Hallo Zusammen,
beim Stöbern in Nachbarforen bin ich Ende 2020 auf die Neuauflage der USS Arizona von GPM (2020, Katalog Nr. 585) gestoßen. Der Bogen wurde Im Nachbarforum über alle Maße gelobt. Das gebaute Modell sah ansprechend aus, so dass ich mich mit dem Thema USS Arizona gedanklich beschäftigte. Nach ca. 2 Monaten Recherche im Netz und anderen Foren stand für mich fest, dieses Schiff möchte ich bauen.
Zum Original:
Informationen über die USS Arizona sind zahlreich im Netz vorhanden. Daher hier nur einige Eckpunkte im Leben der USS Arizona.
Die USS Arizona wurde 1914 in der typischen Schiffform dieser Zeit, mit Kasemattengeschützen im Bug, Heckbereich und Mitschiffs erbaut und im Oktober 1916 der US Navy übergeben

In den Jahren 1930/31 erfolgte eine grundlegende Sanierung und Modernisierung. Die Kasematten im Bug- und Heckbereich wurden geschlossen, die Kasematten Mitschiffs wurden ein Deck höher gesetzt und die runden Gitterrohrmasten durch Dreibeinmasten ersetzt.

Im Zeitraum von 1931 bis zu dem tragischen 7. Dezember 1941 erfolgten noch weitere Umbauten, z. B. die Feuerleitgeräte für die Geschütze auf der 3. Plattform, der Splitterschutz für die Flugabwehrgeschütze oder die Gitterrohrausleger für die Flaggenleinen etc.

(alle Bilder von http://www.navsource.org)
Zum Modelbogen:
Die USS Arizona als Kartonmodell ist nicht neu. GPM hat mit der Nr. 131 bereits die USS Arizona angeboten, ebenso gibt es schon sehr lange den für mich sehr guten Bogen von Digital Navy in 1 :250. Der hier im Forum auch schon gebaut wurde.
Der neue Bogen von GPM (Nr. 585) ist nach meinen Recherchen eine komplette Neukonstruktion und versucht den Bauzustand von 1941 widerzuspiegeln. Inwieweit auf Darstellungen des alten Bogens von GPM (Nr. 131) zurückgegriffen wurde, kann ich nicht beurteilen, auf jeden Fall ist der Bogen extrem detailliert. Teilweise mit so kleinen Bauteilen, dass das Zeichnen zwar noch möglich ist, das Ausschneiden, selbst mit Lupe, eine Herausforderung darstellt, die oft in der Rundablage endet. Detaillierte Vorstellungen des Bogens gibt es in Nachbarforen, so dass ich mir das Abfotografieren der umfangreichen Bauanleitung und der Bauteile hier erspare.
Die Farbgebung des Bogens in den Grautönen ist leider unterirdisch. Zwar ist es richtig, dass zu Zeitpunkt der Versenkung die USS Arizona teilweise einen sehr dunkeln Anstrich hatte (in amerikanischen Foren wird seitenlang darüber diskutiert was, wann und wie gestrichen war). Diese dunkele Farbe in den Grautönen des Bogens führt dazu, dass Details wie Bullaugen, Fensterflächen, Türen oder Lüftungsöffnungen kaum als solche zu erkennen sind. Dies betrifft leider auch die Markierungen an denen Teile anzusetzen oder aufzukleben sind. Auch das historische Aussehen wird im Bogen nicht immer korrekt wiedergegeben (Beispiele werde ich während des Baus nennen).
Erfreulich ist, dass es zum Bogen einen Lasercut Spanten- und Detailsatz gibt, der viele der kleinen oder filigranen Teile beinhaltet.
Zum Bau:
Das GPM-Modell der USS Arizona (Nr. 585) wurde, wie schon erwähnt, in einem Nachbarforum bereits gebaut. Aktuell wird es zweimal im Forum Papermodels gebaut. Wobei die dort gezeigte Bauqualität die Latte schon sehr hoch legt.
Für mein Modell habe ich den Bau am 22.03.2021 begonnen. Der Spantensatz ist sein Geld wert. Bei sorgfältigem Arbeiten kann die Passgenauigkeit als sehr gut bezeichnet werden. Leider habe ich während dieser Bauphase nur ein Bild gemacht, da ich zu diesem Zeitpunkt noch keinen Baubericht einstellen wollte.

Ich war sehr lange im Zweifel, ob ich das Unterwasserschiff so hinbekommen würde, wie es die Bauanleitung vorsieht und ob es zudem der in Papermodels gezeigten Qualität entsprechen würde. Auch von der Beplankung des Unterwasserschiffs gibt es keine Bilder, Die Beplankung selbst machte keine Probleme, allerdings sind die Spantenabstände in der Rumpfmitte so groß, dass die Beplankung eingefallen ist (beim nächsten Schiff werde ich zwischen den Spanten Stützstreifen einbauen).

Ein sehr kniffliges Detail am Unterwasserschiff sind die vier außen liegenden Antriebswellen. Der Bogen bietet hier natürlich alle dazu notwendigen Bauteile an. Pappe zu runden, speziell bei kleinen Durchmessern ist nicht meine Stärke, zudem sollen dann die Wellenhose, der konische Übergang zur Welle, die Welle selbst, der konische Übergang zum Wellenlager und das Wellenlager fluchtend zusammengebaut werden und das gleich viermal. Sorry, ich kenne meine Stärken aber auch meine Schwächen, hier musste ich improvisieren. Wie ich die Herausforderung mit Hilfe meiner Drehbank gelöst habe, geht aus dem Bild hervor.

Da ich den Rumpf, dem Original entsprechen, mit Scheuerleisten bauen wollte, der GPM- Bogen enthält diese nicht, habe ich den Rumpf im Mittelteil verspachtelt und geschliffen und verspach….. Am Ende wars dann doch gut und ich war sehr zufrieden. Als weitere Annäherung an den Originalzustand habe ich Dockkiele angebracht. Der GPM Bogen gibt diese nicht her, Bilder des Digital Navy Models zeigen diese aber deutlich. Der gesamte Unterwasserrumpf wurde mehrmals gestrichen und verschliffen. Die letzte Farbschicht wurde stark verdünnt mit dem Pinsel aufgetragen, sodass es keine Streifen zu sehen sind.
Doch nun zu den Bildern des aktuellen Bauzustands:


Den Rest der Bilder bilder folgt
LG Ernie