Posts by Oktavian

    Deichtante

    Danke für deine Wertschätzung!! 😊

    Die Farben waren keine sehr große Sache: Die Mauerwerks-/Steinfarbe war durch die Rekonstruktionszeichnung , die ich im Netz fand, vorgegeben. (Noch etwas Archäologisches am Rande: Die Steinstruktur schmaler und breiterer Steine ist tatsächlich dieselbe, die auch Thomas Newton, der erste Ausgräber des Grabmals um 1860 in seinen Rekonstruktionszeichnungen angegeben hattte. Man kann annehmen, dass er noch mehr Steinmaterial, evtl. sogar im Mauerwerksverband dort vorgefunden hatte, als es heute gibt. So könnte meine Mauerstruktur tatsächlich vielleicht sogar die originale sein. Das wäre toll). Die blaue Farbe soll an den Reliefs ursprünglich gewesen sein und eben auch an den Plinthen der Säulen (= Grundplatten). An den Kapitellen der Säulen habe ich es dann sinngemäß ergänzt. Nach Zeichnungen von Newton gab es aber auch noch Rottöne, damit war ich wohl leider etwas zu sparsam, das kommt bei mir nur am Mäander oben in der Säulenhalle vor. Zeig ich euch dann....

    Liebe Grüße Stefan

    So, und weiter gehts.


    Ich war diese Woche dann sehr sehr fleißig und habe die Säulen alle fertiggestellt......


    ....Und dann auch schon alle vier Architravbalken aufgebracht. Jetzt steht alles halbwegs gerade und sieht gut aus. Ich bin von Mal zu mal begeisterter von dem Ding und dass es mir gelungen ist, es selbst zu konstruieren. Und die Farbgebung mit Hellgelb und Blau finde ich sehr, sehr schön....


    Die Gehrungen haben alle gepasst, jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass sie nicht zu füllig geraten sind, denn im nächsten Schritt kommen dann ja an den Vorderseiten die großen Abschlussprofile mit dem oberen Geison dran....


    (Blau ist zwar tatsächlich meine Lieblingsfarbe, aber es sieht auf den Bildern nur so aus, als sei meine ganze Wohnung in Blautöne gehüllt).


    Freu' mich auf eure Anregungen oder Kommentare

    Liebe Grüße

    Stefan

    Liebe Freunde,

    ich war diese Woche doch sehr fleißig (trotz der Hitze!). 23 der 36 Säulen stehen jetzt, aber seht selbst (sehr schön ist auch die Ecksäule geworden):



    Hm, eigentlich wollte ich mir ja das Ding für die dunkle Herbstzeit aufheben...🤔 🤭

    Freue mich über Fragen / Kritik / Anregungen von euch.


    Liebe Grüße Stefan

    Heute "säulte" es ganz kräftig: Die Cella des oberen Pteron (Säulenhalle) kam schon gestern mit dazu (mir gefällt der obere Mäander sehr gut!!), jetzt aber die ersten fünf Säulen.

    Ich finde sie mit ihrer Blaufärbung extrem schön. Stehen noch etwas schief und schepp, aber das wird sich später mit dem Architravbalken ausrichten lassen. Dazwischen ein Papier-Dummy für die späteren Marmorstatuen (Größenvergleich).

    Ich denke, das Ganze könnte etwas werden......



    Viele Grüße

    Stefan

    Heute ging's dann trotz Hitze doch noch ein klein wenig weiter:


    Zuerst innere Stützen in Form eines Andreaskreuzes in 2 mm Pappe kamen rein (ein Stützzylinder war vorgesehen, aber der erwies sich als zu schwach).


       


    Dann "Deckel drauf" (und nicht "Deckel auf, heiß Wasser drauf" :D)


    Also ich bin sehr zufrieden bisher.


    Gute Nacht.

    Stefan

    Na, ihr hattet recht. Ich konnte es doch nicht aushalten und habe weitergemacht und den Stufenunterbau fertiggestellt und das umlaufende Gesims am Podium.....


    Ich muss euch allerdings beichten, dass dieses hier schon Mausoleum No. 2 ist. Das erste landete vor drei Tagen im Müll, da die Gehrungen an der Krepis überhaupt nicht hinhauten, ich die Stufen wieder abmachen wollte und dann alles riss. Ein Trauerspiel....


    Nun also das Ganze nocheinmal. Man muss bei diesem Minimaßstab extrem genau bauen, selbst für meine Verhältnisse. Beim umlaufenden Gesims passte dann leider gar nichts mehr, da ich die Gehrungen falsch gezeichnet hatte und stets 2-3 mm fehlten. Das konnte ich dann immerhin durch Einfügung von Teilen aus den doppelten Ausdrucken verbessern. Na ja, ich gebe zu, konstruktiv ist noch etwas Luft nach oben bei mir. Die Optik gefällt mir jedoch nach wie vor sehr gut.




    Vor die drei großen Stufen kamen dann noch jeweils drei kleine, da man sonst nicht hätte hochgehen können. Alles wohl unhistorisch, da man ja wohl wie gesagt nicht in oder auf das Grabmal gehen konnte, ebenso wie wohl die Türe. Die Eintiefung gefällt mir besonders gut.

    Sieht doch richtig echt aus, oder? ;)


    Fortsetzung folgt.

    Liebe Grüße

    Stefan

    So, jetzt habe ich mein Vorhaben doch gebrochen und weitergebaut. Die Neugierde war einfach zu groß, wie es aussehen würde und ich habe schon mal eine der ionischen Säulen probegebaut.

    Tatsächlich gab's kleine Schwierigkeiten: der untere Profilring sollte in doppelter Lage kommen und wurde dann aber zu dick. Und den Durchmesser muss ich etwas enger machen, damit alles zusammenpasst. Das Kapitell oben ist aber sehr schön. Die Konstruktion habe ich von vier ionischen Säulen im Schreiber-Modell vom Parthenon übernommen. Die untere Platte (Plinthe) soll nach historischen Angaben tatsächlich aus dunkelblauen Stein gewesen sein, die Kapitelle sind dann ebenso wie die Reliefs am Unterbau blau geworden. Ich finde das sieht ausgesprochen schön aus zusammen mit dem leichten Gelbton der Steine.

    Also ich bin sehr zufrieden und freue mich, dann später 36 Stück davon oben auf dem Grabmal aufstellen zu können.... :P


    .

    Deichtante

    Hab' lieben Dank für das Lob und die Wertschätzung. Vorfreude ist die größte Freude.


    Und: Schaun mer mal wie's wird. Die Passungenauigkeit lag immerhin nicht an der falschen Zeichnung, sondern daran, dass ich die Seitenwand 1mm zu hoch eingebaut hatte..... Bei dem Mini-Maßstab muss man wirklich auf den mm genau bauen....

    Hallo Freunde,

    kurz vor der wohlverdienten Sommerpause möchte ich euch nun doch noch kurz an meinem aktuellen Bastelspaß teilnehmen lassen: Die 15 Bögen wurden letzte Woche ausgedruckt (famose Druckleistung in meinem Copy-Shop um die Ecke) und zwar lichtbeständig auf 160er Papier.



    Am Wochenende gings dann los, wenigstens der Unterbau (Podium) sollte werden. Leider horizontal nicht gaaanz exakt passend, von vorne sieht mans aber nicht.


    Was mir gut gefällt, sind die Farben. Die gelbliche Färbung erinnert wie gesagt an existierende antike Bauten, deren Marmor auf diese Weise patiniert. Auch der Untergrund gefällt mir, ebenso das Grau der Krepis:



    Die beiden Reliefs passten überraschend gut an den Ecken zusammen. Sie sind originaltgetreu vom echten (!) Mausoleum in Halikarnassos genommen, d. h. von den im British Museum in London existierenden Platten (ist aber zweimal dasselbe, da nur vom unteren Amazonenrelief noch etwas vorhanden ist. Das schmale obere ist dann die Spiegelung des originalen unteren). Am Untergrund habe ich sie beide in dunkles Blau eingefärbt. Angeblich sollen sie in der Antike so ausgesehen haben (so ist im Schreiber-Modell vom Parthenon der berühmte Fries eingefärbt).

    Schön sind m. E. auch die ersten Stufen der (erst angefangenen) umlaufenden Krepis (Studenunterbau) geworden. Auch die vertiefte Türe sieht schön aus.

    Was evtl. noch zu Schwierigkeiten führen kann: Die Teile sind arg klein, die Stufen sind gerade mal jeweils 3mm vorspringend. Aber ich wollte wegen der Platzprobleme bei mir, es nicht größer machen



    Innen ist dann wie immer die stabilisierende Pizza-Pappe drin:


    So das wars. Jetzt wird das alles eingemottet bis es im kühlen Herbst dann wieder Modellbau-Zeit ist.

    Ich kanns immer noch nicht fassen, dass ich das Selberzeichnen hinbekommen habe.

    Über Feedback und/oder Kritik/anmerkungen freue ich mich


    Liebe Grüße

    Stefan

    Zaphod

    Deichtante

    Ganz lieben Dank für eure wertschätzenden Kommentare!


    Das ABC-Modell kenne ich von Bildern, ich hatte mir den Bogen irgendwo auch mal heruntergeladen. Es zeigt aber das Grabmal in einem reinen Phantasiezustand, der nicht wissenschaftlich ist. Das betrifft die Umgebung als auch das Bauwerk selbst in seinen Abmessungen nach Länge, Breite, Höhe.


    Mal sehen wie es bei mir wird. Ich bin sehr gespannt und werde berichten (dauert aber, bis ich dazu komme) und die einzelnen Schritte kommentieren.

    Viele Grüße Stefan

    So, jetzt kann es weitergehen.


    Meine Rekonstruktion basiert versuchsweise auf neuesten, oder zumindest neueren Erkenntnissen.


    Interessant (aber leider wenig bekannt) ist, dass ein englischer Forscher vor 25 Jahren rausgefunden hat, dass das Gebäude doch etwas anders aussah als man bisher immer angenommen hatte:

    - es war insgesamt 7 m niedriger (man hatte die Höhenangabe bei Plinius falsch gelesen)

    - der Unterbau ("Podium") war ein gutes Stück niedriger, als bisher immer gedacht (also nicht so turmartig hoch), so dass die Bauteile unterhalb der Säulenhalle gleich hoch waren, wie alles darüber.

    - Über der Pyramide befand sich eine sog. "Meta", also eine oben etwas zulaufende Spitze, ähnlich wie ein Obelisk, auf der dann erst die Quadriga stand (was auch Sinn macht, denn in über 30 m Höhe, perspektivisch verkürzt und teilweise verdeckt durch Halle, Pyramide und Zierfiguren hätte man sie sicher nur schlecht gesehen).


    Hingegen sind die Höhe, Größe und Säulenanzahl der Säulenhalle aufgrund der Säulenordnung (die immer feststeht) und durch Plinius' Angaben bekannt, ebenso die der Pyramide, denn man weiß, dass sie 24 Stufen (für die Regierungsjahre von Mausolos) hoch war.


    Dann streitet man sich über die Bauplastik also die Reliefs und Figuren, für die das Bauwerk ja sehr berühmt war. Wirklich archäologisch nachgewiesen sind aber nur 3 Reliefs (eines davon wohl innen in der Grabkammer) und neben der schon erwähnten Pferde der Quadriga viele wunderschöne Löwenfiguren, deren Reste überall um die Ruine herumlagen und die vielleicht oben am Dachrand standen.

    Etliche Forscher nehmen auch Massen an Figuren an (so auch auf der einen Zeichnung oben), die entweder unten am Sockel (der zurückspringend gewesen wäre, was aber nicht sein kann) gestanden hätten, vor allem aber in der oberen Säulenhalle hinten. Das macht aber keinerlei Sinn, denn das Grabmal war sehr wahrscheinlich nicht zu besuchen oder zu besteigen und man hätte die weit hinten, unter der Kassettendecke stehenden Figuren von weit unten schlichtweg nicht sehen können. Bei mir stehen die Statuen nur vorne, zwischen den Säulen, wo man sie auch von unten gesehen hat. Weniger ist mehr!


    Ich weiß, dass ist jetzt alles sehr viel Fachsimpelei und für manche vielleicht unverständlich. Ich wollte einfach nur mal meine Überlegungen zu diesem legendären Bauwerk darlegen, um euch zu verdeutlichen, dass ich versucht habe, das Ganze so weit wie möglich wissenschaftlich zu machen (nach meinem Dafürhalten natürlich, das muss ja nicht stimmen).


    Der langen Rede kurzer Sinn, das Grabmal sieht dann bei mir so aus:

    Unten also niedriger, oben mit der erwähnten zusätzlichen Spitze.

    Mein "Steinbruch" war eine sehr schöne Zeichnung für eine Publikation, die ich im Netz fand, und die ich zumindest für die groben Steinoberflächen verwendete. Anders als bei dem wunderbaren Schreiber-Modell vom Parthenon in Athen (das ich natürlich auch habe) sind hier die Oberflächen gelblich, was mir sehr gut gefällt, da das dem berühmten Pentelischen Marmor entspricht, der mit der Zeit honiggelb patiniert (man kann das sehr gut z. Z. auf der Akropolis anhand der laufenden Restaurierungsarbeiten sehen, wo die neuen Steine hellweiß sind, die alten aber gelb). Eigentlich habe ich aber alles neu gezeichnet, die Auflösung hatte ja auch gefehlt.


    Und - tataaaaa! - das kam dann dabei heraus: Mein erstes komplett eigenes Modell in 1:160 auf insgesamt 15 DIN A4 Bögen (hoffentlich wird es nicht zu fitzelig werden, ich wollte es wegen des Platzproblems in meiner Wohnung aber nicht größer machen als auf 'ner Grundfläche von DIN A4):



    Das wars für heute, vielleicht gefällt es euch ja.

    Gruß Stefan

    Liebe Freunde,


    heute am Pfingstsonntag habe ich endlich etwas Zeit, euch an meinem Projekt teilhaben zu lassen, das ich in den letzten 5-6 Wochen produziert habe und mit dem ich dann doch schneller fertig geworden bin, als ich dachte:


    Das Mausoleum von Halikarnassos.

    Dieses war ja, wie ihr vielleicht wisst, eines der Sieben Weltwunder der Antike, 368-350 v. Chr. für den Satrapen (Kleinkönig) Mausolos und seine Frau (und Schwester) Artemisia im neugebauten Zentrum seiner Residenzstadt Halikarnassos (heute der bekannte Badeort Bodrum in der Türkei) errichtet.

    Die ausführenden Künstler sollen nach Strabon und Vitruv Bryaxis aus Karien (Nordseite), Leochares von Athen (Westseite), Timotheos (Südseite) und Skopas von Paros (Ostseite) gewesen und es soll von vollendeter Schönheit gewesen sein. Der Bautyp "Mausoleum" (= prunkvolles Grabmal) hat sogar seinen Namen davon bekommen.


    Nach Teilzerstörungen durch mehrere Erdbeben im Mittelalter stand es dann noch recht lange und wurde erst um 1530 endgültig zerstört, als die Malteserritter ihre dortige Burg ("Petrum" --> Bodrum) aus seinen Steinen errichteten..... ;( Heute liegen in Bodrum am originalen Ort nur noch diverse Säulen- und Mauerstücke, die keinerlei Eindruck davon geben, wie das Bauwerk ausgesehen hat. Die wichtigsten Teile befinden sich in Bristish Museum in London: viele Platten eines großartigen Amazonenkampf-Frieses (es gab auch ein Kentaurenkampf und ein Wagenlenker-Relief), Teile von Löwen, eine Hälfte eines großartigen riesigen Pferdes (von der bekrönenden Quadriga [= Vierer-Pferdegespann], sowie die beiden einzigen, halbwegs erhaltenen (d. h. aus zahllosen Stücken wieder zusammengebauten) Statuen eines Mannes und einer Frau, genannt "Mausolos und Artemisa" (die Benennung stimmt aber natürlich nicht).


    Es gibt kein brauchbares Kartonmodell von diesem legendären Bau, was mich letztlich dazu motivierte, dieses Modell zu versuchen zu realisieren.


    Soweit, so gut, nun aber zu den Problemen:

    Selbst die gewieftesten Archäologen wissen nicht, wie das Mausoleum ausgesehen hat, denn es gibt keinerlei Darstellungen davon, keinen Plan, keine Zeichnung und keine Münzdarstellung. Nur Beschreibungen der o. g. antiken Historiker. Letztlich gibt es Dutzende von Mausoleums-Varianten.


    Deshalb entschloss ich mich, zu versuchen es zu bauen, wie es meiner Meinung nach ausgesehen hat. Möglichst exakt nach den historischen Angaen und auf halbwegs neuster Erkenntnis - insofern also fast schon etwas wissenschaftlich Neues, das es hier gibt! :P


    Das ist die heutige Fundstätte in Bodrum, die sieht echt deprimierend aus: :thumbdown:

    (Quelle: Wikimedia Commons, FollowingHadrian)


    Und das ist eine Zusammenstellung der oben erwähnten Fragmente:

    (Quelle: Pinterest)


    Und das hier ist die bekannteste Rekonstruktionsvariante, die zumeist gezeigt (nach Fritz Krischen aus den 1950er Jahren): Ein riesiger Sockel, dann eine ionische Säulenhalle, dann eine Pyramide als Dach und ganz oben drauf die erwähnte Quadriga:

    (Quelle: Wikimedia Commons; Nevit Dilmen talk).


    So, das war's dann erst mal für heute. Morgen vielleicht mehr.


    Viele Grüße

    Stefan

    Unfassbar toll, was du da machst. Ich verneige mich.

    Allein nur diese Masten, Fahnen und dann die Fackelleuchten sind genial. Das hätte ich nie hinbekommen, bzw. die Geduld und den Ideenreichtum gehabt, so was zu machen...

    Danke, dass du uns daran teilhaben lässt!

    Hallo Hartmut.

    Das mache ich sehr gerne. Habe aber erst vorletztes Wochenende (eigentlich aus einer Laune heraus) damit angefangen und es wird wohl recht lange dauern (sicher bis Sommer)

    Was ich denen aber nicht liefern kann, sind diese ganzen konstruktionsbedingten Teile wie Laschen, Schnitt- und Beklebemarkierungen. Ich will auch nicht viel Geld dafür bekommen, es wäre halt nur toll, wenn so etwas möglich wäre. Immerhin fehlt dieser bestimmte Bau, den ich gerade mache, bei Schreiber.....😏

    Ich will die aber auf jeden Fall auch fragen, ob sie nicht auch nen beratenden Bauhistoriker brauchen. Immer wieder stelle ich Fehler bzw. Fehlendes fest, was mich dann ärgert und was ich dann bei meinen Ausführungen versuche zu verändern oder zu ergänzen (siehe aktuell mein Kolosseum)

    Hallo Freunde!


    Ich hätte mal eine Frage: Aktuell sitze ich an meinem ersten vollständig selbst erarbeiteten Architekturmodell. Macht es Sinn, das einmal bei J. F. Schreiber /Aue-Verlag vorzustellen, ob die das zum Nachdruck übernehmen könnten, oder ist so etwas bei einem "Seiteneinsteiger" von vornherein zum Scheitern verurteilt?

    Danke und liebe Grüße

    Stefan

    Hm, na ja, einen Dachboden habe ich leider nicht (Mietwohnung) und im Keller ist die Gefahr zu groß, dass sie kaputt gehen.

    Mein Saabrücker Schloss ist dort während 12 Jahren fast zugrunde gegangen (siehe im dortigen Thread).

    Mittlerweile sind fast alle Plätze auf Regalen, Schränken, Schreibtisch, Fensterbänke mit Modellen besetzt. Wie heißts bei Schreiber immer? "Baue Dir eine Welt aus Papier"

    Ach danke! Es ist so schön, wieder hier in der Community zu sein.... Und ich habe auch schon den Kopf voll mit neuen Ideen, was man machen könnte. Ich weiß nur nicht, wo ich das alles später mal hinstellen soll........

    Danke für die netten Dauen!!


    Schlussakkord.


    Ja und weil es mir immer noch nicht ausreichte, wollte ich doch noch eine Besonderheit einfügen: eine ordentliche Kaiserloge, bzw. zwei. Dieses kleine Vorhängelchen, das Schreiber mit dabeigegeben hat, reichte mir natürlich nicht. Soweit ich es richtig verstanden hatte, standen sich zwei herrschaftliche Logen im Kolosseum gegenüber, die andere war evtl. für die Vestalinnen. Auch die in den Mitten der Längsachsen befinlichen Ein- und Ausgänge waren evtl. noch etwas reicher akzentuiert als wie im ursprünglichen Schreiber-Modell, ich beließ es dann aber bei den zwei Kaiserlogen.


    Ich entnahm diese, in Erinnerung und Anspielung an einen uralten Bastelbogen, den ich vor 50 Jahren mal aus dem Inter-Verlag gebastelt hatte und wo auch das Kolosseum drin war (aber natürlich nicht so schön wie bei Schreiber), dem Band "Asterix als Gladiator" (auf dem Bild hier schon mit meinen Farbveränderungen. Ich bin immer begeistert über die "neuen" technischen Möglichkeiten, dass sogar ein Laie wie ich so was aus dem Comic rausziehen und bearbeiten kann.....):


      


    So sieht das Ganze dann von Oben aus. Rechts ist die "Vestalinnen-Loge", die aber schlichter geworden ist .


    Und das ist die Kaiserloge. Den originalen Vorhang habe ich natürlich von Schreiber miteingebaut. Und Asterix, Obelix und Cäsar (völlig unhistorisch,der starb ja schon 120 Jahre vor dem Kolossseum),fehlen natürlich auch nicht. Ob ich die vielen anderen kämpfenden Gladiatoren und die Tiere noch mit dazu gebe, weiß ich nicht. Die vielen Tausend Besucher, die es auch mit dabei gab, lasse ich auf jeden Fall weg.


    Ja, und so sieht die Arena dann in der Totalen auf. Ein klein wenig bekommt man durch den Vergleich mit dem Bild davor die ungeheuren Größendimensionen dieses antiken Bauwerks mit:


    So, das wars dann, es sollte ja nur ein ganz kleiner Bericht werden. So richtig warm bin ich mit dem Bauwerk nicht geworden, wahrscheinlich wegen der brutalen Hintergrundgeschichte . Aber ein kleines Plätzel hats bei mir aufm Kleiderschrank dann doch noch bekommen (mit jetzt 22 Modellen auf 57 qm wird's langsam eng...


    Gruß Stefan

    Danke an alle für die lieben Daumen!! Das macht Mut und erfreut.

    Weiter im Text.


    Was ich noch verändert habe, sind die vier säulenbestandenen Haupteingänge für den Kaiser, Vestalinnen u. a. jeweils an den Mittelachsen des Amphitheater-Ovals.

    Die waren beim originalen Schreiber-Modell viel zu weit vorgeschoben, ich habe sie jetzt mal wieder auf die eher zurückgesetzte Tiefe gebracht, wodurch sie auch nicht so unschön aus der Gesamtbaumasse herausragen:



    Ja, und dann das Thema Velarium. Zu diesem entschloss ich mich erst ganz am Ende. Ich wollte es eigentlich gar nicht bauen, da ich es reversibel am Bau anbringen wollte, also dass man es auch immer wieder wegnehmen kann. Ich entschloss mich dann doch es zu bauen, da die Textur von Schreiber diesbezüglich so schön ist. Ich klebte es rückseitig aber auch wieder auf die Pizza-Pappe auf, damit es sich nicht so unschön hoch und runterwellt und etwas mehr nach unten durchhängt. Als Befestigungsseile wählte ich ein dickeres schwarzes Garn (noch von der Oma, Gott hab sie selig), das als Schlaufe jeweils an den Pfosten hing. Die Pfosten sind natürlich Streichhölzer, die ich etwas gekürzt und dunkelbraun angestrichen habe.


    Es ging dann zigmal hin und her, bis ich die optimale Länge gefunden hatte, dass das Segel nicht durchhängt (hätte Schreiber im Text ja mal angeben können). Ein paar Seile rissen ab, die schnitt ich dann weg bzw. andere waren so lose, dass ich sie nach unten schob, bis sie spannten. Nicht ganz historisch korrekt, aber was solls.


      


    Insgesamt gibt es dem Bau nochmal das gewisse Etwas und steigert die Proportionen.

    Was ich dann noch hinzugefügt habe, sind die kleinen grauen Schilde, die die Fassade ganz oben zierten und die es nachweislich gab. Jetzt kommt alles der historischen Kolosseums-Fassade insgesamt doch recht nahe.


    Fortsetzung folgt!

    Stefan

    Hey danke für die vielen lieben Daumen!!

    Also heute doch noch ein wenig weiter.


    Der Bau war denkbar einfach: Auf der ovalen Grundplatte werden insgesamt 10 spantenartige, kartonverstärkte Teile aufgestellt, an denen dann die Tribünen und die außen die Fassaden befestigt werden. Das ist überhaupt kein Problem und ging sehr schnell. Fassaden und Sitzreihen wurden übrigens wie immer mit der supertollen 0,5 mm dicken Pizza-Pappe hinterklebt (die Vorräte müssen ja alle werden)

    Was mir leider nicht ganz perfekt gelang, war die Einfügung des tortenschnittartigen Teils (hinten zu sehen), das man herausnehmen kann, um später in die Arena hineinsehen zu können. In der Cavea funktionerte das, außen an der Fassade gibt es leider einen Versprung, den ich nicht mehr rückgängig machen konnte. Ich merke, ich bin doch nicht mehr so perfekt(ionsitisch) wie früher:



    Ja, und da da ich als Architekturhistoriker immer schon verliebt war in diese tolle Fassade, trug ich mich lange mit dem Gedanken, sämtliche Bögen aufzuschneiden, zu öffnen und die Figuren frei dahinter zu kleben. Davor schreckte ich dann aber doch zurück, da ich nicht wusste, a) wie der Bau hinten dunkel zu bekommen wäre, b) ob und wie das Ganze mit den vielen Öffnungen am Ende noch stehen würde und c) ich einfach nicht die Kraft und Lust für so viel Fitzelarbeit hatte.

    Aber ich entschloss mich dann wenigstens, sämtliche horizotalen Gesimse gesondert aufzukleben, nachdem sie vorher mit 1 oder 2 mm Pappe hinterklebt worden waren, damit es ein schönes plastisches Relief ergibt. Gerade die Masten ganz oben für das Velarium kommen nun sehr schön hinter dem obersten Gesims zur Geltung. Ganz zum Schluss kamen ganz unten auch noch zwei je 1 mm starke Treppenstufen als Eingänge hinzu. Das sieht jetzt sehr gut und plastisch aus.

    Wichtig vielleicht auch noch zu erwähnen, dass die Textur des Modells durch Schreiber damals noch handgezeichnet war und einfach nur grandios und sehr lebendig ist:


       

    (Bild links: Wikimedia Commons, Rabax63)


    Technisch ging das Ganze so, dass ich am Ende auch die Fassadenabschnitte stockwerksweise gesondert aufklebte, um so die Anschlüsse optimal hinzubekommen:



    So, das wär's dann aber auch wirklich für heute!

    Hallo Freunde!

    Nach langer, krankheitsbedingter Abwesenheit hier im Forum melde ich mich mal wieder mit meinen "neusten" Modell, an dem ich aber schon sehr lange, seit letztem Frühjahr saß, und das sich, da ich langsamer geworden bin, doch ein ganzes Jahr hingezogen hat (immerhin: wenn ich bastele, geht es mir wieder besser):


    Das weltberühmte Kolosseum in Rom.


    79-ca. 82 n. Chr. als "Amphiteatrum Flavium" durch die römischen Kaiser Vespasian, Titus und Domitian erbaut. Das größte und berühmteste Amphitheater der Welt. 50.000 Menschen gingen angeblich hinein. Später Steinbruch und seit dem 18. Jh. durch die Päpste als Stätte christlicher Märtyrer geweiht und vor der weiteren Zerstörung bewahrt.


    Zur Einstimmung zuerst ein Bild, wie es jetzt fertig aussieht, dann ein kleiner Baubericht



    Es ist natürlich der bekannte Bausatz von Schreiber (ach, ich liebe sie und jedes Jahr überbieten sie sich immer wieder, was mich dazu verführt, doch wieder den einen oder anderen Bogen zu kaufen - dabei hab ich zuhause doch gar keinen Platz mehr). Ich habe mir aber erlaubt, ihn ein wenig zu supern. Auf Probleme will ich aber trotzdem hinweisen.


    Bis später! (morgen geht's weiter)

    Stefan

    Tolles Modell - tolle Bilder - Vielen Dank!


    Ich trage mich gerade auch mit dem Gedanken, es ab Herbst/Winter zu bauen, aber mit 'ner Superung, damit es nicht so leicht ist: Dem herrlichen Innenraum von St. Michaelis.

    Ob mir das gelingt und ich dazu noch die Kraft habe, weiß ich allerdings nicht.

    @alle

    Erst mal ganz vielen lieben Dank für das intensive Schreiben. Da muss ich jetzt erst mal langsam durchsteigen.


    Ja genau, es sind zwei Außenwände, in denen das Zimmer liegt. Na ja groß 'ne andere Heizung kann ich da nicht einbauen, ich wohne ja schließlich zur Miete....


    Die Vitrine anheben wird auch schwirig. Das Schloss steht auf einem 3-5 cm hohen Sockel, der komplett von der Vitrine überfangen wird. Irgendwie muss die Vitrine, wenn ich die 10 cm hochheben würde (was auch nix aussieht) ja dann halten.

    Das mit den Löchern ist keine schlechte idee. Aber wie groß und würde das ausreichen?

    Ich überlegte auch schon, ob ich nicht die raumabgewandte Seite der Vitrine ganz weglassen sollte? Aber diese offene Seite würde dann auch direkt an das Bücherregal dahinter anschließen (vorne darf es nicht offen sein weg. der Tiere). Sehr viel Möglichkeiten zum Zirkulieren wäre da nicht.....


    Die Soras, wo ich heute morgen anrief. meinten, eigentlich müsste ja die lose verschraubbaren Teile, dafür garantieren, dass die Luft darin zirkuliert, aber dem ist - wie man hier sieht - leider nicht so.


    Hat jemand von euch Erfahung mit diesen Silikalgel-Tüten? Bei einem Umfang von 256 Litern müsste man wohl recht viel in die Vitrine reinpacken um das trocken zu behalten oder?

    Mit dem Lüften hast du recht, da bin ich im Winter nachlässig, weil ich angst habe, dass die Tiere nen Zug wegbekommen.

    Wäre es nicht das Sinnvollste, die Vitrine dann ganz wegzulassen? Ich weiß nur gerade noch nicht, wie ich das Modell dann 2-3 Tage in der Woche absolut hasensicher bekomme. Sch...dilemma


    Fakt ist, ich muss dringend was tun. Noch sind die Stockflecken nicht am Gebäude selbst, sondern nur unten herum, am Sockel....

    Hm... Da fehlt mir natürlich jetzt das Know How, wie ich in die Vitrine nen Lüfter reinbekommen könnte. So technikaffin bin ich dann leider nicht. Fakt ist, dass in dieser ultraisolierten Wonung ich in jedem Winter täglich ganze Wasserfälle an den Fenstern wegwischen muss...


    Im Moment sehe ich nur: Vitrine ganz weg, Modell schonend reinigen und Raumentfeuchter aufstellen.

    Hallo Hajo, hallo Hans!

    Habt vielen Dank für eure rasche Antwort.

    Die KI auf der Sora-Seite, wo ich das Modell her hatte, hatte Ähnliches geschrieben.

    Nein, also ich bin hier in einem ultra sehr gut isolierten Neubau, das ist das Problem....

    Stockfleckenbeseitiger habe ich hier. Man müsste evtl. ein paar dieser Entfeuchtungskissen kaufen. Ich sehe es ja fast kommen, dass ich das Modell "ent-vitrinieren" muss.

    Liebe Freunde!


    Ich melde mich nach langer Abwesenheit hier vom Forum (ich hoffe ihr verzeiht's mir) mit einem dringenden Hilferuf:


    Ich habe heute Nachmittag entdeckt, dass sich in der Vitrine mit meinem kostbaren Modell vom Saarbrücker Barockschloss (s. dazu auch im ArchitekturThreat) sehr starke Stockflecken zu Verbreiten beginnen. Ich gebe zu, Stockflecken sind in meiner gesamten Wohnung ein Problem, vor allem in den Ecken, wegen meiner Haustziere und evtl. zu wenig Lüftung.

    Hat jemand einen Tipp, was ich hier machen kann, damit mir dieses Modell, das in Arbeitsstunden mehrere Tausend Euro wert ist, jetzt nicht über die Wupper geht? Noch sind die Flecken ausschließlich auf den Flächen der Bodenplatte (Schlossgarten). (Ich versuche die Tage mal Bilder zu machen)

    Die Vitrine installierte ich vor drei Jahren, da meine Hasen regelmäßig von unten hineinsprangen und anfingen, das Modell zu verwüsten....Mittlerweile lasse ich sie nur noch 3x in der Woche raus und umstelle das Modell nebst Tisch darunter mit nem Hasengitter. Ich befürchte aber, dass wenn die Vitrine weg ist, das Männchen, das recht schlau ist, einen Weg finden wird, einzubrechen (der kann sehr hoch hüpfen). Ist grad alles etwas doof...


    Ganz lieben Dank im Voraus!

    Stefan


    Ach leider nicht... Ich werde bis Ende Mai hier in Dresden fixiert sein.... :(

    Aber ich freue mich sehr über deine Berichte hier.

    Der KD war ja niemals etwas für mich - so als Nicht-Gotik-Enthusiast. Als mich meine Kollegin vor 10 Jahren im Römisch-Germanischen im Hinblick auf meinen Geburtstag angesichts eines Schreiber-Bogens vom KD fragte "Na, das wäre doch was für dich?" und ich nur gelangweilt abwinkte, wurde dann ihrerseits der wunderbare Petersdom draus, von dem es hier ja auch einen Baubericht gibt.... Rundlich-barock passt mir besser.

    Aber deine Bau-Kunst ist wirklich unvergleichlich.... :thumbsup: