Skagerakschlacht - Battle of Jutland

  • Moin zusammen,


    sehr interessante Seite.


    Die Skagerrak/Jütland-Schlacht war ein ergebnisloses Gemetzel in einem völlig überflüssigen Krieg der persönlichen Eitelkeiten.


    Das eklatante Versagen der Flottenchefs beider Seiten, die Hybris der Technologie und der extreme Unterschied zwischen dem Möglichen und dem tatsächlich Geschehenen macht die Schlacht zum Paradebeispiel eines durch von Prestigegeilheit, Angst und Eindimensionalität geprägten taktischen Denken. So verspielten beide Seiten die Chance auf den entscheidenden Sieg zum Zeitpunkt eines in Erstarrung gefangenen Landkrieges.


    Die Briten hätten bei einem deutschen Sieg nichts verloren - ausser DEM entscheidenden Faktor der Überlegenheit des Empires auf See. Das hätte einen Kriegseintritt der USA in weite Ferne gerückt und Frankreich zur Kapitulation reif gemacht.


    Die Deutschen hätten bei einem durchschlagenden britischen Sieg den Krieg verloren. Die deutsche Bucht wäre einer britischen Invasionsstreitmacht gegenüber wehrlos offen gestanden. Game over.


    So ging das aberwitzige Gemetzel an den Fronten weiter...und weiter... :thumbdown:

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




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    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Hallo Hadu,


    beim letzten Punkt muss ich Dir widersprechen. Truppen für eine solche Invasion standen nicht zur Verfügung bzw. wurden einige Wochen danach an der Somme verheizt, seit dem Fehlschlag in den Dardanellen war das britische Oberkommando nicht bereit, eine weitere ähnliche Operation zu riskieren und schließlich wäre auch mit Minen eine wirksame Verteidigung möglich gewesen, siehe die Russen in der Ostsee.


    Zaphod

  • Moin zusammen,


    natürlich, Zaphod. Doch das wusste die deutsche Regierung und der Kaiser nicht und die fast manische Angst vor einem solchen Angriff bestimmte ja die ganze Marinerüstung, ja war die ganze Existenzberechtigung der deutschen "Risikoflotte".


    Nach der Tirpitz'schen Doktrin war die Aufgabe der Hochseeflotte die Zerschlagung der britischen Grand Fleet und die Sicherung der deutschen Küsten. Von diesem in sich defensiven und engstirnigen Diktat löste man sich nach Skagerrak erst zögerlich mit dem verstärkten U-Bootkrieg.


    Angst gegen Angst - fiktive Bedrohung gegen fiktive Bedrohung. Beide Seiten lähmten sich auf See. Aus Furcht, die unmögliche Invasion mit einer geschwächten Flotte nicht abzuwehren blieb die Hochseeflotte im Hafen und wartete sich bis zur Meuterei zu Tode, die Grand Fleet drehte derweil sinnlose Patrouillen-Runden in der Nordsee.


    Es gab übrigens ein Zeitfenster von einem halben Jahr, in dem ein aggressiver Vorstoss der Hochseeflotte zur Entscheidungsschlacht durchaus hätte erfolgreich sein können, danach haben die britischen Werften einfach in rasanter Geschwindigkeit so viele neue Grosskampfschiffe rausgehauen, so daß die Hochseeflotte ohne einen Schuss besiegt war.




    Gruß
    Hadu

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