Wie baue ich eine konische Fadenreling?

  • Nein, kein Tippfehler. Ich meine keine komische Fadenreling. :D Sondern eine Reling, deren Stützen nicht senkrecht stehen, sondern mehr oder weniger nach außen schräg stehen. So wie man sie z.B. für den "Wintergarten" der deutschen WK-II-Uboote oder manche Mastplattformen braucht. Hat jemand Erfahrung, ob und ggf. wie man das als Fadenreling bauen kann?


    Beste Grüße
    Eugen

  • Hallo,
    ich würde zuerst vom Bogen die entsprechende Reling kopieren. Damit bleibt das Original erhalten. Dann würde ich über die Reling ein Transparentpapier oder eine dünne Glasscheibe legen und das versteifte Garn, welche natürlich länger ist als die aktuelle Stütze,
    darüberlegen und außerhalb der Reling oben und unten fixieren.
    Als Querläufe würde ich zuerst das Garn versteifen und dann punktweise wie bei einem Spinnennetz an die vertikalen Stützen kleben.
    Später dann die Form mit einer sehr scharfen Schere schneiden.
    Vielleicht konnte ich ein paar kleine Anregungen geben.
    Viele Grüße
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Konische Fadenreling:


    Das ist wirklich eine interessante Problematik, ich bin gespannt wie das umgesetzt wird und bitte hiermit um einen ausführlichen Bericht.


    Viel Spaß beim Probieren und einen schönen 4. Advent wünscht


    Jürgen aus Warnemünde

    Technische Flotte Rostock e.V., mein zweites Hobby, macht mal KLICK

  • Moin moin,


    Ich hatte mal das Typ IXc von Fly gebaut, da hatte ich gezeigt wie ich die Wintergarten Reling schrittweise am Modell angebracht hatte.
    [Fertig] Fly Nr. 128 Uboot Typ IXc
    allerdings weiss ich nicht, ob die Technik in kleineren Maßstäben noch prakttikabel ist, in 1:100 wars ok.


    Marco

  • Danke Marco, für deinen Link. Deine Reling sieht aus wie echt. Wenn ich recht sehe, ist sie aus Kupferdraht. Abgesehen davon, dass ich im Drahtbiegen eine absolute Niete bin: Meine Dresden liegt um die 1:360, ich versuche die Reling aus Nähfaden und da entfalten einzelne Stützen die einzige Eigenschaft, an der Pinzette festzukleben. Außerdem habe ich bei meinem Fadenversuch die ersten Schritte schon hinter mir, siehe folgendes.


    Aber nochmal besten Dank und beste Grüße
    Eugen

  • Mein Bogen von 1915 sieht keine entsprechenden Teile vor. Also habe ich erst mal zeichnerisch den Radius bestimmt, den ich für meine "Ausladung" brauche und eine einfache Abwicklung konstruiert.
    Dann Probebau aus Papier. Die Radien für die Relingsstützen sind kein Problem.


    Aber jetzt freihand die - in meinem Fall 3 - Bögen kleben? Auch wenn ich eine Schablone drunter lege, glaube ich nicht, dass ich da Anständiges zu Wege bringe.


    Ich teste mal diesen "mechanischen Bogenbegrenzer".


    Die Nadeln an die Kreuzungspunkte der Reling ausrichten (ist mir im Foto verrutscht, weil ich noch nicht fixiert hatte), die Kreuzungspunkte mit Klebstoff bepinseln und hoffen, dass er die Fäden ordentlich befestigt, mich aber die Nadeln wieder heraus ziehen lässt, ohne dass ich etwas beschädige.
    Damit ich mit dem Klebstoffpinsel besser ran komme, baue ich für jeden Kreisbogen einen eigenen Bogenbegrenzer.


    Nach dem Trocknen (und Weihnachten) geht's (hoffentlich) weiter.
    Grüße
    Eugen

  • Na ja, als ersten Versuch. (Bei größerem Maßstab wird der relative Fehler ja auch geringer. Und inzwischen weiß ich, dass der Faden danach giert, auf dem unter ihm liegenden "Abstandhalter" festzukleben. Also für Abstand zwischen Faden und Abstandhalter sorgen!)


    Es müsste aber auch gehen, eine konische Fadenreling aus der herkömmlichen rechteckigen Schablone zu entwickeln. Man müsste "nur" die Relingstücke d dazu "überreden", nicht auf dem kürzesten also geraden Wege von einer Längsstrebe der Reling zur nächsten zu verlaufen, sondern einen überall gleichen Umweg zu nehmen, so dass sie jeweils um eben so viel % länger sind als c, wie der Konstruktionsradius a+b länger ist als a. In meinem Fall also bei a = 17 mm und a+b = 20 mm um 17,6 %. Aber wie kriege ich die jeweils erforderiche Verlängerung hin?
    Herr Pythagoras sagt mir nach meiner Schemazeichnung, dass bei einer Länge der Relingstücke am Boden = c = 3,5 mm und einer Dicke der Umleitung (Stecknadel) = s = 0,5 mm die oberen Relingstücke d jeweils nur 4 % länger werden als c. (Rechenfehler vorbehalten ;( .) Und wenn ich die "Umleitungstecknadeln" auf die andere Seite der 1 mm dicken Pappschablone stecke (so dass rechtwinklig gemessen der Abstand s 1,5 mm wird), um 31,7 %. Aber die Realität verhält sich nicht wie meine Schemazeichnung: Die "Matratze" aus Streben und Basisfaden gibt nach, und mein Faden d beschreibt sowohl um die Streben als auch um die Stecknadeln herum Bögen. Das kann ich nicht berechnen. Also bleiben mir nur Versuche und Irrtum, um für die d-Fäden etwa 18 % Verlängerung zu erreichen (und 9 % für den Faden m zwischen c und d).

    Gruß
    Eugen

    Edited once, last by M_40 ().

  • N' Abend Eugen!
    Die Schablone und das Ergebnis des 1. Versuchs sehen doch schon mal ganz interessant und vielversprechend aus.


    Gruß Jürgen

    Technische Flotte Rostock e.V., mein zweites Hobby, macht mal KLICK

  • Hallo Eugen,
    Dein erster Versuch sieht doch schon ganz passabel aus. Die Grundlagen sind nun gegeben und der Rest dürfte doch Übung und Praxis sein.
    Viele Grüße
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

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