Posts by Heinrich Bein

    Hallo Hajo,


    Deine sehr schön gebauten Schnellboote erzeugen bei mir wieder eine Motivationsschub mich mit der Renovierung meiner alten „Admiral Hipper“ von WHV zu beschäftigen. Das ist mein erstes Kartonschiff und wurde von mir vor ca. 54 (!) zu ungefähr 95% fertiggestellt. Dann wurde der Bau zugunsten der Bismarck von WHV abgebrochen. Die Bismarck wurde vollendet, entsprach aber nach kurzer Zeit nicht mehr meinen Ansprüchen an die Details.

    Beide Modelle führen ein Schattendasein im Keller.

    Ich schwanke da zwischen Abwrackwerft oder Instandsetzung.

    Wobei ich vor einer Instandsetzung ein wenig Angst habe, da ich dann wieder - wie ich mich kenne- vom „Stöckchen zum Hölzchen“ komme.

    Es gibt ja noch sehr viele nicht angeschnittene schöne Baubögen in meinem Fundus.

    Aber - wie gesagt - Deine sehr schöne Arbeit motiviert mich schon ein wenig, die alten Wlihelmshavener wieder ein wenig aufzuhübschen.

    Grüße

    Heinrich

    Hallo liebe Kartonbaufreunde,


    ich kann leider am 6.4. nicht am Bastelsonntag teilnehmen.

    Am 4.4. bin ich auch nicht da - aber da ist ja wohl kein Stammtisch.


    Wünsche allen viel Spaß beim Basteln.

    Grüße

    Heinrich

    Moin zusammen,


    vielen Dank an alle für die lobenden Worte :) . Das gibt jede Menge Motivation für Folgeprojekte.

    "Ich mache allerdings erst mal eine kleine Kartonbaupause um meinen Augen etwas Erholung zu gönnen"

    Aber nach Fertigstellung der ANTARES von Krick (im Augen-schonenden Massstab 1:20) geht es bestimmt bald weiter. Bögen habe ich noch genug!

    Die Fregatte 124 "HAMBURG" von JABIETZ würde mich auch interessieren - ist aber leider noch nicht zu haben :( .


    Zahal1981: Hallo Moritz, ich würde gern mal nach Bremen kommen, aber vom Rhein-Main-Gebiet ist das eine ordentliche Strecke und ein Bremen-Besuch geht nur mit Übernachtung.

    Aber vom 4. bis zum 9. Mai bin ich in Wilhelmshaven auf der MÖLDERS, da könnte ich in Bremen vorbeischauen, wenn Ihr da eine Veranstaltung hättet.


    Grüße an alle und guten Rutsch

    Heinrich

    Moin zusammen und schöne Weihnachten!


    Die vielen Daumen und netten Kommentare hatten mich so motiviert, dass ich die LÜTJENS noch unbedingt vor Weihnachten fertigstellen wollte.

    Am 24.12.2024 war es dann so weit und es hieß „heißt auf Flaggen und Wimpel“!

    Zur „Indienststellung“ wurden am mittleren Flaggenstock die „Dienstflagge der Seestreitkräfte Deutsche Marine“ gesetzt.

    Darüber hinaus wurde an der steuerbordseitigen Signalleine die Nato-Flagge gehisst.

    Auf der Backborseite wehen die Signalflaggen des Rufzeichens der LÜTJENS

    „Delta – Romeo – Alpha – Echo“.

    Die fertige LÜTJENS ist auf den folgenden Bildern zu sehen:

    (Teil 1)


    Vielen Dank an alle für das Interesse an diesem Baubericht und guten Rutsch ins neue Jahr!

    Heinrich

    Hallo Hajo,

    das ist ein sehr gut gebautes Modell - alle Achtung!

    Bin schon gespannt auf die Takelung.

    Bei meiner LÜTJENS ist diese auch gerade am werden, wobei ich bei den Antennendrähten schwarz gebeizten 0,1 mm Kupferdraht benutze. Das geht ganz gut.

    Habe allerdings bisher kein entsprechendes dünnes Material in heller Farbe für die Flaggenleinen gefunden. Bin neugierig auf Deine Lösung.

    Grüße aus dem weihnachtlichen Hessen

    Heinrich

    Moin zusammen und lieben Dank für die positiven Rückmeldungen und die vielen Daumen!

    Da macht der Modellbau doppelten Spaß :) .


    Wie oben angekündigt, habe ich die Schanz mit weiteren Details versehen, wie einer kleinen Winde ganz hinten auf der Backbordseite (Eigenbau nach Fotos), Seiltrommeln und dem Teil 106 im Baubogen. Dieses Teil, dessen Funktion ich nicht kenne, ist eigentlich sehr einfach zu bauen und ich erwähne es nur, da die Einbaurichtung auf Seite 20 der Bauanleitung falsch gezeichnet ist. Auf Seite 21 dagegen ist es, wie auch auf Fotos der MÖLDERS zu sehen, richtig herum - mit den "Hörnern" zum Heck weisend- eingezeichnet.

    Nach einer unruhigen Nacht habe ich das falsch herum angeklebte Teil wieder vorsichtig abgetrennt (ging glücklicherweise ganz gut) und richtig herum angeklebt.

    Die fertige Schanz sieht nun so aus:

    Nach der Schanz ging es weiter mit dem Bau von Antennen, wobei hier wieder die Methode des Umwickelns mit trapezförmig zugeschnittenem Zigarettenpapier angewendet wurde.

    Kleine Teile der Antriebsmechanismen der abklappbaren Antennen wurden aus Messingdraht und Kartonstückchen hergestellt. Die beiden am hinteren Aufbau montierten Antennen sind hier zu sehen:

    Ein wenig Überlegung erforderte die Herstellung der Antenne auf der Back.

    Das im Baubogen gedruckte Haltekreuz war mir zu grob und sollte unbedingt durch Maßstab -gerechteren Messingdraht ersetzt werden.

    Zur Herstellung baute ich mir eine Art Halterahmen aus Karton, aus dem später das mit Sekundenkleber befestigte Kreuz samt Mittelachse herausgetrennt wurde - nächstes Bild:

    Die fertige Antenne sieht man hier:

    Die beiden Schraubenschutzbügel am Heck habe ich ebenfalls aus Messingdraht hergestellt, wobei die Streben diesmal angelötet wurden.

    Die zum Löten vorbereiteten Bügel sieht man hier:


    Nachdem nun die meisten Detailarbeiten am Zerstörer abgeschlossen waren, wurde Hochzeit gefeiert, d. h. die beiden seit langem gebauten Gefechtsmasten konnten endlich aufgesetzt werden ^^ .

    Meine LÜTJENS bekam damit endlich ihren klassischen "Zerstörerlook" - wie in den folgenden Bildern gezeigt:


    Die LÜTJENS ist damit noch keineswegs fertig!

    Es fehlen noch einige Mastabstützungen, Relings und natürlich noch die Takelage incl. Flaggen.


    Dazu in Kürze mehr.

    Wünsche allen eine schöne Adventszeit


    Heinrich

    Moin zusammen,


    nach einem 2-wöchigem China-Aufenthalt incl. Verwandtschaftsbesuch bin ich wieder heil zurückgekommen und es wird Zeit vom aktuellen Baufortschritt der LÜTJENS zu berichten.


    Wie oben angekündigt, habe ich das Hauptdeck weiter komplettiert und hierzu zunächst die Reling ergänzt. Die Reling selber incl. der an ihr angebrachten Fangnetze bestehen aus Fotoätzteilen. Zu beachten war, dass die Fangnetze nur bis zum hinteren Ende der Aufbauten angebracht waren. Ab hier bis zum Heck hatte die Reling kein Fangnetz mehr aber stattdessen einen Relingdurchzug zusätzlich (also insgesamt 4 Durchzüge)!

    Die ursprüngliche Zerstörerklasse 103 hatte auch im hinteren Bereich der Aufbauten - etwa beginnend beim achteren RAS-Gerüst bis hin zum achteren Geschützturm reichend - auf jeder Seite eine ausklappbare Spiere, an der, wie bei älteren Kriegsschiffen, Boote festgemacht werden konnten.

    Da dieses Detail im Baubogen nicht vorgesehen ist, habe ich es durch einen Eigenbau ergänzt.

    Reling und Bootsspiere sind auf folgendem Bild gut zu erkennen:

    Und hier die Bootsspiere samt Takelung in Nahaufnahme:

    Der Kern der Spiere besteht aus einem Messingdraht, die mittels Kartonstreifen in die kantige Form gebracht wurde.

    Nach Fertigstellung der Reling, habe ich verschiedene Details auf der Schanz ergänzt.

    Dazu zählt der Lüftungsschacht am hinteren Ende des Flugkörpermagazins. Dieser wurde noch mit einem Stützgerüst und einem Rettungsschwimmkragen ergänzt, wie im folgenden Bild zu sehen:

    Die Herstellung der beiden "Ablaufrinnen" - für was auch immer - , die rechts und links am Lüftungsschacht abgestellt sind, war eine echte Herausforderung. Nach verschiedenen erfolglosen Experimenten kam ich auf die Idee, Kupferdraht entsprechender Stärke zu biegen und zurecht zu feilen.

    Im nächsten Bild sieht man den Rohbau:

    Wozu die gute alte 1,5-Quadrat Kupferleitung doch alles gut ist :) .

    Weiter ging es dann mit diversen Lukendeckeln, dem achteren Verholspill und den beiden Lüftern, die mit etwas Gittermatte aufgehübscht wurden.

    Diese Teile stellten kein Problem dar:

    Etwas anspruchsvoller war die Neuanfertigung der Ablaufwinde für die beiden T-MK6-Fanfare (Geräuschbojen zur U-Bootabwehr). Die Version im Baubogen entsprach nicht meinen Anforderungen.

    Ausgezeichnete Unterstützung für den Eigenbau bekam ich von einem Modellbauer, die ein hervorragendes Großmodell der LÜTJENS gebaut hat, in Form von Originalfotos der Winde.

    Hieran konnte ich mich orientieren und mit Inkscape Teile für eine verbesserte Winde konstruieren. Der Rohbau ist hier zu sehen:

    Die Kabel wurden dann mit 0,15 mm Kupferdraht hergestellt, der am Ende mit Zigarettenpapier umwickelt wurde, um die beiden Geräuschbojen darzustellen - im folgenden Bild zu sehen:

    Hier erkennt man auch die beiden Antennen incl. ihrer Vorrichtung zum Abklappen, wobei das Abklappen auch wirklich funktioniert, da eine 0,4 mm Messingwelle eingebaut ist.

    Die Herstellung der sich verjüngenden Antennen hat mir auch einiges Kopfzerbrechen bereitet, da ich ja keinen "Stubentiger" habe, und mir deshalb verlorengegangene Raubkatzen-Barthaare nicht zur Verfügung stehen ;( .

    Auch hier war wieder Zigarettenpapier bei der Lösung des Problems behilflich.

    Wie im folgenden Bild zu sehen, schnitt ich mir kleine Dreiecke - etwa in Form eines Segels - , die ich dann um einen 0,3 mm Messingdraht wickelte und mit Holzleim fixierte:

    Das Ergebnis war dann eine schöne sich verjüngende Modellantenne, die nur noch anzumalen war.

    Die Antennenhalterung vor ihrem Einbau auf dem Achterdeck ist hier noch einmal zu sehen:


    Weiter geht es mit weiteren Details auf der Schanz.


    Bis dahin und viele Grüße

    Heinrich

    Moin Hajo,


    kontinuierliche Spitzenleistung :thumbsup: .


    @ alle: Ich mache die Kugeln aus winzigen Stückchen Tempotaschentuch oder auch Toilettenpapier, die mit Holzleim getränkt zwischen Daumen und Zeigefinger in Form gebracht werden.

    Da ist natürlich ein Anstrich fällig. Zu sehen auf meiner LÜTJENS.

    Die Senfkörner gefallen mir auch sehr gut!


    Grüße

    Heinrich

    Hallo Klaus,


    lieben Dank für die umfassenden Erläuterungen.

    Das ist alles sehr plausibel.


    Mit "großer Karacke" meine ich Schiffe vom Kaliber einer ADLER VON LÜBECK, z. B.. Nach meinem Kenntnisstand war das ja keine reinrassige Karacke mehr, sondern beinahe schon eine Galeone. Über der Pinne waren bei diesem Schiff noch drei (!) weitere Decks angeordnet (jedenfalls nach den Plänen von K. H. Marquardt).

    Da war der Kommandoweg also weit - auch mit Kolderstock, den das Schiff aber wahrscheinlich nicht hatte!


    Diese Problematik hat mich bisher immer davon abgehalten, dieses Schiff, basierend auf den Plänen von Marquardt, mal zu bauen - obwohl das früher immer mein Jugendtraum war.


    Wie ist denn Deine Expertenmeinung hierzu?


    Viele Grüße

    Heinrich

    Hallo Klaus,


    allererste Sahne - Dein Schiffchen :thumbsup: .

    Ich bin begeistert.


    Möchtest Du nicht mal eine große Karacke bauen?

    Dann bekäme ich vielleicht endlich eine Antwort auf eine Frage, die mir schon lange im Kopf herumgeht:

    Hatten diese Schiffe bereits einen Kolderstock? Wenn ja - bis zu welchen Deck im sehr hohen Achterkastell reichte er?

    Oder - wie kamen Anweisungen zum Steuern vom Deck des Achterkastells bis hinunter an die Pinne?


    Vielleicht sind die Antworten auf diese Fragen nur mir unbekannt.


    Viele Grüße

    Heinrich

    Moin zusammen und herzlichen Dank für das positive Feedback!


    Wie angekündigt habe ich die Back weiter detailliert und vervollständigt.

    Da der Baubogen keines dieser Details enthielt, musste alles scratch-gebaut werden.

    Zu ergänzen waren:

    - ein runder Lukendeckel mit Handrad

    - diverse Kleinlüfter

    - der Windenfahrstand

    - Löscharmaturen

    - Feuerlöschschläuche

    - kleinere und größere Schränkchen

    - Seiltrommeln

    - Handläufe

    - Fender

    Beispiele für die Fertigung aus Messingdraht und Karton zeigen die nächsten Bilder:

    Ein Lüfter und der Windenfahrstand


    Das Grundgerippe für die Feuerlöscharmatur (vor dem Beschneiden)


    Drei Kleinentlüfter


    Seiltrommeln, Schränke und Fender (diese wurden aus Milliput-Modelliermasse zwischen den Fingern geformt)


    Nachdem alle Teile farbig angelegt waren, wurden sie auf der Back verbaut.

    Auf den folgenden Bildern sieht man die Anordnung:


    Die Frontseite dem Brückenaufbau.


    Der Bereich rund um die vordere Luke.


    Die Back ist damit - bis auf eine Antenne - fertig.


    Werde mich nun entlang des Hauptdecks nach achtern bewegen und sehen, was da noch fehlt.


    Viele Grüße

    Heinrich

    Moin zusammen


    und nun weiter mit dem Bau des Ankergeschirrs der LÜTJENS:


    Leider zeigte sich nach eingehender Betrachtung der im Baubogen vorhandenen Teile, dass außer dem Spill nichts zu verwenden war.

    Insbesondere die Anker genügten nicht meinen Ansprüchen und wurden deshalb als Eigenkonstruktion hergestellt.

    Die LÜTJENS, wie auch ihre Schwesterschiffe, trugen zwei verschiedene Anker. Während in der Steuerbordklüse ein sogenannter Danforth-Anker hing, lief aus der Bugklüse ein Hallanker ab.

    Eine Zeichnung eines Danforth-Ankers habe ich im Internet gefunden und nach dem Ausdrucken auf den Maßstab 1:250 angepasst - folgendes Bild:

    Die Teile wurden mit Sekundenkleber und Karton verstärkt und dann ausgeschnitten:

    Nach dem Zusammenbau dient der kleine Messingstab gleichzeitig als Drehachse für den Ankerstock, so dass sich die Flunken nicht nur in den Meeresgrund eingraben sondern auch entsprechend in der Klüse an die Bordwand anschmiegen können.

    Die Klüse des Danforth-Ankers wurde auch aus verstärktem Karton aufgebaut und mit einem Diamantschleifer in Form gebracht. Das Teil ist kompliziert und als Abwicklung nur schwer herzustellen:

    Genau so verhält es sich mit der Bugklüse, die auch in allen Dimensionen gekrümmt ist. Um diese herzustellen, habe ich, ähnlich wie bei den Festmacherklüsen, einen Kartonstreichen um einen doppelten Messingdraht gewickelt, bis die Stärke der Klüse erreicht war, Dann wurde der Messingdraht herausgezogen und das Ganze mit Sekundenkleber geträngt. Nach dem Trocknen konnte dann in Form geschliffen werden:

    Der Hallanker ist eine Eigenkonstruktion, wobei die Flunken an eine Grundplatte - im Bild zu sehen - angeklebt wurden:


    Die Anprobe des Ankers sieht man hier:



    Um an Deck alles richtig positionieren zu können, habe ich im Anschluss zunächst die Reling und den Flaggenstock angebracht. Das Relingnetz besteht aus 1mm Fotoätzgitter, das diagonal in entsprechen breite Streifen geschnitten wurde:

    Neben dem Spill, der Mitschiffsankerklüse auf dem Deck mußte auch noch eine kleine Abdeckung mit einem Lautsprecher darin ganz vorne am Bug Platz finden.

    Die Abdeckung mit dem Lautsprecher sieht man hier:

    Die Ablaufbahnen der Ankerketten zwischen Spill und den Klüsen sind schwarz angelegt, was ich durch Aufkleben von schwarz eingefärbtem Papier (wurde mit Hilfe des Programms Inkscape konstruiert) realisiert habe. Die Ketten stammen aus einem Zurüstsatz der Fregatte BRANDENBURG. Und die Kettenstopper wurden aus kleinen Messingdrahtstückchen gebogen.


    Nachdem alles montiert war, sieht die Back der LÜTJENS nun so aus:



    Weitere Details warten noch auf ihre Ergänzung.

    Bis dahin und

    herzliche Grüße

    Heinrich

    Moin zusammen und ganz lieben Dank für die vielen Daumen!


    @ kartonskipper : Dass Du mich zusammen mit dem großen Konstrukteur Peter Brandt erwähnst, ist wirklich eine große Ehre für mich. Das freut mich sehr!

    Die von mir gewählten Methoden führen tatsächlich mehr oder weniger zu Unikaten. Wollte man das im Baubogen verwirklichen, wären eine detaillierte Beschreibung der Abläufe und ergänzende Materialien nötig. Aber - ich kann nur jeden ermutigen, mal über die Grenzen der Baubögen hinaus zu denken und mal ein wenig selbst konstruktiv tätig zu werden. Das macht sehr viel Spaß :) !


    So - nun weiter mit dem "Kleinkram":

    Zunächst habe ich mich mit den Pollern und den zugehörigen Klüsen beschäftigt.

    Zur zeitsparenden Herstellung der vielen kleinen Pollerröhrchen habe ich mir die folgende Methode ausgedacht.

    1. Alle Röhrchen mit dem Skalpell ausschneiden.

    2. Alle Röhrchen vorrunden

    3. Jeweils ein Röhrchen zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand so zusammendrücken, dass ein geschlossener Zylinder entsteht.

    4. In den Zylinder wird dann vollumfänglich mit einer Stecknadel Sekundenkleber eingebracht. Das Zylinderchen ist dann in Sekundenschnelle formstabil. Sollte dabei mal etwas Sekundenkleber zwischen Finger und Röhrchen kommen, so kann das Röhrchen immer noch mit einer Pinzette vom Finger abgedreht werden ^^ . Da ich die Kanten der aufgesetzten Scheibchen ohnehin färben musste, habe ich gleich die kompletten Röhrchen nach ihrer Montage auf der Grundplatte mit gestrichen (fehgau).


    Ich habe mit dieser Methode in relativ kurzer Zeit schöne Pollerchen herstellen können - nächstes Bild:


    Leider musste ich feststellen, dass die Pollergrundplatten im Baubogen auch fehgrau angelegt sind, wo hingegen sie beim Original mit der Decksfarbe basaltgrau gestrichen waren.

    Die Grundplatten musste ich also auch färben, was kein großes Problem war.


    Die Klüsen, durch die die Festmacherleinen zu den Pollern laufen, habe ich als Eigenkonstruktion hergestellt. Im Baubogen sind sie nur aus verdoppeltem Karton hergestellt, was viel zu schmale Klüsen ergibt. Ich habe zwar auf der MÖLDERS nicht nachgemessen, aber eine Breite von 300 bis 400 mm scheinen sie schon zu haben (minimaler Radius für die Festmacherleinen).


    Für meine Eigenkonstruktion habe ich mir aus 1mm - Draht ein kleines Werkzeug gebaut, um das 1,5 mm breite Kartonstreifen 3 mal herumgewickelt und mit verdünntem Leim verklebt wurden - nächstes Bild:

    Diese Klüsen konnten dann problemlos vom Werkzeug abgezogen

    und auf einen Kartonstreifen gleicher Breite als Vorbereitung für das Anmalen geklebt werden.


    Nach dem Anmalen wurden die einzelnen Klüsen mit dem Skalpell getrennt und konnten auf dem Deck montiert werden.

    Auf obigem Bild sieht man, dass ich die Klüsen nicht auf ihren Decksmarkierungen festgeklebt habe.

    Das hatte zwei Gründe: Zum einen sind die Decksmarkierungen viel zu weit innen angebracht und nicht, wie es richtig ist, direkt am Decksrand!

    Zum anderen musste ich berücksichtigen, das Relingstützen der später noch anzubringenden Reling nicht direkt vor den Klüsen liegen.


    Die Markierungen musste ich mit dem Basaltgrau übermalen, so dass die Verschiebungen, wie die nächsten Bilder zeigen, kaum zu sehen sind:


    Ich denke, dass ich mich nun mal dem Ankergeschirr zuwenden werde :) .


    Bis dahin und viele Grüße

    Heinrich

    Moin zusammen und lieben Dank für das positive Feedback!


    Weiter ging es mit dem Bau der FLG MK 68/ FLR SPG-53 - Kombination oberhalb der Brücke.

    Das FLG MK 68 ist ein optisches Feuerleitgerät zur Steuerung der beiden 12,7 cm Flaktürme. Es ist in 3 Achsen stabilisiert, so dass es Dreh-, Stampf- und Rollbewegungen des Schiffes ausgleichen kann. Das wollte ich natürlich so weit als möglich nachbilden.

    Auf dem Dach des FLG MK 68 ist das Feuerleitradar SPG-53 mit der charakteristischen Schüsselantenne montiert.

    Angefangen habe ich mit dem Bau des Grundkörpers, den ich als Kopie aus dem Baubogen entnahm (man weiß ja nie...).

    Passend zu diesem Grundkörper habe ich dann, wie beim Original, eine Art Gabel konstruiert, die einmal die Drehung um die Hochachse gewährleistet und zum anderen eine Kippbewegung des Grundkörpers zulässt. Die beiden Achsen wurden aus 0,8 mm Messingdraht gefertigt - folgendes Bild (noch ohne die vertikale Achse):

    Am Grundkörper konnten dann die verschiedenen Details, wie Luke, Schenkel des optischen Entfernungsmessers usw. angebracht werden - nächstes Bild:

    Die Halterungen für die aufgesetzte Radarantenne habe ich aus 0,5 mm Messingdraht gebogen, in kleine Bohrungen auf dem Dach gesteckt und mit Sekundenkleber fixiert.

    Das ergab eine stabile Basis für den Schwenkmechanismus:

    Die Schüssel wurde dem Baubogen entnommen und mit einer selbst konstruierten Halterung versehen. Zusätzlich wurde aus vierfach Karton noch das Schwenkgetriebe gebaut und montiert.

    Die soweit fortgeschrittene Konstruktion ist auf den folgenden Bildern mit dem Vorbild im Hintergrund zu sehen:


    Nach der Farbgebung mit Fehgrau wurden noch die Leitern und Tritte (in schwarz) angeklebt (Lasercut-Teile).

    Außerdem war noch eine Glaskuppel auf dem Dach links vorne anzubringen. Diese habe ich aus der transparenten Krageneinlage eines Oberhemdes tiefgezogen.

    Hierzu wurde das Material mit der Feuerzeugflamme vorsichtig erhitzt und mit dem Kopf einer Stecknadel ausgeformt. Die so entstanden Kuppel wurde mit einem Mikrokreissägeblatt in Verbindung mit einem PROXXON-Handschleifer vorsichtig vom Rest abgetrennt ^^ .

    Danach konnte die ganze Einheit an vorgesehener Stelle eingesteckt werden:



    Nun sind alle größeren weißen Flecken auf meiner LÜTJENS verschwunden und es bleibt noch der "Kleinkram" auf dem Hauptdeck.

    Viel Arbeit - aber auch eine Menge Spaß - so hoffe ich wenigstens :) .


    Dazu bald mehr

    Heinrich

    Moin zusammen!

    Freue mich sehr darüber, dass mein Bericht so viele positive Reaktionen hervorruft :) - vielen Dank dafür.


    Und weiter geht es mit Neuigkeiten aus der LÜTJENS-Werft:


    Nach den beiden Zielbeleuchtern ging es weiter mit dem Bau der SPS-52-Radarantenne auf dem achteren Kamin.

    Bis auf ein paar Flansche am Sockel der Antenne, den Antriebsmotor, der am Sockel achtern angebracht ist, und ein paar kleine Schalt- oder Klemmkästen war hier nichts weiter zu ergänzen. Diese Teile wurden alle aus Karton gefertigt.

    Die zentrale Achse der Antenne habe ich allerdings verlängert und mit einem Rundhölzchen innen verstärkt, so dass sie als Drehachse dienen kann.

    Bei der "Anprobe" am Modell mit aufgesetztem achteren Mast (vor der Antenne) zeigte sich dann ach prompt, dass die Antenne zu breit war und sich nicht um 360° frei drehen ließ ?( .

    Also, entweder sind die beiden Plattformen, die der Befestigung des Mastes vor dem Kamin dienen, zu kurz oder die Antenne ist zu breit.

    Meine Nachforschungen in der Literatur (Terzibaschitsch - Kampfsysteme der U.S. Navy) ergaben, dass die Antenne im Baubogen tatsächlich zu breit angelegt ist.

    Konsequenterweise habe ich eine neue Antenne gebaut und diese lässt sich nun frei drehen - folgendes Bilde:

    An dieser Stelle musste ich auch entscheiden, ob die auf der MÖLDERS in Wilhelmshaven (Klasse 103B) vorhandene Kabelpritsche seitlich am Kamin auch bei meinem Modell der LÜTJENS (Klasse 103) zu installieren ist. Weiter oben im Bericht hatte ich erwähnt, dass das Vorbild zu meiner LÜTJENS, das Großmodell im Maßstab 1:50, diese Kabelpritsche nicht zeigt.

    Also - nochmal fleißig BW-Classics auf YouTube angeschaut und festgestellt, dass die "Ur-LÜTJENS" auch diese Kabelpritsche hatte.

    Das ist ja eigentlich auch logisch, denn die Antenne hat einen maximalen Leistungsbedarf von 1 Megawatt (!) und irgendwie muss diese gigantische Leistung ja vom Maschinenraum rauf zur Antenne. Innerhalb des heißen Kamins hatte man die Kabel sicherlich nicht verlegt.

    Die Kabelpritsche selber habe ich auf dünnes Papier kopiert und die Kabel aus 0,15 mm Messingdraht draufgeklebt. Zum Schluss wurden noch Querstreben aus Messingdraht mit Sekundenkleber befestigt - folgende Bilder:

    Dann wurde das Ganze auf Maß geschnitten und angemalt.

    Auf dem folgenden Foto sieht man, dass teilweise etwas zu viel Sekundenkleber aufgebracht wurde. Am tatsächlichen Modell fällt das allerdings kaum auf, so dass ich es dabei bewenden ließ.

    "Der Dampfer muss ja irgendwann auch mal fertig werden" :rolleyes:


    Fortsetzung folgt!


    Viele Grüße

    Heinrich

    Moin zusammen und vielen Dank für die motivierenden Daumen!


    Wie angekündigt, habe ich mich nun dem Bau der Sensoren angenommen.


    Dazu gehören die beiden auf dem achteren Aufbaudeck befindlichen SPG-51 Zielbeleuchter-Radare.

    Um es gleich vorweg zu nehmen - die auf dem Baubogen gedruckten Versionen dieser Geräte geben die Originale nicht im entferntesten wieder :( .

    Hier musste also eine Eigenkonstruktion her, wobei ich immerhin die Parabolspiegel und die Antennensockel aus dem Bogen verwenden konnte.

    Neben der Recherche im Internet bzgl. Aufbau eines SPG-51 half mir auch meine Teilnahme am Herbst-PoenEx der MÖLDERS in Wilhelmshaven.

    Wer sich für die ehemalige Klasse 103, bzw. 103B der Marine interessiert, dem kann ich eine Teilnahme an den PoenEx-Instandhaltungswochen der Bordgemeinschaft MÖLDERS wärmstens empfehlen (Infos dazu im Netz). Man trifft dabei sehr nette Leute und kommt in jeden Winkel des Schiffes (arbeiten muss man natürlich auch :) ).

    So stehe ich, wie das folgende Bild zeigt, in unmittelbarer Nähe einer der beiden Antennen:

    Bei näherer Betrachtung der Antenne war mir natürlich klar, dass im Massstab 1/250 nicht jedes Detail nachgebaut werden konnte und vereinfacht werden musste. Charakteristische Details, wie Hochfrequenz-Hohlleiter, Wartungsluken, Handräder und Leitern wollte ich aber darstellen. Dazu sollten meine Antennen sich in zwei Achsen bewegen lassen.

    Los ging es mit der Konstruktion des Grundkörpers mittels Inkscape.

    Das Ergebnis ist im nächsten Bild zu sehen:

    Wie bereits erwähnt, habe ich Sockel und Parabolspiegel dem Baubogen entnommen.

    Die Drehachsen habe ich aus Messingdraht hergestellt.

    An diese Grundkonstruktion konnten dann die weiteren Details angeklebt werden, wobei als Baumaterialien Karton und Messingdraht verwendet wurden.

    Das Ergebnis sah dann so aus:

    Die Farbgebung erfolgte im Anschluss mit Tamiya-Farbe.

    Vor der Montage auf dem Deck mussten noch die Teile 65/65a vor dem großen Sockel der vorderen Antenne montiert werden, das das aufgrund des ergänzten "Balkons" am Sockel später nicht mehr gut möglich sein würde. Auf der echten MÖLDERS habe ich gelernt, dass Teil 65 eine Art Wetterschutz des an dieser Stelle befindlichen Notsteuerstandes darstellt.

    Von hier aus kann das Schiff auch gefahren werden:

    Unter der Plane befindet sich ein Magnetkompass,

    den ich natürlich auch ergänzen wollte. Die beiden rechts und links befindlichen Magnetkugeln habe ich aus winzigen Stückchen mit Leim getränktem Toilettenpapier zwischen Daumen und Zeigefinger geformt - das ging sehr gut :) .

    Am großen Sockel waren noch verschiedene Kommunikationseinrichtungen zu ergänzen, wie hier gezeigt:


    Da ich den Notsteuerstand mit Magnet- und Tochterkompass der Kreiselanlge bereits montiert hatte, kam die böse Überraschung beim Montieren des großen Sockels der vorderen SPG-51 Antenne. Der Abstand zwischen beiden war viel zu klein ;( . Hier hätten wirklich nur sehr, sehr schlanke Offiziere Platz gehabt.

    Also - eine Nacht drüber geschlafen und den Steuerstand vorsichtig entfernt und weiter nach vorne gesetzt. Das Basaltgrau des Decks habe ich beim Ausbessern mit Tamiya-Farbe nicht ganz getroffen, aber, wie die Fotos vom Original zeigen, ist auf der MÖLDERS das Deck auch nicht gleichmäßig grau :rolleyes: .

    Nach dieser Aktion und der Montage der SPG-51-Antennen sieht das ganze nun so aus:


    Man erkennt den "Maßstabsmann" an gleiche Stelle wie ich seinerzeit auf der MÖLDERS.


    Fortsetzung folgt!

    Heinrich

    Moin zusammen


    und großen Dank für die vielen Daumen :) .


    Wie angekündigt, habe ich mich mit der Detaillierung des Bereichs unterhalb der Brücke beschäftigt.

    Der Bogen sieht hier nur die Montage einer Tür, der Schiffsglocke und der beiden Kragarme zum Anschlagen von RAS-Leinen vor.

    Darüber hinaus sind backbords und steuerbords Abweiser für die RAS-Leinen im Bogen gezeichnet, wobei ich diese durch selbst gefertigte Teile aus Messingdraht ersetzt habe um den runden Querschnitt wiederzugeben. Die beiden Abweiser folgen dem Verlauf der Reling, für die ich Fotoätzteile verwendet habe.

    Direkt an der Brückenfront sind bei dem als Vorbild für meine Lütjens dienenden Großmodell die folgenden Ausrüstungsgegenstände angeordnet:

    - diverse Rohrleitungen und Schläuche

    - Anschlußstutzen für Frischwasser und Löschwasser

    - ein kleiner Schaltschrank

    - ein Lautsprecher

    - zwei kleine Körbe zur Aufnahme von Leinen

    - an den beiden Kragarmen Anschlagsösen für RAS-Leinen

    An den seitlichen Wänden findet man:

    - Klampen zum Belegen von Leinen

    - quadratische Bleche mit Verstärkungsrippen, deren Funktion ich nicht kenne

    Auf dem Deck unterhalb der Brücke sind noch vorhanden:

    - weitere Belegklampen

    - eine Umlenkrolle

    - eine Seilwinde

    - zwei Schränke

    - zwei Einzelpoller


    Alle diese Details habe ich an meiner Lütjens ergänzt und wie folgt angefertigt:

    Die Große RAS-Leitung und ein Schlauch mit gleichem Durchmesser wurden aus Messingdraht gefertigt und zum Teil verlötet - folgendes Bild:

    Die beiden Anschlußstutzen für Frisch- und Löschwasser wurden ebenfalls aus Messingdraht gefertigt, wobei der Bund am Ende durch Umwicklung mit 0,15 mm Draht dargestellt ist - folgende Bilder:

    Die winzigen Klampen habe ich folgendermaßen hergestellt:

    Auf Abfallkarton (gibt es ja eigentlich nicht, da immer ein Stück zu gebrauchen ist) wurde zunächst eine gerade Linie gezeichnet. In regelmäßigen Abständen wurde diese Linie durchstochen und in diese Löcher zu kleinen Ypsilons verdrillte Drähte eingesteckt und mit Sekundenkleber fixiert.

    Entlang der Linie mit den eingesteckten Drähten wurde dann der überschüssige Karton auf beiden Seiten abgeschnitten, so das das Kartonstreifchen die Breite der Grundplatten der Belegklampen hat. Hernach wurde das Ganze gelb angemalt. - nächstes Bild.

    Nun bleibt nur noch, den Kartonstreifen quer zu schneiden, so dass die Grundplatten der Klampen die erforderliche Länge bekommen. Das habe ich per Augenmaß gemacht.

    Man könnte natürlich mit einem Grafikprogramm den Kartonstreifen mit entsprechenden Schnittlinien zeichnen und ganz zum Schluss die einzelnen Klampen farbig anmalen.

    Die beiden Einzelpoller habe ich, wie im folgenden Bild dargestellt, aus Messingdraht und Karton hergestellt.


    Fast hätte ich vergessen, die beiden U-Jagt-Torpedosätze zu erwähnen.

    Der Kern der einzelnen Rohre ist aus Holz gefertigt und mit Zigarettenpapier umwickelt.

    So konnte ich die hintere Rundkappe darstellen und der zarte Absatz in diesem Bereich ist auch da - aber leider kaum zu sehen :rolleyes: .

    Die einzelnen Schaltkästen an den Rohren sind aus kleinen Kartonstückchen gemacht.

    Meine Torpedosätze kann man auch schwenken - eine kleine Holzachse mit aufgeklebten Sicherungsscheibchen aus Karton macht's möglich.

    Oberhalb der Torpedorohre sind jeweils die beiden Positionslampen, die ich aus dem Baubogen entnommen habe.

    Also - entweder sind gemäß Bogen die Lampen so anzubringen, dass sie nach unten offen sind, oder die Farben rot und grün sind vertauscht, oder ich habe einen Knoten im Gehirn :S .

    Ich habe jedenfalls die Lämpchen mit der geschlossenen Seite nach unten montiert und die rote Baubogenlampe grün gemalt und die grüne Lampe rot gemalt ^^ .

    Nach der ganzen Arbeit sieht der vordere Bereich des Zerstörers nun wie folgt aus:


    Ich denke mal, ich werde mich nun der Sensorik zuwenden.


    Bis dahin und viele Grüße

    Heinrich




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