Bemalung und UV-Schutz von Modellen

  • Hallo!


    Einige der Probleme, die mich derzeit beschäftigen, wurden zwar schon im einen oder anderen Thread angeschnitten, aber eine umfassende Antwort konnte ich nirgends finden. Ich denke, dieser Thread ist auch für viele andere User in diesem Forum nützlich, daher habe ich ihn eröffnet.


    Entscheidend für meinen Gedankengang war der Baubericht der Ty2 von Precyzyjny, den hier sicher ein Großteil der aktiven Mitglieder verfolgt hat.


    Ich möchte bald meinen ersten "Polendampfer" in 1:25 in Angriff nehmen und denke über eine Komplettbemalung nach.


    Dabei stellen sich mir folgende Fragen:


    - Welche Farben? Precyzyjny scheint Acryl verwendet zu haben...


    - Airbrush oder Pinsel? Kann man große Oberflächen mit dem Pinsel sauber bearbeiten, ohne Pinselspuren zu hinterlassen?


    - Muss ich die Bemalung anschließend gegen Verblassen schützen?


    - Muss man mit einer Farbe grundieren, und wenn ja mit welcher?


    Vom Ergebnis erhoffe ich mir folgendes:


    - Eine realistische Oberfläche, schön matt und rau wie bei der Ty2.


    - Kein Glänzen oder Spiegeln der bemalten Flächen


    - Die Oberfläche sollte nach Möglichkeit geschützt und robust sein.


    - Die Farben sollen auch nach vielen Jahren noch frisch aussehen und nicht verblassen. So ein großes Modell baut man doch fürs Leben... :)


    Das ganze soll letztendlich nach dem echten Material aussehen und nicht wie ein bemaltes Modell...Altersspuren sind mir dabei nicht wichtig, lediglich eine realistische Oberfläche.


    Schön wäre, wenn man dazu kein Airbrush bräuchte...


    Ich weiß, das sind sehr große Anforderungen, aber ich möchte mich, wenn ich schon ein großes Mammut-Projekt anpacke, in Perfektion üben. Dass das Ergebnis nicht sofort einem Modell wie die vorgestellte Ty2 gleichen wird, ist mir klar. Jedoch möchte ich eine möglichst professionelle Bemalung im Rahmen meiner Möglichkeiten erreichen.


    Für Tipps und Hilfe wäre ich sehr dankbar... :)


    Viele Grüße
    Christian

  • Grüß Euch,


    hmmm, ich bemale ja grundsätzlich alle Modelle neu, dabei verwende ich als Grundierung seidenmattschwarz oder hellgrau aus der Sprühdose, das in mehreren Schichten vorsichtig aufgetragen.


    Die besten Erfahrungen habe ich mit den Produkten der Fa. Renova erreicht, aber ich denke, da tunsich die anderen Baumärkte nicht.


    Versuch erst mal an Probeteilen!!!!!


    Diese hochverdünnten und fürchterlich stinkenden (also NUR draussen sprühen) Lacke gehen Porentief ins Material, und festigen und schützen gleichzeitig.


    Den Rest der Bemalung mache ich mit der Airbrush, Feinheiten mit dem Pinsel bzw. Zahnstocher, Verschmutzungen dan mit in Bezin gelöster Ölfarbe und Farbpigmenten, die Ergebnisse siehe meine Beiträge bzw. hier:


    Bei Fragen einfach melden


    Gruß
    Hadu

  • Hallo,


    also mich beschäftigen gerade änliche Probleme wie dich.
    Habe gerade auch mit meinem ersten Polendampfer begonnen,
    die Px48 modelik (pt47 von angraf hab ich auch zu hause, trau mich aber noch nicht drüber :rolleyes: )


    Auch meine vorigen Modelle hab ich schon lackiert, auch wie schon erwähnt, große Flächen mit airbrush und kleinteile mit Pinsel. Extra mit Klarlack konservieren tu ich das zeugs nicht, hoffe das wir über die jahre trotzdem halten.


    Nun will ich aber bei meiner Lok eine leichte alterung machen (sieht einfach besser aus beim zug) und hab noch keinen genauen plan was ich machen soll dass das ganze dann so aussieht wie hier: http://www.projektcatalina.web…/galeria/su45/duze/l4.jpg


    Ist das mit schwarz lackiert dann rostpigmente drauf und nochmals mit klarlack dürber für die haltbarkeit?
    Hm.. aber mit Klarlack würds ja wieder glänzend werden, dass will man ja auch nicht.


    Lange rede kurzer sinn, kann mir wer sagen wich ich so schön angerostete schwarze teile machen kann.


    lg


    hermann

  • Zum Thema "UV-Schutz" auch an dieser Stelle nochmal folgender Tipp:


    Marabu UV-Schutz matt


    Ist jedenfalls mit allen Druckfarben problemlos kompatibel, aber ich denke, bei Eigenlackierungen sollte man vielleicht vorsichthalber einen Versuch machen.
    Die zu schützenden Farbflächen werden leicht kräftiger hervorgehoben.
    Gegenüber "Weiss" farblos.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Ich habe hierzu mal eine frage:


    Das lackieren von Papier geht das mit jeder Stärke? Oder geht das nur mit dickerem Papier? Es geht genauer dabei um Papier was auf Pappe geklebt worden ist. Kann man dieses problemlos lackieren?

    LG Erik
    Titanic 1:100 von Schreiber im Bau.
    Lockheed L1649 1:50 von Schreiber im Bau

  • Moin zusammen,


    Toretto....


    letztendlich hilft nur eines...mach Dir eine Anzahl Materialmuster zurecht, und dann austesten.
    Bei den von Dir angedachten Grössen tendiere ich zu einer ordentlichen Grundierung (Autobedarf Fa. Holst) und dann Unmengen Sprühlacke aus der Dose.
    Feinheiten dann mit der Spritzpistole und dem Pinsel.


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Moin zusammen,


    in Folge der Diskussion im Baubericht von Jahrgang51 mit seinem tollen T-35 kommen wir wieder zur Frage der Bemalung.


    Pinsel -vs. Spritzpistole ?


    Die Frage, OB man sein Modell bemalen will, ist jederbastlers eigene Sache.


    Das WIE allerdings ist eine Frage, die in unserem hilfreichen Forum nochmals weiter beackert werden sollte!


    Ich bin kein Perfektionist, aber ich sehe immer wieder, daß wunderbare Bauten durch die Verwendung von dickflüssigen Farben verschlimmbessert werden.
    Und da kommen wir als Kollegen ins Spiel.


    Ich bin Verfechter der Spritzpistole und habe da genug Routine, aber der Küchentisch-Bastler will/kann sich nicht zu dieser zwar einfachen, aber aufwändigen und nicht so umweltfreundlichen Methode durchringen.


    Jetzt gibt es hier viele Bastler, die auch mit dem Pinsel hervorragende Ergebnisse erzielen...
    Da wüsste ich gerne, wie Ihr das macht, es würde uns allen weiterhelfen.
    Liegts and der Farbe?
    Die handelsüblichen Revell-Töpfchen sind ja eher suboptimal, eher breiig und schlierend...aber viele Beispiele zeigen, daß es anders geht!


    Wie macht Ihr das?


    Was meint Ihr?


    Euer
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Hallo Hadu,


    für mein erstes Unterwasserschiff (Wariag) habe ich Sprühlack aus der Dose genommen. Nachteilig war dabei, abgesehen davon, dass viel daneben geht, dass die Luft in meinem Keller nicht staubfrei ist. Einige kleine Staubpartikel haben sich immer abgesetzt. Das Ergebnis ist für mich aber zufriedenstellend. Bilder vom Unterwasserschiff sind beim Baubericht der Wariag. Ein Überwasserschiff würde ich so aber nicht lackieren. Zusammengebaut dürften da zuviel Ecken sein in die der Lack schlecht hinkommt und beim Lackieren von kleinen Baugruppen geht die meiste Farbe daneben. Bei der Wariag werde ich für das Überwasserschiff zum Pinsel greifen und probieren, wie es sich mit Künstler-Ölfarbe arbeiten lässt.

    Herzl. Gruß


    Gustav

  • Es geht genauer dabei um Papier was auf Pappe geklebt worden ist. Kann man dieses problemlos lackieren?

    Dem Papier ist das egal, aber die Frage ist, ob der Klebstoff das Lösemittel im Lack verträgt oder wieder angelöst wird. Hier hilft nur testen. Grundsätzlich sind lösemittelhaltige Spraydosen solchen auf Wasserbasis vorzuziehen, denn bei letzteren ist die Gefahr sehr groß, dass sich der Karton verzieht.

    Gruß aus MG und "In glue we trust"
    Marco ("The Baseman")

  • Ich schwöre auf Airbrush und acrylfarben von Tamyia nebst passendem Verdünner.
    Mit acryl ist man auf der sicheren Seite,denn obwohl es wasserlöslich ist; solange ich kein wasser reingebe
    hält das Papier das ohne Probleme aus.Acrylfarbe ist ein Polymer;also ein Kunststoff, insofern gibts da kein Problem.
    Grundieren mit Sprühspachtel aus dem Baumarkt.
    Diverse Farbhersteller bieten die Grundierung auch an,aber viel zu teuer; Baumarkt sollte erste Wahl sein.
    Ich kann dann aus der Farbdose direkt in den Becher der Airbrush sprühen, und kann so die Farbe problemlos damit fein und dosiert auftragen.
    Nur eines darf man nicht vergessen;es gibt kein Patentrezept.
    Hier heißt es üben,üben,üben,Denn es liegt zu 95% nicht an den Farben und dem Material,
    sondern an dem Bemaler und dessen Fähigkeiten.
    Läßt man sich auf das Thema Airbrush ein, ist aber sehrwohl gutes Material vonnöten.
    Ich verwende eine Iwata und eine Evolution silverline two in one,die hat 2 Farbbecher dabei und eine 0,2 und 0,4 mm Düse und Nadel
    ist auch im Set dabei.Allerdings muß man für die Evolution schonmal 150 Euro einplanen,aber dann habt ihr keine Sorgen mehr.
    Mit den diversen Sets um 50 Euro die da angeboten werden kommt man nicht weit und ärgert sich nur herum.
    Außerdem wäre ein Kompressor anzuraten denn Luft aus der Dose ist auf lange Sicht gesehen zu teuer.
    Ich persönlich airbrushe seit 20 Jahren und ich lerne immer noch dazu....
    Allerdings muß man für einen leisen Ölgelagerten mindestens wieder 300 Euro einplanen.
    Aber ohne übung geht garnix, da kann die Pistole noch so gut sein.Versiegeln tu ich die fertigen Modelle mit Emsal Parkettpflege
    aus dem Baumarkt, da ist der UV-Schutz schon drinnen,aber die Tamyia Farben sind onehin lichtecht.
    Im Prinzip kann man mit allem sprühen was durch die Düse passt,da ist experimentieren angesagt.
    Vielleicht gibt es Spezialisten die mit Pinsel dasselbe hinkriegen,ich kenne allerdings keinen (was nichts aussagt) ;)
    Allerdings wird für washing filtering und weathering sehrwohl der Pinsel verwendet...
    Hier gilt wie sooft das Prinzip: wer billig kauft kauft doppelt oder dreifach.
    Wenns weitere Fragen gibt, nur zu!
    Ich finde auch ,daß dieses Thema hier behandelt gehört,denn es gibt sicher viele Kartonbauer die sich nicht drübertrauen weil
    sie Berührungsängste haben...
    Ich denke halt daß jeder Airbrushen kann, der eine braucht halt mehr zeit als der andere, aber im Prinzip ist es keine Hexerei!

  • Liegts and der Farbe?

    Definitiv. Hervorragende Ergebnisse mit Enamel-Farben erzielt man mit der Marke "Testors / Model Masters". Wer lieber mit Acrylfarben arbeitet sollte bei Pinsellackierung zu Games Workshop oder Revell Aqua greifen. Beide müssen passend verdünnt werden, hier kann man aber kein Patentrezept nennen, da die Dicke der Farbe in der Originaldose stark variiert. Man muss das eigene Optimum einfach mal austesten. Tja, und dann gilt noch: Lieber 2-3 dünne Schichten als eine Dicke, und die Farbe WIRKLICH komplett aushärten lassen. Also nicht nur trocknen (grifffest) werden lassen, sondern vollkommen durchhärten, bevor man eine weitere Schicht aufträgt. Im Durchschnitt dauert das mindestens 48 Stunden, je nach Farbe und Klimabedingungen (Temperatur, Luftfeuchte) auch gerne schon mal bis zu 7 Tage. Erst dann wird die untere, alte Farbschicht nicht mehr von der neuen angelöst - so vermeidet man die unbeliebten Pinselspuren.

    Gruß aus MG und "In glue we trust"
    Marco ("The Baseman")