Moin allerseits,
bei Baubeginn des Bootes hatte ich nicht vor, einen Bericht zu schreiben. Der bisherige Bauverlauf war für mich aber so interessant, dass ich den Bau nicht für mich behalten kann. Also schreibe ich und hoffe auf etwas Interesse von Euch.
Zunächst etwas grundsätzliches zum Schiff:
V 108 war zusammen mit drei weiteren Booten von der Niederländischen Marine beim Vulcan in Stettin beauftragt worden (Z 1-Z 4) und wurde bei Kriegsbeginn gegen Kostenerstattung von der Kaiserlichen Marine übernommen, die anderen Boote ebenfalls als V 105-V 107. Die Konstruktionsgeschwindigkeit betrug 29,5 kn, die Bewaffnung bestand aus zwei 8,8 cm-L/30 TK und zwei ? 45 cm-Decks-TR. Diese Angaben stammen aus dem Text des Buches "Z-vor" von Harald Fock. Das Buch enthält aber auch Risszeichungen zu diesen Booten, danach hatten sie drei Torpedorohre. Von der V 106 habe ich Modellbilder gefunden, ebenfalls mit drei Rohren.
Zu den Baubögen:
Das Modell war ein free Download von Digital Navy. Ich hatte aus der Vergangenheit wohl die Bögen, aber keinen Bauplan. Letzteren habe ich für das noch im Maßstab 1:200 ebenfalls als free Download erhältliche Modell heruntergeladen und versuche auch, danach zu bauen (Bild 1).
Zum bisherigen Bauverlauf.
Da ich ursprünglich keinen Bericht schreiben wollte, kann ich Euch den Rumpfbau leider nicht in Bildern zeigen. Die hätten auch nichts besonderes geboten, das bisherige Geschehen kann ich nachträglich auch so gut beschreiben.
1. Anpassung Über- und Unterwasserschiff
Um Unter- und Überwasserschiff getrennt bauen zu können, habe ich die Grundplatte des Überwasserschiffs (Teil 10) auch als Deck des Unterwasserschiffs genommen. Da sich schmale Rümpfe leicht verziehen, wurden die Platten zur Stabilitätserhohung verdoppelt. Die beiden fertigen Teile ließen sich gut aufeinander setzen. Dann bin auf die Idee gekommen, das Unterwasserschiff leicht zu Spachteln und zu Lackieren. Bei der Wariag ging das recht gut und gefiel mir auch gut. Leider habe ich den Spachtel in diesem Fall nicht dünn genug auf das Unterwasserschiff bekommen, nach dem Lackieren passten sie Teile nicht mehr so gut zusammen, das Überwasserschiff umfasste mit dem unteren Rand nicht mehr das Unterwasserschiff, sondern stand nur noch oben drauf. Also habe ich das Überwasserschiff noch einmal mit einem größeren Rumpfumfang gebaut. Am Bug passten die Bordseiten aufgrund dessen nicht mehr ganz zusammen und ich musste die Lücke mit einem schmalen Kartonstreifen schließen. Der Bug sieht damit m. E. aber nicht schlechter aus als ohne (siehe Bild 5).
2. Backdeck
Das Backdeck soll platt aufgeklebt werden, die Risszeichnung im "Z-Vor" und Bauplan des 1:200er Modells zeigen aber ein gewölbtes Deck. Ich habe nach dem Plan des 200er Modells ebenfalls gewölbt gebaut (Bild 6).
3. Abschlusswand Back
Der Bauplan des 200er Modells zeigt mittig vor der Abschlusswand eine Stütze (Teil 18 auf dem Bauplan), die ich mit einem 0,2 mm Messingdraht nachgebildet habe (Bilder 1 und 6).
4. Bullaugen
Das Ausstanzen der Bullaugen ist mir leider erst nach dem Zusammenkleben des Rumpfes als wünschenswert eingefallen, damit war ein Durchstechen von außen erforderlich. Von hinten bekleben ging nicht mehr, also habe ich die Bullaugen ebenfalls von außen mit Klarlack verschlossen. Das ergab leider einen leichten Lackrand an den Bullaugen, was aber nicht sehr auffällt. Der Unterschied zu den unbearbeiteten Bullaugen ist insgesamt nicht auffällig (Bild 7).
5. Antriebswellen
Als Antriebswellen dienen Stecknadeln mit 0,5 mm Durchmesser.
6. Scheuerleisten
Auf die vorgesehenen Kartonstreifen habe ich verzichtet und einen grau gefärbten Baumwollfaden von 0,5 mm Durchmesser angeklebt. Von der Oberfläche her wäre ein Kunststofffaden oder ein Draht besser. Einen Kunststofffaden hatte ich nicht und einen Draht passgenau zu biegen war mir zu aufwändig.
Gruß Gustav