SS Ben Read, Paper Shipwright, 1:250 [FERTIG]

  • Hallo,


    neu auf meiner Helling liegt derzeit die SS Ben Read von Paper Shipwright.
    Der Baubogen besteht aus einem Titelblatt, 3 Seiten mit historischen Daten und Bauanleitung incl. Stückliste, einem Blatt mit den Zusammenbaudiagrammen, einem Blatt Reelingdiagramm und zwei Bögen mit dem Modell. Die Bögen sind gut gedruckt - sind mit einem Tintendrucker erstellt zu sein.


    Doch nun etwas zur Geschichte des Originals: Es handelt sich um einen kleinen Küstentanker der 1929 für die National Benzole Company von der Werft Charles Hill and Sons, Bristol mit Baunummer 149 gebaut wurde. Sie hatte eine Verdrängung von etwa 700 Tonnen und konnte rund 500 Tonnen flüssige Fracht transportieren.
    1954 war sie in einer Kollission auf der Thamse verwickelt und wurde dann als konstruktiver Totalverlust verschrottet.


    Hier zuerst einmal das Deckblatt des Baubogens und das Diagrammblatt:

  • Super,


    Fast bin ich verleitet zu sagen: Wollte ich auch schon bauen.


    Derzeit leider nicht möglich, um so mehr bin ich auf deinen Bericht gespannt.


    Gruß, Herbert

  • In den 90er Jahren habe ich das Buch "Steam Coasters and Short Sea Traders" von C.V. Waine und R.S. Fenton erschienen bei Waine Research Publications ISBN 0-905184-15-7 erstanden. In diesem Buch habe ich leider nicht sehr viel über die Geschichte des Schiffes dafür aber eine Rißzeichnung und eine Skizze gefunden. Ich vermute, David Hathaway, der Konstrukteur des Bogens, hat diese seiner Konstruktion zugrunde gelegt.

  • Moin Michael,
    der Bogen liegt schon bei mir. Ich habe ihn aber bisher nicht gebaut, da es ein Tintenstrahldruck ist und ich diesen irgendwie nicht so ganz in der Farbbeständigkeit traue. Ein zweites Problem ist die Empfindlichkeit gegen Feuchtigkeit. Ansonsten macht der Bogen einen guten Eindruck. Freue mich schon auf Deinen Bericht.
    Jochen

  • Hallo Michael,
    deine Baubilder sind mal eine echte Augenweide. Ich mag die hohe Auflösung und scharf und gut ausgeleuchtet sind sie auch. Nur bei den Scans vom Bogen solltest Du die Auflösung etwas runterdrehen, wegen des Copyrights.


    Ansonsten bin ich sehr gespannt auf deinen Baubericht. Ich denke Leif Ohlson wird sich auch nochmal melden, der hat grade das Venture-Projekt "Venture" am Laufen. Das Schiff sieht ähnlich aus.


    Gruß
    Jan

  • Doch trotz Beschweren hat sich der Rumpf fürchterlich verzogen. Ich habe den Rat von David Hathaway, die Bodenplatte mit einigen Klebstoffpunkten auf einer ebenen Unterlage zu fixieren, nicht befolgt. So blieb mir nichts anderes übrig als den Rupf zum Abwracken freizugeben.
    Im nächsten Versuch habe ich die Bodenplatte auf einem 0,4mm starken Karton aufgezogen und die nichtbedruckten Spanten!!! verdoppelt. Beim Ausschneiden mit dem Skalpell habe ich die neuen Kartonstärken berücksichtigt.

  • Bis jetzt war die Passgenauigkeit gut. Doch einige Details kommen in der Bauanleitung nicht so richtig heraus.
    Teil 15, Deck: Hier muß das Loch für den Mast Teil 70 ausgestochen werden. Die breiten Klebelaschen der Seitendecks Teil 16 und 17 müssen nach oben gefalzt werden. Es fehlen die entsprechenden Markierungen auf dem Bogen. Zusätzlich sollte man die insgesamt 4 Löcher für die Mastwanten vorstechen (wo? siehe oben im Plan). Auf dem Vordeck Teil 20 das Loch für den Maststag vorstechen. Auf dem Teil 21, dem Achterdeck zwei Löcher für die Schornsteinabstagung stechen und vorne Schlitz und Ausschnitt für die Brückenwand ausschneiden.
    Bei den beiden hinteren Seitendecks, Teile 22 und 23, ebenfalls die breiten Klebelaschen nach oben falzen. Nicht vergessen die Löcher für die Schornstein- und Davitsabstagung vorstechen.

  • Nun, diesen Rumpf habe ich mit den Bordwänden versehen. Da ich nach dem Bau eines kleinen Schleppers im Kartonbau schon perfekt bin - dachte ich - habe ich entgegen dem Rat von David Hathaway vom Heck her angefangen. Er aber schlägt vor, von der Mitte her nach beiden Richtungen langsam die Bordwände anzubringen. Nun, meine Überheblichkeit sollte sich auch sofort rächen. Ich habe noch kein Foto von dem fürchterlichen Ergebnis gemacht, werde es aber nachreichen.


    So fing ich zum 3. Mal an. Gott sei Dank hatte ich den Bausatz zweimal bestellt und nach dem ersten verunglückten Versuch gescannt. Was ich dabei dann gemacht habe, war die Rückseite der Bordwände Teile 26 und 27 gleich mit dem Drucker einzufärben. Wie man dies z.B. in Photoshop macht, ist in einigen Beiträgen in diesem Forum nachzulesen.


    Auch den Fehler bei Teil 31b Steuerhaus habe ich dabei gleich korrigiert. Leider hat David Hathaway übersehen, daß die Farbe der Steuerbordlampen grün und nicht rot ist. Die korrigierte Version siehe Foto.


    Heute bin ich mit dem 3. Rumpf wieder soweit, daß ich mich morgen ein weiteres Mal an das Aufziehen der Bordwände wagen werde. Wenn es wieder nicht klappen sollte, weiß ich noch nicht, was ich machen werde.


    Damit genug für heute. Einen schönen Abend mit erfolgreichem Kleben
    Michael

  • Heute war es soweit - die Bordwände müssen angebracht werden. Doch zuerst waren noch einige Vorarbeiten gemacht werden:
    - Der Bugbereich vor Spant 3 ist wegen der offenen Ankerklüsen dunkel zu färben (siehe Foto)
    - Die ovalen Klüsen und die Ankerklüsen müssen ausgestanzt werden.
    - Die Rückseite aller Teile 26 und 27 ist in der Rumpffarbe einzufärben.


    Unser Konstrukteur hat uns das Aufbringen der Bordwände etwas erleichtert. Im roten Wasserpass der Bordwände befinden sich je 2 Markierungen. Diese dienen zum Anpassen der Bordwände an den Spanten 6 und 9.


    So ganz bin ich mit meinem Ergebnis nicht zufrieden. Irgendwo habe ich wieder einmal einen Fehler gemacht. Am Bug passte es nicht so richtig. So habe ich zum Verdecken des Spaltes ein kleines Stückchen auf 80 gr Papier gedruckt (siehe letztes Foto), ausgeschnitten, in der Mitte gefaltet und dann die Bordwände am Bug geklebt.
    Am Heck passte alles gut.
    Ich habe mich - trotz des unbefriedigenden Bug - entschlossen weiterzumachen.


    Doch für heute mache ich Schluß. Bald geht es weiter!


    Michael

  • Hallo Michael - da du schon vorsorglich die Löcher für die Takelung ausgestochen hast frage ich mal ob Du Dir schon über die Takelmethode Gedanken gemacht hast?


    Gruß,



    Oliver

  • Danach habe ich mich dem Brückenhaus zugewendet. Beim Aufbringen der Brückennock habe ich auf der Steuerbord Seite zu viel Druck ausgeübt. Die Stützen haben dies mit einer Verformung beantwortet. Als wieder entfernen, eine neue anfertigen und montieren. Jetzt geht es.
    Die Dampfpfeife hat gerade gepfiffen - damit ist für heute Ruhe auf der Werft.

  • Danke Wilfried für Deinen Rat. Ich weiß noch nicht, ob ich mich daran traue. Meine Erfahrungen mit Sekundenkleber, Abschleifen und vernünftig Einfärben sind Null. Leider ist der verunglückte vorherige Rumpf schon auf der Abwrackwerft gelandet. Ich muß mir wohl ein Teststück zusammenbauen, an dem ich dann probieren und üben kann.


    Michael

  • Sieht eigentlich ziemlich gelungen aus. Obwohl man als Modellbauer sich sehr gerne selbst geißelt, sollte man die Dinge immer mit der nötigen Gelassenheit betrachten. Beim nächsten Mal wirds dann schon viel besser. An den Maßstab den man an sich selbst anlegt, kommt man, glaube ich, eh niemals ran.
    Also Kopf hoch, sieht gut aus ehrlich!

  • Servus bauerm,


    Ich finde dein Modell sieht zumindest ganz ordentlich wenn nicht wesentlich besser aus.


    Je mehr Kleinteile gelingen, um so weniger sieht man "Kleinigkeiten" am Rumpf.


    Also mach einfach weiter so. Dann habe ich ein Referenzmodell wenn ich das Schiff auch einmal baue.


    Gruß, Herbert

  • Hallo Michael,



    vielen Dank für Deinen ausführlichen Baubericht. Da tritt die Schönheit des Modells (wie der Schornstein, aber auch die Brücke hat für mich einen gewissen Pfiff) erst richtig zu Tage.
    Im Übrigen kann ich mich nur den Vorrednern anschließen: Dir gelingt da ein wirklich feines Modell.


    Bei der Anleitung muss man bei PSW-Modellen aufpassen, da gibt es meiner erfahrung nach doch etliche Widersprüche bei den Nummerierungen auf dem Bogen, auf den Skizzen und in der Textanleitung.
    Aber die Modelle passen prima und machen Lust auf mehr.


    Zaphod

  • Heute habe ich wieder etwas Zeit gefunden auf meiner Modellwerft tätig zu werden.
    Achtern sind die Teile 38 bis 40 (Niedergabg, Wassertanks und Oberlicht) dazu gekommen.
    Leider habe ich jetzt nicht mehr soviel Zeit zum Bauen, da ich die Reiseroute für unseren Urlaub festlegen muß - sonst wird der Käptn des Haushaltsschiffes sauer. Auf Befehslverweigerung und Meuterei stehen ja bekanntlerweise hohe Strafen.


    Noch einen schönen Sonntag


    Michael

  • Nun, so ganz habe ich es doch nicht lassen können. Das Hauptdeck mit dem "Kleinzeug" wollte ich unbedingt heute noch machen - obwohl ich davor etwas Bamel hatte. Die Ventile sind doch zu klein - bin auch mit der Fertigung nicht so 100% Zufrieden. Aber besser bekomme ich sie nicht hin.
    Nun aber entgültig Schluß - der Reiseführer muß gelesen werden.


    Michael

  • Servus Michael,


    Solche Kleinteile können bösartig sein.


    Ich stanze Rundunge nur mehr anstatt zu schneiden und verwende für solchen Fitzelkram Lasercutteile.


    Das macht was her und ist auch aus Karton.


    Dei Schiffen wird aber auch so eine Augenweide.


    Gruß, Herbert

  • Hallo Michael,


    da baust du ja auch so ein schönes kleines Schiff RESPEKT vor deiner Kunst.


    Grüße
    Ernst

  • Danke, Ernst für Dein Lob. Ich hoffe, daß ich im Laufe der Zeit bei diesen Kleinteilen besser werde. Man soll die Hoffnung ja bekanntlicher Weise nicht aufgeben.


    Trotzdem möchte ich etwas aus meiner Erfahrung aus den 3 Modellen (die Solvang ist bis auf die Takelage fertig, werde sie aber wohl noch einmal bauen, da ich nicht ganz zufrieden bin) erwähnen.


    Bei der Solvang habe ich zum Kantenfärben Filzstifte verwendet. Vorteil: sie haben den Karton etwas steifer gemacht. Nachteil: Die Farbe passte nicht allzu gut.


    Beim Fluß- und Hafenschlepper habe ich tief in die Tasche gegriffen und einen Pastell-Kasten mit 40 Stiften gekauft. Vorteil: Die Farben haben besser gepasst. Nachteil: Sie decken nicht gut, erst wenn man sie anfeuchtet wird es besser, dann kann es aber passieren, daß man einen zu dicken Farbbrocken auf dem Modell hat. Ausserdem sind Ecken und Kanten kaum mit den dicken Stiften einzufärben.


    Hier, bei der Ben Read, bin ich auf einen 24-teiligen Deckfarbenkasten umgestiegen. Vorteil: Ich bin sehr zufrieden, denn ich kann mir die Farben mischen. Nachteil: Nicht zu viel Wasser auf den Pinsel haben. Das Modell wird sonst im "Seegang" sehr wellig. Bei dieser Lösung werde ich wohl - bis sich etwas Besseres ergeben sollte - bleiben.


    Gut Färben und Kleben wünscht


    Michael

  • Quote

    Original von bauerm
    Beim Fluß- und Hafenschlepper habe ich tief in die Tasche gegriffen und einen Pastell-Kasten mit 40 Stiften gekauft. Vorteil: Die Farben haben besser gepasst. Nachteil: Sie decken nicht gut, erst wenn man sie anfeuchtet wird es besser, dann kann es aber passieren, daß man einen zu dicken Farbbrocken auf dem Modell hat. Ausserdem sind Ecken und Kanten kaum mit den dicken Stiften einzufärben.


    Hallo Michael
    ich nehme die Farbe von den Stiften mit einem Pinsel ab und bemale damit die Kante, dazu braucht man auch nicht soviel Waser. Und mit ein paar abgekratzten Brocken verschiedener Stifte, kann man sich auch Farben mischen.


    Ansonsten finde ich deine Ergebnisse viel besser als du sie darstellst. Sieht doch gut aus was du da "fabrizierst". Mach weiter so, wird schon von alleine besser!

  • Moin Michael,


    ich kann nur sagen, SUPER. Wäre froh wenn ich schon so bauen könnte auch wenn ich schon fast die doppelte Erfahrung haben (6 Schiffe) :D. Auch Dein Baubericht und Deine Bilder gefallen mir sehr gut. Werd mal versuchen von Dir zu lernen.


    Viele Grüße
    Thomas

    Im Bau: Panzerküstenschiff Skjold, Modelik, 1:200

  • Danke - Ihr bringt mich zum Erröten!!!!
    So gut ist meine Arbeit im Vergleich mit einer ganzen Reihen von Modellen im Forum leider nicht.
    Einen schönen Klebeabend
    Michael

  • Hallo,
    nach 2 Tagen Wände weisseln, bin ich heute wieder einmal zum Weiterbauen gekommen. Fitzelkram - nichts als Fitzelkram. Die Teile 48 bis 50, Schwanenhalslüfter, Poller und Lippen waren dran. Bei diesen Kleinteilen stoße ich doch an meine Grenzen. Vor allen die kleinen Rollen für die Poller haben mir soviel Ärger bereitet, daß ich kurz entschlossen sie durch abgedrehte Bambusrollen ersetzte.