Habe all die guten Tipps beim Bau einer kleinen Saturn V von CANON Creative angewandt.
Lessons learned
1. Kleine Modelle/Teile eher mit 120g statt 160g Papier produzieren
2. Ob Uhu schwarz oder Ponal/Bindulin... macht sich nicht bemerkbar bei den Papieren. Uhu Hart schon (ist nicht so schnell bindend und auch nicht so endfest...). Noch schlimmer: Uhu lösemittelfrei ist eine Zumutung.
3. Fotopapier ist eher abzulehnen, weil es den Kleber (egal welchen) nur sehr schlecht auf-/annimmt
4. Röhren forme ich mit "Einleger" (= Rolle wie von Heiner beschrieben). Die End"stopfen"-Methode habe ich noch nicht ausprobiert, kommt noch. Ich musste die Beschreibung mind. 3x lesen, bis ich das Bild der Technik vor Augen hatte ;-). Röhren besser aus dünnerem Papier, hier: 90g - 120g. auch: Laschen abschneiden, durch dünneres Papier ersetzen ( Seidenpapier wie zum Einwickeln von Gläsern etc. ist es aber nicht!)
5. Rundungen formen: ein nützliches Werkzeug ist die Akupressurnadel mit 2 versch. großen Kugeln am Ende und konischem Griffstück. Und dicke Schaumstoffmatten.
6. Auch Anleitungen können falsch sein, also sei wachsam und ziemlich weit vorausschauend, wie auch immer das gehen soll/kann: Saturn V von CANON will am Ende ein Teil montieren lassen, das viel besser bereits 2 Schritte vorher montiert wird.
Offen: Das Ansetzen von Kegelstücken "nach und nach" an ein Teil ist mir zuletzt nicht gelungen, denn hernach war das Stück aus mehreren (5-6) Teilen schief geraten: jedes Segment ist rund, aber nicht der ganze Körper gerade ausgerichtet.
Ich hatte beginnend an der Vertikalklebestelle des "fertigen" Teils das n. Teil mit Lasche angesetzt und dann Lasche für Lasche rundum geführt. Am Ende schloss das Teil auf der bereits fixierten Lasche am Anfang ab.
Problem: Wenn man jede Lasche einzeln befestigen will, wird man genauer, aber oft hat der Kleber das noch nicht geklebte "Ende" des Teils doch erwischt und es würde bei Weiterführung schief/unpassend werden. Also muss man es vorsichtig lösen und dann weitermachen. Genauso die Methode "Klebstoff nicht auf Laschen, sondern innen am aufzuklebenden Teil anbringen": Da fummele ich von innen mit dem Laschen, damit sie gut mit dem Klebefilm verbinden. Aber .... ziehe am einen Ende, verschiebt sich alles am gegenüberliegenden Ende und umgekehrt. Auch damit wird das nichts Gutes.
Wie bringt der erfahrene Kartonbauer einen "Ring" an einem anderen an?
a) Lasche benetzen, eine nach der anderen EINZELN befestigen?
b) Dito mehrere Laschen in einem Rutsch (Wieviele von allen in Prozent/Kreisgraden sind dann machbar?)
c) Dito alle Laschen in einem Rutsch
d) Laschen von innen mit Werkzeug an benetzte Innenwand andrücken/befestigen: Einzeln, mehrere, alle
oder was gibt es noch für Methoden?
Bleibt noch eine andere grundsätzliche Frage:
Da ich bemerke, dass ein Modell bei meinem 1. Versuch nichts wird und auch der 2. und 3. kaum an irgendetwas hier gezeigtes heranreicht, muss ich einige Bogen wiederholt ausdrucken. Schon oft lese ich hier, dass hier und da etwas nichts geworden ist, aber man sich irgendwie geholfen hat oder nochmals eine Versuch gemacht hat. ich schliesse daraus, dass der geneigte Kartonbauer selbst von auf Papier gekauften Bogen einen Scan hat/anfertigt, den er beliebig oft für diesen Zweck ausdrucken kann. Das ist ja für den Downloader das Gleiche und rechtlich völlig OK.
Bleibt für mich die Frage:
Baut der erfahrene Kartonbauer das Modell
- aus dem vom Verlag gelieferten (Papier-)Bogen oder
- stets von Ausdrucken, nachdem das Original gescannt wurde?
Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass sich die Farben von Ausdruck und Original in der Regel unterschiedlich geben und deshalb gleich mit dem Ausdruck begonnen wird.
Meine bisher gekauften Bogen habe ich stets im Original verbaut, ohne einen Scan vorher herzustellen. U.a. auch deswegen, weil die Bogen nicht A4 waren (alte Schreiber-Bogen) und ich zu faul war, diese aufzuteilen/zu beschneiden, dass sie gescannt hätten werden können....
Auch deshalb ist mein erster Versuch nach vielen Jahren ("Do-X") in der blauen Tonne gelandet. Tja, meine Hybris....
Viele Grüße
Stephan