Selberätzen für Jedermann Teil_01
Auch wenn schon mehrmals auf dieses Thema eingegangen wurde, möchte ich noch einen sehr detaillierten Bericht dazufügen, bei dem ich vor allem auf die Filmherstellung eingehen werde. Außerdem werde ich als Basis für diesen Kurs ein reales Projekt heranziehen, damit jeder die einzelnen Schritte für sich nachvollziehen kann.
Wer die Entwicklung unseres Hobbys schon genau so lange verfolgt wie ich, dem ist sicher nicht entgangen, daß der Papier-Modellbau in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt. Nie zuvor gab es eine derartige Fülle von qualitativ hochwertigen Modellen in den verschiedensten Sparten. Modellbau selbst wird von Menschen schon seit Jahrhunderten betrieben (z.B. war Leonardo da Vinci ein genialer Erfinder, der von vielen seiner Ideen - Modelle baute). Der Antrieb für den Bau einer Miniatur mag vielfältig sein, für den rein privaten Zweck wird es in erster Linie der kreative Wunsch der Menschen sein, ein Objekt seines Interesses aus einfachen Hilfsmitteln zu erschaffen und dabei sowohl künstlerisch als auch handwerklich die gestalterischen Probleme so gut wie möglich zu lösen und umzusetzen.
Papiermodelle sind fast so alt wie die Erfindung des Papiers und ein besonderer Reiz besteht darin, aus einem 2-dimensionalen Ausgangsmaterial ein 3-dimensionales Gebilde zu erschaffen.
Nach dem Ende des 2. Weltkriegs erlebten Papiermodelle einen kleinen Höhepunkt. Die Menschen hatten mehr und mehr Freizeit, Papiermodelle sind günstig herzustellen und der Bau kann mit einfachsten Hilfsmitteln durchgeführt werden. Als es den Leuten dann immer besser ging und auch immer mehr finanzielle Mittel für die Freizeitgestaltung zur Verfügung standen, verlagerte sich der Schwerpunkt der Modellbauer immer mehr zum Plastikmodellbau und es wurde ziemlich still um den Papiermodellbau, der allerdings im ehemaligen Ostblock aus finanziellen Gründen immer noch recht erfogreiche Verkaufszahlen erreichte. Duch die Grenzöffnungen einerseits und die steigenden Benutzerzahlen von Heimcomputern und Internet anderseits, ist der Papiermodellbau heute wieder stark im Wachsen und die Qualität der angebotenen Modelle erreicht eine noch nie dagewesene Qualität.
Um diese mögliche Qualität nun auch in entsprechende Rahmen in hervorragende Modelle umzusetzen, kommt man um die Anwendung von alternativen Herstellungsprozessen für Bauteile nicht mehr herum (reine Karton-Puristen mögen mir verzeihen, aber ich glaube, das Hauptziel beim Modellbau sollte die Suche nach dem 'perfekten Modell' sein, und mir ist es dabei ziemlich egal, mit welchen Mitteln und aus welchen Materialien ich dieses Ziel erreiche).
Neben den neuesten Modellbauhilfen in Form von gelaserten Papierteilen, sind es vor allem die Ätzteile, die in vielfältiger Weise zu 'Supern' eines Modells verwendet werden können. Da es durchaus möglich ist, seine Ätzteile selbst herzustellen, möchte ich den werten Kollegen in diesem 'Thread' einen sehr ausführlichen und kompletten Leitfaden zu diesem Thema präsentieren.
Derzeit im Bau: Willys Jeep, Spezialbau aus Karton und Ätzteilen auf Basis eines Kartonmodells.