Zunächst meinen Respekt und Dank an alle, die Mannheim mit ihrem Engagement möglich machen. Als Besucher sieht man häufig nur den Garten und nicht den Spaten.
Ich war dieses Jahr erstmalig dabei und bin dazu aus Berlin für ein Wochenende angereist. Solche Treffen - wie auch die Stammtische - können m.E. das Salz in der Suppe unseres doch eher im einzelnen Tun durchgeführten Hobbys sein.
Wichtig ist, dass auf diesen Treffen gerade für erstmalig Teilnehmende keine Hemmschwellen bestehen. Ein besetzter Empfang - wie von Nik vorgeschlagen - wäre ein guter Einstieg. Regelmäßige Einführungen / Vorstellungsrunden ala „lerne uns / das Hobby kennen“ würden dies fortsetzen. Ich hatte irgendwie in Mannheim das ein oder andere Mal den Eindruck des „Closed Shop“. Das Gespräch „über den Tisch“ (auch so eine Art Schwelle) konnte dies nicht wirklich aufbrechen. Wie gesagt: mein völlig subjektiver Eindruck. Und mir ist völlig klar, dass diese Treffen die besten Gelegenheiten sind, lange Bekanntschaften unter Gleichgesinnten zu pflegen. Genau dies macht ja - auch - den Reiz der Veranstaltung aus. Aber als Neuling und jemand, der nicht fleißig am Forenleben mit Bauberichten teilnimmt / teilnehmen kann, kann das tendenziell ausgrenzend wirken, was sicher so nicht beabsichtigt ist.
Vielleicht könnte insofern mehr Interaktion entgegenwirken, z. B. in Form von Workshops. Dies käme bestimmt auch den „alten Hasen“ entgegen. Vorträge sind gut. Aber die Hörsaalatmosphäre könnte durch „intimere“ Formate ergänzt werden. Z.B. eine Demonstration von Techniken. Mich würde z. B. neben Bauvorführungen insbesondere sowas wie Lasern oder „Konstruieren für den Hausgebrauch“ interessieren. Und dies - wie gesagt - in einem Seminarraum und nicht im Hörsaal via Beamer und Übertragung ins WWW. Denn das ist doch gerade der Vorteil dieser Treffen ggü. dem Internet mit all seinen großartigen Möglichkeiten: Die persönliche Begegnung und der persönliche Austausch.
Mir ist dabei völlig bewusst, dass es für die praktische Umsetzung Personen braucht, die hierzu in der Lage und vor allem bereit sind, solche Workshops durchzuführen. Ich befürchte insofern, dass sowohl auf der Seite der Vorführenden als auch Seite der Teilnehmenden unsere „Szene“ dazu zu klein und zu divers ist. Letztlich eint alle nur das Ausgangsmaterial: Karton. Insgesamt sind die Vorlieben aber sehr verschieden. Schiffbau, Architektur, Eisenbahn, Fahrzeuge etc. der unterschiedlichsten Epochen und Maßstäbe. Die Themen müssten somit einen gewissen Blick-über-den-Tellerrand-Aspekt haben.
Positiv war, dass einige Verlage vor Ort waren. Schön wäre, wenn diese Präsenz zumindest nicht weniger würde. Erstaunlich - und für mich nicht wirklich erklärlich - ist, dass keine Händler vor Ort waren. Viele gibt es ja ohnehin nicht. Aber diese wenigen hätte ich schon erwartet. Lohnt es nicht mehr im Zeitalter des 24/7 Shopping? Sind da Befindlichkeiten im Spiel, die ich nicht kenne? Ich fand es jedenfalls schade. Auf der anderen Seite floss dafür mehr meiner Taler an die präsenten Verlage, was hoffentlich nicht nur mir, sondern auch diesen Befriedigung verschaffte
Viele Grüße
Ingo