Tatra 815 VD 13 350 6x6.1 / 1:32 / Spida Models


  • Hallo klebende Gemeinde,


    dies ist mein erster Baubericht und gleichzeitig das erste Fahrzeugmodell, an dem ich mich versuche. Den Modellbogen hab ich hier schon mal vorgestellt. Ich habe die Bauanleitung übersetzt und wer sie benötigt, schickt bitte eine PN an mich. Der Link funktioniert nicht mehr.


    Der Ehrlichkeit halber bekenne ich, dass es ein nachträglicher Bericht ist. Ja, ich bin auch lieber live und in Farbe dabei, aber zu beidem, zum Bauen und Posten, fehlte mir einfach die Zeit.


    Bevor ich ins Detail gehe, möchte ich noch ein paar allgemeine und zusammenfassende Gedanken vorausschicken. Die Konstruktion und Passgenauigkeit des Bogens sind exzellent, der Schwierigkeitsgrad, der mit „5“ angegeben ist, hat seine Berechtigung und der Bogen kommt (fast) völlig ohne irgendwelche Innenkonstruktion daher. Das Modell lässt sich auch ohne dieselbe bauen, aber empfehlen würde ich es nicht gerade. Deshalb bin ich von Anfang an den entgegengesetzten Weg gegangen und hab so ziemlich alles „ausgestopft“, was nur ging. Zum einen, weil ich von Haus aus sehr zu stabilen Bauten neige (ich hasse es, wenn der Untergrund sich durchbiegt, wenn man irgendwo mal was ankleben will) und zum anderen, weil ich Erfahrung mit Fleiß kompensieren wollte. Was so verkehrt nicht war, da hervorragende Passgenauigkeit nur eine Seite der Medaille ist, die andere nämlich, dass man selbst auch exakt arbeiten muss. Und einen halben Millimeter an „persönlicher Ungenauigkeit“ verträgt diese Konstruktion eigentlich schon nicht mehr.


    Es ist dies auch das erste meiner Modelle, für das ich durchweg Weißleim benutzt habe. Dabei bleibe ich jetzt wahrscheinlich auch. Das Kantenfärben habe ich mit Filzstiften begonnen (beim Motor) und bin dann aber zu einfachen Wasserfarben übergegangen. Das Ergebnis gefällt mir besser.


    Entgegen der Bauanleitung beginne ich mit dem Motor, da die Baugruppe problemlos (fast) ganz losgelöst vom Rest gebaut werden kann und ich für den Anfang ein überschaubares Teilprojekt haben wollte.

    • In der Bauanleitung kann man die Lage fast aller Bauteile (graue Bauteilnummern) erkennen und es ist selbsterklärend. Ein paar kleine Fehler haben sich dennoch eingeschlichen: Teilenummer 62 ist doppelt vergeben: zum einen für die Abgaskrümmer – zum anderen für die untere Welle des Keilriemens auf der Motorrückseite (diese ist auf der 3D-Darstellung nicht zu sehen). Teil 42, wie abgebildet, existiert nicht (Diesen Einfüllstutzen gibt es wohl bei vielen Tatra-Motoren an dieser Stelle, aber beim Rallye-Modell offenbar nicht – soweit zumindest meine kleine Recherche dazu im tschechischen Forum und bei Google). Die Teile 39 - 41 bilden den Einfüllstutzen auf Teil 38 (sind auch nicht abgebildet - ist aber eigentlich naheliegend). Man kann ungefähr in Reihenfolge der Bauteilnummern vorgehen.
    • Zuerst habe ich mit Teil 1 die Motorblockhülle gebildet. Die Arbeit mit den Klebelaschen hätte ich mir sparen können (wie noch so manches Mal im weiteren Verlauf, da meine inneren Verstärkungen fast immer stumpfes Verkleben erlaubten und die Laschen nur aufgetragen hätten). Das Einpassen der Spanten ist etwas knifflig und sie sollten im Zweifelsfall lieber zu klein sein, als zu straff passen, da es sonst die nach innen knickenden Kanten auch straff zieht.
    • Teil 2 + 3 bilden bald die Vorder- und Rückseite des Motorblocks.
    • Ich habe nur die glatten Flächen verstärkt – die Rundungen versteifen sich von selbst.
    • Die fertige Innenkonstruktion.
    • Schwupps - rein damit in die Hülle…passt!



  • So, weitergeht’s:

    • Die Bauteile 6, 7 und 63 bilden das Kühlgebläse. Den schmalen Streifen an Teil 6 vorn habe ich abgeschnitten und separat von innen eingeklebt, da das Ganze sonst staucht, weil der Innendurchmesser durch die Papierstärke kleiner ist.
    • Für den hinteren Abschluss des Ringes und zur einwandfreien Formgebung habe ich einen zusätzlichen Spant gebastelt mit einem kleinen Abstandshalter für das Lüfterrad. Da ich es eingeschnitten und die Radschaufeln etwas verdreht habe, kann man es nun nicht mehr von innen gegen den vorderen Innenring kleben, wie ursprünglich vorgesehen.
    • Teil 4 + 5 sind vorgefertigt.
    • Am Teil 5 ließ ich diesmal die großen Klebelaschen dran – war besser so.
    • Lüftergebläse und Ölwanne sind montiert. Vorgefertigt sind das Schwungrad- und Kupplungsgehäuse (Teile 14 – 19) und die Ansaugleisten (Teile 9 – 11, 20 + 21).
    • Selbstverständlich hat das Gehäuse seine Spanten verpasst bekommen und die Ansaugrohre ein Innenleben aus einem 2mm-Rundstab (Pfeif drauf, wenn hier Holz mit ins Spiel kommt – Hauptsache sie sind schön rund und in Längsrichtung schnurgerade.).




  • So, nun wird’s fippslich:

    • Kleinteile 1. Runde – Hinten links ist der Druckluftkompressor (Teile 22 – 25) bereits teilmontiert, rechts daneben der Heizungswärmetauscher (Teil 8) fertig zur Endmontage; ebenso die beiden Ansaugleisten.
    • Mittlere reihe von links: Die Lichtmaschine aus den Teilen 33 – 36 (wobei 36 nur als Schablone für eine anzufertigende Welle dient), daneben das Getriebegehäuse (26) des Anlassers (27 – 30) und zwei nicht näher bezeichnete kleine Baugruppen (42 – 45 + 50 – 53).
    • Vordere Reihe: Die Teile 38 + 40 – 41, die später auch vorn über der Ölwanne befestigt werden. Die schräge Abkantung der Ansaugleisten hinten im Bild passte später übrigens vom Winkel her ganz genau.
    • Die Lichtmaschine selbst ist nicht abgebildet, da mir das fertige Teil noch vor dem Fotografieren abhanden kam und erst ein halbes Jahr später wieder auftauchte (da hatte ich freilich schon eine neue Lichtmaschine nachgebaut).

    • Kleinteile 2. Runde: Die fertiggestellten und teilweise montierten Baugruppen der vorhergehenden Fotos und neu dazugekommen der Ölfilter (Teile 46 – 49) und die zwölf Zylinderdeckel (jeweils Teile 12 + 13).
    • Die Zylinderdeckel sind mir nicht gut gelungen und ich bin sehr unzufrieden damit, weil ich dort mal die Klebelaschen drangelassen habe und zu faul war, zig kleine neue zum Hinterkleben zu schnipseln. Tja, zu spät…
    • Im Vordergrund die ausgeschnittenen Teile für die Turbolader (54 – 58).
    • Ach so: und der Flansch (59) für das Abgasrohr (60).



    • Die fertigen Motorlager (Teile 61 grau) und gleich auch ihre Gegenstücke am Hauptrahmen (Teile 157 gelb). Ich hatte sie gleich paarweise eingepasst.
    • Die flachen Abgaskrümmer (62) wollte ich von Anfang an nicht verwenden, hatte aber lange keine Idee, wie ich sie fertigen könnte.
    • Dann hab ich einfach Schreibmaschinenpapier straff gerollt und verklebt (gut durchtrocknen lassen). In lauter kleine Winkelstücken zerschnipselt, kann man hernach recht realistisch ein gekrümmtes Rohr nachbilden.
    • Schleifen, farblich nachbehandeln und fertig sind die Abgaskrümmer! Na, so einfach war es nicht: es war eine hundsmäßige Fummelei, aber es hat sich gelohnt, finde ich. Je Krümmer genau 50 Teile!
  • Hallo Nachbar,grüss Dich,Bernd!
    Dein Tatra-Bau
    sieht sehr gut aus und Deine Methode der Herstellung der Abgaskrümmer werde ich sicher für künftige WK-1 Flieger nutzen können.


    Bin gespannt auf Weiteres!


    Gruß!
    Steffen

  • Black Hole: Vielen Dank Steffen ^^ . Bei Gelegenheit kannst Du Dir das Modell ja mal anschauen kommen.



    • Es folgen nun die Galeriebilder der fertigen Baugruppe Motor.
    • Das Abgasrohr würde ich nicht noch einmal fest montieren, sondern bis viel viel später warten: Ich habe es bestimmt 4 mal abgebrochen, bis das ganze Modell fertig war. Es ist feucht geformt und stumpf verleimt.
    • Das stark gekrümmte Rohr, was die beiden Ansaugleisten verbindet, ist in der Bauanleitung zwar eingezeichnet, aber als Bauteil nicht vorhanden oder erwähnt. Da es beim Vorbild aber existiert, habe ich aus 2mm-Stahldraht eines gefertigt. Papier wollte ich nicht nehmen, weil ich von den Abgaskrümmern noch die Nase voll hatte. Aber auch der Stahldraht war nur Notbehelf (das war ein Gewürge beim Biegen), weil die bestellten Messingstangen noch nicht da waren.
    • Die seitlichen Löcher an den Turboladern sollte man bereits vor der Montage am Motor ausbohren; ebenso die Öffnung am Kupplungsgehäuse, wo später die Welle zum Getriebe eingesetzt wird. Ist bedeutend einfacher…
  • Hallo Bernd,


    der Motor sieht toll aus. Die Idee der Abgaskrümmer werde ich für meine Doppeldecker adaptieren, sofern es geht. Ich habe sie sonst aus 2mm Graupappe gemacht, die mit SK gehärtet wird um dann geschliffen zu werden.


    Gruss Andy

  • Moin Bernd,


    sieht ja super aus, Dein Motor. Die Abgaßkrümmer sind Dir in der Tat sehr gut gelungen, die Mühe hat sich also in meinen Augen


    durchaus gelohnt. Steffen und Andy haben es ja auch schon formuliert: Die Methode ist für den ein oder anderen " Altflugzeugmotor "


    sicherlich anzuwenden.


    Überhaupt finde ich das Du eine interessante Modellwahl getroffen hast. Mir sind auch schon die Bögen der div. Rallye´s bei Slawomir


    aufgefallen, welche ja inzwischen wirklich gut detailliert sind ( was Dein Motor ja beweist ). Einzig der Maßstab 1:32 ist mir bislang für Fahrzeuge


    etwas suspekt gewesen. Da wäre mir 1:24 warscheinlich lieber.....


    Ich bin sehr gespannt, wie es mit Deinem Tatra weitergeht 8o !


    Viele Grüße


    Jens

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Hallo Bernd,


    der Motor sieht toll aus. Die Idee der Abgaskrümmer werde ich für meine Doppeldecker adaptieren, sofern es geht. Ich habe sie sonst aus 2mm Graupappe gemacht, die mit SK gehärtet wird um dann geschliffen zu werden.


    Gruss Andy



    Ich schließ mich da mal an. Prima Anfang ich bin schon gespannt wie sich der Motor im Zentralrahmenchassis macht.


    Gruß


    Michael

    "Die beste aller möglichen Welten ist eine Welt ohne Religion" John Adams (1735 - 1826) US-Präsident

  • @ J.R.: Danke, Jens. Da fühle ich mich ja, wie wir in Sachsen (manchmal) sagen, "richtsch gebauchmiezelt". Und ja, es gibt mittlerweile schon eine große Anzahl von Dakar-Rallye-Modellen und nicht nur von Spida Models - Vimos und Ripper Works haben auch einiges beizusteuern. In Tschechien ist die ganze Rallye und somit auch deren Modelle wirklich sehr populär, wobei sie überhaupt sehr gerne Fahrzeuge aller Art bauen und konstruieren. Und sie haben eben auch den für uns etwas ungewöhnlichen Maßstab oft 1:32, aber auch 1:53 und kleiner. Auf jeder tschechischen Ausstellung gibt es eine extra Abteilung für sogenannte Minimodels ab 1:100 etwa (1:250 hab ich auch schon gesehen). Da ist 1:32 dann schon wieder ganz schön groß. Aber ich hab die Frage mal an meine Bekannten dort weitergeleitet. Mal sehen, ob sie selbst eine Erklärung dafür haben. (Ich vermute mal, das der Grund die Zeitschrift ABC ist, die dort jedes Kind kennt, die es schon Jahrzehnte gibt und die immer auch ein oder zwei Kartonmodelle veröffentlicht).


    Michael Diekmann: Vielen Dank auch Dir, Michael. Und es sei mir erlaubt, Deine Spannung noch etwas zu erhöhen, indem ich Dir sage, dass der Motor sich ausnehmend gut im Zentralrahmenchassis macht :whistling: . Aber leider ist meistens nicht mehr viel von der ganzen Pracht zu sehen - deshalb war der Anfang auch etwas ausführlicher (vorallem ärgert mich, dass ich das schöne Lüfterrad aus keinem Blickwinkel mehr zu sehen bekomme! Grrr...)


    Na gut, morgen dann wieder Bilder. Heute noch zum Abschluss ein Foto von der Dakar-Ecke in Neratovice 2007.

    • Die nächste Baugruppe steht an: Der Hauptrahmen.
    • Hier sind die ausgeschnittenen Hauptrahmenteile (1-6 gelb) zu sehen, bereit zum Verkleben.
    • Aber nicht, bevor nicht entsprechendes Verstärkungsmaterial zur Anwendung kommt.
    • Man muss unbedingt darauf achten, dass sich der verklebte Rahmen beim Trocknen nicht verzieht! Es ist doch trotz Pappe ein recht langes und dünnes Teil. Ich habe nach jedem Klebeschritt die Teile fixiert, beschwert und über Nacht trocknen lassen.
    • ...und das Ganze mehrmals. Wenn die Rahmenwangen ein klein wenig durchbeulen, ist das nicht ganz so schlimm: Später folgt ungefähr in der Mitte noch ein Verbindungs-Doppel-T-Träger (Teile 36 + 37 gelb), der dem Rahmen dann die korrekte parallele Form verleiht.
    • Während der Rahmen trocknete, nahm ich die im Rahmen liegenden 3 Tanks (Teile 134 gelb) in Angriff. Klebelaschen brauch ich nicht - nur eine dünne aus Schreibmaschinenpapier, um den Ring zu verbinden.
    • Die Innenkostruktion hat sich schon beim Motorblock bewährt, also kam sie auch hier zum Einsatz. Beim nächsten Tatra fertige ich mir die kleinen Laschen (Teile 135 gelb), welche die Tanks mit dem Rahmen verbinden, aus dünnem Kupferblech. Man "tatscht" im weitern Bauverlauf unweigerlich immer wieder auf den Tanks rum und verbiegt die dünnen Papierchen oder reißt sie gleich ganz ab. 8 mal nachkleben reicht nicht...
    • Die Motorlager waren ja schon fertig und mussten nur noch an die richtige Stelle geklebt werden. Allerdings habe ich sie vorher in die entsprechenden Gegenstücke am Motor gesteckt und dann auf den Rahmen gesetzt, damit der Motor problemlos aufgesteckt und wieder abgenommen werden konnte. Fest montiert ist auch schon der Verbindungsträger.
    • Ich war nun etwas unschlüssig, ob ich erst weiter am Rahmen baue oder das Fahrwerk anfange und habe mir als Kompromiss das Getriebe (Teile 74 - 82 gelb) herausgegriffen, weil ich eine neue Aussteifungsmethode testen wollte (der asymmetrischen Form wegen). Hat gut funktioniert, bombenfest das Teil.
  • Hey Bernd,


    @ J.R.: Danke, Jens. Da fühle ich mich ja, wie wir in Sachsen (manchmal) sagen, "richtsch gebauchmiezelt"

    ünd zwö zurescht ma Güdsta, bin ja schließlich auch ein Sachse, wenn auch Niedersachse :D .


    Sieht wie gesagt ziemlich cool aus bis jetzt und mit Deinen ganzen Verstärkungen wird die Karre auch die lange


    Distanz der nächsten Rallye überstehen.


    Na gut, morgen dann wieder Bilder. Heute noch zum Abschluss ein Foto von der Dakar-Ecke in Neratovice 2007.


    Danke auch für das Foto. Da sind ein paar richtig klasse Trucks dabei, die mir sehr gefallen könnten. Die größeren sind


    dann wohl im 1:32er Maßstab, oder?


    Viele Grüße


    Jens

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    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • @ J.R.: 1:32 - geeenau.

    • Da ich mich nicht entschließen konnte, noch weitere Anbauteile für den Hauptrahmen vorzufertigen und ich für das Fahrwerk noch auf eine kleine Materialbestellung gewartet habe, begann ich mit den Rädern (Teile 273 - 278 + 281 - 286 gelb).
    • Mit der aufwendigen Innenkonstruktion hatte ich weniger die Stabilität im Sinn, als vielmehr die genaue Formgebung. Die Räder sollten schön rund laufen und nicht eiern (was sie später auch taten: leicht angepustet kullerten sie ohne umzukippen über die Tischplatte).
    • Die Felgenringe (277 gelb) habe ich sicherheitshalber noch mit einer Lage Papier umklebt und mit einigen Pappzwischenlagen eine stabile Radnabe erhalten, in die ich dann später ein kurzes Messingröhrchen als Achslager einsetzte.
    • Die viereckigen Distanzrahmen muten vielleicht sonderbar an, erfüllten ihren Zweck aber genauso gut und waren einfach herzustellen.
    • Hier sieht man schon besser, was es mal werden soll. Die Pappkreise hab ich übrigens alle in den Dremel (oder was ich eben dafür nehme) eingespannt und rund und auf Maß geschliffen.
    • Probestecken: passt alles.
    • Gut, also alles verleimen: der erste Radgrundkörper ist fertig. An dieser Stelle muss ich einfügen, dass man das Reifenprofil auch einzeln ausschneiden und verkleben kann, ich mir dann aber doch noch gelasertes Reifenprofil bestellt hatte, aber keine Ahnung hatte, wie so etwas aussieht. Ein Drama kündigte sich hernach an: dadurch dass ich die Lauffläche des Originalbogens verklebt hatte, waren die georderten Profile fast 2 mm zu kurz! Ich hätte also von Anfang an eben diese Profile verbauen sollen. Nun war guter Rat teuer. Meine verklebten Laufflächen wollte ich nicht wieder runterreißen. Ich fürchtete, dass die Räder hernach nie wieder so rund laufen würden. Dann nahm ich die Profile näher in Augenschein und bemerkte, dass deren Trägermaterial ohnehin ziemlich steif und dick war. Ich zog und schabte also von der Rückseite Papier- um Papierschicht herunter, bis nur noch ein hauchdünner Rest übrig war. Nun lies sich das Profil auch viel besser umlegen, war aber immer noch zu kurz. Da hab ich dann ganz tief in die Trickkiste gegriffen und den Spalt mühselig mit "verlängertem" Profil an das andere Ende angepasst. Fällt fast nicht auf. Naja, hab ich mir eingeredet.
    • Der nächste Kraftakt war dann das Formen der Reifen-Seitenteile. Das rumprobieren hat ewig gedauert - das Formen dann auch. Letztendlich wendete ich folgende Technologie an: die etwas feuchten Teile werden erst von hinten mit einer Kugel(punze) von ca. 1,5 cm Durchmesser am äußeren Rand bis ca. zur Mitte hin auf einer weichen Unterlage (Radiergummi) vorsichtig Stück für Stück nach außen gewölbt. Dann dieselbe Prozedur von vorn und von der Felge her zur Mitte, so dass sich dort die Reifenflanke nach innen wölbt. Es erfordert viel Fingerspitzengefühl (und ich hab auch erst ein paar mal an weißen Proberingen geübt), denn das Papier muss sowohl gestaucht, als an anderer Stelle auch gezogen werden und die Papierfasern lassen sich nur ganz langsam und wenig verschieben. Ist das Papier zu nass, reißt es sofort - ist es zu trocken, bekommt es Knicke. Irgendwann war ich schließlich auch damit fertig und stabilisierte die Teile von hinten noch mit mehreren Lagen Weißleim und verklebte sie auf den Radgrundkörper. Nun blieb nur noch das aufwändige Ankleben und Verschleifen der unzähligen Profilstollen, die sich auf die Reifenseite "herumziehen" sollten. Dabei stellte ich fest, dass das gelaserte Profil vermutlich durch das Erhitzen sehr spröde war und mir dauernd einzelne Profilstollen aus der Lauffläche platzten, vorallem beim Schleifen. Die mussten eben immer wieder angeklebt werden, bis ich sie (gefühlt) alle durch hatte. An den Rädern bin ich bald verzweifelt, aber irgendwann war's überstanden und ich stelle mal ein Foto von einem späteren Zeitpunkt rein, damit ihr an dieser Stelle wenigstens schon mal seht, was daraus geworden ist.
    • Jetzt waren noch die Radkappen dran. Ich wollte sie abnehmbar bauen (falls mir mal das kleine Papierstückchen wegplatzt, welches das Rad auf der Achse festhält) und habe dazu wieder mehrere Pappkreise genau in die vorgefertigte Radkappe eingepasst. Der (ebenso gewollte) Nebeneffekt war, dass ich dadurch die Hohlachse noch länger machen konnte, damit der Tatra später nicht etwa "X-Beine" bekommt.
    • Die Radkappen der Vorder- und Hinterachsen sind innen unterschiedlich ausgebildet und das hat auch seinen Grund. Wenn man mal ganz an das Ende denkt, bemerkt man, dass da noch als Bauoption die sogenannten Pedale an den Hinterachsen befestigt werden können. Damit sich das Ganze später noch bewegen lässt, müssen beide Hinterräder auf einer Seite synchron drehen, was ich mit den abgetrennten Kreisabschnitten bewerkstelligen will. Ich baue mir dann einfach noch einen Satz Radkappen und muss es nur umstecken. Was diese Pedale überhaupt für einen Zweck haben, musste ich mir auch erst vom Konstrukteur zeigen lassen. Ich konnte mir das beim besten Willen nicht erklären, aber dann war mir alles sehr einleuchtend. Schaut es euch mal hier an (ungefähr in der Mitte des Videos).
  • Na hallo, mein geschätzter "Bautzener" :cool:


    echt suuupeeer, was Du da fabriziert hast - ich werde Dich dann auf alle Fälle kontaktieren, wenn ich mir mein NVA-Fahrerlaubnis-Fahrzeug als Modell bauen werde ... das war nämlich der sowjetische KRAZ 255-B. Den Bogen hab' ich ja schon da, nur die Muse :love: dazu fehlt mir noch ... (vielleicht wird dieser Winter ja mal ein "Bau-Winter"???)


    Schöne Grüße aus Mw :thumbup:


    Dieter. ( ?( )

  • Dieter Barz: Hallo Dieter, vielen Dank für dein Lob. Was spricht gegen einen "Bau-Winter"? Fang doch einfach an und Du wirst sehen: Schwupps, in Windeseile, ruckzuck ist der Kraz nach 1, 2 Jahren fertig! ;) Dafür hab ich für Dich noch ein kleines Extra angehängt. Hab ich eigenhändig ... ... fotografiert. (Modellbauwettbewerb Neratovice 2007 - hat, glaub ich auch einen 1. Platz bekommen)

  • Aber ich will den Thread nicht einfach nur hochholen und Euch dann mit einem mickrigen Bildchen hängen lassen: Weiter im Text - das Fahrwerk.


    Ich muss leider auch vorwegschicken, dass ich einen ganzes Schock Bilder "verloren" habe (Weiß der Kuckuck, wo die abgeblieben sind!?). Da muss ich eben erstmal mehr Text liefern...


    Die Nummerierung meines Textes kann ich an dieser Stelle vorübergehend einstellen, da ich nur die Galeriebilder des fertigen Fahrwerks habe und den eigentlichen Bau nur beschreiben kann. Die Entscheidung beim Weiterbau ist also zugunsten des Fahrwerks ausgefallen, schließlich waren die Räder schon so gut wie fertig.


    Was war mein Ziel? Das Fahrwerk sollte, wie alles andere auch, sehr stabil werden, die Räder sollten beweglich und die Lenkung funktionsfähig sein. Das ist vom Konstrukteur auch so vorgesehen. Da ich ohnehin schon die kleinen Messing-Hohlachsen in den Rädern stecken hatte, musste ich mir nur noch passende Buchen-Rundstäbe für die Achsen besorgen (war schon geschehen). Und bei der Überlegung, wie die dann am stabilsten zu verankern wären, kam mir die Idee, das zentrale Kardanwellenrohr selbst auf einem Rundstab aufzubauen. Also erstmal die Gesamtlänge per Messung der Einzelteile ermitteln, dann dreimal nachmessen und -rechnen - stimmt. Sicherheitshalber hab ich dann vorne und hinten noch je einen Millimeter zugegeben und das erste lange und mittlere Teil (54 gelb) um den Stab geklebt, der zufällig genau im verlangten Durchmesser (ich glaub, es waren 6 mm) erhältlich war.


    Dann fiel mir auf, dass ich vielleicht vorher schon die Löcher für die Achsen hätte bohren sollen. Das hab ich nun schnell nachgeholt, denn falls dort etwas dramatisch schiefgehen würde, wäre nur das eine Bauteil betroffen gewesen. Also wieder viel messen und anreißen angesagt. Leider besitze ich keine Ständerbohrmaschine und musste freihand bohren. Würde ich aber niemandem empfehlen, schon weil es extrem wichtig ist, dass alle Löcher in derselben Richtung verlaufen, damit später die Achsen nicht zueinander verdreht sind (sonst hängen einzelne Räder in der Luft!). Ist mir selbstverständlich so passiert und ich musste die mittlere Achse nochmal größer ausbohren, um die Achse etwas verdrehen zu können. An dieser Stelle sei also allen (auch wenn sie nicht in meiner "Holzständerbauweise" bauen) äußerste Genauigkeit anempfohlen.


    Für die nun folgenden Teile 72 und 73 gelb, die den Zylinder, wo das Getriebe angeflanscht wird, bilden, habe ich lediglich so viele Lagen Papier um das Holz geklebt, bis der entsprechende Durchmesser erreicht war. Die Herstellung des nun folgenden Rahmenträgers (27 - 29 gelb) war schon kniffliger, weil ich zusätzlich zu den beiden seitlichen Aussparungen, ja auch den Rohrdurchmesser aussticheln musste (was bei der originalen Baumethode freilich nicht notwendig gewesen wäre) und da bleibt zwischen diesen Öffnungen nur mehr ein winzig schmaler Streifen von höchstens 1 mm stehen! Naja mit einer zusätzlichen dritten Lage Papier im Innern und viel Kleber hab ich diese filigranen Stützen doch noch stabil bekommen. Bei der Montage des fertigen Teiles wäre wieder einmal viel viel messen und fluchten angesagt gewesen, denn es trägt ja später den Hauptrahmen und der muss parallel zu den Achsen liegen. Ich habe diese Träger deshalb vorerst nur aufgesteckt und nicht verklebt, bis alle vier montiert waren (ebenso den Federpaketträger (Teil 60 gelb). Als ich dann mit allen Differentialgetrieben soweit ran war, hab ich das Ganze mit der Oberseite auf die Tischplatte gelegt und mittels Pappstreifen die Achsen gleichmäßig unterlegt; dann die Trägerteile mit einem Tropfen Kleber fixiert und kurz anziehen lassen, bevor ich das Fahrwerk dann wieder in die Hand nehmen konnte, um sie im gesamten Umfang festzuleimen. Bischen umständlich, aber es geht.


    Die Differentialgehäuse waren bis hierhin die zweitkniffligste Geschichte, in die ich mich durch meine Bauweise gebracht hatte. Die zylindischen Teilstücke (Teile 30 + 37 gelb) waren einfach (Papierlagenmethode), aber die konischen (Teile 31 - 33 + 37, 38 gelb) waren dann an der Grenze des für mich Machbaren, da sie jeweils unter den Stößen der Bauteile einen 2 mm dicken Ringspant erhielten, der auch noch zur Hälfte angeschrägt werden musste und durch den wiederum in halber Dicke ja auch die Achse verlief. Viel viel Schleifarbeit und Kleber, sag ich euch! Die um 90° versetzten Anschlussstücken (34 + 62 gelb) waren dagegen der reinste Spaziergang, erhielten aber auch tapfer ihren abschließenden Spant.


    Nun folgten im weiteren Achsaufbau die Staubschutzbälge (Teile 40 - 46 gelb), die aus vielen, vielen kleinen verdoppelten Papierscheibchen abgestuften Durchmessers bestehen und abwechselnd übereinander geklebt werden (Die Achsbohrung hab ich erst nach dem Verkleben gemacht - logisch!). Herr Hruška weist in der Bauanleitung darauf hin, dass die Arbeit sich lohnt und mit sehr realistischen Aussehen belohnt wird. Diese kleine Durchhalteparole war auch dringend geboten, denn es war eine wahre Sysiphusarbeit! Zugegeben: der Effekt ist verblüffend. Nur leider verdecken die Steinschlagbleche (Teile 63 gelb) alles von unten.


    Der weitere Achsaufbau war nicht weiter wild: die kurzen Halbachsen (Teile 48 bzw. 64 gelb) in der Papierschichtmethode und die Bremstrommeln hinten (Teile 49 - 51 gelb) mit jeweils 2 Spanten.


    Nun war es Zeit für die Lenkung. Der starre Teil der Vorderachsaufhängung (68 gelb) bekam von mir eine U-förmige Verdopplung aus Weißblech - das bewegliche Gegenstück (Teil 69 gelb) einen ebensolchen im Innern; genauso wie die Radnabenscheiben mit dem abgewinkelten Lenkhebel (Teile 70 + 71 gelb). Das schien mir unerlässlich und ich glaube, es war eine gute Entscheidung, wenngleich viel Schleifarbeit mit dem Dremel anfiel.


    Das Freihandbohren der Löcher für die Lenkachsen (Schablone 279 gelb) war die nächste Zitterpartie. Wenn ich recht entsinne, hatte ich mir extra einen 0,7 oder 0,8 mm Bohrer gekauft, damit dann später einfache Stecknadeln ohne zu viel Spiel reinpassen sollten. Das Weißblech erwies sich für den filigranen Bohrer als überaus zäh und ein Durchbohren in einem Rutsch durch alle Bauteile war war völlig aussichtslos. Also hab ich "Schicht" für Schicht einzeln gebohrt und darauf gehofft, dass am Schluss alles rechtwinklig zusammmenpassen würde. Es ist mir auch fast gelungen. Das rechte Vorderrad hat aber einen leichten Sturz allein durch meine schiefe Bohrung bekommen. Schade, wo ich doch die X-Beine so unbedingt vermeiden wollte. Aber zu einem Neubau der Teile hatte ich einfach keinen Nerv, zumal bei der ungewissen Aussicht auf Erfolg, da mir ja eine präzise Ständerbohrmaschine fehlte (und immer noch fehlt).


    Vor dem Herstellen des Lenkgestänges befasste ich mich aber noch mit der Drehstabfederung (56 - 58 + 83 gelb). Die Drehstäbe selbst sind nur als Schablone angegeben und wurden aus Buchen-Rundstäben gefertigt, welche ich aber "vorschriftsmäßig" mit Papier kaschierte. Lange Zeit beschäftigte mich die Frage, ob die Drehstäbe hinten an den Halterungen herausragen oder bündig abschließen sollen. Schließlich und endlich fand ich in den Weiten des Netzes dann ein Foto, wo besagter Stab herausragte und zwar ungefähr so weit, wie die Versteifung der Halterung überragt. Soweit alles recht unproblematisch - die filigrane Führungsöffnung im zweiten Hauptrahmenträger hatte ich ja gottseidank schon fertig.


    Auch das Lenkgestänge (89 - 93 + 280 gelb) war schön einfach zu bauen. Lediglich beim Lenkhebel werde ich beim nächsten Mal eine Lage dünnes Kupferblech ö. ä. einziehen. Der verwindet sich bei Bewegung (trotz dritter, dick mit Kleber getränkter Papierlage) doch bedenklich. Auch sollte man beim Bohren der Löcher für die Drahtenden des Lenkgestänges den Durchmesser lieber etwas kleiner wählen und dann vorsichtig auffeilen, denn bei mir ist wahrscheinlich zuviel Spiel "im Spiel" (hi, hi), denn es gibt eine kleine Verzögerung bevor die Gegenseite sich bewegt, wenn man an einer Seite dreht.


    Es folgte die Komplettierung des Fahrwerks mit den Blattfedern (65, 66 + 100), der Endkappe hinten (86 - 88 gelb), vorn (84, 85 + 9 gelb) sowie den vorderen Stoßdämpfern (98 + 99 gelb), die ich jedoch vorgefertigt zur Seite legte, da deren genaue Position erst nach dem Aufsetzen des Hauptrahmens feststeht. Die vordere Zugöse (9 gelb) hatte ich zuerst aus Papier gefertigt, sie hat aber das Bohren nicht überstanden. Zu gering ist der Abstand zur Außenkante und das Papier franste auch etwas aus und der Versuch des Beschleifens scheiterte. Also gar nicht lange gefackelt und das dünne Kupferblech herzugeholt: Schneiden, schleifen, bohren, schleifen, biegen, ankleben, abgewinkelten "Bolzen" rein, anmalen - fertig!


    So, Ihr seid erlöst: Maestro, die Fotos bitte!

  • Moin Bernd,


    sieht ja schon ziemlich mächtig aus das Chassis des Tatra. Der Bogen ist ja ( vor allem für den Maßstab ) wirklich toll


    Detailliert. Es verspricht ein sehenswertes Modell zu werden. Einzig der starke -hell-dunkel-Kontrast der Reifen würde mich etwas stören.


    Es wirkt ein wenig so, als wäre das Fahrzeug über dunklem Lehm gefahren....oder so.


    Das mag aber auch auf den Fotos deutlicher zutage treten als bei Deinem Original. Mach weiter so, die Kiste wird toll.


    Viele Grüße


    Jens

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Hallo alle zusammen!


    Spitfire: Vielen Dank Kurt. Es freut mich natürlich sehr, dass Dir und einigen anderen der Baubericht gefällt.


    Black Hole: ...Mist! Erwischt! Psst, nicht weitersagen...


    @J. R.: Ja, der Kontrast bei den Reifen... Um es vorwegzunehmen: er stört mich mittlerweile auch und er ist auch da und auch bei "normalem" Licht nicht zu übersehen. Aaaber, so schlimm, wie auf den Blitzfotos ist es freilich längst nicht. Ihr wisst ja sicher selbst, dass man auf den Makro-Aufnahmen jedes Staubkorn sieht und meistens muss ich die Fotos mit Blitz machen, weil ich erst abends dazu komme und die olle Schreibtischfunzel ein so gelbes Licht verbreitet, das mit gar nicht gefällt. Auf fast allen Fotos sieht man ja auch übergenau, wo ich überall mit Farbe ausgebessert habe. Das ist "in Echt" bei weitem nicht so. Da muss man schon sehr nahe ran gehen und dann auch noch das Licht über die Oberfläche spiegeln lassen, damit die matten ausgebesserten Flächen auffallen.


    Die kleine Geschichte zu den Reifen geht so: Da ich in Tschechien schon viele dieser Modelle begutachten konnte, ist mir aufgefallen, dass man entweder die original bedruckten Reifen vorfindet (allerdings ohne Profil) oder eben mit Profil, dann aber übers Ganze schwarz gepinselt. Nun finde ich persönlich aber die aufgedruckten Michelin-Schriftzüge besonders chic und wollte mal wieder alles haben. Das Ei will eben immer schlauer sein, als die Henne...
    Daher der Kompromiss mit dem Farbunterschied.


    Inzwischen habe ich auch eine Antwort aus Prag von meinem Bekannten bekommen, da ich mich wegen des Maßstabs erkundigt hatte. Er kennt sich auch sehr gut in der tschechischen Modellbau-Historie aus (siehe hier) und ich schenke ihm daher auch uneingeschränkt Glauben.
    Wenn ich es recht aus dem Englischen übersetze, ist die Vorliebe für 1:32 in den späten sechzigern / frühen siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts (Huch, wie das klingt) entstanden, als die elektrischen Autorennbahnen oder auch Carrerabahnen genannt, aufkamen. Diese waren im besagten Maßstab und ein Renner durch alle Bevölkerungsgruppen. Die tschechische Modellbauzeitschrift ABC (siehe da isse...) hat zu diesen Bahnen jede Menge Zubehör zum Bauen veröffentlicht, wie Gebäude, Personen, auch optionale Karossen usw. Und dann ist man eben bei dem Maßstab geblieben, da er ohnehin flächendeckend angenommen wurde. Außerdem empfinden sie einfach den Maßstab 1:25 als zu groß (etwas mit Augenzwinkern).


    So, genuch für heute. Am Wochenende finde ich hoffentlich etwas Zeit, euch den Ladeflächenaufbau zu zeigen.


    Bernd

    …die Welt ist doch wirklich groß genug, dass wir alle darin Unrecht haben können.
    Arno Schmidt

  • Und genau da mache ich jetzt auch endlich weiter:


    • Wenden wir uns also der voluminösesten Baugruppe zu: der Ladefläche. (Nebenbei: In diesem Bauabschnitt hab ich fast alle Klebelaschen verwendet.)
    • Man könnte versucht sein, zu meinen (so wie ich auch), dass dieses große Teil doch recht simpel aussieht und relativ problemlos zu erstellen ist. Logisch, dass dem nicht so ist, wenn ich schon so anfange. Die seitlichen Bordwände und die gesamte seitliche und obere Plane sind ein einziges großes Teil (139 gelb), mehrfach abgeknickt und im vorderen Viertel auch noch "hohl", also mit innenliegenden Sichtflächen zu bauen. Und wenn ich schon viele viel kleinere Bauteile mit Pappe verstärke, dann dieses hier erst recht.
    • Soweit - so richtig. Aber ich habe mir wohl nicht genügend Gedanken über meine Vorgehensweise gemacht und einfach drauflos gebaut, indem ich die großen Außenflächen zuerst verstärkte und dann drei Spanten einzog (153, 161, 146 + 147 gelb). In die beiden entstandenen Hohlräume passte ich jeweils nochmal ein kreuzförmige Spanten ein. Dann kamen noch eine aufwändige (und unnötige) Konsolen rein, damit ich auf diese dann zwei Deckel kleben konnte, um den Boden zu verschließen.
    • Das alles hat nicht so hingehauen, wie erwartet, denn man baut die ganze Zeit über "in der Luft"; hat keine vernünftige ebene Auflagefläche, die als Referenz dienen könnte, um die x-, y- und z-Achsen des Körpers auszurichten. Diese Idee kam mir erst später beim Fahrerhaus.
    • Besser wäre gewesen, wenn ich mir einen stabilen Sockel geschaffen hätte, auf dem ich beginnend mit der Grundplatte (150 gelb) das Spantengerüst erstellt hätte. Das hätte man dann nacharbeiten, justieren, nachmessen können, bis die Hülle spannungsfrei gepasst hätte.
    • Naja, hätte der Hund... Jedenfalls hab ich mich unerwartet lange gequält, das Ding einigermaßen in geometrisch exakte Form zu bringen und es trotzdem nicht ganz geschafft. Es ist leicht windschief geworden. Zum Glück kann man das mit bloßem Auge kaum erkennen, erst mit Lineal und Winkel.
    • Der nun zu bauende vordere Teil, fiel dann noch schwerer. Ich hatte mir zum Glück schon eine Schablone gebaut (siehe Fotos am Schluss der Baugruppe), um beim Bekleben der Innenseiten (149 gelb) wenigstens die seitlichen Bordwände parallel zu halten, wenn es antrocknet. Und ich hatte dieses ganze Teil auch in Einzelteile zerlegt, weil es bei mir gar nicht gepasst hat. Es war viel zu groß mit seinen 9 Knickkanten. Ich glaube, hier lag es erstmals bei diesem Bogen an der Konstruktion. Es hätte sowieso nicht funktioniert, das Ding im Ganzen sauber einzupassen.
    • Zusammen mit den vorn zur Hälfte abschließenden Teilen 151 + 152 gelb hatte meine Plane in diesem Bereich Spannung und verzog sich prompt. Ich hatte auch das Loch oben schon vorher ausgeschnitten. Vielleicht war das ein Fehler, weil auch die "Dachspitze" dort verläuft. Aber hinterher reinschnippeln, hab ich mich auch nicht getraut. Das Vorderteil jedenfalls bog sich nach außen (obwohl ich vorher schon eine dritte Schicht Papier verklebt hatte) und konnte die seitlichen Teile der Plane nicht in Form halten. Mit den Bordwänden war es ähnlich, aber dort schafften glücklicherweise eine dritte weiße Lage Papier innen und die schnell angefertigten Rahmenteile (142 + 143 gelb - "Vollpappe") außen ein befriedigendes Ergebnis.
    • Nur die Front wölbte sich nach wie vor und zog am Dach. "Na, Dir werd' ich helfen!" war mein erster Gedanke, denn wenn dieses Teil sich durchbiegt, kann es später leicht am Führerhaus anstoßen - viel Platz ist da nicht! Also wieder die Trickkiste auf und einen steifen Stahldraht in Solllänge dick in Kleber gelegt und mit vier Stahlklammern am Bauteil unten befestigt; eine Nacht trocknen, dann die Unterseite noch mehrmals mit Kleber auffüllen, abschleifen und rot anpinseln - fertig! Nochmal: "Dir werd' ich helfen!" Hab ich auch.
    • Es folgten alle weiteren An- und Ausbauteile: Bordwandrahmen (140, 141 + 144 gelb), Werkzeugkasten (155 + 156 gelb), Rückstrahler (148 gelb), Schutzbleche (158, 159, 162 + 172 gelb), seitliche Rückstrahler (136 gelb), Handstangen aus Draht (160 gelb), Luftansaugfilter (154 gelb - erst ganz am Schluss) und die Ladeflächenträger (163 + 164 gelb).
    • Zu den Schutzblechen ist zu sagen, dass die umgebenden grauen Flächen die Begrenzung bilden (sehr löblich!) und gefaltet werden, um beide Seiten exakt deckungsgleich zu verkleben. Das hab ich mit meiner Schere beim Rillen aber nicht hinbekommen. Ich traf stets nur durch Zufall exakt die Knicklinien. In Zukunft wird sowas von mir an zwei rechtwinkligen Kanten abgeschnitten, dann verklebt und ausgerichtet und nach dem Trocknen der Rest beschnitten.
    • Zum ankleben der Schutzbleche gibt es eine Klebelehre (306 gelb), damit der Winkel bei allen vier Teilen gleich wird. Je dicker man diese Lehre verstärkt, um so besser ist die Auflagefläche. Die Bleche werden seitlich nur an den winzigen überstehenden Teil der Bordwand verklebt - funktioniert aber.
    • Die Ladeflächenträger müssen unbedingt mit Pappe auf Dicke gebracht werden, schon weil sie sonst das Gewicht nicht tragen würden. Besser sind mehrere dünne Lagen, als ein, zwei Dickere. Ich hab an den vier äußeren "Ecken" auch noch kurze Stecknadelstücke eingearbeitet, weil ich das Ganze abnehmbar haben wollte (Dass das eigentlich gar nicht funktioniert, war mir an der Stelle überhaupt noch nicht bewusst). Entsprechende Löcher musste ich freilich auch im Hauptrahmen stechen.
    • Rechts im Bild die Schablone für das Vorderteil; links zu sehen eine Schablone für die exakte Position der Luftansaugrohre. Ich beschreibe dies hier mal separat, sonst verwirrt es vielleicht beim Lesen zu sehr.
    • Als ich die Planenvorderteile anpasste, hab ich mir Gedanken gemacht, wie ich die genaue Position der Luftansauganlage auf dem Hauptrahmen ermitteln könnte (die sich ja in dem Planenvorderteil befinden wird), weil man diese ja ohne die Ladefläche aufgesetzt zu haben, bauen muss. Die kleinen Löcher auf dem inneren Planenvorderteil hatte ich schon ausgestichelt. In deren Mitte hab ich dann noch vor dem Verkleben einen Nadelstich durch das Außenteil gemacht (kommen eh die Ansaugfilter drauf), den ich dann bei auf den Hauptrahmen aufgesetzter Ladefläche auf eben jene Schablone übertragen konnte. Diese Schablone würde später auf dem Hauptrahmen stehen und die Position der Stirnflächen der Luftansaugrohre (127 - 129 gelb) "im Raum" markieren.
  • Die Ansaugrohre hab ich an dieser Stelle auch gleich mal angefertigt (Buchenholzkern) und mich aber diesmal (im Gegensatz zu den Luftleisten am Motor) nicht getraut, sie freihand im exakten Winkel zu kleben. Also hieß es eine nächste Schablone zu konstruieren, auch damit beide Rohre identisch werden.


    Alles in allem war die Baugruppe doch viel kniffliger, als gedacht und man muss spätestens ab hier das Zusammenspiel der einzelnen Baugruppen im Blick haben und vorausdenken.

  • Nach einer "kleinen Kreativpause" geht es heute nun endlich weiter mit diesem Baubericht:


    • Eigentlich habe ich die kleinen Baugruppen, die am Hauptrahmen angebracht sind, so peu a peu und nebenbei vorgefertigt und die meisten dann in einem Schwung montiert, als die Ladefläche fast fertig war. Denn ab da waren sie relativ sicher davor, abgebrochen zu werden, weil das Ganze (unverklebt) auf dem fertigen Fahrwerk ruhen konnte.
    • Als da wären: Die Stoßstange vorn (198 gelb) mit Scheinwerfer-Schutzgittern (Laserteile - sonst 200 + 201 gelb), Nummernschild (202 gelb), einem "Steigbügel" (199 gelb) und den beiden Gelenklagern für das Führerhaus (272 gelb). Letztere hab ich nach dem Papierteil aus Weißblech gefertigt und bündig in den Hauptrahmen eingelassen, damit es den starken Hebelkräften beim Kippen des Führerhauses auch sicher standhält. Die Stoßstange ist komplett mit Pappe verstärkt, da ich von vornherein vorhatte, sie ziemlich stabil auszuführen, um einen sicheren Punkt zum Anfassen zu haben, da ich schon ahnte, dass das Führerhaus sehr filigran werden würde und zum Anheben des Fahrzeugs nicht würde herhalten können. Noch ein Wort zur Stoßstange: In der Bauanleitung sind drei (!) senkrecht stehende schmale Flächen dargestellt, die als Sichtschutz bei aufgesetzten Führerhaus dienen. Im Bogen gedruckt sind allerdings nur die rechte und linke Fläche. Man müsste die mittlere Fläche mit berücksichtigen und einfärben, wenn kein Laserteil für den Kühlergrill benutzt. Sonst würde dort mit dem serienmäßigen, gedruckten Grill ein Loch entstehen.
    • Es folgten die Druckluftbehälter mit Kompressor und ihren jeweiligen Trägern, die eine innenliegende dünne Kupferblechschicht haben, die ebenfalls in den Hauptrahmen eingelassen wurde. Die Stirnflächen der Druckbehälter habe ich etwas gerundet und jeder Behälter bekam 2 Spanten.
    • Die vorderen (Teile 98 + 99 gelb) und hinteren Stoßdämpfer (Teile 94 - 97 gelb) bestehen im Grunde aus schwarz eingefärbten Rundhölzern und aufgeklebten Papierstreifen, um Zylinder und Kolben zu simulieren. Deren Position bestimmt man am besten, indem man den Rahmen auf das fertige Fahrgestell aufsetzt.
    • Der Haupttank (Teile 130 - 133 gelb) wurde analog zu den innenliegenden Tanks gebaut. Die Spannbänder (132) sollten außen allerdings einen halben Millimeter überstehen. Das habe ich leider übersehen. Der Einfüllstutzen (Teile 137 + 138 gelb - wobei 138 nur eine Schablone ist) komplettieren den Tank.
    • Hinter dem Kompressor sitzt noch der Hydraulikanschluss (Teile 101 - 106 gelb) - eine sehr fummelige Geschichte!
    • Die beiden die Luftfilterträger (Teile 119 - 122 gelb) würde ich beim nächsten Tatra unbedingt aus Blech fertigen. Sie halten zwar auch so, aber man muss während des ganzen Baues höllisch aufpassen, dass man sie nicht versehentlich abknickt.
    • Nun folgten noch die Heckstoßstange mit diversem Kleinkram. Zuerst fertigte ich den Zugösenträger (so nenne ich das Teil 7 gelb). Ich empfehle unbedingt Vorder- und Rückseite zu trennen, beide Teile zu knicken und erst dann zu verkleben. Dann seht ihr, dass da noch was zu beschneiden übrig bleibt, weil die innere Abwicklung, bedingt durch die Papierstärke, freilich kleiner ausfällt. Dort kommt dann das Schild 171 gelb und die Zugöse drauf (Teil 9 und 296 gelb), wobei letztere bei mir wieder aus Kupferblech besteht. Die hintere Stoßstangenkonstruktion (Teile 9 - 13 gelb) ist nicht weiter kompliziert, sollte aber trotzdem sehr sorgfältig gebaut und vorallem ausgerichtet werden. Fehlt noch das Nummernschild (Teil 20 gelb) und die Rücklichter (Teile 15 - 19 gelb) auf ihren "dünnen Stengeln" (Teile 14 gelb). Nachdem diese montiert und im weiteren Bauverlauf so ca. 5 Mal umgeknickt waren, packte mich die Wut und ich säbelte die Dinger säuberlich ab und ersetzte sie durch tief eingearbeitetes Blech. Rumms - fertig!
    • Jetzt kam die aufregendste Geschichte der Rahmen-Anbauteile zur Ausführung: die vorderen Schutzbleche mit den Einstiegstritten (Teile 165 - 170, 172, 136, Schablone 300 + 301 gelb). Die Trittflächen 169 + 170 habe ich durch Laserteile ersetzt (ein fantastischer Anblick!), die Handstangen 300 + 301 sind aus Messingdraht und die hellgrauen Flächen der hinteren Verstrebungen habe ich ausgeklinkt. Das ganze Konstrukt ist (unter Verwendung von viel unverdünntem Kleber) erstaunlich stabil, sollte aber trotzdem erst ganz zum Schluss am Rahmen befestigt werden. Es wäre wohl zu schade und auch unrettbar verloren, wenn man sich das während des Baues abknickt.
    • Außerdem ist zu sehen: die montierte Hälfte des Hydraulikzylinders (Teile 294 + 295 gelb), der das Führerhaus ankippt. Über dessen Größe und Position bin ich mir bis heute nicht ganz im Klaren. Na, ich hab was gebastelt und es gefällt mir.
  • Hallo Bernd,


    da wir ja alle untereinander kiebitzen, habe ich bei deinem Bericht die interessante Variante der Abgaskrümmer gefunden. Das werde ich in meinem Tatra 815 AV-15 auch versuchen, da hier die Modelle von SpidaModels und RipperWorks sehr identisch sind.


    Gruß
    Henry

  • Hey Bernd,
    sprich hier bitte die Aufklärung: das sind doch keine 'Modell'-Bilder! ?( Gibs zu, du warst ganz heimlich in 'ner Werkstatt und hast fotografiert ... die Trittgitter :thumbup: , echt spitzenmäßig, das ist doch mit ausschneiden nicht mehr zu machen; hast du da denn 'nen Laser zu Hause :?:


    Das ist ja schon nicht mehr nur Modellbau, das ist ... der blanke Wahnsinn - da will ich noch mehr sehn' ...
    Grüßli der Dieter.

  • HenryFFo:
    Hallo Henry, es freut mich, wenn auch mal jemand bei mir kiebitzt :) - sonst mache ich das immer bei anderen.
    Ja, du hast recht: RipperWorks und Spida haben sicher viele Gemeinsamkeiten, das geht bei der ABC-typischen Benummerung los und hört bei den extrem eng bedruckten Bögen auf. Bei der Konstruktion muss es, denke ich, zwangsläufig viele Ähnlichkeiten geben: es sind ja Tatras! ;)


    Dieter Barz:
    Hallo Dieter, da ist man mal paar Tage nicht im Forum unterwegs und schon verpasst man, zu antworten.
    Also selbstverständlich habe ich keinen Laser zu Hause (das heißt, ist da nicht im DVD-Spieler...), die Teile kann man zum Modellbogen dazu bestellen. Das ist ja an sich keine große Kunst. Aber die Verarbeitung der filigranen Gebilde ist schon anspruchsvoll. Denn auch im weiteren Bauverlauf muss man sehr aufpassen, dass nicht wieder alles kaputt geht.
    Apropos Bauverlauf: ich muss sehen, dass ich hier auf dieser Baustelle auch mal wieder was zustande bringe...

    …die Welt ist doch wirklich groß genug, dass wir alle darin Unrecht haben können.
    Arno Schmidt

  • Ich will mich nicht wichtig machen, aber ich muss jetzt diesen Beitrag einfach wieder hochholen, weil er nämlich noch nicht fertig ist und soetwas kann ich gar nicht leiden. Nochweniger kann ich freilich die Arbeit leiden, die dadurch entsteht, aber was soll's... Das Jahr seit dem Verlassen dieser Baustelle ist noch nicht rum, also frisch ans Werk!


    Es folgt die letzte große Baugruppe: Die Fahrerkabine.


    Ich begann damit, die Bodenteile außen (Teile 176 + 177 gelb) mit der Motorverkleidung innen (Teil 178 gelb) zu verbinden; es folgte die Rückwand außen (Teil 175 gelb), die Motorverkleidung innen (Teil 238 blau) und die Bodenteile innen (Teile 226 + 227 blau). Ich habe übrigens alle Karosserieteile dreilagig ausgeführt, um erstens mehr Stabilität zu erzielen und zweitens damit die Klebelaschen nicht durchdrücken. Außerdem fertigte ich die beiden Podeste (Teile 228 + 229 blau) und verstärkte sie mit Pappe um dann die in diesem Bauzustand ziemlich wabbelige Außenhaut in Form zu bekommen. Das hätte aber allein nicht funktioniert, weil vorn das Teil vom Kühlluftschacht nach unten herausragt und man einfach keine "ordentliche" Auflagefläche hinbekommt. Also schnitzte ich mir einen massiven Block aus mehreren Pappeschichten zurecht, der als sehr zuverlässige Basis diente und die Kabine bis kurz vor der Endmontage "beherbergte".


    Nun nahm ich die Seitenteile (173 + 174 gelb) in Angriff. Sorgen machte ich mir wegen des sehr schmalen Knicks unterhalb der Fenster. Das ist wirklich eine Klippe, die erstmal umschifft werden will. Da ich mich ohnehin für einen dreilagigen Aufbau entschieden hatte, klebte ich zuerst die Mittellage auf die Außenhaut und versuchte beim Trocknen den Knick schon halbwegs in Form zu halten. Das funktionierte leidlich. Trotzdem denke ich, dass die dritte Lage insgesamt Sinn gehabt hat, weil ich mir für die "Verglasung" das recht stramme Material ausgesucht hatte, was bei verpackten Oberhemden im Kragen steckt. Ich hab dadurch die Scheiben als "tragendes Material" mit einbezogen. Ich konnte mir freilich nicht verkneifen, die Scheibe des Fahrers etwas "runterzukurbeln". Im Dachbereich müssen die Teile und die Laschen für das Dach (303 gelb) schön vorgerundet werden, ehe man verklebt. Bevor die Seitenteile nun montiert werden, sticht man durch diese zwei Lagen noch die Löcher, die später die Spiegelhalterungen aufnehmen sollen. Nach dem Verkleben mit Rückwand und Boden folgte nun die dritte, innere Lage (Teile 230 + 231 blau, sowie 302 gelb). Hat erstaunlich gut gepasst - Erleichterung! Die dem besagten Knick eigentlich die Form gebenden Teile sind die Türfüllungen (Teile 232 - 35 blau)! Die versah ich gleich mit je 4 Pappespanten und konnte nun endlich den Seitenteilen in diesem Bereich dauerhaft Form verleihen. Nicht zu vergessen: die beiden filigranen Türgriffe (236 blau). Nun kam auch der Kühlluftschacht an die Reihe (Teile 241 + 242 blau). Daran hab ich mich ziemlich lange aufgehalten, weil der Innenteil um Einiges kleiner ist, als die Oberschale und die Flächen nicht parallel zueinander verlaufen. Sie wollten auch partout nicht gerade bleiben, also hieß es nach und nach immer wieder Papierlagen einzuschieben/-leimen, bis die beiden Dinger auf die Bodenplatte geklebt werden konnten. Nach hinten zur Motorverkleidung muss man wahrscheinlich immer etwas beischneiden - das klappt mit den schrägen Kanten nicht auf Anhieb. Aber nur sehr bedacht, sonst reichts vorne nicht mehr für den Anschluss an das Frontteil. Bei dieser Gelegenheit baute ich auch gleich die Kippscharniere für die Fahrerkabine (Teile 271 + 305 gelb). 271 (schräge Kante nach vorn! - hab ich erst hinterher begriffen) besteht als Gegenpart zu denen auf dem Hauptrahmen auch aus dünnem Weißblech und die Distanzstücke 305 gleich ganz aus Pappe. Viel Schleifarbeit und bestimmt drei mal verklebt und wieder runtergerissen, bis das Fahrerhaus stimmig über'm Hauptrahmen positioniert war. Dies ist wirklich entscheidend, denn viel Platz hat man nicht, wenn die Kabine a) nicht mit dem hinteren Aufbau kollidieren soll und b) auch nicht auf der vorderen Stoßstange aufsitzen soll (zumindest nicht zu früh, sonst können "die Mechaniker" später nicht richtig an den Motor ran).