Vickers F.B.27a "Vimy" (1917) - Fly, 1:33

  • Liebe Freunde
    So zur Abwechslung - so habe ich gedacht - baue ich mal was richtig Grosses und habe vor drei Tagen den Fly-Bogen der Vickers Vimy angeschnitten....


    Die Vimy wurde von den Briten als schwerer Bomber konstruiert und hatte ihren Erstflug am 30.11.1917. Nur wenige Maschinen wurden
    noch während des Kriegs fertiggestellt, danach diente die umgebaute Maschine als Passagierflugzeug.


    Bekannt wurde die Vimy u.a. durch den ersten Non-Stop-Trans-Atlantik-Flug im Juni 1919.


    Der Fly-Bogen enthält 411 Teile auf 6 A3-Bögen und das fertige Modell im Massstab 1:33 hat eine Spannweite von 65cm und eine Länge von 40cm.


    Als erstes ein paar Fotos des Bogens.


    Liebe Grüsse
    Rosmarie


  • Steffen: In Sachen Konstrukteur bin ich mir nicht sicher, genannt wird eine Person, die fürs Projekt sowie die Umsetzung am Computer zuständig ist: Grzegroz Swierczeski



    Und los geht's mit dem Schnippeln und Kleben...


    Zuerst gibt's zwei eckige "Röhren", die ineinander geschoben und verklebt werden, so dass das Heck auch auf der Innenseite bedruckt ist. Und wer jetzt feststellt, dass ich mich ums Auschneiden und Verglasen der Fenster drückte - bitte warten, das folgt dann schon noch....



    Verglichen mit den detaillierten Zeichnungen des GPM Bogens für die B.E.2e sind die Anleitungen des Fly-Bogens mickrig. Und da mit auch die gute Dokumentation in Form von Büchern und Fotos fehlte, gab's am Anfang den einen oder anderen Irrtum - was sich dann aber wieder beheben liess.


    Der Karton des Bogens ist relativ dünn und weich, ich habe daher am Heckteil die Klebefläche (dort wo das Bugteil hinkommt) mit 0,5mm Karton verstärkt, ebenso ganz hinten. Damit erhält der Rumpf etwas mehr Formstabilität.


    Nach dem Heck kommt der Bugteil an die Reihe - auch hier habe ich die Scheiben erst mal "vergessen", bzw. ich hatte gar nicht gemerkt, dass da eigentlich Scheiben hineinkommen...



    Die Cockpiteinrichtung beschränkt sich auf Steuerrad mit Seilzügen, Fusspedale und den Sitz.



    Auch das Bugteil habe ich mit 0,5mm Karton verstärkt und zwar auf der Unterseite. Zudem habe ich zwei Träger (Holz) eingeklebt, welche das Teil in der Höhe stabilisieren. Schliesslich wird die Spannweite ziemlich ausladend.



    Als nächstes montierte ich den Vorderteil der oberen Bugverkleidung - mit den Ringen für das drehbare Maschinengewehr.



    Die Passgenauigkeit bis hierhin ist prima. Die vielen Klebelaschen sind etwas gewöhnungsbedürftig - die bisherigen Modell hatten jeweils keine - aber durchaus praktisch. Einzig den Karton hätte ich gerne etwas dicker.


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Und weiter geht's...


    An das vorderste Teil mit der MG-Öffnung kommt das nächste, mit dem Einstieg ins Cockpit. Auf die Unterseite des Teils wird dann das Armaturenbrett geklebt. Letzteres habe ich an der Unterkante mit Holz verstärkt. Vorgesehen ist doppeltes Papier, das dann aber so instabil ist, dass es durch den seitl. Druck der Haube zusammengepresst wird. Ausserdem gibt die Holzstrebe dem ganzen Cockpitteil seitlichen Halt.



    Die ganze Haube kommt dann oben auf den Bugteil und danach kann die hintere obere Abdeckung vorgeformt und verklebt werden. Damit sind die beiden Teile des Rumpfes erst mal fertig.



    Weiter geht's mit dem Skellett für das Mittelteil der unteren Tragflächen. Dabei werden die Rippen in den vorderen und hinteren Träger gesteckt und alles verleimt. Passform und Stabilität sind so hervorragend. Dieses Gerüst wird dann von unten in den Rumpf hineingeschoben und dort verklebt.


  • Hey, Rosmarie,


    jetzt drehst du ja völlig ab, oder?! So ein Riesenschiff!
    Aber wieder Romiol-Qualität! Richtig klasse.
    Ich freue mich schon darauf, daß du 3,5 Meter Spanndrähte an dem Apparat unterbringst.


    Viele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Till


    Ja wenn du wüsstest, was ich als nächstes ins Auge gefasst habe.... ebenfalls Doppeldecker (logisch), noch etwas grösser, aber nicht die Gotha... Aber du hast noch etwas Zeit zum Rätseln....


    Und auf die Spanndrähte freue ich mich natürlich ganz besonders!


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Hey, Rosmarie,


    aber nicht so´n Ilja Murometz-Ding, oder?! Also, DAS Wäre der absolute Burner.
    So oder so, gut wird es allemal. Schön, daß du hier in der Flugzeugfraktion herumwirtschaftest.


    Viele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hey, Rosmarie,


    ja, cool!
    Sagen wir mal so: meine intellektuellen Fähigkeiten liegen knapp über denen einer einer Roten Wegschnecke, aber hier und da habe ich doch so meine insprierten Momente.


    Viwele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Verglasung der Fenster


    In der Zwischenzeit fand ich im Internet eine sehr detaillierte technische Zeichnung mit allem Drum an Dran in Sachen Vimy. Und da stellte ich dann fest, dass das Ding ganz vorne sowie seitlich am Bug noch Fenster hatte. Auf dem Baubogen sind die grünlich, von Ausschneiden ist auf der Skizze nichts zu sehen und falls es im Text stand - nun ich kann kein Polnisch.


    Also ein neues ultrascharfes Skalpell her und die Fenster nachträglich noch ausschneiden und von hinten mit "Glas hinterlegen". Am Bug war's ein bisschen heikel, ging aber ohne grössere Probleme.




    Motorgondeln


    Die Dinger bestehen aus zwei Elementen, wobei ich zuerst das vordere Teil zusammengeklebt habe.



    Der hintere Teil ist komplizierter von der Form und dem Kleben her, hat viele Löcher für die Seile und ist nicht ganz einfach zusammenzukleben.



    Einmal mehr hätte ich mir stärkeren Karton gewünscht. Der Fly-Bogen ist ziemlich weich und für solch ein kompliziertes Teil wäre mehr Stabilität in jeder Hinsicht wünschenswert gewesen. So hat sich das Teil beim leichtesten Druck sogleich verbogen.


    Die beiden Teile werden dann an der Klebefläche zusammengeklebt. Da die Teile wie erwähnt nicht stabil waren und keinerlei Druck ertragen, gab
    es da einige Unsauberkeiten. Die Kanten am vorderen Teil waren z.T. nicht scharf genug, der "Boden" (Klebefläche) wölbte sich leicht und da
    man keinen Druck geben durfte, war es mehr als nur schwierig die Ränder schön zu verkleben. Auch Sekundenkleber halb nur teilweise geholfen.



    Nachträglich gesehen, würde ich folgendes ändern: Die schraffierten 8-eckige Teile (Klebefläche) würde innen ich mit 0,5mm Karton verstärken, das ergäbe dann zum Kleben eine solide Basis. Das gesamte hintere Teil würde ich versuchen, zu verdoppeln, damit es formstabiler wäre; man könnte dann auch die zwei Teile besser zusammenkleben.


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Hey, Rosmarie,


    das 7. Bild ist ja wieder echt "romiol". Göttlich!
    Schön auch deine Superung nach Internet-Recherche. Sowas finde ich immer klasse.


    Viele Grüße


    till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Till: schön, dass dir das Bild gefällt - hat ja auch sehr viele hübsche Fäden....


    Nun ist es Zeit, die Stützen auf dem Mittelteil der u. Tragflächen zu montieren. Die Dinger sind ziemlich dünn und ich hoffe, dass der 0.5mm Draht genügend Halt gibt.



    Als nächstes kommen die unteren Stützen für die Motorgondeln auf die Tragfläche und sobald sie fest sitzen, wird die Gondel oben drauf gesetzt bzw. geklebt. Das ganze ist ganz schön wackelig... Etwas stabiler wird die Sache mit dem Einstecken der Stützen/Leitungen, die zum Rumpf gehen.



    Und dann kommen die oberen Stützen auf die Motorgondeln sowie oben auf den Rumpf und auch die Leitung fürs Oel (? oder was auch immer) wird in den Rumpf geklebt (schwarzes Garn).



    Nun kommt das Mittelteil der oberen Tragfläche an die Reihe. Durch die vom Internet herunterladenen Zeichnung werden die Kontroll-Panels ersichtlich, und ich habe sie nun ausgeschnitten und mit den Steuerseilen "hinterlegt".



    Und noch etwas: da ein Junge mich um den Flieger angebettelt hat, überlege ich mir nun, die Vimy nochmals zu bauen und alle bisherigen - und künftigen - Fehler/Probleme (wegen des eher dünnen Kartons) zu vermeiden. Falls ich einen parallelen Zweitbau mache, gibt's dann hier eine vorübergehende Pause - so lange, bis ich den neuen Bogen erhalten habe und gestartet bin. Irgendwie juckt mich ein Zweibau, die Möglichket, gewisse Dinge zu ändern, das Cockpit etwas mehr zu "möblieren", die Gondeln zu variieren... Mal sehen, was ich mache - bis dann geht's hier mal weiter.


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Liebe Freunde


    Der alltägliche Morgenspaziergang mit Hund Vitus - im strömenden Regen - hat mich ausserordentlich inspiriert und hat modellbauerische Folgen. Es gibt eine Vimy Version 2, in der ich versuchen werde, das Cockpit etwas mehr zu möblieren, die Motorgondeln zu verstärken und deren Aufhängung zu variieren (damit alles stabiler wird), und auch sonst die eine oder andere Verbesserung versuche. Ein neuer Bogen ist bestellt, und bis der kommt, werde ich mit den Sicherheitsscan Tests etwas ausproberen.


    Wenn ihr also noch Verbesserungsvorschläge und/oder Anregungen habt - sie sind herzlich wilkommen!


    Sobald ich erste Ergebnisse habe, geht's hier weiter - bis dann


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • und deren Aufhängung zu variieren (damit alles stabiler wird),


    Ich denke, dass die Streben allein keine ausreichende Stabilität geben, erst mit den Spannseilen sollte eine ausreichende Stabilität gegeben sein, da diese die Querkräfte im Zug aufnehmen... :huh:

  • Nosports, Claus: Grundsätzlich habt ihr natürlich Recht. Nur: wenn die Motorgondeln aus so dünnem und weichem Karton sind und die Streben nicht durchgehend montiert sind und ebenfalls dünn (0,5mm Draht), dann ist die Sache bei dem grossen Flieger derart instabil, dass die Fäden nie und nimmer straff stehen bzw. die Fäden können gar nicht straff gezogen werden, weil sonst die Motorgondel und/oder deren Stützen zusammenknicken. Ich habe daher im Sinn den Aufbau der Gondel zu modifzieren mit richtig steifen Teilen an den Seiten sowie vorne und hinten und mit Stützen von 0,8mm die durch die Gondel indurch gehen, wie das beim Original auch der Fall war. Auch die Spannseile gehen durch die Gondel und sind am Original nicht an der Aussenhülle angesetzt.


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Liebe Freunde


    Der Entscheid zu Gunsten einer Vimy 2 ist also gefallen - der Bogen ist bestellt - trotzdem wird die Vimy 1 natürlich fertig gebaut, schliesslich habe ich sie einem Nachbarjungen versprochen.


    Nachdem sich bis jetzt die Probleme noch in Grenzen hielten bzw. sich ankündigten, kommen sie nun voll zum Tragen. Nach der Montage des Mittelteils der oberen Tragflächen sieht die Sache eher schlecht aus. Entweder sind die Motorgondeln einigermassen richtig ausgerichtet, dann stimmen deren Stützen (= Treibstoffleitungen) zum Rumpf in der Länge nicht, oder aber diese Stützen passen (siehe Foto) und die Motorgondeln hängen ziemlich schief und lassen sich auch mittels Seilen nicht geradeziehen. Und da die Mittelstützen (Rumpf - obere Tragfläche) sehr dünn sind und durch den 0,5mm Draht auch nicht sooo stabil, ist die Sache mehr als nur wackelig.



    Ich habe mich dann entschieden, die Gondeln passend auszurichten und neue Treibstoffleitungen zu montieren. Danach habe ich gemäss Bauanleitung die Gondeln mit den Tragflächen verspannt.



    Als nächstes setzte ich die äusseren Teile der Tragflächen zusammen. Die Kontrolpanels habe ich geöffnet und die Umlenkrollen für die Steuerseile der Querruder sichtbar gemacht.


  • Beim Verspannen des Mittelteils zeigte es sich dann, dass das Spantengerüst der oberen Tragfläche zu wenig stabil ist und sich die Tragfläche in der Mittel leicht "senkt". Gibt man weniger Zug auf die Spannfäden, hängen die dann sofort leicht durch...



    Querruder: die sind einfach gehalten, der Streifen dient zum Zusammenkleben und bestimmt die Höhe der Anschlussfläche an die Tragfläche. Ich habe den Teil mit Nagellack gehärtet. Ging ganz gut.



    Und dann kommen die Aussenteile der Tragflächen auf das Mittelteil. Hier müssen die Anschlusspanten entsprechend plan geschliffen werden, trotzdem gibt's auf der einen Seite mehr Probleme als auf der anderen. Etwas anderes fällt nun aber auch auf: Die Färbgebung ist nicht einheitlich! Die Mittelteile sind zwar auf dem gleichen Bogen platziert, nicht aber die äusseren Teile der Tragflächen und der Farbstich ist deutlich sichtbar!



    Und noch etwas in Sachen Bogen gefällt mir nicht: Während die Hörnchen der Querruder exakt auf dem Spant sind, kommt das Loch in die Tragfläche auf der Oberseite jeweils leicht neben dem Spant zu liegen. Das macht die Sache unnötig schief!



    Dass die Anschlüsse des "Segeltuchs" bei den Tragflächen nicht perfekt passen, ist dann wiederum mein Fehler.... Allerdings hat auch dies mit der mangelnden Stabilität des Tragflächengerüsts zu tun: Anpressen kann man überhaupt nicht, ansonsten biegt sich die ganze Tragfläche sofort seitlich durch...



    Und dann machte ich erste Tests fürs Verspannen - und hab's dann einstweilen bleiben lassen. Denn nun passt gar nichts mehr! Was ich eigentlich befürchtet habe, tritt ein: sobald auch nur der kleinste Zug auf die Spannfäden aussen an den Tragflächen kommt, hängen die Spannfäden der Motorgondeln schlaff durch :cursing:


    Fazi bis hierhin: Schöner Bogen - mit ein paar Mängeln, die sich aber beheben lassen, gute Passgenauigkeit (Treibstoffleitungen ausgenommen - aber vielleicht liegt da der Fehler auch bei mir). Der Flieger ist imposant - ein Riesending - und für die Grösse sollte in Sachen Stabilität eindeutig "aufgerüstet" werden. Bei den Tragflächen überlege ich mir, sie nicht mehr als "Einzelteile" zu bauen und dann zusammenzukleben, sondern von Anfang an ein durchgehendes und massiv verstärktes Spantengerüst zu bauen, den "Stoff" separat zu verkleben (schöne "Nähte") und ihn dann als Ganzes über die gesamte Tragfläche zu spannen. Mal sehen, ob das geht....


    Lange Pause gibt's aber nicht - während ich auf den neuen Bogen warte, kann ich mich mit den restlichen Teilen befassen und die schon mal zusammenbauen.


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Hey, Rosmarie,


    ichj habe in Leipzig die Ilja Murometz gesehen, und ich muß sagen, du machst mir ein bißchen Angst mit diesem zweifelhaften Hang zum Extremen. Au Weia!
    (Trotzdem freue ich mich total darauf, daß du dieses Teil irgendwann anschnmeidest...)
    Aber erstmal auf deine Superung der Vimy


    Viele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Rosmarie,


    ich habe vor Ewigkeiten den Vorläufer dieses Bogens gebaut -die quietschgelbe Variante des Rekordflugzeugs-, da hatte ich genau deine Probleme: Die Fäden waren einfach nicht straff zu bekommen, zog man hier straff, hing es da durch.


    Zaphod

  • Till: Wieso den mache ich dir Angst?? Ich habe bis jetzt noch kein Modell des Riesendings gesehen...


    Zaphod: Ja das Ding ist ziemlich gross und so wie es konstruiert ist, nicht stabil. Ich hab' da aber eine Idee - warte nun auf einen neuen Bogen, um's auszuprobieren.


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Moin, Rosmarie,


    wann geht´s denn hier weiter? So langsam nerven meine Entzugserscheinungen.


    Viele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Till


    Komme heute endlich wieder ins Internet... Am Montagmorgen hat doch einer das Hauptkabel der Swisscom angebohrt (Baustelle!), und wir waren seither ohne Internet, ohne Telefon (gut gibt's das Handy) und ohne Digital-TV.


    Zur Vimy: Habe vorgestern den neuen Bogen bekommen, könnte also loslegen - wenn da nicht noch die Schiffsbaustelle wäre, auf der es auch wieder etwas vorwärts gehen soll. Ausserdem kommt für eine Woche Besuch und da komme ich wohl kaum zum Basteln.


    Hab' also noch etwas Geduld :D


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Liebe Freunde


    Endlich geht's hier weiter! Inzwischen ist der neue Fly-Bogen eingetroffen und nachdem sich der liebe Besuch aus dem Spessart wieder verabschiedet hat, bin ich auch wieder zum Basteln gekommen.


    Vimy zum Zweiten


    Die erste Vimy ist vorläufig "auf Eis gelegt" - zuviel passt mir da nicht so recht. Bezüglich Neubeginn werde ich nur das dokumentieren, das ich anders machte bzw. das auch anders aussieht als beim ersten Versuch.


    Vorgesehen war u.a. eine generelle Verstärkung des ganzen Baus. Sowohl das Rumpfvorderteil als auch die Konstruktion der Motorgondeln und Tragflächen ist für das grosse Modell zu unstabil. Ich habe da also etwas herumprobiert.


    Verstärkung:
    Der Fly-Karton ist nicht besonders gut, ziemlich weich und stark saugend. Verstärken mit Sekundenkleber auf der Hinterseite ging daher nicht - der drückt unschön durch. Nagellack geht aus dem gleichen Grund auch nicht. Also machte ich jeweils folgendes: Auf der Hinterseite der tragenden Teile ein gleich dickes Papier aufkleben, dabei an der Kante jeweils 1mm frei lassen, damit die Masse stimmen. Diese Innenverkleidung wird mit Sekundenkleber gehärtet. Ist ziemlich aufwändig, funktioniert aber so wie es soll.


    Cockpit


    Im Inneren habe ich die Streben hervorgehoben und dunkelbraun angemalt. Ausserdem spendete ich dem Schützen einen kleinen Sitz vorne im Cockpit (analog zu einer Detailzeichnung in Buch). Die hintere senkrechte Wand wurde mit 1mm Karton verstärk, ebenso das Bodenbrett (Laschen jeweils weggeschnitten).


    Verglasung:
    Eigentlich wollte ich die Verglasung zwischen der Innen- und Aussenhaut anbringen. Da die Aussenhaut an der Nase aber derart knapp bemessen ist, hat dort keine Folie mehr Platz; das ergäbe jeweils einen unschönen Spalt an der Seite. Also blieb nur das Anbringen der Folie auf der Innenseite des Cockpits. Sehr dünnes Folienmaterial wäre da die Alternative - sofern es dann schön gespannt werden kann - ich hatte aber keines.


    Obere Abdeckung / Armaturenbrett
    Die vordere o. Abdeckung montiert man am besten um den fertigen 3-teiligen Ring fürs MG. Ganz hinten an dem Teil wird unten das Armaturenbrett angeklebt, das unbedingt verstärkt werden muss (nur doppeltes Papier geht gar nicht!) - bei mir 1mm Karton. Damit wird oben dann auch die Breite des Cockpits stabil. Hinten dran kommt dann das hintere Teil der Abdeckung. Das Ganze Teil ist ziemlich kniffelig weil da die Öffnung des Cockpits ist und das Teil gebogen wird. Ich hab's zuerst an der Vorderkante fest verklebt, dann die Umrandung der Cockpitöffnung eingesetzt und dann das ganze Teil oben auf die Nase montiert.


    Passform: alle Teile passen genau, nicht steht über, nichts fehlt.


    Rumpf


    Hinterteil: problemlos. Das Innenteil passt perfekt in die Aussenhaut. Allerdings habe ich zwecks Stabilität die vordere und hintere vertikale Fläche mit 1mm Karton verstärkt, dabei die Laschen weggeschnitten.
    Vorderteil: Hier müssen die Teile rund um die Einschnitte für die Tragflächen auf der Innenseite verstärkt weren (Aufdoppelung, Sek.-Kleber, siehe oben). So ergibt sich ein recht stabiler Rumpf-Vorderteil, an den dann das Cockpit eingeklebt werden kann.


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Hey, Rosmarie,


    aaaach, toll. Der Tag ist gerettet! Irgendwie seid ihr Neuzugänge hier in der Flugzeug-Fraktion eine nachhaltige Bereicherung.
    Fix doch mal Gustav an.... So in etwa: Keine Angst vor großen Tieren, oder so. Immerhin... vielleicht könnt ihr euch ja mal treffen und eine Runde Fokker gegen Vimy spielen. Auf DIE Galeriebilder bin ich jwetzt schon gespannt.
    Und ich bin gespannt, wie du dieses Mal die prökeligen Motorgondeln angehst.


    Viele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Rosmarie,


    Schön, dass Du wieder in Deiner Flugzeugwerft arbeitest. Hatte schon fast Entzugserscheinungen :D

    Schöne Grüße aus dem Dümmerland!


    Horst

  • Liebe Freunde


    Nachem der Rumpf einstweilen fertig ist, kommen die Tragflächen an die Reihe. Hier geht's mir darum, das Fly-Konstrukt etwas zu stabilisieren und die unschönen "Nähte" bei den zusammengesetzten Tragflächen zu vermeiden.


    Zuerst werden die Spantengerüste ganz normal zusammengesteckt und verleimt. Das fertige, aber noch ausgehärtete Gerüst lege ich auf Karopapier, richte alles schön rechtwinklig aus und verklebe das Skellett auf dem Papier. Danach werden die Streben gründlich mit Sekundenkleber gehärtet.



    Nachdem alle Teile fertig und durchgetrocknet sind, werden die Anschlusskanten geschliffen und der äussere Tragflächenteil wird mit dem Mittelteil verklebt. Zur zusätzlichen Stabilität habe ich einen 1mm Federstahldraht eingezogen. Am Schluss werden alle Kanten sauber verschliffen und überflüssiges Papier abgeschnitten. Dort, wo man durch die Kontrollfenster hineinsieht, werden die Streben dunkelbraun bemalt.


    f


    Die fertige untere Tragfläche sieht dann so aus:



    Da man nach der Montage der unteren Tragflächen nicht mehr richtig hinkommt, müssen nun am Rumpf die Steuerseile eingezogen werden und die kleinen Abdeckungen bzw. Oesen montiert werden.



    Danach werden die Anschlussteile etwas nachgeschliffen und die ganze Tragfläche in die Kerben am Rumpf gesteckt und verleimt.



    Nun werden die bedruckten Abdeckungen vorbereitet: Kontrollöffnungen ausschneiden und "verglasen". Danach werden die zwei Teile einer Tragfläche zusammengelegt und auf der Rückseite mit etwas Weissleim verleimt. Verstärkt wird die Leimnaht mit Tesafilm. Wenn alles schön trocken ist, werden noch die Spanten eingedrückt.


    Und dann können die beiden Tragflächen-Abdeckungen auf der Unterseite ans Skellett geklebt werden. Durch das Karopapier ist die Klebefläche gross und recht stabil.



    gleich geht's weiter

  • Als nächstes habe ich die Steuerseile für die Querruder montiert.



    Danach die Umlenkrollen gebastelt



    Im Moment sieht der Flieger von unten so aus:



    Bezüglich der "Nähte" an den Tragflächen ging mein Plan auf - sie sehen saube und unauffällig aus.



    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Liebe Freunde


    Heute Morgen habe ich die unteren Tragflächen fertig gemacht. Zuerst habe ich die vorbereiteten Umlenkrollen eingesetzt, die Steuerseile für Querruder überall durchgezogen und an Schluss gründlich verleimt. Die "Glas"abdeckungen der Kontrollfenster habe ich zusätzlich mit Tesafilm fixiert (waren mit Sekundenkleber montiert).



    Und dann kam das Umklappen der oberen Tragflächenabdeckungen. Der Karton muss an der Vorderkante eng um die Spanten gedrückt werden, damit er hinten passt. Nachdem ich ihn sanft in Form gedrückt hatte, konnte ich die Kanten dann verleimen.


    Der Flieger sieht jetzt so aus:



    Fazit bis hierher:


    Die Passgenauigkeit ist immer noch gut; die Teile passen, die Aussenhaut der Tragflächen ist aber knapp bemessen, es gibt keinerlei Überstände. In der Länge mussten die äussersten Rippen jeweils etwas dünner geschliffen werden. Das mag aber auch am Eindrücken der Spanten liegen - gerade länger wird der Karton dadurch ja nicht.


    Das Verglasen der Kontrolloeffnungen ist ja von Fly nicht vorgesehen - lohnt sich aber meiner Meinung nach, können so doch die Steuerseile der Querruder auch gezeigt werden.


    Die Fly-Vimy ist ein Supermodell, könnte auch als Vorlage für einen RC-Bau dienen. Einzig bezüglich Stabilität ist die vom Verlag vorgesehende Konstruktion ziemlich mangelhaft.



    Als nächstes kommen dann die Motorgondeln und auch hier werde ich kräftig verstärken müssen.


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Auch ich verfolge mit großem Interesse den Baufortschritt, die Vimy liegt auch auf meinem Stapel


    nun habe ich noch nicht so viele Doppel- bzw. Dreidecker gebaut (der rote WHV-Dreidecker steht in der einen, eine kleine Ausgabe des KEL-Dreideckers (ca. 1:144) in einer anderen Vitrine...


    ... daher auch meine Frage zu der Verspannung:


    ich habe beim kleinen Dreidecker ein handelsübliches Elastik-Garn vervendet, welches ich aufgespleißt habe. Diese relativ dünnen Fäden lassen sich wunderbar unter leichter Spannung befestigen ohne an den Teilen 'zu ziehen' und ohne später durchzuhängen.


    Es handelt sich ja um Modelle ist die Verspannung auch beim Modell konstruktionsbedingt notwendig für die Stabilität ?


    viele Grüße
    Helmut

  • Hallo Helmut


    Schön, dass du auch dabei bist. Dein Dreidecker sieht gut aus!


    Zu deiner Frage: Ich würde sagen, das kommt auf das jeweilige Modell sowie dessen Grösse an. Den Fokker-Dreidecker (Schreiber) baute ich vor zwei Jahren und der hält z.B. ganz hervorragend ohne Verspannung. Es hat ja auch nicht viel, das zu verpannen ist.


    Ganz anders sieht's aber bei den von mit in letzter Zeit gebauten Modellen aus. Bei der Morane-Saulnier L - um ein extremes Beispiel zu nehmen - hält ohne Verspannung gar nichts. Auch die Albatros, die Jenny und andere brauchen ihre Verspannung dringend, denn damit wird die Stabilität der Tragflächen erst erreicht. Ohne sie, hast du einen sehr, sehr wackeligen Flieger, den du kaum anhauchen darfst. Je grösser die Spannweite der Tragfläche, desto wichtiger wird auch am Modell die Verspannung.


    Noch zur Vimy: Das Riesending hat viele Tücken und zwar alle aufgrund seiner Grösse. Die mir bekannten Bogen sind da alle sehr mangelhaft und wenn man nach Vorschrift baut, erhält man ein instabiles Konstrukt, das sich kaum sauber verspannen lässt. Bevor du die Vimy anschneidet lohnt es sich, Erfahrungen mit anderen Doppeldeckern zu sammlen, v.a. solchen, mit grösserer Spannweite als sie die Fokker Dr.I hat.




    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Liebe Freunde


    Nachdem ich mir ein Konzept ausdachte für die Konstruktion der Motorgondeln, machte ich mich dann ans Werk. Ob's klappt, wird sich zeigen....


    Vorderes Teil:


    Da habe ich an der grossen Klebefläche die Laschen abgeschnitten, dafür an den gefärbten Teilen eine drangelassen. Scheint mir so einfacher zu gehen, als umgekehrt. Die grosse Klebefläche wurde stattdessen mit 1mm Karton verstärkt un die Laschen am farbigen Teil werden oben drauf geklebt.


    Die Stützen gehen diesmal komplett durch die Motorgondeln hindurch (gemäss Bogen ist's nicht so vorgesehen) und sind mit 1mm Federstahldraht verstärkt.



    Hinteres Teil:


    Das Teil wurde geritzt und ausgeschnitten, danach klebte ich eine Kopie auf 0,3mm Karton, schnitt die Einzelflächen leicht kleiner aus und klebte sie innen auf. Dadurch gibt's mehr Stabilität für die ganze Konstruktion. Die vordere (grosse) und hintere senkrechte Fläche wird innen mit 1mm Karton verstärk. Danach werden die Löcher für die Spannseile gebohrt und Schlitze für die Stützen hineingeschnitten.



    Danach konnte ich mit dem Verleimen anfangen. Zuerst kommt das Unterteil an die vordere Klebefläche, danach wird das Oberteil an der hinteren senkrechten Fläche verklebt. Auf dem rechten Bild sieht man die Schlitze für die Stützen.



    Einzelne Kanten habe ich teilweise verklebt, nun muss die Konstruktion gründlich trocknen. Morgen kann's dann weitergehen mit dem Verkleben.


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Endlich geht's weiter....


    Nachdem die Teile der oberen und unteren Hälfte der hinteren Motorgondel jeweils verklebt und gut trocken war, konnte ich die Spannseile einziehen. Sie sind nich angeklebt und somit nachher spannbar und zwar durch die Gondel hindurch. Am Schluss schob ich dann die Streben der Motorgondel durch die angebrachten Schlitze. Auch die sind nicht verklebt und noch in der Höhe verschiebar.


    Mit dieser Konstruktion bin ich einstweilen zufrieden - sie ist stabil, die Streben gehen ganz durch und geben der oberen Tragfläche halt, sodass sich diese dann auch verspannen lassen sollte.



    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Liebe Freunde


    Nun ist die erste Motorgondel fertig! Die Streben sind ausgerichtet und die Gondel stabil daran verklebt. Die Spannseile sind unten an den Streben angeklebt und können dann nach der Montage der oberen Tragflächen entsprechend gespannt werden. An den vorderen Streben gab's noch je eine waagrechte kleine Stütze und hinten kamen noch die Auspuffrohre dazu. Probehalber habe ich die Gondel auf die Tragfläche gesetzt - aber noch nicht angeklebt...



    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Moin, Rosmarie,


    das ist wirklich wieder vom Feinsten.
    Ich freue mich total, daß du mit diesem Gerät einen zweiten Anlauf genommen hast.


    Viele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?