2. JSP: Schlachtschiff "WIEN" / JSC #265

  • 1. Joachim Schulze Preis
    für Schiffsmodelle
    im Maßstab 1:250


    Start: 14.09.2006
    Ende: 13.04.2007


    Modell: Schlachtschiff WIEN
    Verlag: JSC, Gdansk, Poland
    http://www.jsc.pl
    Kat.- Nr.: 265
    Maßstab: 1:250
    Anz. d. Bauteile: 254
    Bauweise: Wasserlinienmodell
    Erbauer: René Pinos


    Geschichte:


    Schlachtschiff WIEN der Österreichisch-Ungarischen Kriegsmarine. Kiellegung war am 16.02.1893 in der Werft Stabilimento Tecnico Triestino und der Stapellauf erst 2 1/2 Jahre später, am 07.07.1895. Die Kriegsmarine hat das Schiff dann am 13.05.1897 übernommen und ist am 20.05.1897 zum 60. Kronjubiläum der Königin Victoria von Pula nach England ausgelaufen.


    Die WIEN gehörte neben der BUDAPEST und der MONARCH zur Monarch-Klasse und waren vom Generalschiffsbauingenieur, Siegfried Popper konstruiert. Die Schiffe der Monarch-Klasse waren Küstenverteidiger mit nur geringem Tiefgang.


    Das Ende der WIEN kam dann erst 1917 nachdem sie gemeinsam mit der BUDAPEST, am 16.11.1917, die italienischen Batterien bei Cortelazzo, mit den 24 cm und 15 cm Geschützen unter Beschuss genommen hatten. Das Inferno dauerte von 10:35 bis 14:30 Uhr, wobei die WIEN alleine sieben Treffer in die Aufbauten erhielt und die BUDAPEST einen Unterwassertreffer.


    Am 11.12.1917 lagen die WIEN und BUDAPEST im Hafen von Triest und wurden von zwei Motortorpedobooten angegriffen. Die WIEN erhielt zwei Torpedotreffer auf der Steuerbordseite und kenterte innerhalb von 5 Minuten, es gab 38 Tote und 17 Verwundete.


    Nach Kriegende wurde das Wrack von den Italienern gehoben und verschrottet.
    Ein kleines Bugstück mit dem Namenszug ist im Marinemuseum von Venedig ausgestellt, eine Kopie davon befindet sich im Herresgeschichtlichen Museum in Wien. http://http://www.hgm.or.at/ger/


    Das Original:


    Verdrängung: 5363 t
    Länge: 99,22 m
    Breite: 17,00 m
    Tiefgang: 6,39 m
    Maschinenleistung: 6250 kW (8500 PS)
    Geschwindigkeit: 17,5 kn
    Aktionsradius: 2200 sm / 12 kn, 3500 sm / 9 kn
    Bewaffnung:
    4 Geschütze 24 cm L/40 von Krupp
    6 Geschütze 15 cm L/40 von Skoda
    10 Schnellfeuergeschütze 4,7 cm L/44 von Skoda
    4 Schnellfeuergeschütze 4,7 cm L/33 System Hotchkiss
    1 Mitrailleuse 8 mm
    2 Bootsgeschütze 7 cm L/15 System Uchatius
    2 45 cm Breitseit-Unterwasser-Torpedolanzierrohre
    Panzermaterial: Homogenisierter Nickelstahl
    Panzerung:
    Gürtel 220-270 mm
    Türme 250 mm
    Kommandoturm 220 mm
    Reduits 80 mm
    Panzerdeck 60 mm
    Besatzung: 26 Offiziere und 397 Mann


    Ich gebe zu bedenken, dass ich noch nie ein Schiff gebaut habe und daher eine Menge maritimer begriffe erst lernen muss. Ich denke, da bin ich hier auch gut aufgehoben.


    So sagen mir die Begriffe, Mitrailleuse und Reduits überhaupt nichts.


    Ich stelle hier kurz vor dem Anschneiden der einzelnen Bögen, die Seiten vor. Ich habe zur Sicherheit bereits einen Scan gemacht.


    Der Bausatz hat 8 Seiten in A4, 2 1/2 Seiten deutscher Bauanleitung und einer A3 Zeichnung, hier auch als Bild.


    Richtig los geht es nach meiner Rückkehr aus Wien am 18. oder 19. September.


    Servus
    René

  • Hallo Freunde der maritimen Fraktion,


    mir brennt jetzt spät nachts noch eine Frage unter den Nägeln.


    Vielfach wenn ich Bauberichte von JSC Schiffsmodellen verfolgt hatte, wurde auf die eigentümliche aber JSC-typische Kastenbauweise des Rumpfes hingewiesen. Muss man da etwas spezielles beachten. Die Baubeschreibung ist eigentlich nur eine Aneinanderreihung der Positionen. Sollten die Teile 10-19, ich sag einmal Schotte dazu, verstärkt werden oder auch die Grundplatten 1 & 2 ?


    Zur Veranschaulichung hier die Seiten 1 & 8 des Bausatzes.


    Servus
    René

  • morgen rene!


    wusste garnicht, dass du fremdgehst ??? @) (zumindest der fliegenden fraktion).


    ich wünsch dir jedenfalls viel spass mit dem schiff und vielleicht verleitet mich dein bericht dazu, auch mal so ein schönes teil anzufangen.... wenn die Me329 dann mal fertig sein sollte.... (kann sich höchstens um jahre handeln).


    Ich finde ja die schiffe der ehem. k&k-marine am interessantesten.


    Lg, und viel matrosenglück


    tommboy

  • Hallo Réné,


    auf dem letzten Treffen in Mannheim habe ich aus der dort angebotenen Nachlassauflösung einen Schiffsbogen gekauft, rate mal welches Modell.....................das KuK Schlachtschiff WIEN.......und was hatte ich damit vor ???????? Am JSP teilnehmen.............und was sehe ich heute ????? Du hast Sie schon platziert und alle anderen bauen auch KuK Muster.........ist ja lustig oder ? :D :D :D :D :D :D :rolleyes:


    Mal sehen, was ich jetzt mache, eigentlich wollte ich ja mitmachen, weiß nur noch nicht bei welchem der Wettbewerbe oder bei beiden ?? Wir werden sehen, ich mache eh erstmal meine OL49 fertig..........


    Viel Glück bei Deinem Modell und "fette Beute"


    Grüße Frank

    Im Bau / under construction:


    StuG III, 1/25, GPM


    zurückgestellt bis zum Renteneintritt
    --- KRAZ 255 B 6x6, 1:25 ---


    und vergesst nicht, es ist nur ein Papiermodell........

  • Servus, René!


    Die Fachsprache der k.u.k. Marine hatte einige Ausdrücke, die heute nicht mehr gebräuchlich sind, da mit der Sache auch das Wort verschwand.
    Als Mitrailleuse bezeichnete man im 19. Jahrhundert ein (oft mehrläufiges) Maschinengewehr oder kleinkalibriges schnellfeuerndes (automatisches) Geschütz - heute würden wir Maschinenkanone sagen.
    Ein Reduit ist ein durch Panzerung geschützter Raum im Inneren des Schiffes, der besonders überlebenswichtige Teile (Maschinenanlage, Mun-Bunker, etc.) umfaßt.
    Torpedolanzierrohr ist auch ein spezifisch k.u.k.-Marineausdruck, heute entweder Torpedorohr oder Torpedo-Abschußrohr genannt.
    Ach, und der Marinestützpunkt hieß damals POLA, heute Pula ;).
    Die Befehls- und Dienstsprache der k.u.k. Marine war deutsch, an Bord wurde aber wegen der diversen Völkerschaften eine Lingua di bordo, ein Gemisch aus Italienisch, Serbokroatisch und Deutsch gesprochen.


    Klebe wohl!


    Kartonkapitän

    Ich schnipsel mit Schere, ich klebe und falz';
    das is zwar nur Schimäre, doch mich unterhalt's! :P(frei nach Johann Nestroy)

    Edited once, last by Kartonkapitän ().

  • Servus, Käpt'n,


    Mitrailleuse ist jedenfalls das französische Wort für MG; gibt es heute noch. Irgendwie waren die k&k-Herrschaften ja dem Französischen zugeneigt...


    an unser aller Nudlaug: auch 88 Jahre nach dem Ende: k&k rulez :yahoo: :yahoo: :yahoo:

    Gründungsmitglied der HobbyModel-Gang und Luft46-Gang

  • Danke für die Glückwünsche zum Start und die Erklärung der Begriffe.


    Jetzt hab ich halt begonnen und schon ergibt sich eine Frage. Warum ist Teil 5 an der Spitze schwarz, dann werden die Laschen nach außen gebogen ?, Teil 6 innen eingeklebt und dann die Bordwände angebracht ?


    @HvT ich habe Deinen Rat befolgt und die Kästen 8 & 9 auf einer planen Unterlage mit Gewichten beschwert und trocknen lassen.


    Auf kuk-kriegsmarine.at findet man auch Bilder für ein Hafendiorama von Pola.


    Servus und Ahoi


    René


    P.S.: Das Gebäude ist z.B. das Hydrographisches Amt und für Architektur Freaks sicher eine Herausforderung.

  • Die erste Etappe ist voll[p]racht. Der Kasten wurde zuerst zusammengebaut, beschwert und ausgerichten und dann erst af die Grundplatten geklebt. Das Teil muss jetzt ruhen und ich auch, morgen (heute) geht es wieder in den Bunker.


    Der Karton ist sehr fest und sehr gut zu verarbeiten.


    Servus
    René

  • Nach einer Pause habe ich heute etwas weitergemacht und einen Fehler entdeckt. Die Spanten 10 & 11 P/L sind alle etwa 1,5 mm zu hoch. Ich hab sicher nicht den Kasten zu niedrig gebaut, hab ich doch meine Maßstabsklötzchen auch einigermaßen hinbekommen. :D Alle anderen Spanten passen sowohl in Höhe und Breite.


    Ich werde die 4 Teile neu knicken und gut ist's. Ist ja noch früh, vielleicht später mehr.


    Servus
    René

  • Hallo Rene,


    als ich das mit den Spanten gelesen habe, fiel mir siedendheiß ein, dass ich seinerzeit da auch erhebliche Probleme hatte. M.E. waren aber die Spanten OK, es war der ganze Klotz Nr. 3, der zu niedrig ist. Ich hatte nämlich Probleme mit der Außenhaut, die hinten dann erheblich zu hoch war.


    Folgendes habe ich mir seinerzeit zum ersten Abschnitt der "Wien" notiert:


    Teile 1-20 (Grundplatte, Mittelträger, Spantengerüst) (31 Teile)
    · Die übliche Konstruktion aus Kästen.
    · Es traten bei der Montage der Außenhaut hinten erhebliche Probleme auf. Auf den letzten 6cm beginnt die Außenhaut das Deck zu überragen, am Ende um 2,5mm. Mutmaßlich ist Teil Nr. 3 zu niedrig. Diese Vermutung wird durch die Tatsache gestützt, dass auch die Spanten 10 und 11 das Teil 3 um 1,5 bis 2,5mm überragen.
    · Teile 4,6 und 7 sind zu hoch und auch ohne Funktion. Sie sollten entfallen.
    · Spanten 18-20 dagegen 2mm zu niedrig



    Teile 21-22 (Hauptdeck) (5 +14 = 19 Teile)
    · die Niedergänge auf der Back und auf dem Achterdeck plastisch gestalten



    Teile 23-26 (Außenhaut) (6 + 2 = 8 Teile)
    · vorderste Sektion vor der Montage komplett schwärzen um Blitzer im Ankerbereich zu vermeiden
    · Teil 24 durch schwarzes Stück Papier ersetzen
    · Teil 26 ist viel zu hoch, sollte entfallen
    · Vorsicht beim Umgang mit der Rezerwa, diese beläuft sich auf gut 5mm. Diese müssen aber so abgeschnitten werden, dass die Luke mittschiffs auf der Außenhaut davon nicht betroffen ist.
    · auch abgesehen vom den erheblichen Problemen im Heckbereich überragte die Außenhaut das Deck an etlichen Stellen.



    Teil 27 (Batteriedeck) (1 + 27 è 28 Teile)
    · die drei Niedergänge plastisch gestalten
    · der Bogen des Decks ist etwas zu lang



    Teile 28-34, 85, 86, 99, 100-104, 119, 121, 5x 154/155 (Aufbauwände, Schornsteinsockel etc.) (56 + 39 Teile è 95 Teile)
    · 29 hinten mit Kopien hinterkleben, da das Teil sichtbar bleibt, dto. bei Teil 33, wo auch die Klebestreifen unten entfallen entfallen müssen (sonst sind die sichtbar !)
    · Teile 30 müssen z.T. vorn und hinten leicht beschnitten werden
    · vor Montage des Oberdecks (45) sollten außer den 15cm Geschützen folgende Teile angebracht werden: 85, 86, 99, 100-104, 119, 121, 5x 154/155
    · 119 ist 2mm zu kurz, weglassen und durch Ätz-Reling ersetzen
    · Lüfter 154/155 umkonstruieren, Kopf und Schaft passen miserabel zusammen, am besten alle 150er Lüfter durch Kopien vom HMV-Panther ersetzen



    Teile 35-44 (15cm-Geschütze) (78 Teile)
    · Teile 43 zu klein um in 44 zu passen, auf 130% vergrößern
    · der Mündungsblock bleibt hinten offen
    · der Drehmechanismus ist wenig ausgereift




    Bis dann


    Zaphod

  • Hallo Zaphod,


    etwa 60 Minuten zu spät, aber ich denke so ist es Dir auch gegangen. Ich hätte ja auch die Bordwände vorher nachmessen können, ich Dillo :gaga:


    Aber der Rest Deiner Notizen hilft mir sehr, vielen Dank. Was hast Du mit der überstehenden Bordwand dann gemacht ? Kann man nicht einfach unten überstehen lassen. Klingt blöd oder ?


    Jetzt ist der Rumpf zum plan trocknen beschwert.


    Servus
    René

  • Griaß Di, Renne,


    wenn ich mir Deine Bilder so anschau, stellt sich mir eigentlich immer wieder die Frage: Nimmst Du Deine Arbeit mit heim? Die Teile, die Du zum Beschweren nimmst, finden sich ja vielleicht auch in diversen Pipelinepumpen?


    Viel Spaß weiterhin, ich bin schon gespannt, wie das Schinakel mit Beplankund aussieht!


    der Rutz

    Gründungsmitglied der HobbyModel-Gang und Luft46-Gang

  • Hallo Rene,



    Mist, aber das lässt sich ausgleichen. Ich meine ich habe damals den hinten vorhandenen Schlitz vergrößert.
    Am bestem mit einem Probeteil (Photokopie oder Scan) ausprobieren.


    Ich versuche mal in den nächsten Tagen meinen alten Baubericht abzutippen und dann als Ganzes einzustellen.


    Mein blödester Fehler lag bei den 4,7cm Geschützen, da habe ich den Schutzschild nach unten und nicht nach oben stehend angebracht - peinlich, peinlich.



    Was mir nicht klar ist: Was haben die damals beim Gefecht mit den Lüstern gemacht? Die behindert die schweren Türme erheblich beim Schwenken und wären wohl auch vom Gasdruck weggepustet worden.



    Anbei noch ein paar Photos von der Wien und den Schwesterschiffen.


    Bis dann


    Zaphod

  • Servus Rene,


    Der Rumpf ist immer ein "Hund".


    Ich wünsche dir gutes Gelingen,


    Grüße aus Wien, Herbert