Torpedoboot 98M, Quest [FERTIG]

  • Hallo Freunde!


    Lange hab ich nix mehr von mir hören lassen, bin vor knapp drei Monaten Vater geworden und somit auch nicht zum Basteln gekommen.


    Nachdem ich gerade zwei Wochen Urlaub hatte (zu Hause natürlich, mit dem Knirps fahren wir heuer nirgendwo hin), habe ich doch wieder ein paar Stunden Muße gefunden, was Neues anzufangen:
    Das österreich-ungarische Torpedoboot 98M von Quest in 1:200


    Da das Modell mein allererstes Schiff ist (als alter Gelianer bin ich auf Flugzeuge spezialisiert), bin ich für Tips aller Art sehr dankbar und seid bitte nachsichtig, wenn das eine oder andere Teil nicht sehr professionell aussieht...


    Anbei gleich noch eine kleine Warnung: Da ich nur sehr sporadisch zum Bauen komme, kann es leicht sein, daß sich dieser Baubericht über einige Zeit hinzieht - ich verspreche aber, daß ich es natürlich fertigbastle, es sei denn, ich verhunze es.

  • Ich hab mich für dieses Modell entschieden, weil es relativ wenige Teile hat (bin ja wie gesagt Schiffsanfänger), nämlich 321, trotzdem ist es ein Vollrumpfmodell und Detaillierung und Druck sehen sehr gut aus.
    Außerdem ist es ein österreichisches Schiff, von denen gabs ja nicht allzu viel, halt aus Zeiten, wo Österreich noch Zugang zum Meer hatte.


    Das Modell wird eine Länge von 30 cm haben, zusätzlich gibts einen kleinen Ätzsatz mit Kleinteilen, den ich mir zugelegt habe und wenn man das Modell bei Slawomir bestellt, gibts auch eine Übersetzung der Bauanleitung dazu. Alle Teile des Modells (inklusive Schablonenteile)finden auf zwei A4-Seiten Platz.


    Zum Historischen (Beschreibung von Slawomir):
    "Das Torpedoboot 98M ist am 18. November 1914 bei der Cantiere Navale Triestino -Werft in Montefalcone vom Stapel gelaufen und stammt von der letzten Österreich-Ungarischen Torpedoboot-Serie, die vor dem 1.Weltkrieg gebaut wurde. Die 98M beteiligte sich an typischen Operationen eines kleinen Bootes: Minensuche, Geleitdienste bei größeren Einheiten (z.B. bei dem Kreuzer HELGOLAND bei seiner Fahrt von Poli nach Sebenico), Gefechte mit italienischen Torpedobooten (wie z.B. im August 1916 und September 1917 bei der Pad-Mündung), Geleitdienste von Seekonvois, etc. Im November 1918 wurde die Österreich-Ungarische Flagge auf der 98M im Hauptstützpunkt Poli heruntergelassen und im März 1918 wurde die Einheit nach Venedig geschleppt. Im Jahre 1920 wurde das Torpedoboot an Griechenland übergeben und in KYZIKOS umgetauft. Im Jahre 1926 wurde die Einheit generalüberholt und seitdem erfüllte sie bei der griechischen Marine aktiv Hilfseinsätze. Am 28. April 1941, angesichts der immer näher rückenden deutschen Einheiten wurde die KYZIKOS durch die eigene Besatzung im Stützpunkt Salamis versenkt.


    Verdrängung: 250 t; volle Konstruktionsverdrängung: 265 t; Antrieb: 2 Wasserrohrkessel des Typs Yarrov (eins mit Kohle und eins mit Heizöl beheizt), zwei Dampfturbinen des Typs Melms-Pfeninger und zwei Schiffsschrauben; Geschwindigkeit: 28 kn; Besatzung: 38 Mann..."

  • Das Modell fängt natürlich mit dem Gerippe an, bei einer Größe von 30 cm hält sich die Spantenschneiderei des 1mm dicken Kartons auch in Grenzen, trotzdem war ich schon eine Zeit lang damit beschäftigt und erstarre nun in Ehrfurcht vor denjenigen, die ein wirklich großes Schiff gebaut haben.


    Das Spantengerüst habe ich dann zusammengesetzt und an den Übergängen verdünnten Wiccoll mit dem Pinsel nicht gerade sparsam aufgetragen. Die Methode scheint mir so ganz gut zu klappen. Macht ihr es bei dem Gerüst auch so?

  • Quote

    Original von Wilfried
    erst einmal einen herzlichen Glückwunsch an Deine Frau und an Dich zum Nachwuchs. :D
    Es gibt ja auch noch wichtigere Dinge als das Zerschneiden von Modellbaubögen.
    Wünsche Dir viel Zeit und Muße, damit es ein schönes Modell wird.


    Vielen Dank für die lieben Glückwünsche Wilfried!


    Die Zeit nehme ich mir, soweit möglich. Unser Filius ist ein angenehm ruhiges Kind, aber wenn er mich so beim Basteln anschaut und ein wenig zu plappern beginnt, kann es schon passieren, daß die Bastelarbeit wieder mal ruht.... :)

  • Servus, Walter,


    willkommen retour in der aktiven Phase! Dazu eine Entjungferung als Schiffbauer und gleich ein ehemals österreichisches Schinakel, toll!


    Wenn ich das recht gelesen habe, hast Du bei Deinem Schifferl einen kleinen Vorteil: Der Bauplan (zumindest die Generalzeichnung) ist fast 1:1 zum Modell, da sollte man alles sehen ;)


    Bin schon gespannt, wie es weiter geht! Der Beginn ist ja verheißungsvoll!

    Gründungsmitglied der HobbyModel-Gang und Luft46-Gang

  • Als nächstes habe ich das Gerüst etwas geschliffen, damit die Kanten und Übergänge zwischen den einzelnen Spanten schön fließend sind.


    Die Schleifarbeiten habe ich mit einer Schleiflatte gemacht, das funktioniert bei kleinen Schleifarbeiten ganz gut. Falls ich mal ein großes Schiff baue, muß wahrscheinlich ein größeres Schleifkaliber her (mit was schleift ihr das normalerweise?).

  • [quote]Original von rutzes
    Wenn ich das recht gelesen habe, hast Du bei Deinem Schifferl einen kleinen Vorteil: Der Bauplan (zumindest die Generalzeichnung) ist fast 1:1 zum Modell, da sollte man alles sehen ;)
    /quote]


    Griaß di, Dieter!


    Ja, der Plan ist fast so groß wie mein Boot, soweit ichs gesehen habe, ist auch so ziemlich alles drauf vermerkt. Ich glaub, das ist wirklich ein gutes Schiff zum Einsteigen in den Bootsbau.
    Ich glaub außerdem, daß dieses Teil so ziemlich das einzige österreichische Schiff in 1:200 ist (JSC hat ein paar Wasserlinienmodelle von Österreichern in 1:250)

  • Ich verwende beim Kartonmodellbau eigentlich immer Wasserfarben, was sich beim Kantenfärben und bei diversen Kleinbemalungen auch bewährt hat.
    Wenn man mal ein wenig über sein Ziel hinausmalt, hilft gleich ein leicht angefeuchteter Finger, um den Patzer wegzumachen solange er frisch und klein ist.


    In diesem Falle kehrte sich das - oh Schreck 8o - ins Gegenteil um. Ich montier fröhlich die Bordbeplankung, greif natürlich das Unterwasserschiff an, fummel bei dem Schiff herum...schlechte Idee, wenn man mal feuchte Finger kriegt.
    Der Fingertapper war dann nicht mehr zum Wegwischen! ;(

  • Nachdem ich dann meiner Frau wieder mal bei Fluchen und mich selbst Beschimpfen demonstriert habe, wie entspannend Kartonmodellbau sein kann, habe ich dann nochmal in den Farbkasten gegriffen und die Stelle mit dem passenden Grauton retuschiert. Man siehts zwar ganz wenig, es geht aber eventuell als Alterungsspur durch (durch den Blitz ists auf den Bildern weit extremer als im Original).


    Die Bordbeplankung habe ich übrigens auch mit verdünntem Wiccoll aufgeklebt (Teile vorgerundet, Wiccoll auf die Teile und dann wie eine Tapete aufs Gerippe gepappt). Das hat funktioniert, aber ich bin nicht hundertprozentig von dieser Methode überzeugt.
    Wie macht ihr das?


    Und - malt ihr auch das Unterwasserschiff an? Wenn ja, mit welchen Farben?


    Wie ich schon sagte, für Tips bin ich natürlich sehr dankbar, beim nächsten Schiff möchte ich es besser machen, auch wenn mich das momentane Ergebnis nicht unzufrieden stimmt.

  • Jetzt bin ich noch am Überlegen, ob ich nicht die Unterseite des Schiffes mal mit Fixierspry behandle, um noch weitere Hoppalas mit dem mit Wasserfarben bemalten Unterwasserschiff zu vermeiden.


    Beim nächsten mal gehts jedenfalls mit den Deckaufbauten los, ihr müsst unbedingt gucken wie's weitergeht...


    Zum heutigen Abschluß noch ein Größenvergleich:
    Torpedoboot 98M in 1:200 zu Thomas (11 Wochen) im Original.


    Liebe Grüße,
    Walter

  • Hallo Walter,


    schön, dass Du trotz Nachwuchsbetreueung Zeit findest, ein Schiff zu bauen, und dann nach in 1:200 !


    Beim Beplanken lass bloss die Finger vom wasserhaltigen Leim !
    Der Karton wird aufgeweicht und die Spanten drücken sich schnell durch. Ich bin zwar auch ein Fan von Weissleim, aber in diesen Fällen greife ich doch zum altbewährtem Uhu.


    Wasserfarben nehme ich im Algemeinen auch zum Kantenfärben, aber grössere Flächen, wie z.B. den Unterwasserrumpf, bemale ich mit nicht wasserhaltigen Farben.


    Dann noch viel Spass beim Basteln und mit dem Nachwuchs !


    Viele Grüsse


    Hans Gerd

  • Hallo Walter!


    Gratuliere zum Nachwuchs, sieht herzig aus!


    Freut mich das du das 98M angehst, erstens weil ich den Bogen auch daheim liegen habe und zweitens kann ich mir ein bischen was abschauen weil die Anleitung etwas spärlich ist. :D


    Viel Spass dabei,


    lG Gerald 8)

    Modellbauer mit Leib und Seele
    -------------------------------------------
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    Militärmodellbau 1/35
    RC Modellbau Kartonmodellbau


    Eigene HP: ROADRUNNER´S HOBBYSEITE

  • Guten Morgen Walter,
    jetzt weiß ich auch was für ein Modell du deinem Nachwuchs in die "Wiege" ;)
    gelegt hast.
    Na dann wünsche ich dir viel Glück mit dem Schiff, ich habe da auch noch das ein oder ander Bootchen rumliegen.
    Mal schauen vieleicht wage ich mich auch mal drann.


    Gruß Kai :)

  • Hallo Freunde!


    Vielen Dank nochmal für die guten Tips und die Anregungen!


    Das mit dem Weißleim bei der Beplankung ist ja nochmal bei dem Modell gutgegangen, weil es ja nicht sehr groß ist. Die Spanten haben sich gottseidank nicht durchgedrückt. Beim nächsten Schiff wird aber definitiv der klassische Uhu für diese Aufgabe verwendet.


    Auch die Bemalung des Unterwasserschiffs werde ich sicher nimmer mit Wasserfarben machen, das Ergebnis hat man ja auf meinen Bildern gesehen. Welche wasserfesten Farben verwendet ihr so dann für solche Zwecke?


    Ich hab nun gestern wieder ein paar wenige Stunden Zeit gehabt, an meinem Boot weiterzubasteln. Zuallererst habe ich mal das Unterwasserschiff mit seidenmattem Klarlack besprüht. Das Ergebnis war für mich sehr zufriedenstellend, die Nuancen der Wasserfarben sind sogar gleichmäßiger geworden und es hat nun einen schönen Glanz, genauso wie die Giftfarbe bei den Originalschiffen.


    Ich überlege nun ernsthaft, meine bereits gebauten Modelle mit Klarlack zu behandeln, um sie so haltbarer zu machen. Was habt ihr da für Erfahrungen gemacht? Bin da wieder sehr dankbar für eure Anregungen...

  • Desweiteren habe ich noch die groben Deckaufbauten gemacht, ich weiß es ist nicht viel (man bildet sich ja immer ein, etwas mehr zu schaffen...), aber ein Stückchen dem fertigen Modell näher...


    Als nächstes kommen dann die Schiffsschrauben (Erfindung eines Österreichers ausnahmsweise an einem österreichischen Schiff), sowie das Ruder dran.
    Danach: der erste Fitzelkram an Deck


    Liebe Grüße und bis bald,
    Walter

  • Hallo meine Lieben!


    Wieder hatte ich etwas Muße, um an meinem Schiffchen weiterzubauen. Diesmal waren die Schiffsschrauben, sowie das Ruder dran.


    Im Großen und Ganzen eine recht einfache Sache, bis auf die Größe, da alles bei dem Boot etwas klein geraten ist. Probleme machte auch das Papier, das sich beim Rollen in seine Lagen zerlegte, was aber mit etwas Kleber wieder zusammenfixiert wurde, daß noch schöne Röllchen draus wurden.


    Zum Rollen bei solchen Kleinteilen verwende ich übrigens mein Stiftenklöbchen (= u.a. ein Uhrmacherwerkzeug), in das man Draht in mehreren Stärken einspannen kann und somit ein super Rund- und Rollwerkzeug abgibt.

  • Natürlich wurde alles wieder schön eingefärbelt, die Schiffsschrauben am Bogen sind in gelb gehalten, mit Goldfarbe machen sie sich aber besser.


    Das Ganze dann schön ausgerichtet macht eigentlich ein ganz gutes Bild her.


    Laut Zeichnung dürfte ich das Ruder einen Tick zu weit vorne angesetzt haben, ich hoffe, es merkt keiner (ich würds nicht merken, da ich kein so großer Schiffskenner bin).


    Damit ist alles beim Schiff, das unter Wasser ist fertig, jetzt kommen dann die Kleinteile an Deck dran.
    Eine Frage vorweg, wie fertigt Ihr immer die Schablonenteile an (kleine gebogene Rohre, Geschützläufe etc.)?


    Bis (hoffentlich) bald!
    Walter

  • Morgen Walter,


    glückwunsch zum Nachwuchs, ist wirklich ein süsser Kerl.


    Könntest du noch etwas mehr über dieses Stiftenklöbchen berichten.
    Würde gern sehen wie es funktioniert da ich immer ein wenig Probleme mit dem runden von Teilen habe. Kann man damit auch längere schmale Teile wie Masten und Geschützrohre runden?
    Und vor allem wo bekommt man so ein Werkzeug?
    Danke schon mal im vorraus.


    Schöne Grüße
    Andreas

    Ich habe eine Diät gemacht und fettem Essen und Alkohol abgeschworen - in zwei Wochen verlor ich 14 Tage.
    Joe Lewis

  • Hallo!


    Vielen Dank für die Glückwünsche, Andreas, das hört man gern als stolzer Papa!


    Zum Runden verwende ich allgemein diverse Rundhölzer (aus dem Baumarkt in Meterware und dann auseinandergeschnitten), sowie Stricknadeln in verschiedenen Stärken.


    Bei wirklich kleinen Teilen kommt dann das Stifenklöbchen zum Einsatz. Stiftenklöbchen gibts in mehreren Größen und wird normalerweise mit zwei Einsätzen geliefert (siehe Bild). In der Uhrmacherei verwendet man sie zum Feilen von konischen Stiften, hier kann man sie super als Rundwerkzeug verwenden, indem man gehärteten Stangendraht in der passenden Stärke einspannt - das Ding ist griffig und der Stangendraht macht die Rundungen.


    Grundsätzlich runde ich übrigens immer größer vor und werde dann mit dem Durchmesser des Rundwerkzeuges kleiner.


    Bei längeren Teilen wirds leider etwas schwierig mit dem Stiftenklöbchen - je weiter der Draht rausschaut, umso leichter kann er sich doch verbiegen (deshalb dazu immer den gehärteten Draht nehmen) oder einfach zu flexibel sein.


    Bei langen Teilen epfehle ich also, das Ding mit dem Draht auf einer ebenen Scneidematte o.ä. zu rollen.


    Mit Kleber bestreiche ich übrigens nur das letzte Stück des gerollten Papiers.


    Stiftenklöbchen solltest Du bei einem Furniturenhändler für Uhrmachereibedarf bekommen (könnte Dir welche in Österreich nennen, aber Du findest über die gelben Seiten sicher auch welche in Deutschland), ich bin mir auch sicher, dass dieses Werkzeug allgemein in der Feinmechanik verwendet wird, also auch da mal den Fachhandel konsultieren kannst.


    Liebe Grüße,
    Walter

  • Hallo Peter,


    Quote

    stiftenklöbchen gibts im friseurbedarf unter knüpfnadelhalter


    Man lernt nie aus @) @) @)


    Davon hab ich noch nie was gehört, obwohl ich manchmal zum Friseur gehe :rotwerd:


    Gruß, Herbert

  • Moin Walter, Moin Peter,
    danke für eure Tips.
    Hmm... um ehrlich zu sein habe ich mir ein wenig was anderes darunter forgestellt. Sozusagen die ultimative Lösung all meiner Rundungsprobleme. ( Auf den Modellbau bezogen natürlich. Nicht die meines Bauches. *grins* )


    Um beim Friseurhandwerk zu bleiben: Ich stelle mir sowas wie einen Lockenwickler für Bauteile vor. Das Teil an einer Seite einklemmen und dann nur noch runden und an der anderen Seite zusammen kleben.
    Das wäre es, Röhren herstellen ohne sich die Finger zu brechen und ohne Fluchen. *lach*
    Wer sowas mal erfindet, hätte in mir einen dankbaren Abnehmer.


    Habe mal gerade meinen eigenen Stiftenkölbchen gebastelt:
    1mm VA Schweißdraht in einer Skalpellhalterung eingespannt. Werde mal ausprobieren ob ich damit zurecht komme.


    Gruß
    Anderas

  • @)Friseurbedarf?!? - Stiftenklöbchen?!? @)


    Ich hab mir schon gedacht, daß so ein Teil nicht nur Uhrmacher und Feinmechaniker verwenden, aber Friseure? - find ich echt cool 8)
    Soll heißen, wenn ich mal auf Friseur umlernen wollte, brauch ich mich beim Werkzeug nicht viel umgewöhnen :D


    Das mit dem Skalpellhalter sieht übrigens gut aus und sollte auch funktionieren, wichtig ist, daß der Draht zentral drinnen steckt und daß er gehärtet ist und sich quasi nicht verbiegen lässt.


    Liebe Grüße,
    Walter

  • Hallo Kartonisten,
    ein leidlicher Ersatz für das etwas teuere Stiftenklöbchen ist ein Radierbleistift. Die "Mine" dieses Bleistiftes besteht aus einer Gummi/Sand-Masse zum Radieren. Dahinein kann man einen Bohrer oder Draht stecken und damit bohren oder wickeln. Ich habe dieses "Instrument" eigentlich gebraucht, um extrem dünne Bohrer einzuspannen, die oftmals vom Stiftenklöbchen nicht mehr gepackt wurden.
    Hajo

    Ein Leben ohne Kartonmodellbau ist möglich, lohnt aber nicht! (Frei nach Loriot)

  • Ein paar Deckaufbauten sind dazu gekommen. Alles eine rechte Fitzelarbeit, aber zu schaffen. Die Ankerkette habe ich mir als Zubehörteil gekauft, leider habe ich die in der Größe passenden Ankerkette nur in goldfärbig bekommen, also musste ich sie erst lackieren.


    Die Schablonenteile flößen mir noch recht Respekt ein, es sind viele Elemente die aus Draht zu fertigen sind, auch mit Zahnstochern werde ich sicher arbeiten.
    Habt Ihr da spezielles Material, das sich gut für die üblichen Schiffsschablonenteile verwenden lässt?


    So, das wars für heute...


    Liebe Grüße,
    Walter

  • Hallo Freunde!


    Weiter gings mit dem Bau des Torpedobootes.


    An den Seiten waren einige Schablonenteile zu fertigen, so eine Art Mole zum Befestigen der Taue nehme ich an - ich Schiffslaie hab keine Ahnung wie die Dinger heissen, wie nennt man die eigentlich???


    Nachdem die Dinger rund klein und kurz sind,musste ich mir was einfallen lassen, Draht fällt aus, durchs Abzwicken hat er schiefe Kanten, geradefeilen kann man vergessen, weil sie zu kurz sind. Zahnstocher fallen auch aus, zu dick für diese Teile.


    Dann hat mich der gute René bei unserem Treffen auf den Baustil von Marcfro hingewiesen, aus dünnem Papier (Zigarettenwuzelpapier) dünne Röllchen zu rollen. Das hat dann super funktioniert, eine kleine Rolle wurde gedreht, die dann in kleine Stückchen zerschnitten und auf die passenden Stellen geklebt.
    Als Abschluss kommt dann oben noch ein dünnes Papierscheibchen rauf, die ich mit dem 1mm-Locheisen ausgestanzt hab. Schwarz angemalt siehts dann ganz passabel aus.


    Die Arbeit hat sich übrigens der Erbauer des Probemodells, das auf der Rückseite des Covers abgebildet ist, offenbar nicht angetan - diese 20 Schablonenteile hat er einfach ausgelassen.


    Vielen Dank an René Pinos und Marcfro für die super Idee mit den dünnen Papierrollen!

  • Dann kommen die Anker dran, die hab ich glücklicherweise auf dem Ätzsatz drauf.


    Das grüne Zeugs auf dem Bild nennt man Rodico, das verwendet der Uhrmacher zum Entfetten und Reinigen von Teilen. Der Rodico ist eine Art Knetmasse, man kann also damit auch an schwer erreichbare Stellen, wenn man ihn richtig formt. Wenn er übrigens auf manchen Stellen schon recht dreckig wird, knetet man ihn einfach mal durch und dann ist er wie neu, das kann man sehr oft machen.
    In diesem Fall hab ich ihn zum Entfetten der Ätzteile verwendet bevor ich sie anmale.


    Ich hab da noch eine Frage an die Schiffskenner:
    Die Ankerkette geht nur in ein Loch an Deck - wird nur ein Anker an der Seite angebracht oder trotzdem je einer an beiden Seiten? Ich hab die Anker mal sicherheitshalber noch nicht angeklebt, vielleicht könnt ihr mir da helfen.

  • Super, danke Jörg für die fixe Antwort, jetzt bin ich wieder um ein Stück Wissen reicher, Poller muß ich mir merken :D


    Als nächstes kommt die Schifstoilette dran, die kann man - oh wunder - detailliert darstellen @)
    Keine Ahnung, was sich der Konstrukteur gedacht hat, ausgerechnet das Klo detailliert darzustellen (bei der Brücke gibts keine Möglichkeit die Tür offen und mit Inneneinrichtung zu bauen), ich finds jedenfalls originell und habs natürlich geöffnet gebaut (nein, nicht zum Entlüften, sondern weils gut aussieht :D)


    Desweiteren kommt noch eine Winde aufs Boot.

  • Hallo Walter,


    recht interessante Techniken erfährt man in Deinen Bauberichten,
    von Friseurbedarf bis Zigarettenpapier ist alles da. :super:


    Werde den Bericht weiterverfolgen.
    Übrigens Gratulation zu Deinem Sohn. Meiner passt nicht mehr in die Wiege-ist bereits 10 Jahre alt.


    Warnung "Kleine Kinder kleine Sorgen, große Kinder große Sorgen" :gaga:


    Grüße aus Regensburg in Bayern


    Albert

  • Hallo Jörg!


    Das Umschlagbild (ist auch am Anfang des Bauberichtes zu sehen) sowie das Schema zeigen die Kette genau so, wie ich sie montiert habe: an einem Schablonenteil befestigt, um die Winde und dann in das rechte Loch rein, auf der rechten Seite ist dann sicher ein Anker außen raus, aber links?
    Ich glaub zwar schon, daß dort auch ein Anker rausschaut, bin mir aber nicht sicher, weil ich wie gesagt ein Schiffsanfänger bin.

  • Ich hab schon mal im Netz nach einem Bild gesucht, aber nur ein ziemlich unscharfes gefunden. Ich hab hier mal das Bild des fertigen Modells vom Umschlag sowie das Schema, vielleicht hilft das.


    Danke für die lieben Glückwünsche Albert, hast recht, derweil macht uns der Kleine kaum Sorgen, er ist ein superbraves Kind, na wenn das so bleiben würde....


    Liebe Grüße,
    Walter

  • Hallo Walter,


    Die 98M wurde nach dem Krieg an Griechenland zur weiteren Verwendung gegben (unter anderem auch die Boote 92F,94F,95F,98M-100M).
    Vieleicht findest Du etwas im Netz, wenn Du nach Griechische Torpedoboote schaust (Quelle: Harald Fock "Z-Voraus".)


    Grüße aus dem nassen Regensburg


    Albert

  • So, die letzten Wochen gings leider immer nur etwas schleppend voran. Entweder bin ich gar nicht zum Bauen gekommen, oder nur sehr kurz, da wollte ich Euch nicht mit den Einzelheiten langweilen.


    Da hab ich mal einige Schablonenteile gemacht, die Schornsteinpfeifen, ein paar Leitern und noch ein paar Dinge. Schablonenteile hat das Schiff genug, ich will auch nicht alle erst am Schluß machen.


    Anschließend habe ich die Rohre geformt. Bei den kleinen sind angenehmerweise 10 Stück statt der benötigten sieben auf dem Bogen. Nachdem nicht alle sehr schön geworden sind, konnte ich die paar Fehlversuche verkraften und weglassen. Wieder macht mir das Papier etwas zu schaffen, da es sich beim Rollen dieser fitzeligen Teile in seine Lagen zerlegt.