Schwerer Kreuzer ???, WHV

  • Hallo Freunde!


    Da der Josef auch einmal Schiffe gebaut hat, möchte ich euch hier ein uraltes und in der Qualität wirklich sehr besch... eidenes Polaroidfoto von einem schweren Kreuzer von WHV zeigen. Ob Hipper od. Blücher weiß ich leider nicht mehr - ist nun 30 Jahre her. Das Modell gibt es leider auch nicht mehr, es ist durch diverse Umzüge in den Altpapierhimmel aufgefahren. Ist aber auch nicht so wichtig, ich wollte euch nur mein Modellwasser zeigen. Wasserlinienmodelle schreien ja geradezu nach einem Mini-Diorama. Falls Interesse besteht, kann ich euch auch nach so langer Zeit ja ganz genau erklären, wie man derartige Wasserdarstellungen mit recht einfachen Mitteln zu Wege bringt.


    Liebe Grüsse vom


    Josef

  • Hallo Josef!


    Die Wasserherstellung würde mich interessieren!

    Gruß
    Matthias


    Ein gerechter Mensch ist nicht derjenige, der keine Ungerechtigkeit begeht, sondern der, welcher, wenn er ungerecht sein könnte, es nicht sein will.

  • Hallo zusammen,


    mich würde das auch interessieren, da mir auch nur die Methode af Basis des Lieblingsstoffes der Schönheitschirurgen geläufig ist ... eben der Methode die Jan hier reingestellt hat.


    Also her mit einem kleinen Workshop, Josef! ;)


    Schöne Grüsse


    René


    Kartonbau.de ... Mein Forum

  • Hallo, Freunde!


    Da Ihr Interesse an meinem Modellwasser habt, beginnen wir mit der Anleitung: 'Wie baue ich mir eine Badewanne für mein Schiff.'


    Was wird benötigt:


    1 Styroporplatte (2-5 cm dick, abhängig vom gewünschten Seegang)
    1 Flasche Aceton (0,5 l)
    1 Packung Moltofil für innen


    Watte, Ohrstäbchen, ein alter Malerpinsel (ca. 20 mm breit)


    Ölfarbe in der Tube - Preussisch Blau, Kobaltblau, Ultramarinblau, Weiss u. ein mittleres Grün


    Eventuell Wandfarbe oder Temperafarbe (Gouchen gehen auch) in Dunkelblau.


    Als erstes wird die Styroporplatte auf die gewünschte Größe zugeschnitten - es sollte das Schiff darauf Platz haben und die gewünschte Wassermenge. Dann wird entweder die Außenkontur des Schiffs aufgezeichnet oder besser eine dünnere Styroporplatte (ca. 8 mm) wird auf die Kontur des Schiffbodens (Wasserlinie) zurechtgeschnitten. Dazu wird aber der Teil mit dem Loch auf unsere Basisplatte aufgeklebt. Damit haben wir die Position des Schiffes festgelegt und eine Richtlinie für die weitere Bearbeitung.


    Dann wird überlegt, wie stark wollen wir den Seegang machen, wo und wie stark wird die Bugwelle, wo und wie stark machen wir die Bugverdrängungswellen und wie sollte die Heckgischt angelegt sein. Diese Überlegungen skizzieren wir mit einem geeigneten Farbstift auf das Styropor.


    Nun kommt das Aceton zum Einsatz - empfindliche Nasen sollten diesen Arbeitsschritt eventuell im Freien machen oder zumindest gut lüften. Aceton hat die Eigenschaft, Styropor aufzulösen und zwar nahezu rückstandsfrei und recht schnell - daher muß vorsichtig gearbeitet werden, sonst ist recht schnell ein mächtiges Loch in der Platte. Die groben Konturen werden mit einem acetongetränkten Wattebausch herausgearbeitet und mit einem Wattestäbchen können Feinheiten geformt werden. Prinzipiell arbeiten wir wie ein Bildhauer, nur wesentlich schneller und weniger anstrengend. Sollte etwas danebengehen ist das auch kein Malheur, denn kleine Fehler können später noch ausgebessert werden und bei größeren Schnitzern nehmen wir einfach eine neue Platte, aufgrund der recht geringen Kosten des Styropors ist das ja kein Beinbruch. Wichtig ist die Berücksichtigung des Platzes für das Schiff - diese Stelle sollte möglichst eben bleiben.


    Wenn unsere Bildhauerei paßt, dann wird das Schiff mit einem geeigneten Kleber (Ponal z.B.) an Ort und Stelle geklebt und auf die richtige Höhe des Wasserspiegels zum Schiff geachtet (eventuell kann man das Schiff mit kleinen Klötzchen etwas heben).


    Im nächsten Schritt werden wir nun die Wogen im wahrsten Sinne glätten. Dazu mischen wir uns das Moltofil mit Wasser zu einem nicht zu festen Brei und tragen ihn mit dem Pinsel auf das Styropor auf. Hier ist noch einige Formarbeit und Korrektur möglich, eventuell dazu den Brei etwas mehr eindicken. Bei unserem Schiff füllen wir den Übergang und achten sorgfältig darauf, den Rumpf so wenig wie möglich zu verkleckern. Wenn das Moltofil ein wenig angezogen hat, dann kann mit nassen Fingern noch der letzte Schliff gegeben werden. Dann sollte alles gut trocknen.


    Das Styropor wird sich durch die einseitige Beanspruchung nun sicherlich mehr oder weniger verwerfen, daß muß dann entweder mit einem Rahmen verdeckt werden oder man klebt die Styroporplatte schon vorher sehr satt auf eine stabile Holzplatte auf.


    Nach dem durchtrocknen unseres Kunstwerks geht es ans einfärben. Um Ölfarbe zu sparen, kann man eine Grundierung mit blauer Wandfarbe oder Temperafarbe vornehmen oder gleich mit den Ölfarben drangehen. Bei der Farbgebung selbst sind alle Möglichkeiten offen, es sollten nur mehrere verschiedene Farbtöne naß ineinander gemischt werden, denn eine allzu statische (einfärbige) Farbgebung sieht nicht sehr gut aus. Mit der grünen Ölfarbe kann man leichte Schattierungen in die Wellentäler einbauen und die künftigen Schaumkronen ein wenig vorbereiten. Prinzipiell kann man sich hier richtig austoben und solange Farbe zugeben, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist. Eventuell wartet man über Nacht eine Zwischentrocknung ab, bevor man mit einer weiteren Schicht anfängt. Ganz zum Schluß, auf fast trockene Grundbemalung malen wir dann die Schaumkronen mit weisser Ölfarbe als 'krönender' Abschluß. Dabei wird mit wenig Farbe am Pinsel über die Erhöhungen drübergebürstet, bzw. getupft.


    Für die Farbgestaltung des Wassers kann ein Besuch im Museum und ein betrachten von alten Ögemälden sehr hilfreich sein.


    Gutes Gelingen wünscht Euch der


    Josef