Wickelmethode bei Masten

  • ...Ich mache gerade einen Probebau der „WIESBADEN“ im Maßstab 1:200 und da bietet es sich geradezu an eine Fotostrecke zu diesem Thema zu machen.


    Jeder hat seine eigene Technik.

    Voraussetzung für die Wickelmethode ist dünnes Papier (80g) und das ist bei der Wiesbaden der Fall. Beim Verarbeiten ist sparsamste Verwendung von Kleber gefragt, damit das dünne Papier nicht aufweicht. Nicht gleich das ganze Bauteil einkleistern sondern den Kleber abschnittsweise aufbringen.


    Ich verwende z.B. Rundstäbe aus Holz. Da habe ich verschiedene Stärken, die ich in Bastelläden gekauft habe oder verwende einfach, wie in diesem Fall, einen Schaschlikspieß (2,5 mm Durchmesser).
    Werner arbeitet dagegen mit Rundstäben aus Messing oder Stahl, die er dann nach dem Wickeln entfernt, wobei meine Holzstäbe in den Masten verbleiben.


    Beide Methoden funktionieren gleich gut.


    Nun der Arbeitsablauf:
    1. Die Abschlußkante wird gefärbt
    2. Auf das Wickelholz mit dem Kleber einen sparsamen Strich auftragen
    3. Vorgewölbter Maststreifen mit der Kante auf das Holz kleben und ein wenig trocknen lassen.
    4. Mit abschnittsweisem Kleberauftrag das Papier auf das Stäbchen, mit gleichzeitigem Druck auf die Unterlage, aufrollen. Achten, dass an der Abschlußkante kein Kleber austritt.
    5. Das Wickelholz verbleibt zur Stabilität im Mast, die Enden sind abzuschneiden.


    Versuch es erstmal mit normalem Schreibmaschinenpapier. Du wirst sehen, dass die Methode nicht schlecht ist.


    Nun wünsche ich dir viel Erfolg
    Grüße von Franz

  • Moin Franz,


    danke für das Zeigen. Wei machst du es, wenn der Mast konisch ist?


    LG
    Riklef

    "Nein, ich bin nicht dumm. Ich habe nur Pech beim denken."


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    Projekte:
    Fertig:
    Iljushin IL-14 1:33
    Lockheed L-1649 A 1:100 (1. Version fertig)
    SIBAJAK von Scaldis 1:250


    Im Bau:
    Hauptfahrwerk einer Boeing B777
    De Haviland Comet 4B 1:100


    Geplant: so vieles... :rolleyes:

  • Moin zusammen,


    statt eines Holzkerns oder Stahl- bzw. Messingdrahtes verwende ich einen Kern aus Kupferdraht.


    Aus verschiedensten Elektrogeräten habe ich eine umfangreiche Sammlung lackierter Kupferdrähte unterschiedlichster Stärken angelegt.
    Als Kern für Masten und Stenge eignen sie sich aus meiner Sicht perfekt. Dazu suche ich mir einen passenden Durchmesser heraus.
    Ein mit Zugabe abgelängtes Stück Draht wird dann gereckt und eingeklebt. Dank des Klebers wird das Ganze ausreichend steif.
    Gegebenenfalls kann der Draht vorher in einem Acetonbad entlackt werden.


    Der Vorteil des Kupferdrahtes ist seine Weichheit und leichte Biegbarkeit ohne zurückzufedern.
    Falls es wider Erwarten zu einem Unglück in der Takelage kommt, kann ein verbogener Mast problemlos wieder gerichtet werden. Es besteht auch keine Gefahr, dass im Falle des Falles das Deck beschädigt wird.


    Beste Grüße,
    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Hallo Riklef,
    ich kann dir die Frage leider nicht beantworten. Bei der S.M.S. WIESBADEN bin ich zum ersten mal mit dieser Technik konfrontiert worden. Am Anfang war ich gegenüber der Methode sehr skeptisch, habe mich aber überzeugen lassen. Es funktioniert wirklich gut.
    Mit einen konischen Mast würde das m.E. nur mit einem konischen Wickelkern funktionieren. Der müsste allerdings erst hergestellt werden. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das machen würde.


    Gruß Franz

  • Hallo Otto,

    Ich fertige meine Masten gleich aus Rundhölzer an, man kann sie konisch schleifen und in der entsprechenden Farbe lackieren.

    schleift du sie mit der Hand? Das wird doch m. E. etwas ungenau bzw unterschiedlich. Oder schleift du sie auf einer Dreh- oder Drechselbank konisch? Das wäre die elegnateste Lösung. Aber wer hat schon eine Dreh- oder Drechselbank.

    Viele Grüße


    Hans-Jürgen
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    Früher oder später, aber gewiss immer wird sich die Natur an allem Tun der Menschen rächen, das wider sie selbst ist. (Johann Heinrich Pestalozzi -1746 - 1827)

  • Es geht auch ohne eine Drechselbank:
    Einfach das Rundholz in eine festgeklemmte Bohrmaschine einspannen
    :)

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo ,


    um es nochmals ganz deutlich zu erwähnen: Es gibt viele Bastler, welche die Masten aus Holz,Plastik oder Metall machen. Die sind auch stabil und gut, nur wir als altgewöhnte " Wilhelmshavener", haben damals immer die Masten aus dem 160g Papier, gerillt, gerundet und dann stumpf verklebt. Da sahen dann die Masten erbärmlich aus ;( und wehe wenn dann noch die Takelage bespannt wurde ojeojeoje ich kann euch sagen :whistling: schön war das Ganze nicht.
    Aber es sollte halt mal aus Papier sein, und genau die Bastler sind angesprochen, welche unbedingt aus Papier die Masten machen wollen. Hier bin ich von der "Rolltechnik'" wie sie Franz erklärt hat absolut überzeugt. Wobei ich keinen Schaschlikspiess sondern einen Stahldraht zum "anrollen" verwende.
    Übrigens bin ich mir nicht so sicher ob die Masten auf Kriegsschiffen konisch zulaufen. Auf den Werksplänen sind sie immer abgestuft verjüngend nach oben einfache Rohre. mit unterschiedlichen Durchmessern.
    Ich hab mal 3 Bilder meines "Wiesbadenmastes vorne" angehängt.


    Gruß Werner

  • Hallo,
    wenn ich schon für die Masten aus Holz einen Seele forme, dann lasse ich ich sie nach dem Kleben der Hülle doch gleich drinn. Das festigt den Mast. So kann man auch Dräht usw. im Mast drin lassen. Man sieht sie doch nicht.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Werner,

    Übrigens bin ich mir nicht so sicher ob die Masten auf Kriegsschiffen konisch zulaufen. Auf den Werksplänen sind sie immer abgestuft verjüngend nach oben einfache Rohre. mit unterschiedlichen Durchmessern.

    ist m. E. logisch. Auch aus vielen Bildern die ich habe geht dies so hervor. So sind sie auch viel leichter und billiger herzustellen. Ein Rohr, egal in welcher Stärke, erfordert einen viel geringeren Arbeits- und Technikaufwand wie die Herstellung eines langen runden konischen Bauteils

    Viele Grüße


    Hans-Jürgen
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    Früher oder später, aber gewiss immer wird sich die Natur an allem Tun der Menschen rächen, das wider sie selbst ist. (Johann Heinrich Pestalozzi -1746 - 1827)