USS Mendota, 1863 - die Wiedergeburt 2008

  • Moin, moin liebe Klebegemeinschaft,


    das Thema lässt ein Mysterium vermuten, ist aber keines. Es handelt sich um eine meine neueste Arbeit. Als relativer Neuling im Fach mit eingeschränkten Fähigkeiten liebe ich kostenlose Downloads. Besonders wenn sie etwas nicht alltägliche Objekte beinhalten (hat nichts mit der Bein Haltung beim Sprung zu tun !).


    So bin ich im Forum auf die "USS Mendota" gekommen. Der Name dieses Flusskanonenbootes, als Schaufelraddampfer gebaut, scheint von dem historischen Städtchen MENDOTA in Minnesota zu stammen. Dieses verballhornte Wort ist der Dakotasprache entnommen und heisst da Mdo-te, was wiederum "wo sich die Wasser treffen" bedeutet.


    Im Amerikanischen Bürgerkrieg wurde der Dampfer mit etwa 30 gleichen, bzw. ähnlichen, gebaut und ist daher der am Meisten erstellte Typ seinerzeit. Eingestzt wurde M, nach der Indienststellung 1864, als Kanonenboot auf dem James River, wo sie im Juli 1864 den Angriff der Nordstaaten gegen die Verteidiger von Richmond durch die Beschießung einer Artilleriestellung diesen Angriff unterstützte. 1865 führte sie Kontrollen der Schiffahrt an der Mündung des Delaware aus. 1867 wurde sie dann verkauft. Soweit zur Geschichte des Originales in Kürze.


    Also downgeloadet. Die Baubögen und Aleitung oft und stundenlang studiert. Frust wegen der Kleinteile. Mutig begonnen.


    Als erstes gefielen mir die gedruckten Anti-Enternetze nicht. Meine Liebe, gelernte Schneiderin, gebeten in ihrem Minifundus nach textilem Ersatz zu suchen. Da gab es doch tatsächlich ein Teil, das haargenau dem Muster entsprach. Ein Stück ausgeschnitten, mit Acrylfarbe getönt, Klebeversuche veranstaltet und für gut befunden.


    Da kam die Liebe an und sagte:" Jetzt weiss ich was das für ein Stoffstück war. Das war der für den Winter eingelagerte Fliegenvorhang zu Schlafzimmerfenster !". Bumm


    Die Leiden eines Kartonbauers nahmen ihren weiteren Verlauf, wie bereits an anderer Stelle beschrieben. Bordwände nochmal ausdrucken, Backbordbord um ca 2 mm nach vorne falsch geklebt. Radkästen schräg eingesetzt. Fast zum Schluss ein Glas Wasser umgestossen. Glas zum Teufel mit vielen Splittern auf dem Arbeitstisch. Mendota unterspült. Meine Liebe mit vielen Tüchern zur Hilfe gekommen .... Hat nochmal gut gegangen. Erstaunlicherweise den Mut nicht verloren.


    Insgesamt gesehen wurde es ein für meine Begriffe ein nettes Modell, das mein Enkel als das schönste meiner bisher gebauten bezeichnete. Dank muss ich noch an Axel Schnitker sagen, der mir per PN einige gute Ratschläge gab. Die Bauanleitung ist nicht in allen Teilen sehr aussagekräftig.


    Jetzt nur noch 2 Bilder vom fertigen Modell, gebaut im Schweisse seines Angesichtes mit vielen Grüßen von


    KURT, dem Streu

  • Hallo Kurt,



    wieder ein sehr schöner Bau von Dir. Die Idee das Fliegengitter einfach 45 Grad zu drehen ist bestechend, aber wie ahst Du die Abschlusskanten oben so toll hinbekommen?


    Auch die selbstgemachten Wanten sind vom Feinsten.


    Bitte stelle doch noch ein paar Bilder aus anderen Perspektiven ein!


    Zaphod

  • Lieber Zaphot,


    wenn Dir und anderen Freunden der Dampfer gefällt, wird gerne morgen noch etwas Näheres und ein paar Bilder nachliefert von


    KURT, dem Streu

  • Hallo Kurt,


    da hast Du wieder ein feines Modell gebaut .
    Ich hatte ja schon das Vergrügen , den Dampfer kurz vor Fertigstellung zu bestaunen. Mich beeindruckte "Dein" Anti-Enternetz und Deine Takelage
    mit stehendem und laufendem Gut. Wirklich Kurt, ein Hingucker und wie gewohnt eine amüsante Beschreibung.


    Viele Grüße Harald

  • Moin, moin liebe Klebegemeinschaft,


    wie ich gelesen habe, möchten einige Freunde mehr Bilder sehen. Also gut, hier sind noch zwei. Dabei möchte ich nicht zu sehr ins Detail gehen, weil ich fürchte, daß meine Sünden dann ans Tageslicht kommen.


    Am Besten, ich beichte gleich. Es ist nicht alles Karton was verbaut wurde. Die Masten wohl, aber nicht die Stengen. Auch nicht die Rah und die Gaffel. Die sind aus Zahnstocher. Für das Rigg musste ich darin mit meiner Schlagbohrmaschiene mehrere 1 mm Löcher bohren. Diese Teile zu runden habe ich einfach nicht geschafft. Weiter konnte ich die platten, gedoppelten Bootsdavids nicht sauber ausschneiden. Nun aus welchem Material ich die messingenen Davids gemacht habe. Erstaunlicherweise gelang es mir, die winzige Haube auf Küchenschornstein tatsächlich aus Karton zu friemeln ( grosses Schulterklopfen )=D> . Lieber Klebär, ich schäme mich ob meines Stolzes.


    Die abgeklappten Panzerplatten bei den vier grossen Geschützen, die ebendiesen vor den Geschützpforten, und die Backspieren habe ich dann ebenfalls wegen des besseren dreidim. Aussehens gedoppelt.


    Die Antienternetze habe ich mit einem vorher mit Ponal getränkten Zwirn (3-fach) liegend auf einem Antihaftpapier, wie es bei doppelseitig klebendem Band verwendet wird, mit vorsichtiger Spitze, mit Ponal express angeheftet. Die aufgerollten Netze bei den Geschützen wurden mit vierfach verdrilltem Zwirn, ponalgetränkt, nach dem Trocknen unten angedeutet.


    Das wäre es im Großen Ganzen. Mehr als auf den folgenden beiden Bildern kann ich nicht zeigeh, da der Dampfer eigentlich recht übersichtlich ist.


    Meint, mit herzlichen Grüßen


    KURT, der Streu

  • Hallo Kurt.
    Es erfreut mich deinen Bau der Mendota zu betrachten. Es ist ein sehr schönes Schiff geworden. Hätte es deinen Bericht über die Audentia nicht gegeben, so wäre ich bei meinem bau der Audentia so manches mal ins trudeln gekommen. Aber ich hatte dich ja und deinen Bericht, wo ich immer nachschauen konnte.

  • Moin Kurt!


    Schniekes Teil, was Du da gebaut hast! Aber schäme Dich nicht Deines Stolzes! Da gibt es keinen Grund für!
    Ich klopfe einfach kräftig mit auf die Schulter! Bin schon gespannt, mt was Du uns als nächstes beeindruckst!


    Kommst Du eigentlich auch nach Dortmund?


    Bis dahin,


    Klebär!

    "Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte: 'wo kämen wir hin?' und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?"

  • Hallo Kurt,
    die Mendota liegt auf dem Modellbogenstapel gaaanz weit oben. Das mit den Netzen ging mir auch schon durch den Kopf. Was war denn der braune Streifen darunter?
    Es gibt aus der Serie der Bürgerkriegsschiffe nach der Teazer und der Mendota jetzt das dritte Modell: die Commodore Perry eine zum Kriegsschif umgebaute Fähre. Diese steht gerade bei mir auf der Helling und die Teazer qualmt schon mächtig aus ihrem Schornsteinen.
    Ich finde diese Serie gut, weil sie Schiffe zeigt, die relativ schnell zu bauen und detailreich sind und mal was anderes sind als die x. Bismarck oder der Prinz.


    Übrigens: wie hast Du die Oberkante der Netze hingekriegt?



    Mit freundlichen Grüßen



    modellschiff

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



    Edited once, last by modellschiff ().

  • Moin, modellschiff
    und andere Interessenten, die Fragen zum Netz der M. haben.


    Die Montage der Netze habe ich im Bericht weiter oben versucht zu beschreiben. Ist mir wohl nicht ganz gelungen.


    Also:


    Die Bordwände 27a und 28a ohne die gedruckten Netze ausschneiden. Der braune Streifen unter den Netzen bleibt stehen.
    Auf Antihaftpapier, wie bei doppelseitigem Klebeband abfällt, gelegt und die vorbereiteten Netzteile aus gefärbten weissem Kunststoffliegennetz, oben nur grob zugeschnitten durchgehend rückseitig ankleben, die Unterkante der Netzstreifen nur bis Unterkante der braunen Strefen.


    Die Innenteile 29 - 30 ohne gedruckte Netze ausschneiden und aufkleben. Gut trocknen lassen.


    In der Zeit dunkelbraunen Zwirn, Dicke 3-fädig, mit Ponal tränken und senkrecht zum Trocknen auf hängen ( wegen Steif- und Festigkeit). Vier Fäden aus gleichem Zwirn zusammen verdrillen und wie vor mit Ponal tränken und aufhängen.


    Nach dem Trocknen die Oberkante der Netze passend zuschneiden. Nun wieder die Bordwände auf das Antihaftpapier legen und den Einzelfaden Masche für Masche Oberkante ankleben.


    Nach Montage der Bordwände die dicken, 4-fachen Fäden unterseitig der Netze im Bereich der grossen Geschützpforten, als aufgerollte Netze wie vor kleben.


    Das war's von


    KURT,dem Streu

  • Hallo Kurt,



    vielen Dank für die PN, der Trick mit den Netzen ist großartig, unglaublich, wie sauber Du das umgesetzt hast, da müsste ich ich wohl etliche Bahnen Fliegengitter verschleißen, bis es mir so gelänge.


    Bis dann und gutes Kleben !


    Zaphod

  • Wirklich ein tolles und außergewöhnliches Model, das du mit vielen ungewöhnlichen Lösungen realisiert hast. Herzlichen Glückwunsch und ganz großes Kompliment.

    Gruß aus Odenthal


    Jens

  • Danke Kurt,
    werde es beim Bau der M ausprobieren.Jetzt muss aber erst die Commodore Perry fertig werden.


    mit vielen Grüßen
    modellschiff

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt