BMW konnte auch mal ganz klein...
Nach 1945 begann dort der Fahrzeugbau zunächst mit Motorrädern, aber schon 1952 kam der "Barockengel" auf den Markt, der BMW 501 (Sechszylinder, wer sich noch an die Fernsehserie "Funkstreife Isar 12" erinnert - das war der BMW 501) und kurz danach der 502 und 503 (V8-Motoren) .
Eigentlich waren aber diese großen Kisten am damaligen Markt vorbei produziert. Jedenfalls waren sie Ende der Fünfziger ein wirtschaftlicher Misserfolg, und BMW brauchte dringend Geld, um die Pleite abzuwenden.
Jetzt besann man sich auf "klein", musste allerdings mangels eigener Entwicklung auf eine Lizenzkonstruktion von Renzo Rivolta, dem Firmenchef des Motorradherstellers Iso Rivolta, zugreifen.
So entstand die Isetta, zunächst im Entwurf noch als Dreirad, ausgereift schließlich als vierrädriges Fahrzeug. Produziert wurde sie von 1955 bis 1962. Wie bei einem Kühlschrank (Iso Rivolta hatte auch Kühlschränke produziert) klappte die Front auf, das Lenkrad schwenkte zur Seite. Sehr bequem konnten 2 Leute auf einer Art Sofa nebeneinander sitzen.
Die Motoren hatten 0,25–0,30 Liter Hubraum und leisteten rund 9 kw. Der Preis des Grundmodells lag bei ca. 2600 DM.
Der Passat-Verlag bringt die Isetta demnächst, mit anderen Automodellen gemeinsam, auf einem Minibogen im Offset-Druck heraus. Natürlich sind dann alle einzelnen Modelle, wie bei uns üblich, sorgfältig kontrollgebaut worden.
(Eisenbahnfans dürfte das Design der Kleinen bekannt vorkommen - man findet es zum Beispiel auch bei der Diesellok V 200 wieder...)