4. KBW / KdF-Schiff "Wilhelm Gustloff" von JSC - skaliert auf 1:200

  • Howdy Buddy's !


    Ich möchte hiermit mein Dioramaprojekt für den Wettbewerb vorstellen - nämlich die "MS Wilhelm Gustloff" als Lazaretschiff von JSC.
    Dieses Modell habe ich schon lange auf dem Zähler - und zwar aus pers. Gründen. Es starben nämlich auf der "Gustloff" 2 Mitglieder meiner Familie mütterlicherseits bei deren Versenkung am 30.01.1945.


    Der Erbauer:
    Name: Mathias Nöring
    Alter: 40
    Kartonbau-Erfahrung: Etwa seit meinem 12. Lebensjahr - allerdings immer wieder mit teils mehrjährigen Unterbrechungen.


    Zum Diorama:
    Das geplante Diorama wird die "Gustloff" vertäut im Hafen von Gotenhafen liegend zeigen.


    Das Modell:
    Verlag: JSC
    Modell: MS Wilhelm Gustloff
    Maßstab: 1:200 (skaliert von 1:400)


    An dem Modell werden die Schnittkanten gefärbt und - wo es nötig und sinnvoll erscheint - gesupert werden. Das Modell wird im Bauzustand Ihrer Versenkung im Jan. '45 dargestellt werden.


    Ich pers. freue mich auf den Wettkampf und hoffe, dass wir am Ende viele schöne Dioramen präsentieren können.


    CU


    Rocky

  • Hallo Mathias,
    auf diesen Baubericht freue ich mich besonders. Den Bausatz habe ich auch, ich werde ihn irgendwann in 1:400 bauen. Bis dahin sammle ich noch weiter Material und erfreue mich an Deinem Baubericht.

    Gruß und Glückauf,
    Lutz



    temporäre Bastel-Auszeit!


    a famous philosopher once said: "I´ll be back"

  • Hey,


    auf deinen Baubericht freue ich mich sehr =)
    Bei der Jaguar hast du mir ja bereits schon Tricks ohne Ende gezeigt.
    Und so wie man dich kennt, wird auch dieses Schiff wieder ein absolutes Schmuckstück.


    Gruß
    Daniel

  • Moin Freunde !


    Ich habe heute angefangen, den Bogen einzuscannen und die Dinge, die m.E. nach gar nicht gehen, nachzubearbeiten.


    Der erste Punkt, der mir sofort ins Auge gesprungen ist, ist die Farbe der Holzdecks.
    Die Farbe, die auf dem Bogen abgebildet ist würde ich in die Kategorie "Omaunterwäschefarben" einordnen. Geht überhaupt nicht - besonders nicht bei einem Schiff, dass Jahrelang am Pier gelegen hat.


    Also Scanner angeheizt, Bögen gescannt und mit GIMP eine schicke Holztextur aufgetragen. Wie das genau geht, habe ich schon mal in 2 Tutorials für Photoshop & Corel Photopaint beschrieben.
    Bei GIMP ist die Technik nicht viel anders.


    OK, damit werde ich jetzt erstmal ein wenig beschäftigt sein.


    Der Screenshot zeigt Euch einen Teil der Bearbeitung. Da könnt Ihr auch sehen, wie das Deck ursprünglich aussah.


    CU


    Rocky

  • Hallo Matthias,


    Du schreibst:


    Quote

    - besonders nicht bei einem Schiff, dass Jahrelang am Pier gelegen hat.


    Das ist so nicht ganz korrekt, als Lazarettschiff war die Gustloff nie so lange vertäut. Als das Schiff im November 1940 nach Giotenhafen kam wurde sie zum Wohnschiff und Schulschiff für die 2. U-Boot Lehrdivision umgebaut. Dafür wurde sie komplett grau gepönt. Die roten Kreuze wurden entfernt und am Schornstein wurde das KDF Logo mit dem stilisierten Hakenkreuz wieder sichtbar.


    Als Lazarettschif hat die Wilhelm Gustloff auch in Gotenhafen gelegen, etwa 5 Monate lang bis April 1940. Die von Dir entworfene Decksfarbe finde ich aber trotzdem sehr gut und auch passend, die seemännische Besatzung des "Lazarettschiffs D" war ja stark verringert, die Prioritäten lagen bestimmt nicht bei der Decksreinigung.


    Hier ist ein Foto auf dem das Schiff fast fertig grau gepönt ist. Dabei fällt auf, daß der grüne Streifen offenbar schon vorher entfernt wurde:


    Umbau der Gustloff


    Nebenbei bemerkt: Mit dem Umbau zum Wohnschiff un d dem Entfernen aller Kennzeichen für eine Lazarettschiff-Nutzung wurde das Schiff zu einem völlig legitimen militärischen Ziel. In diesem grau getarnten Schiff sind tausende von verzweifelten Zivilisten bei vollkommen unzureichender Sicherung in See gestochen, mit der Hoffnung heil in Kiel anzukommen.

    Gruß und Glückauf,
    Lutz



    temporäre Bastel-Auszeit!


    a famous philosopher once said: "I´ll be back"

    Edited once, last by bond25 ().

  • Hi Lutz !


    Sorry, my Fault ..... Ich hatte vergessen in meinem Einleitungstext zu schreiben, dass ich die Gustloff im Bauzustand Ihrer Versenkung im Januar '45 darstellen werde. (Mist copy & paste) ... *schäm*


    Denn da war von Ihrem ehemaligen Glanz nicht mehr viel über .... :(


    Trotzdem danke für den Hinweis.


    CU


    Rocky

  • Hallo Matthias,
    aha, das ist natürlich was anderes. Dann wird mir jetzt auch klar wie umfangreich Deine Nachbearbeitung sein wird 8o.

    Gruß und Glückauf,
    Lutz



    temporäre Bastel-Auszeit!


    a famous philosopher once said: "I´ll be back"

  • Hallo Freunde !


    So, den ersten Bogen hätte ich fast fertig nachbearbeitet. Das einzige, was auf diesem Bogen noch fehlt, sind die Rettungsboote.


    Im nächten Step werde ich mich über die Aufbauten hermachen. Da muss ich allerdings erstmal nachforschen, ob die auch grau gepönt waren.


    Im letzten Step werde ich die Deck's fertig machen.


    CU


    Rocky

  • Moin Jan, Moin Andreas !


    @Jan : Ja, das mit dem Heck wird wieder eine meiner Lieblingsübungen werden - Abrunden, auf Stoß kleben und die Stöße am Ende glattrollen ... da bin ich schon bei der "Kaiser Wilhelm der Große" fast durchgeknallt ... :gaga:


    Andreas : Die Markierungen sind ja nur reiner Selbstschutz - im Original ist nat. das richtige KdF-Zeichen auf dem Schonstein ....


    CU


    Rocky

  • Hi, Rocky!


    :(Heutzutage scheint in Vergessenheit zu geraten, daß es bei der (hier am Schiff angewandten) Frakturschrift zwei Buchstaben-Formen des "s" gab. Das lange s sah ähnlich aus wie ein f, nur ohne den Querstrich, und wurde bei sp st sch und an Wortanfängen sowie allgemein im Wortinneren verwendet, das runde s hingegen am Wortende bzw. bei zusammengesetzten Wörtern mit s am Ende des 1. Teiles auch dort: z.B. Kriegsgeschichte. 8)
    Der Schiffsname müßte also ein langes s gehabt haben. - Der Grund dafür, daß er hier im Modell anders geschrieben ist, liegt an der Fraktur-Schrift des Computerprogrammes, die i.A. das lange s nicht enthält.
    Oliver Weiß könnte dazu einiges bieten, denn seine Firma waldenfonts.com hat alte Schriften für Computer, und die sind korrekt! :]


    Auf den Fortgang des Baues bin ich schon sehr gespannt :D


    Klebe wohl, -


    Kartonkapitän

    Ich schnipsel mit Schere, ich klebe und falz';
    das is zwar nur Schimäre, doch mich unterhalt's! :P(frei nach Johann Nestroy)

    Edited once, last by Kartonkapitän ().

  • Quote

    Original von Kartonkapitän
    ...Oliver Weiß könnte dazu einiges bieten, denn seine Firma waldenfonts.com hat alte Schriften für Computer, und die sind korrekt! :]



    Ha! Alles zur Seite biddeschön, meine Meinung ist gefragt!


    Wie Kartonkapitän schon ganz richtig sagt wird bei der Fraktur das kurze "s" nur am Ende von Wörtern und Silben verwendet. Ansonsten kommt das lange "s" zum Einsatz.


    In den Originalbildern der WG ist die Schrift eindeutig eine "Schaftstiefel-Grotesk" (das ist tatsächlich der Fachausdruck), ich vermute mal "Tannenberg".


    Diese Schriften wurden in den dreißiger Jahren hergestellt. Ab 1941 war Fraktur ja offiziell verboten, aber davor brachten verschiedene Gießereien diese "neuen" Schriften auf den Markt in der Hoffnung, das sie mit ihren zackigen Linien den Zeitgeist trafen.


    Die Schrift auf dem Baubogen dagegen ist eine ganz normale fette Fraktur.


    Gruß,



    Oliver

  • So ungefähr (hier ist es der Zeichensatz "Tannenberg Fett", besser wäre etwas "magerer") :

    "Fröhlichkeit ist nicht die Flucht vor Traurigkeit, sondern der Sieg über sie."
    Gorch Fock

    Edited once, last by Ully ().

  • Hallo Kartonkapitän, Hemmingway, Oliver & Ulli !


    Vielen Dank für Euren Hinweis, was den Schriftzug der WG angeht - das ist mir wirklich nicht aufgefallen ... *schäm*


    Mein gestriger Abend verbrachte ich dann natürlich mit dem Schriftzug der WG - Aufgrund der nicht vorhandenen Schrift auf meinem PC war das schon ein Batzen Arbeit. Ich habe ein Biild der WG, wo das Schiff ziemlich gut von der Seite fotografiert ist.


    Aus diesem Schriftzug habe ich eine Auswahl erstellt. Nach der nötigen perspektivischen Entzerrung und Nachbearbeitung kopierte ich die Ebene in meinen bearbeiteten Bogen.


    Anschliessend habe ich noch die Tiefgangsmarkierungen aufgebracht.


    Ich hoffe, dass Euch das jetzt so gefällt. War auf alle Fälle eine Schweinearbeit, aber dafür ist der Schriftzug jetzt stimmig.


    CU


    Rocky

  • Hallo Rocky,
    klasse geworden. Die Mühe hat sich gelohnt.


    Jetzt solltest Du die Buchstaben nur noch einzeln ausschneiden und aufkleben... :evil:
    Die Schrift war erhaben.


    :duck:
    :rotwerd:

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Öh -- habe ich hier was verpaßt? Die Beschriftung hat jetzt wohl das lange "s", ist aber immer noch Fraktur, nicht Tannenberg ?( Matthias, das würde ich auf jeden Fall korrigieren, denn das fällt sehr auf.


    Gruß,



    Oliver

  • Hallo Oliver !


    Ich habe die ganze Geschichte mit dem Schriftzug noch einmal überarbeitet ...
    Besser hab ich es jetzt aber nicht hinbekommen ... kommt dem Original aber schon ziemlich nahe ...


    Bitte nicht auf die Position der Schrift achten ... die wird noch nachbearbeitet.


    Was meinst Du ?


    CU


    Rocky

  • Das ist schon besser - Du siehst aber das der Abstand zwischen s und t zu groß ist. Dem kannst Du mit der sogenannten st-Ligatur abhelfen. Die ist in dem Font unter dem #-zeichen zu haben. Tippe "#" wo das st in "Gustloff" hingehört. Dann stimmt's :D



    Gruß,



    Oliver

  • So sähe die "Alte Schwabacher" von der von hemingway genannten Site aus:

    "Fröhlichkeit ist nicht die Flucht vor Traurigkeit, sondern der Sieg über sie."
    Gorch Fock

  • Sorry, ich muss noch etwas mäkeln.
    Im großen und ganzen ist die Schrift nun deutlich besser getroffen als anfangs, die kleinen Buchstaben scheinen, soweit man das anhand der hochgeladenen Bilder erkennen kann, wirklich in der Tannenberg gesetzt zu sein. Aber die Versalien, die großen Anfangsbuchstaben "W" und "G", sind deutlich verschnörkelter als die Versalien in der Tannenberg wären. Eventuell ist die Schrift insgesamt von der Tannenberg abgeleitet und abgewandelt worden, oder man hat nur die beiden Versalien aus dekorativen Gründen etwas "verschönert".
    Ob Du Dir die Mühe machen willst, das nochmals zu ändern, ist Deine Entscheidung. Ein super Modell wird's so oder so. Mit den Schriften ist das wirklich oft vertrackt. Eventuell müsstest Du in diesem Fall die Schrift in Pfade umwandeln und per Hand nachbearbeiten. Aber das ist nicht jedermanns Sache.


    Viel Erfolg und schöne Grüße
    Oliver

  • Hallo Freunde !


    Ich musste heute mit entsetzten feststellen, das mein Scanner wohl offensichtlich einen "Knick in der Optik" haben muss.


    Ich wollte heute die ersten Rumpfteile zusammenstecken. Dabei bemerkte ich, dass die Steuerbordseite "breiter gezogen" ist, als die Backbordseite.
    Beim genaueren nachmessen habe ich bemerkt, dass sich dieser Effekt durch alle Bögen zieht. Es sieht so aus, als ob die Laufschienen in meinem Scanner verzogen sind. Ein Probescan bestätigte das ganze dann auch ...


    Das heisst also .... Sämtliche Nachbearbeitungen, Veränderungen usw. waren für die Katz' :gaga:
    Waren ja auch nur beinahe 5 Monate Vorbereitungszeit !


    OK, ich muß mir jetzt Gedanken machen, was für ein Modell ich nun noch baue ... 4 Monate sind verdammt schnell rum. Darum wird es nun also ein rel. einfaches Modell werden.


    Gestorben ist die Gustloff aber denoch nicht, denn wenn ich einen neuen Scanner habe, werde ich das ganze noch einmal machen.


    CU


    Rocky

  • Au Backe, und ich hatte mich schon echt über deinen Baubericht gefreut, naja aufgeschoben aber nicht aufgehoben. Kopf hoch,
    Gruß Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo