Moin!
Passend zu diesem spannenden Modell habe ich hier einen Buchtipp:
(Ich hatte das Buch gerade zur Rezension und poste hier mal den kompletten Text. Das Buch gibt es inzwischen für knapp 10EUR (!) - Angesichts der Fülle des Bildmaterials ein echtes Schnäppchen. Bestellen kann man zB bei Koehlers direkt. Hier also die Infos zum Buch und die Rezension)
Peter Andryszak: SWATH - Seefahrt ohne Schaukeln
180 Seiten, 24,5x26cm, Hardcover, zahlreiche farbige Abbildungen
Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 9,95 EUR
ISBN 978-3-7822-1076-8
Eine der jüngsten Entwicklungen im Schiffbau sind die SWATH-Schiffe. Sie sind Katamaranen ähnlich, aber im Gegensatz zu diesen haben SWATH keine konventionellen Rümpfe, sondern sie erinnern eher an zwei parallel angeordnete und getauchte U-Boote, die durch schmale Pylone mit einer Plattform über der Wasseroberfläche starr verbunden sind. Die Idee ist, an der Grenzschicht, also der Wasseroberfläche, so wenig benetzte Fläche wie möglich zu bieten, damit die Auswirkungen von Wellen auf das Schiff so gering wie möglich gehalten werden.
So ungewohnt diese Schiffe aussehen, so stabil liegen sie im Wasser. Ideal für Aufgaben wie das Versetzen von Lotsen und alle anderen Aufgaben, in denen eine möglichst stabile Plattform gebraucht wird.
Ursprünglich kommt die Idee zu dieser Konfiguration aus dem Bohrinselbau. Die dort gemachten Erfahrungen mit Halbtauchern führten zu einer theoretischen Grundlage, die auch auf kleinere Fahrzeuge angewendet werden konnte: SWATH war geboren und die ersten Versuchsfahrzeuge erzielten in den auch nicht einfachen Gewässern vor Hawaii erhebliche Erfolge.
Die bekannte deutsche Werft Abeking & Rasmussen nahm die Idee auf und bald gab es die ersten Aufträge für SWATH Fahrzeuge aus deutscher Fertigung. Inzwischen werden diese immer noch ungewohnt aussehenden Fahrzeuge im Lotsenwesen und bei der Küstenwache eingesetzt. Weiterentwicklungen führen zu tragfähigeren Schiffen, die dann auch als Personenfähren und als Yachten zum Einsatz kommen.
Das vom Journalisten Peter Andryszak vorgelegte Buch glänzt durch seine umfassende und sachkundige Darstellung des Themas, die umfassende fotografische Dokumentation und letztlich auch die Aufmachung des Buches, das eher an ein gut gemachtes Magazin, als an ein konventionelles Sachbuch erinnert. Besonders gut gefallen hat die Darstellung von Konstruktion, Bau und Ausstattung verschiedener der SWATH Schiffe und das Herausarbeiten der Unterschiede. Sehr gut!
Wer sich für neuere Entwicklungen im Schiffbau interessiert, dabei Spaß an guten Fotos und Geschichten hat, ist mit diesem Buch bestens bedient.