Hm, Stephan, ich glaube, deine Probleme sind grundlegender.
Zwei Dinge:
Dir ist bewusst, dass Papier eine sogenannte "Laufrichtung" hat? Lange Bahn bzw. Breite Bahn, je nachdem, wie es hergestellt wurde?
Teile, die gerundet werden müssen, sollte man IMMER so drucken, dass die Laufrichtung parallel zur Rundung liegt. So müssen die Papierfasern nicht gebrochen werden, sondern die nebeneinander liegenden Fasern liegen parallel zur Achse der Rundung, was VIEL besser für die Ausführung der Rundung ist.
Du kannst ausprobieren, welche Laufrichtung ein Papier hat, wenn sie dir nicht bekannt ist. Lege dazu 2 Papierbögen an die Kante eines Tisches, einen mit der kurzen Seite, einen mit der langen Seite. Dann schiebe beide langsam über die Kante. Du wirst feststellen, dass einer der Bögen sich stärker nach unten dreht als der andere. Bei diesem liegt die Laufrichtung parallel zur Tischkante. Genau so sollten die Teile dann aufgedruckt werden.
Gerundete Teile dürfen auf keinen Fall derart auf Spannung stehen, dass sie in der Lage sind, Zug auszuüben auf eine Klebelasche. Wie schon oben beschrieben sollten sie so stark gerundet sein, dass sie von selbst ENGER zusammengerollt bleiben, als die endgültige Rundung es benötigt. Mit der Verklebung per Lasche hält man sie dann AUSEINANDER, nicht zusammen.
Zum Runden benutzt du die üblichen Werkzeuge? Weiche Unterlage (z. B. Moosgummi) und Rundhölzer in immer kleiner werdenden Durchmessern? Mit einem großen Durchmesser anfangen, dann immer kleiner werden, bis die zuvor beschriebene starke Rundung erreicht ist.
Bei sehr störrischem Karton kann man das unterstützen, in dem man die INNENseite des zu rundenden Teils LEICHT anfeuchtet. Es beginnt dann schon von selber, sich zu runden. Wie zuvor beschrieben mit Hölzern immer enger runden und schlußendlich, wenn es eng genug ist, komplett trocknen lassen. Das ergibt ein stabil gerundetes Teil. Dann mit der Lasche auf Endposition zusammenkleben - wie geschrieben hält die Lasche das Teil dann auseinander und es entsteht keinerlei Zug.