11. KBW, klein: Torpedofangboot TF 103 der Bundesmarine, Eigenkonstruktion, 1:250

  • Hallo zusammen,


    jetzt möchte ich auch meinen Hut in den Ring werfen und die Herausforderung des 11. KBW annehmen. Ich will versuchen das Torpedofangboot TF 103, Klasse 438 der Bundesmarine als Eigenkonstruktion, „from scratch“, zu bauen. Viel habe ich nicht an Vorbildinformationen: ein paar Fotos und die Skizzen aus dem Buch „Die Schiffe und Fahrzeuge der deutschen Bundesmarine“ von Breyer und Koop, sowie einen Generalplan des Aufsichtsschiffes „Vogelsand“ des WSA Cuxhaven, einem ehemaligen Torpedofangboot, aus dem Schiffartsmusum.


    Die Torpedofangboote sind von der Kriegsmarine Anfang der 1940er Jahre in Dienst gestellt worden, ca. 20 Einheiten kamen ab Ende der 50er Jahre zur Bundesmarine. Technische Daten: Länge 22,10m, Breite 3,70m, 21BRT, Dieselmaschine. Leider habe ich keine Vorbildfotos, die ich hier einstellen kann. Das ist schade, denn gerne würde ich meinen Beitrag mit einem Vorbildfoto eröffnen. Jedenfalls interessante kleine Boote, die von der Größe in 1/250 mit ca. 9cm genau in die Kategorie „klein“ des 11. KBW passen und eine nette fummelige Fingerübung. Da ich keinen Spanten- oder Linienriss habe und die vorliegenden Fotos auch nicht auf alle Fragen eine klare Antwort geben, muss ich teilweise etwas improvisieren.


    Ein paar Worte zu mir selber: Ich bin erst in diesem Jahr (wieder nach Jahrzehnten Pause) zum Kartonmodellbau gekommen und habe in den letzten Monaten ein paar kleinere Schiffsmodelle gebaut. Dies ist meine erste Eigenkonstruktion. In den letzten paar Tagen nach der Ausschreibung am 1. September habe ich ein paar Versuche unternommen und bin zuversichtlich, dass ich die selbstgestellte Aufgabe lösen kann. Ob ich auch eine Chance im Wettbewerb habe weiß ich nicht, aber immerhin habe ich dadurch eine stete Motivation, das Boot innerhalb der nächsten Monate fertig zu bekommen. Die Konstruktion ist aber längst noch nicht abgeschlossen, ich konstruiere die Teile parallel zum Bau.


    Viele Grüße,
    BMS

  • Hallo zusammen,


    so, jetzt geht es los. Der Rumpf ist fertig konstruiert, das Spantengerüst fertig zum Ausschneiden. Alle Teile des Spantengerüsts sind verdoppelt aus 160g Karton, die Bodenplatte wird verdreifacht.


    Das Spantengerüst ist recht schnell zusammengebaut, Probleme dabei gibt es nicht. Geklebt wird bei mir mit Flinker Flasche, teilweise unter zuhilfenahme von ein bisschen Aceton aus der Apoteke.


    Nachdem das Achterdeck und das Blinddeck aufgesetzt sind können die Bordwände konstruiert werden. Dazu habe ich die Umrisse auf ein Stück Folie gemalt und dann eingescannt. Ich war selber überrascht, wie gut das letztendlich mit dieser doch sehr ungenau aussehenden Durchzeichnung auf der Folie funktioniert.


    Bevor die Bordwände drankommen werden auf dem Achterdeck aber erstmal zwei Lukendeckel und ein Podest - beim Vorbild vermutlich zur Abdeckung des Ruderquadranten – angebaut.

    Das Podest erwies sich dann als ganz schöne Fummelei, bei der ich nicht nur meine Grenzen, sondern vor allem auch die Grenzen meines 160g Kartons ausgetestet habe. Besser bekomme ich es jedenfalls nicht hin.


    Demnächst mehr in diesem Kino,


    BMS


    (Tatsächlich ist dieser Beitrag jetzt schon ein paar Tage alt, ich komme aber erst jetzt dazu mich hier anzumelden und den Beitrag einzustellen. Den aktuellen Bauzustand gibt es in Kürze im nächsten Beitrag.)

  • Hallo zusammen,


    und es geht schon weiter. Wie gesagt, diese Beiträge geben die Arbeit der letzten Tage wieder, ich bin erst jetzt dazu gekommen, sie hier einzustellen.


    Der nächste wichtige Schritt ist gemacht, die Bordwände und das Deck sind dran! Ich bin eigentlich ganz zufrieden, hoffentlich gefällt es euch auch. Dass man es noch ein bisschen sauberer hätte bauen können kann ich mir gut vorstellen.




    Zwischen Blinddeck und Bordwand hatte ich vor Aufkleben des Decks einen kleinen Spalt, den ich aber nicht fotografiert habe, sondern stattdessen das Blinddeck mit 400er Schleifpapier vorsichtig bearbeitet habe. Mit dem Ergebnis bin ich jetzt im großen und ganzen zufrieden. Nicht ganz einfach war das aufbringen des Decks im Bereich des Achterschiffs, wo das Deck nur aus einem 0,8mm breiten Streifen besteht. Das Ausschneiden der Speigatten war etwas fummelig, aber kein echtes Problem. Die Scheuerleiste an der Bordwand ist zunächst nur aufgedruckt. Ob ich die noch mal durch ein echtes plastisches Stück ersetzte weiß ich noch nicht, große Lust dazu habe ich im Moment jedenfalls nicht. Die sichtbaren Rückseiten der Bordwände im Bereich des Achterschiffs sind übrigens Hellgrau bedruckt, aber das sieht man kaum.


    Eine Arbeit für sich war das Zeichnen der aufgemalten „103“. Das hat mich ein paar Versuche gekostet, bis ich die Ziffern so hatte, dass sie mit denen des Vorbilds auf den mit vorliegenden Bildern einigermaßen übereinstimmen.


    Ich vermute es wird jetzt etwas länger dauern, bis ich weitere Fortschritte am Bau zeigen kann. Der Aufbau ist zwar zumindest teilweise schon gezeichnet und es gibt auch schon ein paar Probezusammenbauten, aber hier ist noch einiges zu tun. Eine wichtige Frage ist noch ungeklärt: soll ich selber Ätzteile zeichnen, oder kann ich auf Standardteile, bzw. Teile anderer Modelle, zurückgreifen? Ich habe noch nie Ätzteile selber gezeichnet, es wäre also eine gute Gelegenheit damit mal zu beginnen. Andererseits sollte man den Aufwand dafür vielleicht auch nicht unterschätzen. Jedenfalls hängen davon ein paar Fragen ab, ob und wie Löcher für Griffstangen usw. bei der Konstruktion des Aufbaus berücksichtigt werden sollen.


    Viele Grüße,


    BMS

  • Moin!
    Das ist wirklich eine interessante Auswahl. Falls wir beide das gleiche Schiff meinen, gibt es zumindest für die Zeiten der Bundesmarine Bilder im Netz. Schließlich ist das letzte Boot erst 2009 durch die VEBEG verkauft worden und soll als Museumsschiff hergerichtet werden.
    Gruß
    Nävchen

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

  • Moin Björn,


    herzlich willkommen und gutes Gelingen :thumbup: .
    Der Anfang sieht schon vielversprechend aus.


    Viele Grüße
    Gustav

  • Moin Björn,


    ein herzlches Willkommen und ein verheißungsvoller Start mit Deiner Eigenkonstruktion. :thumbsup:
    Wünsche Dir weiterhin ein glückliches Händchen und verbleibe mit einem lieben Gruß
    Wilfried

  • Moin Björn,
    Ich habe vor 2 oder 3 Jahren vom Torpedofangboot ex TF5 im Marinearsenal in Wilhelmshaven ein paar Bilder gemacht. Es war am "Ein Tag an der Jade". An diesen Tag öffnet das Marinearsenal für Besucher seine Tore.
    Hier die Bilder.


    MfG


    Axel S.

  • Hallo Axel und die anderen,


    vielen Dank für eure freundliche Unterstützung!


    Ich fürchte aber, dass deine Bilder von ex TF 5 ein Boot der Klasse 430, gebaut Mitte der 60er Jahre, zeigt, während ich ein Boot der deutlich älteren Klasse 438 baue.


    Trotzdem studiere ich deine Bilder mit großem Interesse.


    Viele Grüße,


    bms