Answer 2-3 Westland Whirlwind Mk.II

  • Da angelegentlich der Polikarpow hier und da Vergleiche mit, bzw. Bemerkungen über andere Answer-Ausgaben aufkamen, hier die Vorstellung eines weiteren Answer-Modells aus meinem Regal.
    Der Bau ist auch schon so lange her, daß ich mich nicht mehr recht dran erinnern kann (achja....man wird älter...seufz), nur ein paar Hinweise zum Bau sind noch parat.


    Das Original sollte ursprünglich mal ein Langstreckenbegleitjäger für die RAF werden, aber noch vor Produktionsbeginn wurde das gesamte Konzept der Bombereinheiten umgestellt auf nächtliche Bombardierungen, und, hey, die Jungs in ihren Bombern haben sich ja selbst bestenfalls zufällig gefunden, was sollte da ein Begleitjäger....?
    Secondly war das ganze Whirlwind-Projekt abhängig vom Rolls Royce Peregrine und dieser Motor hatte derartig viele Kinderkrankheiten, daß der Napier der Typhoon degagen ein Ausbund an Zuverlässigkeit war.
    Abgesehen davon war das Konzept revolutionär: zwei Motoren in einem Jagdfluzeug, vier 200mm-Kanonen, die das Flugzeug bei einer Minute Geballer gut eine Vierteltonne leichter machen konnten und eine sagenhafte Leistung. Leider vornehmlich in niedrigen Flughöhen, so das die Rolle als Begleitjäger ohnehin recht fragwürdig gewesen wäre.
    Die Rundumsicht im hinten liegenden Cockpit war hervorragend.
    Es wurden allerdings nur zwei Einheiten mit der Whirlwind ausgerüstet, HE und SF.
    Von der Optik her sticht besonders die weit zurückliegende Nase heraus und das hochgesetzt Höhenleitwerk. Die ersten Prototypen waren wohl recht schwer in die Luft zu bekommen, weil das Höhenleitwerk im Windschatten der Tragflächen lag. Und bis jemand auf die geniale Idee kam, das Höhenleitwerk nach oben zu verlegen, muß das Landen ein echter Alptraum gewesen sein.


    Der Konstrukteur ist Emil Zarkov und so weit ich das mitbekommen habe, finden einige Bastler diesen Mann richtig gut. Ich kann nicht viel dazu sagen, weil dies das erste und einzige Modell von ihm gewesen ist, und, äääh, mehr müssen´s auch nicht werden.
    Die Konstruktion ist größtenteils gut gemacht und konservativ, aber nicht mein Fall.
    Was mir gut gefallen hat, ist, daß alle Rumpfteile aus Kegelabschnitten zusammen gesetzt werden. Diese Unart, das mit mehreren Spitzen zu machen, die irgendwie geformt werden müssen, kann ich nicht ab.


    Die Paßgenauigkeit war gut, bis sehr gut. Nervig war allerdings, daß viele Bauteile, wo andere Konstrukteure drei, viel Einzelteile draus gemacht hätten, ein Teil mit mehreren keilförmigen Einschnitten war.
    Doof waren auch die vier Kanonen, die so gerollt werden sollten, daß ein hinteres Ende entstand, das stupf auf den Rumpfbug paßte. Sowas ist natürlich echt für die Füße. Nach endlosen Roll-Versuchen habe ich die Dinger aus Holz nachgebaut, Löcher gebohrt und fertig war die Laube.


    Die Gestaltung ist in Ordnung, etwas einfach für meinen Geschmack, aber da kann sich ja jeder selbst ein Urteil bilden. Ein oder zwei kleine Farbfehler.


    Der Karton war recht gut, allerdings hatte ich damals noch nichts von der Verwendung von Wasser gehört, sonst wären die Stufen zwischen einigen Segmenten vermutlich anders ausgefallen.


    Die technischen Zeichnungen sehen ein bißchen aus wie von einem Revell-Bausatz und lassen hier und da ein paar Fragen offen. Diese beiden Warzen da unter dem Rumpf konnte ich z.B. nur nach Fotos richtig zuordnen. (Keine Ahnung, was das ist).

  • Die Propeller waren ein Fall für sich: die Propellerachse sollte in so ein zylinderförmiges Ding rein, welchgleichselbiges wieder in die Motorgondel geklebt werden sollte. Quatschige Kontruktion irgendwie.
    Und ich hab´s ums Verrecken nicht zentriert bekommen. Mit viel Fummelei und Auffüllen und so weiter gings dann irgendwie.

  • Hey, Maxe,


    hast du dich kurz von deiner coolen Suchoi losgeeist....?
    Du sollst basteln, Schlawiner!
    Nee, Spaß jetzt. Wovon hättest du denn gerne noch Fotos?
    So oder so wired´s noch dauern, ich bin jetzt noch 16 Stunden hier und dann für eine Woche unterwegs.


    Zerknirscht


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Nachsatz:
    Was ausgefallene Flugzeuge angeht, da hast du bestimmt recht. Ich mag diese Dinger. Wohl das, was Jörg als "Seuchenvögel" bezeichnet hat, hehe. Hier steht nicht eine Spitfire oder Me109 rum (naja, schön, dafür zwei P51, zwei P47 und zwo Hurricanes - Männer sind manchmal unlogisch,. wie?!).
    Aber glücklicherweise gibt es ja immer mehr angedrehte Konstruktionen bei den Verlagen. Finde ich ziemlich toll.


    Vorfreudig


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Till,


    danke für die Vorstellung der Whirlwind, die Maschine ist sauber gebaut, etwas schlicht, wie Du gesagt hast, aber stimmig und optisch ansprechend. Sehr gut hat mir der historische Abriss gefallen, 1A auf den Punkt gebracht und dazu humorig !


    Ein Wunsch von mir wäre: Die P-47 bei Gelegenheit im Vergleich vorstellen. Welche hast Du gebaut?



    Zaphod

  • Heiho, Zaphod und Frettchen,


    die Whirlwind hat was, keine Frage. Und sollte die bei Orlik oder Halinski rauskommen, werde ich da morgens um 4.00 meinen Schlafsack vor der Druckerei ausrollen (Vorausgesetzt, der Konstrukteur ist nicht Zarkov (Uiiih, das war jetzt gemein. Ich kenne ja nur zwei Modelle von ihm, und dies hier scheint ein sehr altes zu sein)).


    Zaphod. Freut mich, daß dir der historische Abriß gefallen hat. Ich weiß ja nun einiges von den Maschinen der 30er und 40er aber angesichts der geballten Kometenz hier im Forum, denke ich immer, ich sollte mir derlei Anmerkungen sparen.


    P47 vorstellen? Im Vergleich? DAS ist ja nun ein ganz anderes Stadion, oder? Oder, meinst du, als Begleitjäger? Oder wie, oder was?
    Na, anyway, gebaut habe ich bislang die absolut göttliche P47C von Slowik (bei FEJS erschienen) und eine P47D von Grelczak (Maly). Aber letztere war eher ein Griff in die volle Hose des Lebens. Einfach, undetailliert, konstruktive Mängel und eine Farbgebung, die nur als psychedelisch bezeichnet werden kann (obwohl: angeblich original).
    Flach liegt hier noch die C von Grelczak (GPM und uralt), an die ich mich nur dranmache, wenn ich Spaß am Supern habe (WER baut noch ein Modell ohne Fahrgestellschächte???? Hä?? Und mit rudimentärem Motor? Nochmal "Hä"?), und zwei C von Orlik. Eins als deutsche Beutemaschine, knallgelb von unten. Hui.
    Naja, die P47 von Slowik würde ich ungern zeigen. Das war mein zweites polisches Modell überhaupt und in diesen vergangenen 12 Jahren hat sie durch die Luftfeuchtigkeit ziemlich gelitten. Ahaaaber (satanisches Gekicher....): ich habe sie nochmal bekommen....


    (wie üblich) völlig konfus



    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?