Moin, moin Kb's
die mich kennen wissen, meine Arbeiten liegen meist im Kleinbzw. Einfachbereich die etwas seltener gebaut werden. so hatte ich mir ein, wie ich glaubte, selteneres Modell ausgesucht.
Es sollte sogar ein kaiserliches Dampferchen werden, den Monitor "SMS Rhein". Pech für mich,
den gab es eben doch schon und nicht nur einmal. Und dennoch.
Habe mich auch ein wenig über die Geschichte des Originales orientiert. Nicht Ganz uninteressant. Nach dem Krieg 1870/71 waren einige fränzösische Flusskanonenboote in deutsche 'Gefangenschaft' geraten un hätten als Vorbild dienen können. Bei der Planung wurden alle Teile des Heeres und und auch ein Mariner sowie die Finanzbosse zu Rate gezogen. Doch von der Vorplanung etwas später.
Was letztlich herauskam war wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Die nicht ausreichende Maschinen- leistung (war zu teuer), erlaubte kein gegen den Strom bei Hochwasser ankommen. Dafür wurden dann Pferde zum trailen bereitgestellt. Nicht zu fassen.
Das die beiden halbe U-Boote waren, dürfte nicht allgemein bekannt sein. Um ein möglichst kleines Ziel für den Gegner zu bieten, konnten im Vor- und Achterschiff eingebaute Tanks geflutet werden um das Freibord niedriger zu halten. Das Modell zeigt diesen Zustand.
Die beiden bronzenen Vorderlader Kanonen waren wohl nur als Schreckschusswaffen zu gebrauchen. Im Volksmund wurden die deutschen Schiffe "Rhein" und "Mosel" sowie die frazösischen Einheiten niur die "Lorelei-Flottille" genannt. ("Ich weis nicht was soll'n die bedeuten.";).
Egal, ich bau das Ding!
Einen Baubericht werde nicht mehr schreiben brauchen. Nur ein paar Abweichungen vom Üblichen erwähnen.
Also:
Den Rumpf mit einem ca 2 mm hohen Spantengerüst kam nicht in Frage. Meine Methode ist in einem solchen Fall ein massives Unterteil, d.h. zweimal 1 mm Graukarton mit doppelseitigem Teppichklebeband verkleben. Unterseitig das Teil 1 zum möglichst sauberen ausschneiden dann oberseitig Back und Achterdeck und den Mittelteil von Teil 1 für ein Spantengerüst (angepasst). Weiter im klassischen Stil.
Die verflixsten Fisseleien mit viel Mut und wenig Präzision erstellt. Gewundert, das das es dennoch einigermassen ansehnliche aussah. Gehofft, das die Betrachter ein gnädiges Auge hatten. Zusätzlich musste noch ein Niedergang von der Kasematte zum achteren Deck angelegt werden, im Plan nicht enthalten. Nur aus logischen Erwägungen und dem Zuschnitt der Reling für die Kasematte zu erkennen.
Nachdem beim Schneiden des Ankers dreimal das Papier spliss, habe ich in meinem Fundus noch einen Anker der "USS Constitutionn" von REVELL gefunden und auf der Back abgelegt. Mit der Erstellung und Lieferung der Ankerkette habe einen Subunternehmer ( meine Holde) beauftragt.
Die häkelte aus Knopflochseide mittels Luftmaschen eine prima Kette. Empfehlenswert.
Das Gerüst für die Sonnensegel habe ich vielleicht falsch erkannt. Es wurde bei mir, auf einer Biegeplatte, aus 1 mm Messingdraht gebogen und nebenan auf einer Schablone mit nicht ganz normalen Kartonbearbeitungswerkzeugen (booh, wat'n langes Wort) montiert. Alles sah aus wie das Gerüst eines Bierzeltes. Deshalb heisst der Dampfer bei mir auch nur "Bierzeltdampfer". Verzeiht meinen Umgang mit der heroischen Geschichte.
Genug geschrieben, jetzt zeigt die Bilder
KURT, der Streu
PS. Es gibt noch einen Nachtrag zur Vorgeschichte. Nicht versäumen.