Winterbilder aus Bremerhaven - Schiffe draußen und drinnen

  • Mon zusammen,


    ich weiß nicht, was mich geritten hat, mich bei einer Starttemperatur von -9 Grad aufs Rad zu schwingen und eine Fotosafari, eher eine Fotoarktisreise durch Bremerhaven zu unternehmen. Nachdem mir bei den ersten Bildern die Finger der rechten Hand eingefroren sind, ging das nur noch mit Handschuhen - Für die Handhabung der Kamera etwas unglücklich, aber egal. Die einmalige Atmosphäre und die Farben entschädigen dafür so Einiges. Hier kommen die Ergebnisse, zunächst die Außenaufnahmen:


    Im Kaiserhafen I wurde gerade die TIMBUS nach einer Maschinenreparatur auf Probefahrt geschickt (jedenfalls legt das der Zickzack-Kurs auf Marine Traffic nahe). Hinter der TIMBUS und ihrer Schlepperassistenz kam das Dockschiff BLUE GIANT zum Vorschein. Die DENEB an der Ostpier gehört zur Flotte des BSH:




    Auf der Weser war nicht viel los, auch nicht an der Geestemündung. Die KUGELBAKE fuhr im Einsatz für Aerotec, also für die Airbusproduktion, während die kartonal alleist bekannte ZENIT und die weniger bekannte ALTE WESER Pause hatten.

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    Viele Grüße, Nils

  • Danke Peter,


    das sind hier im Einflussbereich des maritimen Klimas eher seltene Werte. Ich habe in Deinem Thread gerade auch ein Bild von heute aus dem Teil "Innenaufnahmen" eingestellt ;)


    Weiter ging es in Richtung Fischereihafen. Das Problem war übrigens nicht die Kälte, da hatte ich ganz gut vorgesorgt, sondern der Wind. Ich bin teilweise im 1. Gang ganz schön gekrochen. Im Fischereihafen I lagen mit der WEGA und der ATAIR weitere Schiffe des BSH und die WALTER HERWIG III, ein Fischereiforschungsschiff des Thünen-Instituts, das zum BMEL gehört. Die ALBATROS (Bremenports), betätigte sich als Eisbrecher:



    Im Fischereihafen II lagen beim Dockbetrieb einige eingehauste Schiffe sowie das Wohnschiff Knurrhahn der Bundesmarine. Was hinter dem hier sichtbaren Vorhang steckt weiß ich nicht, in der Mitte lieg etwas sehr Flaches, ich vermute die GORCH FOCK:



    Außerdem wird mal wieder eine Luxusjacht fertiggetsellt. Ich vermute fast, dass es sich um das Schiff handelt, über das wir hier spekuliert haben. Außerdem lag noch der Frachter EV AVA im Dock.

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    Viele Grüße, Nils

  • Das passiert, wenn man versehentlich auf Absenden drückt...


    Hier also die Luxusjacht:



    Außerdem gibt es im Fischereihafen sogar ein paar Fischereischiffe, hier die DORADO und die NIDA. Die NIDA stammt wie man auf dem letzten Bild sieht ursprünglich aus Rostock und ist in der DDR-Hochseefischerei unter dem Namen WILHELM RÜGHEIMER gefahren, wenn ich das richtig recherchiert habe:




    Bei der DORADO habe ich mal das Scherbrett an Steuerbord abgelichtet - Ganz schön groß und vermutlich auch schwer. Beide Schiffe haben als Angabe einen Heimathafen im Baltikum (Litauen bzw. Lettland). Ich kenne mich da nicht aus, aber nutzen die vielleicht die deutschen Fangquoten?

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    Viele Grüße, Nils

  • OK, die bisherigen Bilder könnten auch alle im Hochsommer entstanden sein und ich hätte mich in den dicken Plünnen totgeschwitzt, hier aber der Beweis, dass es bitterkalter Winter ist, so bitterkalt, wie bei Hänsel und Gretel...:



    Brrrr.... Und kein Pfefferkuchenhaus in Sicht...


    Auf der Rücktour dann als Erstes die Arbeitsschiffe an der Geeseteinfahrt...



    ...die VORMANN JANTZEN scheint Ersatz auf der Station der HERMANN RUDOPLH MEIER zu sein.

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    Viele Grüße, Nils

  • Oh hoppla, da ist ja die BLUE GIANT wieder - Ich muss wohl im Kreis gefahren sein. Die PETER PAN (TT-Line), sonst zwischen Deutschland und Schweden unterwegs, wird gerade verlängert. Außerdem hat sie einen neuen Wulstbug erhalten, was mit dem alten - siehe Bild drei - passiert, weiß ich nicht:



    An der Nordschleuse hatte ich kurz die Hoffnung, eine Schleusung fotografieren zu können, aber leider war die RESOLVE gerade angekommen, die drei Assistenzschlepper machten los und nur RT PETER wollte sich schleusen lassen.



    Klappe zu, Schleuse dicht, Außenaufnahmen zu Ende.


    Es kommen noch ein paar Innenaufnahmen, aber vermutlich erst morgen... :sleeping:

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    Viele Grüße, Nils

  • Moin Nils,


    sehr schöne Fotos, vielen Dank dafür :thumbup:
    Vor allem die "Winter-Fotos" sind beeindruckend; sowas hat man in den letzten Jahren eher selten gesehen.
    Auch das Foto vom "einsamen Wulstbug" ist super!


    Kurze Frage: Der "Weserlotse"; ist das ein umgebautes Forschungs-/Vermessungsschiff? Vom Aussehen her erinnert es sehr an "Zenit & Co." und dennoch fährt es als "Pilot". Spannend :)


    Schönes Wochenende und viele Grüße


    Lars

  • Danke auch Werner und Lars und allen Likern :)


    Lars: Ich meine, dass der Versetzer WESERLOTSE in dieser Funktion für die Lotsenbrüderschaft Weser 2/Jade gebaut wurde. Die Ähnlichkeit beruht dann vermutlich auf bestimmten Konzepten mit ähnlichen Einsatzprofilen. Die Fassmerwerft hat ja eine ganze Reihe von Spezialschiffen für den küstennahen Dienst im Angebot.


    Es muss davon übrigens ein Kartonmodell geben, jedenfalls hat Henning/Konpass davon gesprochen. Ich bin mir nicht sicher, ob es hier im Forum ein Bild gibt.

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    Viele Grüße, Nils

    Edited once, last by Unterfeuer ().

  • Moin;


    vielen Dank für die winterlichen Bilder.


    Der „ WESERLOTSE „ wurde 1996 auf der Fassmer Werft Berne / Motzen gebaut.
    Der Rumpf ist ähnlich den Zollkreuzern der 90ger Jahre. Nur ohne Tochterboot.


    Zu den Yacht die im Beitrag 4 zusehen ist, geht es wohl in die Endausrüstung und dann zu den Probefahrten. Es ist die U 116 wo Nils die Verlinkung eingefügt hat.


    Das Wohnschiff der BUMA ist eine Art Dauerlieger.


    Die „ PETER PAN „ hat während der Verlängerung eine neue Nase bekommen. Eine Strömungsoptimierte.


    Viele Grüße aus dem verschneiten Flensburg
    Arne

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



    als Langläufer:

    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
    Helgen 1a einen AHTS in Arbeit.
    Helgen 2 einen 1599 BRT Mehrzweckfrachter in Arbeit, wird auf Wunsch der Reederei umgebaut

  • Danke Harald,
    danke Arne für die Aufklärung. Für Dich habe ich ein Bild aus der Kategorie Innenaufnahmen, das ich schon mal einstelle:



    So etwas dürftest Du aus eigener Anschuung (vielleicht etwas moderner) kennen, oder? ;)


    Der Rest folgt heute oder morgen.

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    Viele Grüße, Nils

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  • Moin, moin Nils,


    in derTat sehr schöne Bilder :thumbup: - WEGA, ATAIR und DENEB sind auch oft im Rostocker Stadthafen zu sehen, sind regelmäßig hier.
    Die Verlängerung der PETER PAN bringt ja auch eine strömungstechnische Veränderung, da macht ein neuer, darauf abgestimmter Wulst-Bug durchaus Sinn. Auf jeden Fall wird das Schiff bei gleicher Leistung schneller.......Länge läuft!


    Gruß
    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Ahoi Nils,


    Deine letzte Aufnahme zeigt einen kleinen Ausschnitt eines Schnürbodens. Auf einem solchen habe ich während meiner
    Ausbildung von 1974 - 1977 auf der Mützelfeldtwerft in Cuxhaven arbeiten dürfen. Er lag oberhalb der Schiffbauhalle.
    Ich war im Sommer dort oben. Das Schlimmste war, in dem Abschnitt arbeiten zu müssen, in welchem der Sonnenschein
    durch die riesigen Dachfenster auf den Boden fiel :D



    Gruß
    Jo

  • Hallo zusammen und danke für Euer Interesse, Likes und Kommentare :)


    Ich müsste es mal mit ein paar anderen Bremerhavener Kleinigkeiten zu einem HMV-Bogen aufarbeiten.


    Sehr, sehr gerne, kann ich bestimmt alles gut gebrauchen :rolleyes:


    @Jo: Du hast natürlich vollkommen recht, ein Schnürboden und im Sommer sicher nicht immer ein Vergnügen.
    @Hajo: Ich weiß ich gar nicht, ob es um höhere Geschwindigkeit oder geringeren Treibstoffverbrauch geht. Jedenfalls bei den Nachtfahrten nach Schweden hatte ich gelegentlich das Gefühl, dass die Schiffe gar nicht mehr fahren, um nicht um 3 Uhr morgens anzukommen :D


    Nu is ader daddeldu mit Klönschnack. Ich hatte ja noch ein paar Bilder mit Schiffen, aber nicht von draußen versprochen.


    Achtung: Was jetzt kommt ist WERBUNG! Wer keine historische Mussen mag, der sollte sich das nicht ansehen ;)


    Viele von Euch kennen das Deutsche Schiffahrtsmuseum. Es gibt aber ein weniger bekannte, aber absolut empfehlenswerte Einrichtung, nämlich das historische Museum Bremerhaven. Das Museum präsentiert die Geschichte Bremerhavens mit einem sehr gut gemachten Konzept, dass die Räume als Teil der Präsentation nutzt. Dazu zählt u.a. der Schnürboden, ein Fischgeschäft, eine Werftszene, eine Kneipe, ein Luftschutzbunker etc.. Man kann förmlich durch die Geschichte und durch die Themen hindurchgehen oder hineinschauen. Wer mal in Bremerhaven ist, sollte sich das überlegen und hier noch ein Köder für die besonders preisbewussten: Eintritt frei!


    Für die Modellbauer interessant sind zum einen die Schiffsmodelle, zum anderen aber sehr hübsche bis imposante Dioramen.


    Aus der Kategorie Modelle habe ich hier einmal die Preussen rausgesucht. Das Modell zeigt im Gegensatz zu seinem Pendant im DSM den dreifarbigen Rumpf:



    Diese Frage war ja in Axels Baubericht aufgetaucht. Skurril ist, dass das Modell auf einem hohen Granitsockel thront und man mehr von unten, als von oben sieht.

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    Viele Grüße, Nils

  • Den Kern der Schiffsmodelle macht aber eine Sammlung von Fischdampfermodellen aus, die die Entwicklung dieses Schiffstyps von der SAGITTA bis zur letzten Generation moderner Seitentrawler, hier exemplarisch die NORDENHAM, fast lückenlos darstellt





    Schon in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts waren das äußerst moderne und schnittige Schiffe; gefährlich war das Ganze trotzdem immer noch.

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    Viele Grüße, Nils

  • Auch einige Heckfänger gibt es zu sehen, die dann zur letzten Generation der (westdeutschen) Hoseefischerei gehörten:



    Die GEESTEMÜNDE hat Henning/Konpass ja mit einer schönen Eigenkonstruktion bedacht. Die Universitätsklasse, alle Schiffe hießen nach Universitätsstädten, wie hier die Bonn, war sogar recht elegant.

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    Viele Grüße, Nils

  • Und jetzt noch die Dioramen, die sich der Darstellung Bremerhavens widmen. Erst einmal der Alte Hafen in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts mit wenig Stadt aber vielen Seglern:



    Dann die Lloydhalle an der Kaiserschleuse, die eine super Ergänzung des Modells der Columbuskaje vom HMV darstellen würde - Fällt das zufällig unter Deine Kleinigkeiten Fritz? :whistling: (vermutlich eher nicht...) Und schließlich noch die Potsdam im Kaiserdock:



    Ob das mit dem schwarzen Streifen am Schornstein so stimmt? Ich meine nicht, aber das Ensemble ist trotzdem schön :)

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    Viele Grüße, Nils

    Edited once, last by Unterfeuer ().

  • Zum Schluss noch das in meinen Augen imposanteste Modell - von so etwas träume vermutlich nicht nur ich - Die Fischereihäfen der Städte Bremerhaven und Wesermünde um 1936. Ganz nebenbei ist noch die komplette Innenstadt von Bremerhaven vor dem Krieg dargestellt:




    Was heute fast vergessen ist: Der heutige Alte Hafen, in dem die Museumsschiffe des DSM liegen, war in seiner letzten Phase ein Fischereihafen. Bremen musste sich gegenüber Preussen allerdings verpflichten, ihn zu schließen, weil Letzteres die Konkurrenz für Wesermünde nicht wollte. Das große Fischkühlhaus (zweite Reihe, zweites Bild) stand noch bis in die 70er Jahre dort und musste erst dann dem Neubau des DSM weichen.


    Auch interessant, dass dort, wo heute das Schaufenster Fischereihafen, die LINE HINSCH und die GERA liegen ein Reparaturbetrieb für Fischdampfer war und es einen großen Kopfbahnhof gab - allerdings nur für den Fischversand. Ein Fischkoppbahnhof sozusagen (OK, das war ein Kalauer) Leider habe ich nicht geschaut, in welchem Maßstab das Modell gehalten ist, aber es wird etwa um die 1:1000 sein. Ich finde solche Modelle immer wieder eine Inspiration.


    So, das war meine Berichterstattung, morgen geht es ab in den Zug. Mit sonnigen Grüßen von heute...



    ...einen schönen Sonnabendabend :)

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    Viele Grüße, Nils

  • Na da danke ich doch nochmal für die vielen Likes :)


    Die letzten Bilder von heute früh möchte ich Euch nicht vorenthalten, weil das ein aus meiner Sicht vermutlich eher seltener Gast war. Ich wollte schon den Deich verlassen, als es von weseraufwärts her qualmte und sich aus dem Dunst und dem Gegenlicht ein ziemlich großer Schatten näherte, weserabwärts kam und dann den entgegen kommenden Bulker CIELO DI MIZUSHIMA passierte:




    Es handelte sich um die GOPHER STATE, ein "crane ship" der "ready reserve" der US Navy. Die Schiffe der reserve sind eingemottet, können aber binnen weniger Tage bzw. Monate reaktiviert werden. Gebaut wurde es Anfang der 70er als Containerschiff und später umgebaut. In der Ursprungsversion gab es das Brückenhaus vorne nicht. Beiheimatet ist die GOPHER STATE in Norfolk, Virginia. Der Name spielt auf einen Spitznamen für Minnesota, den "gopher state" an, benannt nach einer dort heimischen Hörnchenart.


    Das waren dann vorerst die letzten Bilder aus der ehemaligen Hauptstadt des internationalen Kartonbaus ;) Ich wünsche einen guten Abend :sleeping:

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    Viele Grüße, Nils