Moin zusammen,
was soll man sagen... Das britische LCT Mk.IV ist eigentlich nichts besonderes, es wurden ganze 1.435 Stück (965 während des WK II) gebaut.
Wieder mal ein Schiff, das so alltäglich war, daß heute genau deswegen kaum was über die Kähne bekannt ist.
Die Briten hatten in ihrer einmaligen Art einen schicken Spitznamen für diese Einheiten "kipperbox". Das war die Holzkiste für Räucherfischtransport
Die Räucherfischkähne waren 35,70 m lang, 9,80m breit., liefen 8 Knoten und hatten 13 (!) Mann Besatzung. Bewaffnet waren sie in der reinen Landungs-Version mit zwei mageren 2cm-Flak und einem der seltsamen britischen Raketen-Seil-Geräte gegen Tiefflieger (kompletter Blödsinn halt).
Angetreten sind die Kipperboxes bei der Landung in Sizilien, beim D-Day, in Südfrankreich und selbst auf dem Rhein, also überall, wo was übers Wasser geschafft werden musste, auch in Asien.
Was ich da vorhabe?
Ich werde von diesem Typ 2 Stück bauen, die als Bestandteil zweier Dioramen dienen sollen.
Im Grunde sind die Pötte weitgehend als Kartonbauten geplant, dazu werden viele Bauteile, die sich in Mengen wiederholen abgegossen. Einige Teile sind schon als Standards vorhanden, einige müssen neugefertigt werden.
Grundlage ist ein Plan der kanadischem Modellbauplan-Schmiede "Nexus-Plans-Service" und ein leihweise überlassener Bausatz der schottischen Accurate Armour-Resinfirma. Das uralte Modell ist allerdings weit weg von dem, was der Bauplan und die Fotos von Originalen zeigt.
So, und schon gehts los...
Da die früheren LCTs anscheinend genietet und geschweisst waren, habe ich ein kleines "Geheimwerkzeug" ausgepackt, das im Kartonbereich unbekannt ist. Es ist eine Art Rendelrad, mit dem Nieten aufgebracht werden können. Gedacht für Umbauten bei Fliegern und Fahrzeugen, passt die gröbste Grösse auch gut zum LCT.
Mit diesem Gerät drücke ich von der Rückseite die Knubbel der Nietköpfe in das für die Oberflächen verwendete festere Papier/Tonpapier der zugeschnittenen Bordwandplatten und Decksplatten.
Die Bordwandplatten werden zusätzlich ein wenig eingedrückt, um die üblichen leicht zwischen den Spanten entstehende Struktur (Tincan) gebrauchter Schiffe zu bekommen.
Von der Bordwand mache ich durch mehrfaches Aufdoppeln eine feste, massive Wand, die dann in Silikon abgeformt wird. Die Decks entstehen als reine Kartonbauten.
Da das Gefährt in 1/35 einen runden Meter lang ist, teile ich das Ding in drei Segmente - das Achterschiff mit der gepanzerten Brücke, das Ladedeck und den Bug mit der Rampe.
Tja...und jetzt mal an die grossen Flächen...
Vielleicht könnt ihr das Teil in Stolberg schon in "action" erleben.
Gruß
Hadu
P.S... das Ganze ist als Wasserlinienmodell geplant... Den Tiefgang habe ich etwas tiefergelegt zwecks Ladungszustand.