Typ UB I Boote der Kaiserlichen Marine, 1:250

  • Mal wieder was ganz neues: Ich schiebe nämlich schon seit längerem das Problem vor mir her, daß ich jetzt zwar ein Wohnschiff mein eigen nenne, aber noch keinen rechten Daseinsgrund dafür habe, sprich: Irgendwelche Schiffe, die zu klein sind als daß ihre Besatzung auf ihnen dauerhaft wohnen könnte und die deswegen eine zusätzliche Behausung benötigt.


    Was bei mir noch erschwerend hinzukommt: Ich bin ein notorisch langsamer Bastler und ich brauche diese Schiffe bis etwa nächsten März (zur Ausstellung in Oberschleißheim). Tja... wat nu?!


    Hab ich doch neulich auf der Suche nach Bildern von A I Booten wieder mal Fotos von Zeebrügge und Oostende gesichtet und bin dabei über die Küsten-U-Boote vom Typ UB I gestolpert. Nun hält sich mein Interesse für U-Boote ja im Allgemeinen in Grenzen, aber diese Wuzeln... ob ich da eine Ausnahme mache?


    Diese Boote sind klein... sehr klein und sehr einfach. Um das schon mal vorwegzunehmen: Nach jetzigem Planungsstand komme ich auf nicht mal 50 Bauteile pro Boot - und in in dieser Zahl sind schon alleine vier Teile für die Poller eingerechnet!



    Vorbild:
    Auslöser für den Bau der UB I Boote war (ebenso wie bei den A I Torpedobooten) die Besetzung Flanderns zu Beginn des ersten Weltkrieges. Einerseits musste die Flandrische Küste, und damit die rechte Flanke der Westfront, gesichert werden, andererseits bot sich jetzt eine günstige Gelegenheit gegen den Schiffsverkehr im Kanal vorzugehen. Die vorhandenen U Boote schienen für die flachen und engen Gewässer allerdings ungeeignet, deswegen gab man einen neuen Typen in Auftrag. Die Anforderungen waren zunächst einmal eine geringe Größe, eine kurze Bauzeit und die Möglichkeit, die Boote in wenigen Sektionen per Eisen bahn transportieren zu können. Heraus kam dabei ein Einhüllenboot mit
    - 127/166t Verdrängung über/unter Wasser
    - ~28m Länge
    - 3,15m Breite
    - 2 45cm Torpedorohren und einem 8mm Mg und
    - 14 Mann Besatzung


    Die Boote waren sicher kein Glanzstück Deutscher U-Bootentwicklung, denn sie waren langsam (6,5 bis 7,5 kn über und 5,5 bis 6,5 kn unter Wasser), mit ihrer Einschraubenmaschine bei Havarien sehr gefährdet und mit dem einen MG für einen Handelskrieg streng nach Prisenordnung unzureichend bewaffnet. Dafür waren sie aber auch schnell verfügbar (geplante Bauzeit 12 Wochen, tatsächlich erreicht im Schnitt 10 Wochen!) und erreichten für ihre Größe beachtliche Versenkungszahlen.


    Von diesem Typ wurden 17 Boote gebaut, UB 1 bis UB 8 von der Germania Werft in Kiel, UB 9 bis UB 17 von der A.G. "Weser" in Bremen.


    Ein paar Vorbildphotos (und noch mehr Infos, allerdings in Englischer Sprache) gibt es hier auf Dreadnoughtproject.org.

    ROMANES EVNT DOMVS !

    Edited 2 times, last by MichiK ().

  • Modell:
    Wenn man etwas genauer schnüffelt (und natürlich weiß, wonach und wo man zu suchen hat) findet sich doch eine ganze Menge über die UB I Boote im Netz. Jedenfalls war's für mich genug!


    Ein 3D Modell war in Metasequoia schnell zusammengeklopft, die Abwicklung in Pepakura hat auch keine großen Mühen bereitet - schnell also noch einen ersten Prototypen zusammengedengelt und dann kann's an die Reinzeichnung gehen.


    ...


    Denkste!
    Die Boote wären ja wirklich stockprimitivst (von der Kosnstruktion her), wenn da nicht links und rechts noch zwei schmale Streifen vom Druckkörper aus dem Wasser schauen würden. Beim ersten Versuch hatte ich sie als separate Teile vorgesehen. Das Ankleben an den Rumpf war gelinde gesagt eine Katastrophe.


    Also noch ein Versuch - diesmal habe ich die Streifen an die Bodenplatte drankonstruiert, mit zwei Laschen, die die richtige Höhe am Rumpf erzwingen sollten. Das klappte dann schon so leidlich, allerdings ließen sich die Laschen kaum vernünftig falten und sorgten zusätzlich noch dafür, daß die Streifen des Druckkörpers nicht mehr bis ganz an den Rumpf gingen.


    Dritter Versuch also ohne Laschen... oder? Nur so aus Jux und Dollerei habe ich mal ausprobiert, ob ich Rumpf und Druckkörper aus einem Teil abwickeln könnte. Es ging natürlich nicht... aber fast! Und wenn ich in der Abwicklung die Enden der Druckkörper noch etwa einen halben Millimeter rumpfauswärts bog, dann ging's ganz. Papier ist ja schließlich geduldig! Das Falten ist natürlich etwas mühsam (da habe ich mir aber auch schon eine praktische Hilfe einfallen lassen), dafür ist aber der Übergang vom Rumpf in den Druckkörper makellos.


    Ich hab' dann noch die Bugform etwas überarbeitet, deswegen gibt's bis jetzt insgesamt vier Testrümpfe. Macht aber nix, so klein und schmal wie die Boote sind kann man jede Erfahrung mit dem Rumpf gut brauchen.



    Der Rest der Abwicklung war dann ziemlich straight forward, damit befinde ich mich schon mitten in der Reinzeichnung. Die kann auch nicht mehr lange dauern (wie gesagt, die Boote sind sehr einfach) und dann geht der Baubericht hier weiter.



    Grüßlis!
    Michi

  • Es ist ein Graus: Wenn man mal ein Bisschen die verfügbaren Fotos durchgeht, stellt man schnell fest, daß es von Boot zu Boot irre Unterschiede bei den Flutschlitzen gibt. Und ich meine damit nicht den zwischen den großen, abgerundeten und den kleinen! Nein, bei jedem Boot scheinen Anzahl und genaue Position aufs Neue ausgewürfelt worden zu sein. Daß die meisten Photos auch noch von schräg vorne aufgenommen wurden, macht's ehrlich gesagt auch nicht einfacher...


    Kurz und gut: Flutschlitze zählen ist etwas für Nietenzähler - mir ist das zu doof, deswegen habe ich folgenden Enzschluß gefasst (für die großen Flutschlitze, die kleinen schieb' ich noch vor mir her):
    Für das Vorschiff werde ich, so wie es gerade besser passt, zwischen zwei Ausführungen auswählen. Die eine, mit 12 Öffnungen, hält orientiert sich am Wischmeyer Plan, die andere, mit 15 Öffnungen, an einer Photoserie aus Lakowski:"Geheim. Kaiserliche Marine 1871 - 1918" die ein UB I Boot während der Endmontage und des Stapellaufs zeigt. Achtern bleibt es bei einer einzigen Ausführung, die sich ebenfalls an die Photoserie anlehnt.



    Basta ya!
    Michi

  • Genau, steht sogar ganz kurz in meinem zweiten Beitrag. Danach Abwicklung in Pepakura, Export nach EPS, Konversion nach AI, Import in COREL DRAW...

  • Oh ja - hab ich tatsächlich überlesen. Das ist mir jetzt echt peinlich...
    Wie funktioniert denn die Abwicklung in Pepakura?
    Kannst Du da einzelne Teile Abwickeln oder must Du da das komplette Modell zum Abwickeln importieren?


    CU


    Rocky


    PS: Falls ich zuviel frage, dann einfach Bescheid sagen....

  • Macht nix...
    Man muß in Pepakura das ganze Modell importieren, kann dann aber, wenn man will, festlegen, welche Objekte abgewickelt werden sollen. Bei nachträglichen Änderungen muß also nicht immer wieder das ganze Modell abgewickelt werden. Ansonsten habe ich das Meiste zur Abwicklung schon hier beschrieben. Das ist aber, wohlgemerkt, nur meine persönliche Arbeitsweise!


    Michi

  • Laß Dich vom Techbabble nicht verwirren - lies einfach 'speichern im P[SIZE=7]i[/SIZE]P[SIZE=7]a[/SIZE]P[SIZE=7]o[/SIZE]- Format'. Eigentlich wären EPS und AI auch das gleiche Format, eigentlich...


    Uneigentich kommt aus Pepakura aber so etwas heraus:


    Das mag aber Corel Draw nicht sondern erwartet etwas in der Art:


    Also darf ich erstmal die "moveto"s durch "m"s ersetzen, die "lineto"s durch "L"s etc., und dann den ganzen Kladderadatsch (einschließlich der "BoundingBox" Zeile in eine vorbereitete AI-Datei einsetzen. Schön ist das alles nicht, aber der Mensch ist ja leidensfähig...


    Michi

  • Die Reinzeichnung dauert noch ein wenig, dafür habe ich schon mal mit den ersten drei Spantengerüsten angefangen - dabei handelt es sich um Germania-Boote, die AG Weser-Boote hatten einen etwas höher gezogenen Bug.


    Was gibt's dazu zu sagen? Nicht viel.
    Die Spanten bestehen aus verdoppeltem Karton und werden in üblicher Manier ineinander gesteckt. Nur der hinterste Querspant ist so niedrig, daß ich ihn gleich halbiert habe. Um einen einigermaßen scharfen Bug zu bekommen, ist der Längsspant am Vordersteven angeschärft (Pfeil). Ich habe zunächst Längs- und Querspanten zusammengesetzt, so tu ich mich leichter beim seitlichen Ausrichten auf der Grundplatte.


    Die Grundplatten habe ich mit Fixogum auf einer Glasplatte fixiert. Dann habe ich (von hinten nach vorne) erst die vorbereiteten Spanten am Bug verklebt, dann unter leichtem Zug am Heck (nachdem die Verklebung am Bug ausreichend fest geworden ist) den Rest und zum Schluß habe ich noch die verbliebenen Halbspanten (Pfeil) montiert. Und so kann das Ganze erstmal gründlich austrocknen.



    Grüßlis!
    Michi

  • Den ersten "Serien"rumpf habe ich jetzt so weit fertig. Wie schon früher erwähnt ist hier vor allem das Falten der zwei Streifen des Druckkörpers "tricky". Dazu habe ich mir folgende kleine Hilfe einfallen lassen: Ich lasse zunächst seitlich an besagten Streifen noch etwa 5mm Karton zu viel stehen, die ich erst nach dem Falten abschneide.
    Boooaahhhh... das war ja einfach... Aber man darf natürlich trotzdem nicht beim Ausschneiden des Rumpfteils vergessen, drum habe ich mal lieber die beiden zusätzlichen Streifen an das Bauteil dran gezeichnet.


    Wie man sieht arbeite ich mit Klebelaschen am Bauteil, etwas, was ich eigentlich garnicht mag, aber eine bessere Lösung ist mir nicht eingefallen:
    - irgendeinen Anschlag brauche ich um die Rumpfseiten an das Oberdeck anzubringen
    - ein verdoppeltes Deck geht schlecht, weil es achtern flach auslaufen soll
    - separate Laschen gehen auch nicht gut, weil das Oberdeck nur 2,8mm breit ist
    - muß es halt so gehen. Dafür habe ich aber das Anritzen/-rillen neu erfunden (ha, ha!). Das erkläre ich aber später, da muß ich noch eine Skizze dazu machen.


    Bei diesem Rumpf habe ich zuerst die Rumpfseiten mit dem Deck verklebt und dann das ganze aufs Spantengerüst gesetzt, bin aber von dieser Reihenfolge nicht wirklich überzeugt. Beim nächsten Rumpf werde ich mal erst das Deck auf die Spanten kleben und danach die Rumpfseiten anbringen. Mal sehen, ob ich damit glücklicher werde!



    Das soll übrigens UB 2 werden - das Boot hat insofern eine interessante Anstrichvariante, als daß es das einzige mir bekannte Boot mit hellen Tiefenrudern und Druckkörper ist.



    Grüßlis!
    Michi

  • Servus, Wilfried,


    ich glaube ich habe jetzt den Königsweg gefunden. Heute bescherte mir Fortuna eine unverhoffte Stunde am Bastel(-Wohnzimmer-Ess-)tisch, und ich habe die Reihenfolge wie in meinem letzten Post beschrieben ausprobiert. Und wenn schon, denn schon - also habe ich die Laschen ganz abgeschnitten und das Teil stumpf verklebt. Und was soll ich sagen? So einfach habe ich den Rumpf noch nie zusammenbekommen, und auch nie so sauber!


    Das liegt, vermute ich, an zwei Dingen: Erstens hat man überhaupt mal etwas, wo man den ganzen Kladderadatsch festhalten kann, und zweitens wirde das Deck durch das Spantengerüst in die genau richtige Form gezwungen. D.h. ich musste nur die Deckskante mit Leim bestreichen, die Rumpfwände beim ersten Querspant auf die richtige Höhe halten und leicht an das Deck andrücken - paßt!


    (Bilder gibt's demnächst.)
    Michi

  • Die nächsten Teile sind die Platformen seitlich des Turms und des MGs. Die hatten in echt flache Unterbauten, allerdings waren diese so niedrig, daß sie in 1:250 kaum baubar wären. Deswegen bestehen sie im Modell nur aus verdoppeltem Karton. Allerdings baue ich sie doch noch etwas aufwändiger zusammen: Ich schneide die Platformteile vor dem Verdoppeln schon halb aus...


    ...und schleife dann auf der unbedruckten Seite die Außenkanten scharf.


    So sieht das dann nach dem Zusammenkleben aus.

  • Der Grundkörper des Kommandoturms besteht aus zwei Formspanten (oben und unten), den Turmseiten und einer zusätzlichen Klebelasche.


    Die Nischen der vier Bullaugen im Druckkörper (!) habe ich zunächst einmal grafisch durch einen Farbverlauf dargestellt. Um aber noch ein Bisschen mehr Plastizität in das Ganze zu bringen habe ich die Nischen an der Ober- und Unterkante eingeschnitten und den Knick Nische/Bullauge von hinten angeritzt (Pfeil). Dann habe ich die Nischen auf einem Radiergummi mit einem (leeren!) Kugelschreiber leicht nach innen gedrückt.


    Turmwand, Klebelasche und oberer Turmspant verklebt.


    Im Bereich des Kommandoturms ist auch der Rumpf ausgebeult. Die entsprechenden Bauteile liegen in einem flachen Winkel auf den Rumpfseiten auf, weswegen ich auch hier den Karton flachgeschliffen habe. Bei solchen Arbeiten empfiehlt es sich, immer erst ein ordentliches Stück Karton stehenzulassen, an dem man das Bauteil festhalten kann.

  • Den unteren Turmspant habe ich zuerst mit dem Rumpf verklebt (vorher natürlich testen, ob er auch in den Turm hineinpaßt!). Das mag ungewöhnlich scheinen, mir liegt diese Reihenfolge aber mehr als ihn zuerst in den Turm zu kleben. Dann kommen gleichmal noch die seitlichen Platformen darunter.


    Danach habe ich den Turm über den Spant gestülpt und am Rumpf befestigt. Weiter habe ich noch angebracht: Die unteren Turmseiten, das (seitlich überhängende) Turmdeck und die Positionslaternen.


    So langsam sieht das Modell jetzt wie ein U-Boot aus! Jetzt fehlen noch das Turmluk mit seinem Unterbau und jede Menge Kleingedöns...



    Michi

  • Moin zusammen,


    saachmaaaal...


    Ich lese grade in "Marine-Arsenal 42 - Die Unterseeboote der K.u.K. Marine" , daß unsere österreichischen Freunde auch diese Boote hatten!


    Das bietet tolle Möglichkeiten, hier mal Boote zu bauen, die im Mittelmeer unter dem rot-weiss-roten Banner fuhren.


    Es waren vom UB-I-Typ:


    S.M.U. 10, 11 und 15-17.


    Ich denke, Michi, Du trittst da eine Lawine los...


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

    Edited once, last by haduwolff ().

  • Mööööööhhhnsch Hadu,


    warum glaubst Du denn, daß mein vierter Testrumpf quasi mittelmeerblau ist und ein rot-weiß-rotes Fahnderl am Bug hat?!


    ;)
    Michi

  • Moin zusammen,


    jetzt werd ich neugierig.


    Mittelmeerblau? Oh...bis auf eine nicht definierbare Aufnahme sind die Boote im Heft alle hellgrau/dunkelgrau bzw. schwarzgrau.


    Könnte natürlich sein, daß ich da ein wenig reingefallen bin ;)
    Himmelblau-dunkelblau...bei s/w Aufnahmen...NEIN....ich mache Unfug, Scherze bisweilen...



    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

    Edited once, last by haduwolff ().

  • Moin Hadu!


    Ich geb' ja zu, da ist ein gutes Stück Raterei dabei. Fakt ist, daß SMU 10 (ex UB 1) und SMU 11 (ex UB 15) in Österreich einen neuen Anstrich bekommen haben und Fakt ist auch, daß sie anfangs den rot-weiß-roten Bug und Turmnummern wie die k.u.k Vorkriegs-U-Boote hatten. Daraus schließe ich jetzt beinhart, daß der Anstrich - bis auf die hellen Turmseiten - der gleiche wie bei den Vorkriegsbooten war. Und die sind immer in blau dargestellt (z.B. http://www.doppeladler.com/kuk/holland.htm). Also wird mein SMU 10 auch untenrum blau - azurro adriatico halt!


    Viele Grüße!
    Michi

  • Zwischenzeitlich hat auch UB 5 seinen Turm bekommen. Als nächstes steht damit das Turmluk samt seiner Verkleidung an. Der Lukendeckel wird mit einer Stricknadel oder etwas anderem passenden gewölbt, sonst gibt's zu der Baugruppe eigentlich nix zu sagen.


    Davon bekommen die beiden Boote [SIZE=7]je[/SIZE] eins aufs Dach. Bei UB 2 hat auch schon die Endausrüstung mit Periskop, Funkmast, Kompass, usw. angefangen.


    Und zum Vergleich mal etwas, was viele von Euch selbst zuhause stehen haben: Die KANAL vom DSM...
    Boah, is' die groß!



    Grüßlis!
    Michi

  • Kleiner Update:


    Bis auf die Beflaggung und Takelage ist UB 5 jetzt fertig, bei UB 2 fehlt nur noch ein kleines Schanzkleid vor dem Turmluk. Die Turmleitern sind Laserteile, für die Steuerräder habe ich nichts passendes zuhaus, da war Handarbeit angesagt. Ich habe zwischenzeitlich beschlossen, noch ein Boot ohne bestimmte Nummer zu bauen und das mit dem ganzen Programm an Kleinteilen (Gösch, MG, Reling, Kompass, ...) auszustatten. Bei den anderen Booten halte ich mich jeweils an ein konkretes Foto. Das bringt dann nochmal ein wenig Abwechslung ins Aussehen.


    Auch Boot Nummer 3 - das Österreich-Ungarische SMU 10 (ex UB 1) - schreitet langsam voran. Die 3,7cm Skoda SFK ist allerdings schon jenseits des uneingeschränkten Bastelspaßes, da werde ich noch eine vereinfachte Alternative zeichnen.



    Michi

  • Viel habe ich in letzter Zeit an den U-Booten gearbeitet! :]
    Zu sehen ist davon allerdings wenig - hauptsächlich saß ich vor dem Rechner und habe Bauteile gezeichnet und auf dem Bogen hin- und hergeschubst. Immerhin - auch das dritte Boot steht jetzt kurz vor seiner Vollendung.


    Was trägt so ein UB I Boot eigentlich auf dem Turm? Alle Pläne zeigen eine Reling, die taucht aber nur auf den wenigsten Fotos auf. Meistens war der Turm gar nicht abgesichert. Vergessen wir nicht, diese Boote waren schwach motorisiert und hatten nur eine sehr geringe Geschwindigkeit - da verzichtet man gerne auf zusätzlichen Widerstand! Relativ häufig gab es ein kleines Schanzkleid vor dem Turmluk. Von SMU 10 gibt es allerdings ein Foto, auf dem es ein großes Schanzkleid um den ganzen Turm trägt, das habe ich aus zwei Teilen nachgebildet.


    Ansonsten kommt auch hier der übliche Spargel auf den Turm - mit einer kleinen Ergänzung, dem Flaggstock an der hinteren Deckskante. Von Reinhard habe ich ein paar geätzte Handräder bekommen, die habe ich hier erstmals verbaut.


    Und so sehen die drei Boote jetzt aus, von vorne nach hinten:
    SMU 1 (ex UB 1), UB 2 und UB 5.



    Viele Grüße!
    Michi

  • Auch wenn es auf kaum einem Photo zu sehen ist, das MG muß natürlich trotzdem konstruiert und gebaut werden. Die Bauteile sind natürlich wieder fuzzelig klein, lassen sich aber wesentlich leichter verarbeiten als die Skoda SFK. Das liegt natürlich daran, daß es außer dem Dreibein keine Teile gibt, die man noch rollen oder knicken müsste.


    Ich habe heute zwei MGs gebaut, eines wie im Bogen vorgesehen und ein weiteres, das ich noch etwas gepimpt habe: Den Körper habe ich nur aus einer Lage Karton geschnitten und einen passenden Streifen karton (2,2mm breit) U-förmig um den Lauf geklebt (mit der Rundung natürlich nach oben). Die Schulterstütze ist wieder eines von Reinhards Ätzteilen.


    So sähe UB 5 mit MG aus; "sähe" deshalb, weil das Boot ja auf meinem Referenzphoto auch keines hat.


    Und um noch etwas vom eigentlichen Thema abzuschweifen: Diese MGs waren ja ein Standardausrüstungsgegenstand der Kaiserlichen Marine und lassen sich natürlich auch auf anderen Schiffen und Booten verwenden, wie z.B. dem A I Torpedoboot (hier ein passendes Vorbild).



    Michi

  • Ja, von wegen... :rolleyes:


    Allerdings bin ich jetzt mit dem Bau der Germania Boote tatsächlich fertig! Zuvor habe ich mich allerdings noch mit der Turmreling herumgeärgert.


    Die erste Ausführung sah schlicht weg zum Kotzen aus. Also zurück an den Zeichentisch...


    Variante zwei sieht eigentlich immer noch genauso bescheuert aus, hat aber den Vorteil, daß man jetzt das oberste Stück einfach abschneiden kann. Schön wird sie davon immer noch nicht, aber erträglich.


    Na ja, für ein Bauteil, von dem ich ausdrücklich empfehle es nicht zu verbauen, geht's schon in Ordnung. Trotzdem: Wer wirklich unbedingt eine Reling auf dem Turm haben muß, sollte diese auf alle Fälle durchbrochen ausführen!

  • Die letzten Arbeiten waren dann noch die vier Boote mit Takelage und Flaggen zu versehen - wie gesagt schon erledigt - und natürlich gibt's auch noch ein paar Bildchen von den fertigen Booten:


    Von links hinten nach rechts vorn
    - SMU 10 (ex UB 1) der k.u.k. Kriegsmarine
    - UB 2
    - UB 5
    - und das vierte, nicht näher bestimmte UB I Boot


    SMU 10 an der Festmachertonne... :D


    Das Minipäckchen im Hafen; SMU 10 tuckert langsam vorbei...


    ...in Richtung der Wohnhulk Oldenburg.


    UB 2 hat mal kurz an der Unterkunft festgemacht.



    Viel Vergnügen!
    Michi

  • Hallo Michi,



    eine tolle Flottille hast Du da gebaut ! Wirst Du da einen Bogen draus machen? Wenn ja, würde ich Dir gerne einen abkaufen.


    Was die Trumreling angeht: Schön sieht sie vielleicht nicht aus, aber ist sie nicht mit Persenning realistischer?


    Zaphod

  • Hallo Michi,


    sind das eigentlich aufgemalte Augen am Bug der beiden mittleren Boote? Weißt Du darüber etwas? Die alten Griechen malten an ihre Schiffe Augen die alles sehen sollten und das Fahrzeug vor Unglück bewahren sollten. Ist das bei den Booten genauso?


    Viele Grüße,


    Klaus

    »Das muss das Boot ab können!»

  • Danke, Zaphod!
    Ich werde die Boote tatsächlich veröffentlichen - die "Verhandlungen" mit Chris Gutzmer sind auch schon abgeschlossen. Ich muß jetzt "nur noch" die Bauanleitung und alle Dateien fertigstellen und schön zusammenpacken - mit Glück schaffe ich das sogar heute noch. Wenn die Boote dann erhältlich sind melde ich das aber auf alle Fälle noch in der Rubrik Eigenverlage.


    Tja, die Reling... So viel steht schon mal fest, sie war nicht auf den Booten fest montiert. Ich kenne vier oder fünf Bilder von Deutschen Booten, auf denen die Reling überhaupt angebracht ist, davon eines mit Persenning. Das ist UB 9 auf Werfterprobung. Im tatsächlichen Einsatz scheint die Turmreling demontiert gewesen zu sein (unmittelbar vor dem Turmluk sieht man allerdings öfters noch eine kleine Persenning aufgespannt, die sollte wohl verhindern, daß überkommendes Wasser ungehindert ins Boot schwappt). Auf Bilder von Österreichischen Booten sieht man häufiger die Turmreling (ohne Persenning), allerdings sind das eigentlich alles Hafenaufnahmen. Verworren, verworren...


    Tiger,
    ja, das sind tatsächlich aufgemalte Augen bzw. Gesichter. Der Vergleich mit den Antiken Schiffen drängt sich natürlich sofort auf, andererseits wird Kriegsgerät ja allgemein gerne mit (möglichst aggressiven) Gesichtern bemalt, da traue ich mir keine Interpretation zu. Die Gesichter scheinen jedenfalls eine Spezialität der U-Flottille(n) Flandern gewesen zu sein, genaueres weiß ich allerdings auch nicht.



    Viele Grüße!
    Michi

  • Hallo Michi, you have created a fine litter of wolf pups! You should make a little kit with all four.

    best regards
    mit herzlichen grussen


    Fred


    In Build:
    Panzerkreuzer Infanta Maria Teresa

  • I am, Fred, I currently am!
    I've just finished the last diagrams for the instructions, so finally I can see the light at the end of the tunnel. (Hope it's not an express train heading my direction! ;) )


    Michi

  • Für alle, die noch dringend ein Weihnachtsgeschenk für Ihre Liebsten (sprich: sich selbst! :D ) suchen: Der Bogen mit den UBooten ist jetzt fertig und veröffentlicht. Näheres dazu hier.


    Viele Grüße!
    Michi

  • ...blättere ich auf Eines Tages/Spiegel Online einen Artikel über Kleinstuboote aus dem Zweiten Weltkrieg durch, da fällt mein Auge auf
    Bild 12
    und ich denk' mir "Hmmm... das paßt da jetzt aber nicht ganz rein?!". Das Boot ist nämlich ziemlich sicher ein UB I Boot und zwar, wie man an den Flutöffnungen und der Turmkrempe erkennen kann, eines von der Germaniawerft. Aber trotzudem schön, das Bild war mir nämlich noch unbekannt!


    Was auffällt:
    Das Heck ist im Bereich des Auspuffs sehr dunkel, vmtl. schwarz gestrichen, und es ist keine Flagge zu sehen. Identifiziert hat man sich wohl tatsächlich nur bei Bedarf.


    Michi

  • Ich glaube, es wurde hier noch nicht erwähnt:
    Ein UB I Boot - UB 8 - wurde 1916 an Bulgarien abgegeben und diente dort unter dem Namen Podvodnik No. 18 bis Kriegsende (mehr dazu in diesem Wikipedia Eintrag).


    Nun habe ich ein wenig herumgeschnüffelt und bin auf zwei Bulgarische Seiten mit Bildern dieses Boots gestoßen:
    http://vimpel.boinaslava.net/index.php?module=bg_podvodnik18
    http://www.lostbulgaria.com/?p=1514


    Der Umbau sieht ausgesprochen einfach aus: Man nehme einen Deutschen Turm, den Alternativrumpf von SMU 10 und füge noch die 18 unter der MG-Platform hinzu. Die Bulgarische Marineflagge ans Stangerl gehängt (gibt's z.B. hier auf http://www.flaggenlexikon.de/) - fertig!



    Viele Grüße!
    Michi