Umsetzbarkeit der Konstruktion für die doch recht verschachtelte Architektur
    bin ich auch z.Z. noch sehr angetan.


    Daß es bestimmt hochwertigeren Karton gibt, als den hier vom Verlag eingesetzten,
    kann ich bestätigen. Noch stört mich das aber nicht.


    Gruß


    Adolf Pirling

    Es gibt nichts Gutes:
    außer man tut es!


    Erich Kästner


    Etiam si omnes - ego non


  • Du gehst ja mit Herrn Tabernacki recht hart ins Gericht.


    Ja, das muss man auch. So sehr er tolle Modelle kreiert und geschaffen hat, so sehr lässt manchmal die Feinarbeit zu wünschen übrig. Insbesondere das fehlende Bearbeiten der Fensterstürze ist ein Thema: man kann immer erkennen, aus welcher Lage Tabernacki das Foto geschossen hat, weil er es unbearbeitet in die Textur setzt. So "tanzen" die Stürze, mal guckt man von ganz unten rein, mal von der Seite, mal auch etwas von oben. Kollege Peter Gierhardt nimmt sich wenigstens die Zeit, Fensterlaibungen in die gewohnte Perspektive zu korrigieren, bei dem man auch den gewohnten Schatten stets von links oben und innerhalb der Laibung vorfindet. Das stete Wiederholen oder gar Spiegeln von Texturschnipseln ist ein nächstes Ärgernis, was an den letzten Tabernacki-Architektur-Modellen negativ auffällt. Mit ein bißchen mehr Mühe kann man solche Puzzle-Wiederholungen etwas kaschieren oder verwischen. Man muss es nur wollen.
    Ich sehe gerade, dass z. B. auch beim Teil 7 die kleinen Dachvorsprünge nicht plastisch mit ausgearbeitet wurden. Kollege Ivan Zadrazil mag zwar viele Konstruktionsfehler in seiner Kriebstein haben, aber zumindest diese zwei kleinen Vorsprünge hat er als auskragende Mauern mit dargestellt. Es geht nämlich auch so, und man kann es den Kartonmodellbauern zumuten, aber dieser Spagat zwischen guter detailreicher Konstruktion und Verflachung oder Abstraktion gelingt Tabernacki immer noch nicht.
    Das innere Dach vom Torturm mit seiner W-förmigen Zick-zack-Linie halte ich zudem für eine gestalterische Katastrophe, so sieht das Dach beileibe im Original nicht aus. Und warum muss man bei so einem Modell immer noch die Zwischendecken mit der 1mm-Graupappe verstärken, die dann als hässliche dicke Kante hervorlugt? Kein Konstrukteur mutet dem Modellbauer so viel zu als Tabernacki, dass man solche Minimalteile mit teils vielen Schnitten aus der dicken Pappe heraussägen muss... Bei Grundplatten mag ich das noch verstehen, aber bei Zwischendecken fehlt mir das Verständnis dafür.
    Es geht also immer ein bißchen besser, immer ein bißchen anders, und da hat Tabernacki meiner Meinung nach (besonders im Vergleich zu Gierhardt-Texturen) noch Nachholbedarf.

    Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. — Albert Einstein

    Edited 2 times, last by Jens ().

  • Nun sind die Bauteile 17 bis 22 an der Reihe.


    Immer noch bin ich von der gut durchdachten -
    modellbauerfreundichen - Konstruktion begeistert.
    Nichts muß angepaßt oder nachgebessert werden.
    Es sitzt einfach alles auf Anhieb! Was will man mehr?

  • Zeitweilig habe ich für die Fotos mein Smartphone eingesetzt.
    Meine sonst verwendetet Systemkamera hat leider im Nahbereich
    eine zu geringe Tiefenschärfe. Auch die Makrofunktion hilft mir da oft nicht weiter.
    Die Linse des Smartphones scheint da anders ausgelegt zu sein.


    Gruß


    Adolf Pirling

  • Hallo Adolf,
    siehr doch prima aus!

    Viele Grüße


    Hans-Jürgen
    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Früher oder später, aber gewiss immer wird sich die Natur an allem Tun der Menschen rächen, das wider sie selbst ist. (Johann Heinrich Pestalozzi -1746 - 1827)

  • Fazit:


    Gleich als der neue Baubogen angekündigt wurde, war mir klar, daß ich ihn
    erwerben und bauen wollte.
    Das Modell einer wunderschönen Burg aus den neuen Bundesländern
    fehlte noch in meiner Sammlung.
    Daß ich mit diesem Modell auch mein ersten Modell aus der Hand Tabernackis
    bauen würde, erhöhte noch den an sich schon großen Anreiz.


    Meine Erwartungen sind nicht enttäuscht worden.
    Das fertige Modell macht einen stimmigen und authentischen Eindruck.


    Ein aus meiner Sicht kleines Manko ist die recht frei erfundene
    landschaftliche Umgebung an der flußabgewandten Seite der Burg.


    Die Passgenauigkeit hat mich, der ich schon sehr viele Architekturmodelle
    von verschiedenen Konstrukteuren gebaut habe, positiv überrascht.
    Wenn alle Bauteile so genau aneinander passen,
    wenn die Abfolge des Baus so modellbauerfreundlich geplant ist
    und wenn dann noch der Gesamteindruck des Modells
    bis auf ein paar zu vernachlässigende Wiederholungen in der Textur
    so ansprechend ausfällt, sind meine Ansprüche an ein gelungenes Kartonmodell
    fast voll befriedigt.
    Ich kann dieses Modell aus dem Aue Verlag nur jedem zum Nachbau empfehlen!


    Gruß


    Adolf Pirling

  • Moin Adolf...
    Gefällt mir ausgesprochen gut, diese Burg.
    Ein schöner Baubericht mit einem tollem Ergebnis :thumbup:
    Gruß, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Hallo Adolf,
    ein sehr schönes und gut gebautes Modell, das du uns hier vorstellst! Gibt Lust zum Nachbau!

    Viele Grüße


    Hans-Jürgen
    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Früher oder später, aber gewiss immer wird sich die Natur an allem Tun der Menschen rächen, das wider sie selbst ist. (Johann Heinrich Pestalozzi -1746 - 1827)

  • Jetzt, wo der Berghang fertiggestellt ist, offenbart sich die von mir oben genannte „Faulheit” von Tabernacki, gestempelte und gespiegelte Texturen kaum ordentlich zu verwischen. Ausgerechnet bei der prominenten Schauseite zum Eingang der Burg glänzt der Berghang mit ganz vielen offensichtlichen Spiegelungen von Texturschnipseln, die sofort ins Auge fallen. Es gibt einige sichtbare vertikale Spiegelachsen, wo einfach eine Textur gespiegelt daneben gestellt und kaum richtig zukaschiert wurde. :thumbdown: Das geht eindeutig besser und versaut – man möge mir verzeihen – ganz eindeutig so ein schönes Modell.

  • Servus Adolf,


    Auch ich finde das Modell empfehlenswert, mit schönem Bauergebnis deinerseits. Hab es mir ebenfalls bei unserer STEMOT zugelegt. Die gespiegelten Texturen stören mich nicht im geringsten, für mich steht der Gesamteindruck an erster Stelle und der ist gut!


    Herzlichen Gruß
    Robert

  • Bei allen Modellbauern, die ihr Interesse an dem Bau der Burg Kriebstein durch Wortbeiträge und/oder likes gezeigt haben,
    möchte ich mich ganz herzlich bedanken.


    Ob, lieber Jens, Herr Tabernacki willens und in der Lage ist - Vorgaben zu Entwicklungszeiten, Seitenzahlen und Kosten der Bogen-
    von seiner Gewohnheit abzuweichen,
    entzieht sich meiner Kenntnis. Ich vermute einmal, daß er diesen Baubericht gar nicht zur Kenntnis genommen hat
    und so deine in gewisser Weise berechtigte Kritik ins Leere stößt.


    Was sagst du denn zu der aus meiner Sicht sehr gelungenen und deshalb wesentlichen Konstruktion und
    den ansonsten stimmigen Texturen? Mir kommt es leider so vor, daß du - weil Herr Tabernacki auch in
    anderen Architekturmodellen- Spiegelungen und Doppelungen einsetzt, bei der Durchsicht eines neuen Baubogens von Ihm
    das bewußte Haar in der Suppe suchst und auch findest.


    Mir gefällt das Ergebnis meiner Bemühung ausgesprochen gut.
    Aufgrund der gemachten positiven Erfahrungen habe ich mit gleich mehrere Baubogen von Tabernacki gekauft.


    Gruß


    Adolf

    Es gibt nichts Gutes:
    außer man tut es!


    Erich Kästner


    Etiam si omnes - ego non

    Edited once, last by Adolf Pirling ().

  • Servus Adolf ,


    da hast Du wieder was schönes präsentiert , Bravo . Nach Deinem Bau Bericht steht auch dieser Bogen auf meiner will haben Liste :rolleyes:


    Und zum Thema Texturen kann ich Deinen Erläuterungen bedingungslos zustimmen !


    Mit freundlichen Grüßen
    Kurt

  • Ob, lieber Jens, Herr Tabernacki willens und in der Lage ist - Vorgaben zu Entwicklungszeiten, Seitenzahlen und Kosten der Bogen-
    von seiner Gewohnheit abzuweichen, entzieht sich meiner Kenntnis.


    Lieber Adolf,
    ich kenne solche Vorgaben als Laie natürlich nicht, aber ich denke, dass man als Konstrukteur genügend Zeit hat, seine Konstruktion und die dazugehörige Textur ordentlich auszuarbeiten, ohne schluderig zu werden. Was also ist das „Problem” (meinerseits) mit den neueren Tabernacki-Modellen?
    Das erste ist die Konstruktion an sich, bei der er versucht, den Spagat zwischen einfachem Bauen und Superungen versucht, aber nie richtig erreicht. Bei der Kreuzenstein ist das z. B. gründlich misslungen, wenn Du meinen Baubericht in diesem Forum verfolgt hast. Ich wünschte mir, dass er wieder zu den detaillierten Ausarbeitungen zurückkehrt, die er etwas beim Hamburger Michel und der Frauenkirche an den Tag gelegt hat. Auch bei der Marksburg gähnen etwa leere Fensterlöcher in schwarz in den Mauern, wo ich mir gewünscht hätte, dass er Möglichkeiten und Zusatzteile anbietet, um diese gesupert auszuarbeiten. Der prominente Laubengang der Burg Kreuzenstein ist das beste Beispiel dafür, denn hier wird nur eine flache Tapete angeboten. Und wie schon in meinem Bericht beschrieben ist die perspektivische und konstruktive Ausarbeitung der gotischen Außenerker im Palas ein Desaster, so kann man prominente Teile nicht gestalten, wenn sie dermaßen viele Perspektivfehler aufweisen.
    Nicht zuletzt muss sich Tabernacki auch von den Graupappen-Zwischendecken verabschieden, die eine überflüssige Schwerstarbeit darstellen und dennoch mit ihren grauen ungefärbten dicken Kanten so manches Dach verschandeln. Als Grundboden oder Zwischenböden sind sie legitim (toll z. B. bei seinem Neuschwanstein), aber für Dachböden noch so kleine Deckel oder gar runde Teile aus dicker Pappe aussägen zu müssen fehlt mir das Verständnis – hier ist wieder die Balance aus „einfach” und „zu diffizil” im Ungleichgewicht.
    Nun zu den Texturen, da habe ich mich schon sehr oft drüber aufgeregt und dies auch beschrieben. Schau Dir bitte den ebenfalls prominenten Berghang der Kriebstein an, den ich mit den orangen Pfeilen verziert habe. Oben rechts stoßen zwei Mauerteile zusammen, dort ist etwas Grün mit dabei – und das Grün spiegelt sich unbearbeitet einfach über die vertikale Kante und bildet so eine Art „Rorschach-Muster” (gespiegelte Bilder). So was darf nicht sein, hier muss der Konstrukteur aufpassen, dass sich durch aneinanderstoßende Teile keine Spiegelungen ergeben. Und genau das tut Tabernacki nicht mehr. Dass in manchen Texturen ebenfalls Wiederholungen oder sichtbare Spiegelachsen blühen, signalisiert mir nur leider Faulheit bei der Bildbearbeitung. Man kann solche Spiegelungen oder Wiederholungen mit Photoshop etc. sehr wohl genügend und präzise weiter zukaschieren und mit Stempelei aus anderen vorhanden Texturen verwischen. Und das dauert mit etwas Geschick nur noch wenige Minuten.
    Außerdem ist Tabernacki nach wie vor der Meister der „tanzenden Fenster”. Man sieht immer, von wo aus er die Fenster fotografiert hat, mal von unten links, mal von oben rechts, und seine unbearbeiteten Fenster verraten all diese Fehler durch die falschen Anblicke unter die Simse und auf Fensterbänke (sofern man sie sieht). Er möge bitte beim Kollegen Peter Gierhardt Nachhilfe nehmen oder meinen Artikel im AGK-Heft 13 über diese Problematiken nachlesen, denn auch hier geht mit Photoshop einiges zu entzerren oder zu verbessern.
    Seine Konstruktion ist sicherlich passgenau, aber auch bei der Kriebstein haben mich die Dächer sprachlos gemacht, denn diese mit vielen diagonalen Falzlinien verunzierten Mehrfachzacken sind alles andere als schön anzusehen oder gar dem Vorbild gerecht. Da hat er kein Vertrauen in die Biegbarkeit des Materials und hätte durchaus einige Falze weglassen können. Was mich weiterhin stört ist, dass Tabernacki seitenweise Leermaterial missbraucht, um hunderte von Baustufenbildern zu platzieren, wo ein paar wenige gute Explosionsskizzen auf maximal zwei Bogen oder in Weißteilen vollkommen ausgereicht hätten. Vorbild dafür sollte Siegmunds Burg Eltz sein oder die sparsamen und dennoch übersichtlichen Skizzen von Peter Gierhardt. Mich hat es abgetörnt, bei der Kreuzenstein erst drei oder vier Bogen weißes Bildermaterial durchblättern zu müssen, ehe man zu den eigentlichen Teilen kommt. Die Verschwendung von Weißteilen ist ein weiterer Aspekt, wo es Tabernacki in den letzten Jahren leider etwas ausufernd wuchern lässt.


    Ich vermute einmal, daß er diesen Baubericht gar nicht zur Kenntnis genommen hat und so deine in gewisser Weise berechtigte Kritik ins Leere stößt.


    Das mag sein, dass er das hier nicht liest. Das entbindet ihn aber nicht von der Sorgfalt, die ein Konstrukteur an den Tag legen muss. So langsam entwickelt sich Tabernacki nämlich zurück und tendiert latent zu den luschigen Arbeiten von Ivan Zadrazil.


    Was sagst du denn zu der aus meiner Sicht sehr gelungenen und deshalb wesentlichen Konstruktion und den ansonsten stimmigen Texturen? Mir kommt es leider so vor, daß du - weil Herr Tabernacki auch in anderen Architekturmodellen- Spiegelungen und Doppelungen einsetzt, bei der Durchsicht eines neuen Baubogens von Ihm das bewußte Haar in der Suppe suchst und auch findest.


    Ich freue mich nicht nur über gelungene Konstruktionen, sondern auch über eine gute Bogengestaltung an sich. Jene, die man mit Lust mehrmals durchblättert, sich an der Gestaltung und Teileanordnung erfreut und ohne viel Blätterei das Modell quasi im Geiste zusammensetzen kann. Für mich unschlagbares Vorbild ist die Burg Eltz von Siegmund, oder seine Bruneck oder die Wartburg, oder viele Vyskovsky-Modelle, und ja, auch Tabernacki hatte mit der Frauenkirche Dresden ein gutes Modell mal vorgelegt. Die neueren Tabernacki-Modelle hingegen haben so viele kleine Schönheitsfehler, dass sie bislang ungebaut und unbetrachtet blieben. So schön es ist, dass es jetzt eine bessere Kriebstein als das Monster von Ivan Zadrazil gibt (welche wohl kaum jemals einen Kontrollbau erlebt haben dürfte) – mein Credo bei jeder meiner Arbeit ist: es geht immer noch einen Tick akkurater, besser und schöner, selbst wenn man irgendwelche Vorgaben hat. So manche Verschönerungsarbeit kostete mich nur wenige Minuten und hat dennoch massiv zur Verbesserung beigetragen. Denn erst wenn dem Kartonisten nichts mehr stört, ist das Modell in jeder Hinsicht gelungen. Und nein, ich nörgele nicht aus Prinzip oder weil ich ein böser Mensch bin, sondern weil es nun mal auffällt, dass andere Leute eben nicht diese 120% geben, um etwas noch immer kurz vor Schluss noch einen Tick zu verbessern. Gerade wenn ein Modell fertig gebaut vor einem steht (besonders ein Kontrollmodell), schaue ich akribisch in alle Ecken und auf alle Texturen. Spätestens dann würde ich noch eine Handvoll Korrekturen angebracht haben. Ich bin nun mal ein Perfektionist.

    Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. — Albert Einstein

    Edited once, last by Jens ().

  • Hallo Jens!


    Zu deinen sehr ausführlichen und detaillierten Aussagen im Hinblick auf gute und sehr gute Arbeit bei Konstrukteuren von Kartonmodellen
    kann ich leider nicht genauso umfassend antworten. Dazu fehlen mir einfach das nötige Fachwissen und die notwendigen Vergleiche mit Konstrukteuren, die
    dem Wunsch vieler Kartonmodellbauer nach perfekten Modellen näher kommen.


    Modelle von Richard Vyskovsky habe ich innerhalb der letzten Jahre sehr viele gebaut.
    Sie zählen für mich zu zu gelungensten Beispielen guter und sehr guter Konstruktionen.


    Von Peter Gierhard kenne ich bisher nur sehr wenige Modelle und habe selbst noch keines gebaut. Aussagen zu dessen Konstruktionen kann ich deshalb nicht machen.


    Wenn ich deine Reihe von Ansprüchen an ein gutes Kartonmodell zusammenfassend betrachte,
    kann ich nur sagen: Du hängst die Latte für die Konstrukteure sehr sehr hoch. Das ist natürlich dein gutes Recht, willst du doch für
    gutes Geld auch - wenn möglich - eine perfekte Ware erhalten.


    Meine Ansprüche sind dagegen - das kann man aus meinen Bauberichten leicht herauslesen - wesentlich geringer.
    Mir fehlen auch ehrlich gesagt die Fähigkeiten, aus einem sehr guten Baubogen das Optimale herauszuholen.
    Mein Modell soll mir beim Bauen Freude bereiten, mich nicht vor unlösbare Probleme stellen, einen fast selbst erklärenden
    Bauablauf aufweisen und zu einem für mich stimmigen Ergebnis führen.
    Perfekt bis in den kleinsten Winkel muss das Ergebnis nie sein. Dazu bin ich mit meinen Fähigkeiten Modelle zu bauen zu selbstkritisch
    und weiß, das ich bis auf den heutigen Tag noch nie ein Modell abgeschlossen habe - und das sind mehr als 100 -
    welches nicht hier und da Schwachstellen aufweist.

    Lieber Jens, ich denke, wir beide haben uns hier in diesem Baubericht zur Burg Kriebstein von Tabernacki genug ausgesprochen.
    Von meiner Seite möchte ich den Gedankenaustausch gern beenden.


    Herzlichen Gruß
    Adolf

    Es gibt nichts Gutes:
    außer man tut es!


    Erich Kästner


    Etiam si omnes - ego non

    Edited 2 times, last by Adolf Pirling ().

  • Lieber Jens,

    ................, dass man als Konstrukteur genügend Zeit hat, seine Konstruktion und die dazugehörige Textur ordentlich auszuarbeiten, ohne schluderig zu werden.


    Deine vorstehende Aussage zeigt mir, daß du in der Welt der Kartonmodellkonstruktion bisher keinen Blick hinter die Kulissen geworfen hast.
    Einkommen zum auskömmlichen Lebensunterhalt ist in Deutschland in dieser Profession nicht zu erzielen. Ich kenne von vielen Entwerfern das erzielte Salär.


    Jedoch bin ich ganz sicher, daß die Kartonmodellentwickler mit viel Freude und Einsatz versuchen eine bestmögliche Leistung abzugeben.

    ............., dass er das hier nicht liest. Das entbindet ihn aber nicht von der Sorgfalt, die ein Konstrukteur an den Tag legen muss. .


    Deshalb hoffe ich, daß Herr Tabernacki deinen Baubericht nicht gelesen hat. Denn so ein Verriß macht einen bitter.


    Hallo Adolf,


    danke für deinen schönen Baubericht über ein feines Modell das für viele Normalkartoner gut baubar ist. Solche Modelle brauchen wir!
    Wer High-End möchte kann doch in die Konstruktion einsteigen. Nich, Jens!

    LG Roman


    Wir haben Arbeitskräfte eingeladen und es sind Menschen gekommen. Max Frisch

  • Deine vorstehende Aussage zeigt mir, daß du in der Welt der Kartonmodellkonstruktion bisher keinen Blick hinter die Kulissen geworfen hast.


    Ich kenne einige Konstrukteure und habe für die AGK_hefte zum Beispiel zwei Berichte über Peter Gierhardt geschrieben, der einen tiefen Einblick in seine Arbeit gegeben hat und mit dem ich mich mehrere Male persönlich ausgetauscht habe. Der zweite handelte von modernen Konstruktionstechniken und Texturen (AGK 13). Allein von seinen Arbeiten kann Tabernacki lernen, das habe ich mehrfach deutlich gemacht. Auch Thomas Pl… ist mir kein Unbekannter und ich weiß, dass man mit Kartonmodellbau-Konstruktionen kein Millionär wird. Ich bleibe aber bei meiner Überzeugung, dass man dennoch bei jeder Konstruktion genügend Sorgfalt in eine Textur legen kann, ohne dass die Macken sofort auffallen.


    Jedoch bin ich ganz sicher, daß die Kartonmodellentwickler mit viel Freude und Einsatz versuchen eine bestmögliche Leistung abzugeben.


    Davon ist auszugehen. Leider überzeugen mich manche Konstruktionen dann vielfach als gestaltete Bogen oder als gebautes Modell nicht so sehr, als dass man echtes Herzblut darin erkennen könnte.


    Denn so ein Verriß macht einen bitter.


    Ganz ehrlich: Tabernacki hat früher mit seinen handkolorierten Modellen wie Frauenkirche Dresden oder Hamburger Michel tolle Arbeiten abgeliefert. Diese Qualität hat mit seinen fotorealistischen Konstruktionen etwas nachgelassen und deswegen muss man auch mit Kritik leben. Vielleicht bewegt sich ja das eine oder andere doch noch in eine neue Richtung.


    Wer High-End möchte kann doch in die Konstruktion einsteigen. Nich, Jens!


    Wenn ich konstruieren könnte, würde ich das gerne machen. Wirklich gerne, z. B. hier aus Hannover gibt es noch immer keine Modelle wie z. B. das Neue Rathaus oder die verwinkelte NordLB. Hingegen bin ich mit Photoshop so versiert, dass mir halt Texturspiegelungen oder sichtbare Stempel-Wiederholungen nie passieren würden. :D Wie manche nachsehen können, ist auf meinem Mist z. B. die Bearbeitung der Mittelalterlichen Kleinstadt von Siegmund (AGK) oder der Knirpsenstadt (AGK) gewachsen. Kritik zur Bildbearbeitung oder Gestaltung dazu nehme ich gerne an.

    Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. — Albert Einstein

    Edited 2 times, last by Jens ().