Bleriot, M1:24, Umbau aus Schreibermodell M1:50

  • Hallo liebe Bastelfreunde,


    Mal zwischendurch ein Baubericht von mir über das in der Überschrift genannte Modell.
    Es wurde von mir zu Anfang der 1990 Jahre gebaut und befindet sich jetzt im Schreiber-Museum in Esslingen als Dauerleihgabe.
    Den Baubericht habe ich damals für den Modell-Fan verfasst.
    Die beiden Fotos einer Blerioz habe ich ebenfalls zu Anfang der 1990er Jahre im Technikmuseum Prag gemacht.
    Hier nun der Baubericht aus den 1990ern:


    Um aus dem Schreiber Modell im Maßstab 1 :50 ein schönes Modell entstehen zulassen, entschloss ich mich, einige Veränderungen vorzunehmen.

    Das es letztendlich fast eine Neukonstruktion werden würde, konnte ich zu Beginn nicht ahnen.

    Da mir der Maßstab 1:50 (ist von Schreiber nicht korrekt angegeben, das Modell ist noch kleiner) wie bei meinem Umbau der Antoinette zu klein war,vergrößerte ich das Modell
    auf den Maßstab 1
    :24.
    ln dieser Größe waren auf einmal Möglichkeiten vorhanden das vorliegende Modell entscheidend zu verbessern. So sammelte ich zuerst Berichte, Fotos und Konstruktionsunterlagen der Bleriot. Nach dem ich genügend Material gesammelt hatte, entschied ich mich, wie bei der Original-Bleriot, den Gitterrumpf zu öffnen. Die verbleibenden braunen Stege des Rumpfgerüstes aus Karton waren jedoch zu schwach, um das Modell richtig zu tragen. Jetzt nahm ich die mir zur Verfügung stehenden Konstruktionsunterlagen zur Hand und konstruierte einen Gitterrumpf.


    Wundert auch bitte nicht über die Qualität der Fotos, sind alles alte DIAs.

  • Den Gitterrumpf zerlegte ich in Ober- und Unterteil, sowie die beiden Seitenteile und kopiertesie im Maßstab 1:24. Für die Streben wählte ich Rattan, dass von

    mir leicht quadratisch geschliffen wurde. Auf den Kopien baute (klebte) ich den Rumpf zusammen. Als Klebstoff wurde UHU-Hart verwendet. Nachdem jedes Gitterrumpfteil abgebunden hatte, wurden die einzelnen Rumpfteile zusammengefügt und anschließend in Dunkelbraun gestrichen.

    Als Verspannung der Gitterrumpfteile wählte ich dünnen, geschwärzten Kupferdraht aus einem Elektrokabel. Der Draht wurde vorsichtig mit sehr wenig

    Klebstoffeingeklebt.

    Für die wenigen mit Stoff bespannten Felder des Rumpfes schnitt ich die entsprechenden Kartonteile aus dem Schreiber Modell aus und klebte sie auf den Rumpf.

    Die Tragflächen und das Leitwerk fielen ebenfalls nicht so aus, wie bei der Original-Bleriot. Also wurden auch hier die Teile anhand von gesammelten Unterlagen und des Schreiber Modells neu konstruiert. Höhen- und Seitenruder wurden beweglich angebaut und das Seitenruder zusätzlich mit schwarzem Garn mit dem beweglichen Seitenruderbalken (in der Bleriot gab es keine Pedale) verbunden.

    Tragflächen, Leitwerk und die Rumpfverspannung bekamen einen cremefarbenen Anstrich, wie er an den Bleriot's der damaligen Zeit üblich war.

  • Das Fahrwerk des Schreiber Modells passte nun nicht mehr so recht zum übrigen Teil des überarbeiteten Modells. Also wurden alle Kartonteile durch kleine, zurecht

    geschliffene Holzleisten ersetzt, die wiederum das Schreiber Modell undOriginalunterlagen als Vorbild hatten. Die Räder entstanden aus den Räder des Schreiber Modells.

    Sie wurden von mir auf Präsentationsfolie kopiert und ausgeschnitten. Diese durchsichtigen Speichenräderwurden zwischen entsprechend dicke Pappscheiben geklebt, welche die Dicke eines Radreifens ergaben. Die Reifen lackierte ich Grau nach einem Farbfoto einer Bleriot.Der Motor, im Schreiber Modell nur aufgedruckt, entstand aus kleinen Pappröhrchen, welche mit Draht verfeinert wurden, um die Kraftstoff-und Abgasrohre darzustellen.

    Der Kraftstofftank entstand aus einem entsprechend zurecht geschliffenen Rundstab aus Holz, der mit Kupferfarbe lackiert wurde.
    Nachdem nun die Verspannung der Bleriot aus schwarzem Nähgarn angebracht war und das Modell nun in seiner ganzen Größe vor mir stand, bekam ich einen kleinen Schreck.
    Nicht, weil mir das Modell nicht gefiel, sondern was eigentlich aus meinem"kleinen" Umbau des Schreiber Modells geworden war. Mein Ziel war eigentlich, einige Teile des Modells zu verfeinern, herauskam ein fast neu konstruiertes Modell einer Vorlage des Schreiber-Verlags in Gemischtbauweise.

    Zumindest fanden jedoch einige Teile des Modellbogens in meinem "Umbau" Verwendung, so dass auch dieses Modell im wahrsten Sinne des Wortes aus der

    Originalvorlage des Schreiber-Verlags "entstand".

  • So sehr ich ein Fan der Uralt-Flieger bin,die Bespannung hält mich jedoch immer mehr ab,noch welche zu bauen.Du hast das jedoch bravourös gemeistert,Horst.Dein Projekt gefällt mir sehr gut!


    Viele Grüsse!


    Steffen

  • Danke! Wie ihr seht geht's auch ohne Photoshop und andere Programme. Hab mir damals einfach Zeit genommen obwohl die ganze Verspannung und die Drähte im Rumpf schon Nerven gekostet haben. :D :D

    Schöne Grüße aus dem Dümmerland!


    Horst