SCILLONIAN II Paper Shipwright 1:250

  • Moin Mitinfizierte! –
    Auch wenn ich vorerst meine PEKARI aus wohl verständlichen Gründen nicht mehr in die Hand nehme, kann ich dieselbe doch nicht von Schere, Skalpell und Kleber lassen. „Was ärgerst Du Dich über das Modell? – Ich hätte das schon lange… Du hast doch noch 100e auf Deinem Stapel!“, meinte meine Frau mal wieder kopfschüttelnd. – Recht hat sie! – Also musste ein Modell „für zwischendurch“ her.
    Gewöhnlich baue ich in solchen Momenten des Frusts ein kleines MDK-Modell. Für mich immer eine „Erfolgsgarantie“. Doch diesmal fiel mir beim Blättern im Stapel die SCILLONIAN II von David Hathaway (Paper Shipwright) in die juckenden Hände.
    Mit seinem kleinen Tonnenleger MARWINA hatte ich schon mal gute Erfahrungen gemacht - vor allem, was die Passgenauigkeit angeht. Ein bisschen Herausforderung mit Fitzelteilen darf schon auch sein… Aber mit „nur“ 250 Teilen, die sich auf vier DIN A4 Bögen verteilen bitte auch nicht zu viel! Die Dimensionen halten sich mit 26cm Länge ebenfalls in Grenzen. Die nur auf Englisch vorhandenen (und nach Hathaway’scher Art eher spartanische) Bauanleitung wird durch verschiedene Skizzen ergänzt und eigentlich müsste das Ding hinzukriegen sein…
    Zum Schiff:
    Die SCILLONIAN II wurde im Jahre 1955 für die ISLES OF SCILLY STEAMSHIP COMPANY in Southampton von Thorneycroft & Co. zum Preis von 250.000 engl. Pfund für den Fährdienst von Penzance zu den Isles of Scilly gebaut und sollte auch als Postdampfer dienen. Sie konnte ca. 500 Passagiere aufnehmen, fuhr 20 Mann Besatzung und erreichte bei einer Länge von 63,6m eine Geschwindigkeit von 15,5 kn. Im Jahre 1977 wurde das Schiff durch einen Neubau ersetzt, verkauft und in DEVONIA umbenannt, modifiziert und umgepönt. Unter verschiedenen Namen, Flaggen und Eignern versah sie u.a. im Mittelmeer noch Dienst bis zum Jahre 2001 in dem sie schließlich sank und kurz darauf abgewrackt wurde.


    Und nu‘ geht’s los! – Wie gewöhnlich mit dem Spantengerüst, das mit der einfachen Kartonstärke auskommt und keinerlei Probleme machte. An David’s Liniencode gewöhnt man sich recht schnell und meist dürfte die Positionierung der Teile später auch selbsterklärend sein.

  • Hey Kurt


    Na, dann wünsche ich Dir viel Spass und Erfolg beim Bau dieses schönen Modells.
    Die PSW-Modelle üben auf mich einen ganz besonderen Reiz aus. Frag nicht, warum, aber ich finde die einfach toll.


    Ich bin sehr gespannt auf Deinen Bericht und Deine Erfahrungen damit. Bei mir liegen auch diverse Bögen von David auf dem Stapel :D

    Du hast doch noch 100e auf Deinem Stapel!“, meinte meine Frau mal wieder kopfschüttelnd. –

    Ja, Unsere Frauen scheinen seelenverwandte zu sein :love:


    Viel Spass
    Peter

  • Moin Peter,
    das ist wohl das Leiden aller Frauen von Kartonmodellbauversessenen, dass sie niemals verstehen werden, warum man stunden- oder gar tagelang an kleinen Papierfetzen herumnagt, flucht, schlechte Laune Laune (oder of auch aus unerfindlichen Grüngen gute) hat, in Depressionen verfällt oder aus heiterem Himmel euphorisch ist...


    Bevor der Dampfer - leidend unter Albdrücken wegen der von Münzen gefüllten Filmdosen - eine Nacht ruhen und durchtrocknen kann, hab' ich ihm noch das Hauptdeck verpaßt.
    Ein wirklich schönes, altes Schiff mit ausgeprägtem Deckssprung und Balkenbucht. Bislang passt alles wirklich prima. Ncits ist zu kurz, nichts zu lang... Das "Schnitzbesteck" kann biseeilen (noch) im Köcher stecken bleiben... Doch die Angstgegner kommen immer näher... Warum hat jededes Schiff eigentlich Bordwände? - Wahrscheinlich, um uns Modellbauer zu ärgern...
    Gruß und schönen Abend,
    Kurt

  • ... Warum hat jededes Schiff eigentlich Bordwände? ...


    Naja, versuch mal ohne Bordwand zur See zu fahren, wird 'n büschn feucht... :D


    Moin Kurt,


    damit hast Du den "Altpapierstapel" ja ein wenig verkleinert... :D Wünsche Dir gutes Gelingen und etwas mehr Erfolg, als bei dem Bananenjäger. Obwohl, irgendwann... ;)


    Gruß an Kiel


    Fiete

  • Moin Fiete, aufgeschoben ist beileibe nicht aufgehoben. Dazu juckt mich die PEKARI doch zu sehr.
    Doch im Moment muss ich erstmal "Wunden lecken" und mir selbst beweisen, dass ich es eigentlich d o c h kann....
    Gruß
    Kurt

  • Moin Kurt,
    genau richtig - erst einmal etwas Abstand zur PEKARI gewinnen und den kleinen "Zwischenbau" tätigen, dann dem Bananenjäger noch einmal ans Leder...äh...ans Papier gehen :thumbup:


    Gruß nach Kiel (bin Mi/Do dort bei der Einsatzflottile 1)
    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • @ HaJo:
    Danke... Und dann geh' ich ihm wieder an's Leder... jawoll!!


    @Jochen: Freu' mich drauf, auch wenn ich nicht "pünktlich" sein werde. Komm' aber auf jeden Fall.


    Gruß
    Kurt

  • Moin moin Pappenbauer - die Vormittagsschicht auf "Mielkendorfer Schiffbau-GmbH" war nicht faul und hat (so wie in der BA vorgesehen) die ersten Aufbauwände verarbeitet. Da war denn schon jetzt die Entscheidung zu fällen, ob auch die SCILLONIAN "versclimmbessert" werden sollte, also ob Fenster pp. ausgeschnitten werden.
    Aus zwei Gründen hab' ich mich dagegen entschieden:
    1. Ich hab' mit David's Modellen noch so gut wie keine Erfahrungen und
    2. sind seine Texturen gar nicht mal so schlecht.
    Dass ich sonst aber ein Auge darauf haben werde, wo denn noch die eine oder andere "Superung" angesagt sein könnte - klar doch! - Wenn ich mir den Bogen allerdings so ansehe, so läßt uns David da gar nicht mal soviel Spielraum, denn seine Konstruktion ist doch schon ziemlich detailliert, wenn auch (leider) weder LC-Satz noch Ätzteile zur Verfügung stehen... Mal sehen, was zu machen ist...

  • Moin Freunde - ich kann ihnen nun nicht mehr ausweichen, geschweige denn, ihnen entgehen: den Seitenwänden. Und natürlich möchte ich nicht, dass irgend jemand mehr als nur nasse Füsse bekommt, nur weil ich zu faul (oder zu ängstlich ?????) war, dem Schiff diese Angstgegner zu verpassen.
    Ausnahmsweise hzab' ich nicht meine Seidenpapiermethode angewandt, sondern die mitgelieferten Klebelaschen benutzt (benützt ????), um die Schwalbenschwäze zusammen zu holen und zu formen. Doch ich denke, auch nach(wirklich gründlichem) Vorformen sieht das alles recht gut aus. Kurz hatte ich noch überlegt, die im Bogen angebotenen (und auch die nicht angebotenen) Verdoppelungen jetzt schon zu machen. Tw. habe ich das gemacht... der Rest kommt später...

  • Die Abendschicht auf meiner kleinen Pappenwerft nicht weit von der Kieler Förde hat's nun vollbracht:
    Die Bordwände sind dran und der Rumpf ist zu! - Nein, auch diesmal kein "perfekter" Rumpf - aber allemal einer, mit dem ich (gäbe es nicht diese vermaledeiten Makros) eigentlich recht gut leben kann und der mir den Spass, dieses Modell weiter zu bauen, nicht versauen wird:

  • David bietet sogar noch Alternativen a' la' WHV von vor 60 Jahren für diejenigen an, die diesen Rumpf nicht so ohne weiteres zu bekommen. Gottlob hab' ich diese Teile nicht gebraucht, auch wenn es eine "Versicherungsalternative" gewesen wäre.

  • Hallo Kurt,


    da hast du dir aber ein richtig schickes Schiffchen raus gesucht. 8o


    Steht dank Dir jetzt auf meiner "Haben wollen" Liste.


    Danke das du uns wieder an deinem bau teil haben lässt.


    Zu den Bordwänden: "Na siehst du, du kannst es doch noch." :thumbsup:


    Und mit der Pekari klappt das ganz bestimmt auch mal noch. ^^


    Gruß Christian

  • Moin Helmut,
    ernsthaft: danke für den Hinweis. Hätte ich wahrscheinlich glatt übersehen - wird sofort erledigt!
    Gruß
    Kurt

  • Früher als gewohnt (regierungsamtliche Resolution hat vernachlässigte Pflichten angemahnt) nun der heutige "Wasserstand":


    Zuerst war das Bootsdeck dran. Wenn man mich fragt: ich hätte ein paar mehr (verbale) Hinweise gut gefunden, doch es ging auch so. Doch sowas macht Modelle von David eben nicht unbedingt zu Einsteigermodellen, so schön sie auch sind:

  • Dann hab' ich mich "lustvoll" an die Poller gemacht. - Früher für mich eher ein Alptraum, sind (vor allem die gaaaanz kleinen) heute für mich kein Schrecken mehr.
    Die Basis schneide ich mir aus (verdoppeltem) Tonkarton, die Poller wselbst mit meinem "Screw & Punch" ebenfalls aus Tonkarton. Der wird solange vorher verdoppelt, bis er die Stärke hat, wie die Poller hoch sind. Und schon geht's...


    Nach der Schanzkleidstützenarie (uff - geschafft!!!) reichte die Zeit auch noch, um an Back und Achterdeck die
    (anders als die Scheuerleisten im Bogen mitgellieferten Handläufe) anzubringen. Ich finde, das Ganze wirkt gar nicht soooo schlecht...
    Noch einen schönen Abend wünscht
    Kurt

  • Der Baufortschritt wurde heute mal wieder durch "Enkelinbespielung" einerseits und allgemeiner Lustlosigkleit (weiß nich' wieso) reichlich reduziert, wenn die letzte "Nachtschicht" auch noch Einiges zustande gebracht hat. Die Aufbauwand der Brücke und das darüber befindliche Peildeck waren auch noch "Nachtergebnisse". Schlussendlich dann auch noch die Ladeluken, die ein "Fetischist" sicher noch "gesupert" hätte. Mir fehlte dafür einfach die "Möge". Meinen Ansprüchen genügt das auch so...
    So kam die Brückenschanz ebenso dahin, wo sie hingehört wie ein paar kleine Schwanenhalslüfter (Standard-LC-Teile bayerischer Provenienz), die eine oder andere "Kiste" und der Beginn der Bestückung mit LC-Relings getreu nach meinem Motto: an meine Modelle kommen niiieee mehr "Lattenzäune"! - Es sieht einfach viiieeel besser aus und in
    d e n finanziellen Apfel beiß' ich denn auch gern, denn es lohnt sich einfach.

  • 'N Abend Freunde des geknickten Kartons! - Auch das Leben eines Pensionisten ist nicht n u r vom Lustprinzip (bei mir Modellbau) geprägt, sondern bringt auch - durchaus berechtigte - hausmännische und zeitraubende Pflichten mit sich. Auch wenn's manchmal nicht den Anschein hat... Also war ich heute dran einzukaufen, zu kochen und - selbstverständlich !!! - die Küche nach genossenem Mahl (Hmmm... lecker!!) wieder in Schuss zu bringen.
    Klar, dass sich damit meine heutige Bastelzeit auf ein Minimum beschränkte und ich mir nur eine vermeintlich einfache Baugruppe, den Schornstein, vornehmen konnte. Um ehrlich zu sein: ich bin froh, dass ich ihn in rund zwei Stunden überhaupt fertig bekommen habe. - Doch von Anbeginn:


    David hat das Ding (BG 28) ebenso aufwändig wie liebevoll gestaltet, so dass ich mich ein Weilchen mit seinen Zeichnungen auseinander setzen mußte, bevor ich mich an das Teil heran traute.
    Selbst für diesen kleinen Dampfer hat er eine (m.M. nach nicht erforderliche) Innenstruktur konstruiert und auch sonst kaum etwas ausgelassen, um einem Modellbauer das Leben schwer zu machen. -
    Im Grunde besteht das gute Stück aus dem allseits vorkommenden Sockel und Mantel. Doch darüber thronen noch zwei weitere "Etagen", die oben schließlich mit drei fast ellipsenförmigen, jeweils zu verdoppelnden Scheiben ihren Abschluss finden, man dort also die 6-fache Kartonstärke hat. Der An- bzw. Einbau irgendwelcehr plastisch zu gestaltender Abgasrohne bot sich mir damit nicht unbedingt an...
    Wieder einmal nervte das Kantenfärben. Die Farbunterschiede auf den (geblitzten) Fotos sehen erheblich schlimmer aus, als das Auge sie bei normalem Licht sieht... Nun noch das Ganze an Bord - und das war's mit dem heutigen Basteltag auch schon, denn auch die Vorbereitungen für das Abendessen sind heute m e i n Part...
    Gruß von der Ostsee,
    Kurt

  • Moin Kurt,


    ja meinst Du denn, wir noch im Berufsleben stehenden verheirateten Bastler würden nicht in die Hausarbeit mit einbezogen? ;) Von Garten usw. ganz zu schweigen...


    Das ist ja ein aufwändig gestaltetes Abgasgerät. Aber kann es sein, dass Zeichnung und Bauteil im oberen Bereich nicht so ganz übereinstimmen? ?(


    Beste Grüße von der Elbe


    Fiete

  • Moin Kurt,
    ich muss Fiete da beipflichten. Kann es sein, dass Du im oberen bereich die Teile verdreht hast?
    Es grüßt ein ebenso eingespannter und gebeutelter und noch arbeitender Ehemann aus Flensburg.
    Bis Sonntag
    Jochen

  • @ Fiete & Jochen:
    Stimmt - bei genauerem Hinsehen stell' ich fest, dass ich die erste Sektion über dem Mentel sozusagen "head over heals" aufgeklebt hatte. - Also: Operation "am offenen Herzen, die Scheiben abgetrennt und die Sektion umgedreht - Scheiben wieder drauf und das Ganze zusammengepappt. Sieht so wetwas stimmiger aus, wenn auch nicht 100 pro ... Wird jetzt aber so gelassen und nicht weiter verschlimmbessert.
    Dank und Gruß,
    Kurt

  • Moin Kurt,


    ich muss leider auch noch ein wenig meckern... ;) ;)


    Die Blenden l und h müssen mit dem "Schwalbenschwanz" (der "Ausrundung") nach achtern zeigen...



    .

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...


  • Genau das meinte ich eigentlich auch...


    Beste Grüße


    Fiete

  • Moin - prima, dass ich Euch habe ;(:D - Aber Recht habt Ihr! Also werd' ich da noch mal ran müssen. - Na ja, wer keine Arbeit hat, der macht sich durch die eigene Doofheit eben welche! - Noch'n schönen Tag wünscht
    Kurt