Ziegelkaimauer in einem Tidehafen

  • Im Zuge meines kleinen Hafendioramas für die ISERLOHN und die SANTA INÉS habe ich mal ein wenig Kaimauer gebaut.


    Dabei war Ausgangspunkt das Foto von Wilfried:


    Dieses Bild zeigt eine Kaimauer im Alten Fischereihafen Bremerhaven.
    In diesem Hafenbecken steht das Wasser (sicherlich mehr Süß- als Seewasser) immer nahezu gleich hoch, weil der Hafen durch eine Schleuse von der offenen See abgeschlossen ist. Man sieht an dem Foto deutlich, dass die Wasserkante wie mit einem Lineal begrenzt ist genau auf einen ganz schmalen Bereich, wo die Ziegel noch durch das Hafenwasser befeuchtet sind.
    In einem offenen Tidenhafen (wie zum Beispielen den Bremischen Häfen und in Hamburg) sind die Verhältnisse an der Kaimauer wesentlich anders. In Bremen zum Beispiel beträgt im Hafen der Tidenhub über 4 m.
    So wird regelmäßig, zweimal am Tag, die Kaimauer über eine große Fläche durchfeuchtet und dementsprechend groß ist der Bereich der Mauer, der durch Algen usw. bewachsen und durch das Hafenwasser verschmutzt ist.


    Also sieht meine Kaimauer auch etwas anders aus als auf dem Foto von Wilfried:



    Ausgangspunkt ist eine Datei, die mir Wilfried vor einigen Jahren mal zur Verfügung gestellt hat:



    Nachdem ich die Felder auf 1 mm-Finnpappe aufgeklebt hatte, habe ich die noch recht steril wirkende Mauer kräftig mit grünschwarzer, brauner, grauer und grüner Wasserfarbe bearbeitet.
    Die Reibhölzer bestehen ebenfalls aus etwa 1 mm-starker Finnpappe, grau gestrichen und unregelmäßig mit fast trockener schwarzer Farbe vorsichtig strukturiert.
    Die Kalkausblühungen habe ich mit Acrylweiss dargestellt.


    Unmittelbar am "Wasserspiegel" glänzt die Mauer (Lack!); dies soll die durch den Schwell nasse Mauer darstellen.


    In regelmäßigen Abständen befinden sich an der Kaimauer "Metermarken", nach denen der Schiffsführer seiner Liegeplatz genau bestimmen kann.


    Die beim Original bis unter die Wasseroberfläche reichenden Aufstiegsleitern dienen der Sicherheit, falls jemand ins Hafenbecken fällt. Sie sind baurechtlich vorgeschrieben. (Teilweise sind sie in Nischen eingelassen. Ich habe sie auf die Kaimauer geklebt. Dies kommt beim Vorbild ebenfalls so vor.)


    An der Kaimauer befinden sich häufig noch kleine Poller, Klampen oder Ringe, an denen kleinere Fahrzeuge festmachen können. Die Ringe werde ich wohl noch ergänzen, wenn ich passendes Material habe.


    Noch ein paar Bilder:


    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Sieht beeindruckend aus!


    Besonders die "Patina" der Kaimauer ist beeindruckend!


    grüße


    Rainer

    Im Bau:
    NYK Castor auf A3 Vergrößert und Ferngesteuert; USS Enterprise in ca. 1:800 von Paperhobby


    Warteschleife:
    HMV "Schlepper" ; HMV ZENIT; HMV Nordic; HMV Altmark;....... (und alles was ich noch bauen muss um die vorig genannten hinzubekommen)


    Modelle: (im Papiersektor)
    Schlepper aus Blockrückseite und Küchenrollenkern (mit 5 Jähriger Tochter gebaut & Ferngesteuert)

  • Hallo Helmut,
    ist das der Einstieg in den Club der Dioramiker?
    Viele Grüße
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Helmut,
    sehr gute Umsetzung der Alterung. Ich würde das Weiß der Kalkausblühungen noch etwas brechen. Abder trotzdem bekommst du von mir 11 von 10 Punkten oder eine eine 1+ mit Lob.



    Viele Grüße


    Michael

    SPACE MODELERS - AD ASTRA PER FORMAE


    Ein kleiner Schnitt für mich, ein weiterer Baubericht für die Menschheit


    Mein Chef kann ohne Probleme mit dem blanken Draht in eine Steckdose fassen. Er leitet so schlecht.....

  • Hi Helmut,


    die Kaimauer ist Dir sehr realistisch gelungen.
    Wird eine sehr gute Szenerie für Deine beiden vorgesehenen Schiffe!
    In Verbindung mit dem Tonnendachschuppen einfach klasse!
    :thumbsup:
    Als die von Dir angesprochenen Ringe würde ich versuchen Glieder aus Ankerketten herauszulösen und zu verwenden. Die Glieder der kleinen Ketten haben etwa 1mm Duchmesser. Ansonsten nimmst Du eben die nächste Größe, wenn sie zu klein wirken sollten.
    VG und schönen Sonntag
    Peter

  • Moin Helmut,


    also wenn du filigrane Ringe haben möchtest versuche doch mal einen sehr dünnen Draht ( gewünschte Stärke) um einen geeignet durchmessenden Stab zu wickeln. Danach die Wicklung abziehen und längs aufschneiden ( Schere), geht relativ einfach. Danach hast du unzählige Ringe. Einfärben wenn nötig und fertig!


    Gruß
    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Hallo Toppa,


    vielen Dank! :)


    Ulrich: Das ist nur ein vorsichtiges Schnuppern am Rand des Themas...


    Hallo Michael,


    danke für die Wertung! Mal sehen, ob ich mich noch mal an den Kalk mache.


    So sieht das bei Tageslicht aus:



    Eigentlich finde ich es okay so...


    Moin Wanni,


    danke für das in Frageform verpackte Lob! :D


    Hallo Peter und Robi,


    ich habe noch eine ganze Menge Ringe auf Passat-Platinen, die ich sicherlich nutzen werde. Ohnehin brauche ich nur 6 Stück, jeweils neben den Leitern.
    Danke!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Helmut,
    die Idee mit dem Wickeln von Draht und Aufschneiden ist ein alter Trick. Draht, auch den feinsten würde ich nicht mit der Schere schneiden, sondern mir aus dem Uhren- bzw. Juwelier/Goldschmiedefachhandel einen Seitenscheider für Schneiden ohne Wate besorgen.
    Dann viel Glück beim Beringen wünscht
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Helmut,


    Hallo Michael,
    danke für die Wertung! Mal sehen, ob ich mich noch mal an den Kalk mache.
    So sieht das bei Tageslicht aus:
    Eigentlich finde ich es okay so...


    Okay, bei Tageslicht ist es nicht zu toppen. Da kommt das mit dem Kalk richtig rüber.


    Gruß


    Michael

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    Ein kleiner Schnitt für mich, ein weiterer Baubericht für die Menschheit


    Mein Chef kann ohne Probleme mit dem blanken Draht in eine Steckdose fassen. Er leitet so schlecht.....