Schooner "Isolda" 1: 250

  • Hallo, da bin ich wiedereinmal.


    Diesmal nicht in eigener Sache. Ich habe da einen etwa gleichaltrigen guten Bekannten,
    den ich vor einiger Zeit wohl mit dem Virus Cartonicus angesteckt habe. Die Wirkung
    begann langsam aber mit steigender Tendenz. Trotzdem ihm einige kleinere Modelle
    ganz gut gelungen und ein paar einfache Schiffe mehr oder weniger sauber von der Hand
    gegangen waren wollte er sie aber nicht im Forum veröffentlichen. Ist halt ein wenig eigen.


    Dann kam der Zeitpunkt wo der Virus mit voller Macht zuschlug. Er wurde größenwahn-
    sinnig und wollte ein Segelschiff mit vollem Rigg bauen.


    Mit dem letzten Rest von Vernunft war das Ziel seiner Träume ein Schooner in noch über-
    schaubarem Schwierigkeitsgrad. Es handelte sich um den Download "ISOLDA", deren
    Bauplan vom Göteborger Schiffahrtmuseum veröffentlich wird. Die Adresse gebe ich hier
    bekannt für den Fall, dass jemand das schöne Schiffchen auch bauen möchte.


    http://www.sjofartsmuseum.goteborg.se/
    Auf der Homepage links unten "Gratis skeppsmodell" anklicken und im unteren Bereich
    der Seite die nicht besonders hervorgehobenen "Ark 1" - "Ark 6b" als PDF-Dateien herunter
    laden, die "färg" als Farb-, "svartvitt" als Schwarzweiß Bogen.


    Das erste Bild hatte ihm keine Ruhe gelassen. Sein Enthusiasmus wurde etwas gedämpft,
    als die unten eingesetzten Baubogen dann vor ihm lagen. Dann kam noch hinzu, dass er
    unbedingt dem Maßstab von original 1:160 auf 1:250 heruntersetzen wollte damit Isolda
    zu seinen bisherigen Schiffchen passen würde.


    Irgendetwas war bei ihm plötzlich mit Irgendetwas voll. "Lieber Kurt," sagte er, "kannst du
    mir beim Bau eventuell etwas in die Seite treten?". Er meinte damit, ich solle ihm 'zur Seite
    stehen'. Mit meinem goldenen Herzen konnte ich natürlich nicht NEIN sagen. Eine Bedingung
    stellte ich aber. Den Arbeitsverlauf wollte ich fotografisch protokollieren und nachher einen
    Bericht ins Forum stellen. Nur sehr zögerlich stimmte er nach langem Überlegen zu, unter
    der Bedingung allerdings, daß ich seinen Namen nicht bekanntgeben dürfe.


    Nachdem soweit alles gekärt ist, kann ich mit der Berichterstattung beginnen, meint


    KURT, der Streu

  • Jetzt wird es ernst.


    Wie aus dem vorangestellten "ark 1" ( Seite 1 ) ersichtlich wird das Spantengerüst automa-
    tisch beim Bau verdoppelt. Der Mittelspant ist in Längsrichtung geteilt und mit der Grundplatte
    aus einem Stück angelegt. Im ersten Bild 01 hat Egon ( den Vornamen darf ich benutzen ) den
    Mittelspant zusammengeklebt und mit der von mir empfohlenen Art und Weise ausgerichtet.
    Nach dem Durchtrocknen ( Bild 02 ) war er ganz Stolz ob der präzisen Passung.


    Die 9 Spanten, die ebenfalls geteilt und mit Vorder- und Rückseite aus 30 ( dreißig ) Teilen
    zusammenzukleben waren hat er mittels der Hilfskonstruktion ( Bild 03 ) auch tadellos ein-
    bauen können. Ganz stolz verlangte er ein Bild von später nicht sichtbaren Spantengerüst.
    ( Bild 04 ). Um das Chaos der Umgebung zu verdecken, musste ich den noch im Mst.: 1: 160
    Baubogen als Hintergrund aufstellen. Wegen schlechten Gedächtnisses hatte er die Prozent-
    zahl der Verkleinerung für den Druck darauf notiert. Vorbildlich fand ich vom Konstrukteur
    des Bogen, daß er auf allen Spantenteilen die Bauteilnummer aufgedruckt hatte. Auch die
    dünnen Schneide- und Knicklinien auf allen Bogen haben uns gefallen. Ebenso die kleinen
    Hilfsskizzen für die Arbeit mit dem jeweiligen Bogen machten die Bauanleitung in schwe-
    discher Sprache weitgehend überflüssig.


    Als nächsten Schritt waren die Decks an der Reihe. Das Hauptdeck ist dreidimensional
    gebogen. Darum musste in der Mittellinie ein schmaler Spalt geschnitten werden. Auf dem
    zweiten Bogen zu sehen auf dem vorigen Post, 3. Bild. Zum besseren schliessen des Spaltes
    hatte der Mittelspant separate Klebestreifen erhalten. Die Passung der Decks waren einwand-
    frei wie auf Bild 05 zu erkennen wo bereits die vorbereiteten Bordwände zu sehen sind.


    Natürlich ging der erste Arbeitsgang zur Vorformung der Heckpartie in die Hose. Die Form des
    Rumpfes ist ja nun wirklich nicht einfach. Aber Egon hatte gewisse Erfahrung bereits ge-
    sammelt und mehrere Drucke pro Bogen gemacht. Das Bauteil bestand aus einer weiteren
    Grundplatte mit den teilweise anhängenden beiden Bordwänden. Nachdem die Bodenplatten
    des Spantengerüstes passgenau aufeinander geklebt waren, konnten die Bordwände unten
    mit der Bodenplatte und oben mit dem aufgebördelten Schanzkleid des Hauptdecks bzw. den
    den Klebewinkeln des Achterdecks verpappt werden.


    Weil noch wenig Erfahrung mit aus Karton zu drehenden Masten hat Egon unter meiner Anlei-
    tung einen Versuch gewagt, der so gut gelang, dass er vorsichtig zur Seite gelegt werden konnte.
    Ein Test ist auf Bild 06 dargestellt. Für das Rigg gab es einen eigenen Bogen im Mst.: 1:250
    wie im Bild zu sehen.


    Wie es weitergeht zeigt demnächst


    KURT, der Streu

  • Hallo Kurt,


    wieder einer deiner launigen und daher sehr lesenswerten Bauberichte.
    Allerdings hätte ich an "Egons" stelle einfach den ganzen Bogen mit den Spanten auf 160g/m² Papier aufgezogen.Man müßte nur einmal ausschneiden und hätte keine Probleme mit eventuellen Ungenauigkeiten.


    Gruß
    Michael

    "Die beste aller möglichen Welten ist eine Welt ohne Religion" John Adams (1735 - 1826) US-Präsident

  • Hallo Kurt,


    schön, mal wieder was von Dir zu sehen! :)


    Eine Bemerkung habe ich allerdings: Wenn man einen Bogen, der im Ursprung den Maßstab 1:160 aufweist, mit 66,6% ausdruckt, erhält man einen Maßstab von 1:240. Um von 1:160 auf 1:250 zu kommen, müßte man mit 64 % ausdrucken.


    Rechenformel: Ausgangsmaßstab/Zielmaßstab x 100 : 160/250 x 100 = 64.


    Ich hoffe aber, Dir und Egon dadurch nicht nicht die Freude an dem sicherlich sehr schönen Teil verdorben zu haben. Ich freue mich auf den weiteren Baufortschritt!


    Viele Grüße


    Uli

  • Wir grüßen Euch, Michael und Uli


    @ Michael. Egon kann nichts dafür, das seine Eltern ihn so genannt haben. Er zuckt jedes Mal
    zusammen, wenn sein Name mit leichter Betonung ausgesprochen wird. Außerdem ist er noch
    nicht so firm im Bau, das er selbständig so eine schwerwiegende Entscheidung trifft welche
    Kartonstärke bzw. Verdoppelung er bei den Teilen nimmt. Ich habe mir gedacht, dass er so seine
    Ausschneidetechnik am Besten trainieren kann. ( um Ausreden nicht verlegen. ) Er dankt Dir
    trotzdem für den Hinweis, obwohl bei einer Verdoppelung jeweils die Klebelaschen auf einer Seite
    entfallen.


    @ Uli. Mann, Uli, kannst Du gut rechnen. Hast Du Mathe studiert ? Wie ich auf 66,6% gekommen
    bin kann ich mehr sagen. Den Fehler jedenfalls kann man Egon nicht anrechnen, der hatte in
    Mamatik immer eine 6. Ich immerhin eine 5. Diesmal danke ich Dir aber für den Hinweis, denn Du
    hast ja recht. Die kleine Maßdifferenz schlägt beim Modell aber nicht zu Buche.


    ... und jetzt beginnen die Katastrophen.


    Zunächst müssen die Aufbauteile hergestellt und aufgebaut werden. Aber aus welcher Kartonstärke ?
    Bei dem ersten Versuch mit 90 gr/m² ergab sich für die etwas größeren Bauteile eine zu geringe
    Festigkeit. Also, Probebau mit 120er. Auf Bild 07 die Bogen und Teststücke. Der halbrunde Überbau
    des Steuerstandes gelang in seiner schwierigen Form auch nicht sonderlich. da hatte er die Idee,
    eine Art Spant aus einem Schwarzweiß-Druck zu schneiden, mit gutem Erfolg. ( Bild 08 ).


    So folgte dann Teil für Teil. Kummer bereitete die 4-teilige Fockwinsch, die erst beim dritten mal ge-
    lang. Segelkisten(?), Aufbauten auf Haupt- und Achterdeck mussten auch mehrmals hergestellt
    werden. Das Steuerrad mit Vorder- und Rückseite aus 80er Karton erwies sich für eine exakte Aus-
    schneidung zu dick. Zudem sich die gewählte Qualität des Kartons mit seinen "Baumstämmen" im
    Inneren wegen der Ausfransungen als absolut ungeeignet herausstellte. Auf meinen Rat hat er dann
    aus dem 120er Karton ( er hatte ja genug Drucke hergestellt ), nach dem die Rückseite mit Ponal
    verfestigt wurde ein neues Rad erstellt. Da die Rückseite durch den Überbau sowieso verdeckt war
    kein Problem. All das auf Bild 09 dargestellt.


    Die filigranen Lagerböcke für die beiden Beiboote stellten weitere Anforderungen an das Können.
    Ebenso die eben die auch die Beiboote. Nachdem dann glücklich ihren Platz gefunden hatten ...
    Verd... , schief und scheel. Das Abtrennen hinterließ natürlich Spuren. Die neuen Lager fielen trotz
    Ärger erstaunlich gut aus. Bild 10 zeigt den seinerzeitigen Zustand mit schiefen Lagern. Na, so
    ganz gerade ist die neue Montage leider doch nicht ausgefallen.


    Wie es weitergeht berichtet später noch


    KURT, der Streu
    und natürlich auch EGON

  • Da bin ich aber froh, daß Dir und Egon die kleine Maßdifferenz nicht zu toll zu Buche schlägt.


    Btw: Mathe habe ich nicht studiert, aber meine Abschlußnote war doch deutlich kleiner als Eure :D


    Viele Grüße


    Uli

    Edited once, last by Uli ().

  • Hallo Kurt und Egon,


    bin auch schon seit einiger Zeit dabei, die Isolda in 1:250 zu bauen. Obwohl ich den Rumpf mehrmals gebaut habe, hatte ich immer größere Probleme, den Decksprung mit den Seitenteilen sauber an den Bordwänden zu befestigen. Letztendlich stand das Model dann auch mehrere Monate in der Ecke, da ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden bin, aber auch nicht überzeugt bin, daß ich mit einem weiteren Rumpfbau bessere Ergebnisse erziele.


    Baue jetzt aber an dem Modell weiter, da ich zum einen hoffe, durch Takelage und Segel wird etwas von der welligen Bordwand abgelenkt, zum anderen möchte ich, ebenso wie Egon, die Takelarbeiten an dem Schoner üben, bevor es an die Gorch Fock geht.


    Leider bin ich dienstlich für zwei Wochen im fernen Asien, so daß ich Bilder (bei Interesse) erst nach meiner Rückkehr nächste Woche einstellen kann.


    Wünsch Euch beiden aber weiterhin viel Erfolg.


    Viele Grüße


    Torsten

  • Moin und Hallo Freunde.


    @ Uli. Ich habe mal nachgerechnet bei dem Maßstab. Differenz ergab 5 mm kleiner wäre er bei 64%
    geworden. Das merkt keiner, hoffentlich. Aber dann wären die Fitzelteile auch wieder kleiner geworden.
    Egon hat es so schon gereicht. Z.B. das Ankerspill. Aus dem so schon kleinen Stück mussten noch
    schmale lanzettartige Ausschnitte gemacht werden. Dann das Ding gerundet und mit eingezogener
    Taille versehen werden. Sowas hatte ich vorher noch nicht gesehen. Oder das Kompassgehäuse auf
    dem Dach vor dem Steuerstand. 1 mm Durchmesser und mit abgeschrägter Oberfläche ca. 1,5 mm
    hoch. Mir taten die Fingerspitzen schon weh vom Hinsehen.


    @ Torsten. Warte ab. Bei Egon ist außer dem Gesagten noch einiges schief gelaufen. Aus der Ferne
    betrachtet ist der fertige Dampfer ( bei mir ist alles was schwimmt ein Dampfer ) noch recht hübsch
    geworden. ( War das jetzt schon eine Einflussnahme auf die spätere freie Meinungsbildung ? ) Rigg und
    Segel machen einiges gut.


    Der Rumpf wäre also soweit fertig. Nun geht's ans Rigg. Für die Montage der Bäume hat Egon Blatt 5
    auf einen härteren Schaumstoffblock gepikst und sich damit eine gute "Unterlage" verschafft. Bild 11.
    Aus welchem Material aber nun die ganzen "Fäden" ( Tschuldigung, aber z.Z. sind das nur Fäden.).
    Hier konnte meine Einzige uns aber ein Nähgarn aus reiner Baumwolle anbieten in mittelgrauer Farbe.
    Bei der Farbe stellte sich später heraus, dass sie garnicht so schlecht aussah. Nicht zu vergessen, dass
    Baumwollfäden sich wunderbar straffen lassen wenn sie mal durchhängen. Aus den Erfahrungen der
    Forumsfreunde wusste ich, wie man nur mit etwas Feuchtigkeit solche Streckungen hinbekommt. War
    später nötig zu wissen.


    Alsdann, ersteinmal jeden Mast vor dem Einbau mit allem Versehen was ihn Stütz und nützt. Die Idee
    war gut. Wir, sage ich diesesmal, hätten bei eingesetzten Masten mehr beschädigt als aufgebaut. Zum
    klarhalten der Fäden war meine Metallplatte mit den Magneten eine gute Hilfe. Bild 12.
    Was ihn und mich von Anfang an gereizt hatte war das Rigg der oberen Gaffelbäume mit der 5-fachen
    Umlenkung. Da hatte ich die Idee, einen langen Faden mit 5 angeknoteten Fäden, lose verschiebbar
    zu versehen. Die Knoten in mehrfacher Schlingung zu verdicken damit der Eindruck eines Blockes
    entstand. Bild 13 zeigt die Anordnung, wieder mit Hilfe der Magneten. Auf der Unterlage wie in Bild 11
    zu sehen wurde dann auch hier mit dem Rigg verfahren. Die "Blöcke" mit winzigen Ponalpunkten
    fixiert und nochmals verdickt. Schwarze Farbtupfer vollendeten die Illusion.


    Nächster Test. Die Verbindung am Top der Maststengen vorbereiten damit die Masten nachher schön
    parallel stehen. Faden mit einem passenden Auge versehen die im Hauptmast zunächst lose aufgelegt
    aufgelegt sind und am Besan- und Fockmast befestigt werden. Dann Wanten, Stagen und weiteres
    Gebammel anlegen für alle drei Masten. Bild 14.


    Wie das dann aussieht, h i l f e wie kommen wir da klar. Zum besseren Verständnis Bild 15


    Na denn Grüße von


    KURT, dem Streu
    und natürlich auch von EGON

  • Weiter geht es.


    Bevor die Masten nun endgültig fixiert wurden, entschloss sich Egon, vernünftigerweise erst einmal sich
    um die Segel zu kümmern. Bild 16. Es sin 2 Bogen je mit der Vorder- und Rückseite vorhanden. Wenn
    man dem folgen würde, wäre die Isolda aber stark toplastig und es erginge ihr wie dem 1627 von den
    Schweden gebauten prunkvollen Dreidecker "WASA". Am 08.10. 1628 kenterte sie bei der Jungfernfahrt
    kurz nach Verlassen des Hafens. Bei der Anzahl der Segel, verdoppelt, hatte er Bedenken wegen des
    hohen Gewichtes und der präzisen Anpassung der beiden Seiten. Die erste Idee war, den Bogen auf
    Seidenpapier auszudrucken. Im Prinzip war das nicht schlecht, wie ein Probedruck ergab. Aber die
    rauhe Oberfläche des Papieres war nicht der Weisheit letzter Schluss. Ich hatte in meinen Berufsjahren
    viel mit Transparentpapier zu tun und auch noch einen DIN A4 Block im Fundus. Ein Versuch mit Druck-
    einstellung "sehr dunkel" zeitigte ein ansprechendes Ergebnis. Nur... die Segel waren etwas zu groß.
    Statt mit 66,6% Verkleinerung mit 64% war dann endlich endlich das Richtige. Das der Druck auch auf
    der Rückseite das gleiche Bild erkennen ließ, war ja beabsichtigt. Als einen kleinen Nachteil stellte sich
    heraus, daß eine windgeblähte Wölbung mit dem Transparentpapier nicht möglich war. Die Segel konnten
    jetzt mit Vorsicht, wegen der vielen "Bendel", an den Masten angebracht werden. Dann wurde der Rumpf
    mit Papierstreifen und Magneten auf der Arbeitsplatte festgelegt. Bild 17.


    Und wieder hatte einer von uns, ich weiß nicht mehr,wer, die Idee, die Wanten und Stagen, die im Haupt-
    deck verankert werden sollten, durch vorgebohrte Löcher im Deck und durch beide Grundplatten zu führen,
    vorzuspannen und nach Ausrichtung im Deck zu verkleben. In einem unbeobachteten Moment, als ich
    noch überlegte, wie das Problem gelöst werden konnte, hat Egon schon alles durchgestochen. Im Eifer
    der Arbeit aber nicht beachtet, das er auch die Bodenplatten richtig erwischte. Teilweise kam die Nadel
    schon in der Wasserlinie aus der Bordwand heraus, in einem Fall sogar mehrere Millimeter darüber.
    Auweh. Schade um die viele Arbeit. Selbst der Rumpf hatte durch zu festen Druck der Finger gelitten.
    Ein Lichtblick war ein Originalfoto der Isolda. Bild 18. Also hatte er den Rumpf gesupert. Trotzdem,
    schön war das nicht. Nach der ganzen Vorarbeit wollten wir auch nich nochmal von Vorne beginnen.


    Nachdem die Masten mit den Segeln fixiert waren konnte aus der Wuling ( Bild 15 voriger Post ) langsam
    eingeordnetes Rigg werden. Die Wnten mit den Webleinen konnten zum Ende eingezogen werden. Weil
    es aber je Mastseite nur ein Paar war hatte ich ( mal mal mußte ich ja auch etwas tun ) die Wanden
    oben zusammengeklebt. Beim Einbau drehten sich sich die Wanten was erst zu spät von uns erkannt
    worden ist. Was wieder zu scharfer Kritik bei dem Einen oder Anderen Betrahter führen wird. von unten
    gesehen sieht man das Gebändsel welches noch entfernt werden musste. Bild 19 zeigt die Situation.
    Im Hintergrund kann man eine Versuchsanordnung für das befestigen der Focksegel erkennen und eine
    weitere mit der vesucht wurde wie sich die Baumwollfäden mit Wasser befeuchtet spannen lassen.


    Die letzte Fizzelsarbeit waren die beiden Anker mit den Minipflugen (Bild 20 ) sowie die Ankerkette, die
    meine Liebe gefunden und uns zur Verfügung gestellt hatte. Die Kette kam auch bei der Arbeit am Bug-
    spriet zur Verwendung. Die Montage der Pflugen war bei meiner Idee mit der 3. Hand dann auch kein
    Problem mehr ( Bild 21 ). Nach den Erfahrungen mit mit dem Durchbohren der Bordwand habe ich Egon
    dringend geraten, auf den Durchbruch der Bordwand für die Ankerkette zu verzichten und die Kette an der
    Stelle einfach anzukleben. Das Allerletzte war dann die Montage der Positionslichter auf Stützen ober-
    und ausserhalb der Bordwand.


    Im Ganzen habe ich nach Fertigstellung mindestens an die 17 Fehlerstellen und schlechte Ausführungen
    gezählt. Wer mehr findet möge uns doch eine kleine Aufstellung zukommen lassen. Im nächsten Post
    zeige ich dann die fertige Isolda in möglichst kleinen Bildern, wie man sie mit normalem Auge betrachtet.


    Bis dahin grüßen


    KURT, der Streu
    und natürlich auch EGON.

  • Hallo Leute.


    Irgendetwas stimmt nicht. Wir beide meinen das Verhältnis der Klicks auf diesen Thread zu der Anzahl
    der schriftlichen Meinungsäußerungen. In klaren Zahlen ausgedrückt heißt das 1:279,3i. Egon meint
    schon mal das die Klicker sprachlos von seiner Arbeitstechnik seien. Ich sagte ja bereits, der Egon ist
    größenwahnsinnig geworden. Könnte es aber sein, dass durch die strengeren neuen Regeln die Leute
    sich nicht mehr trauen eine Meinung zu äußern? Ich denke da nicht an das Gesülze von ein paar
    Leuten.


    Aber ...
    ein paar Streicheleinheiten kann jeder vertragen. Auch ein paar Hinweise auf bessere Techniken die helfen.


    Und nun wieder frei weg auf das Ergebnis der wochenlangen Arbeit zu. Ich sagte ja schon, das Egons
    Arbeit sich nicht mit meinen Arbeiten messen kann ( bin ich denn auch schon größenwahnsinnig ? ),
    aber ins rechte Licht gesetzt und nicht zu groß dargestellt ist doch ein leidlich ansehbares Modell
    entstanden.


    Bei dem Handgriff ( Diorama ) wurde eine doppelte Lage silberfarbener Karton aufgeklebt und im Bereich
    des Rumpfes ausgeschnitten. Das war erforderlich wegen der auf der Unterseite noch rausstehenden
    Resten des Riggs. Muttis total zerknautschter, mehrfach gebrauchter Gefrierbeutel ersetzt die still ruhende
    See. Die irreparablen Beulen im vorderen Bereich des Rumpfes, entstanden beim Stechen der Löcher für
    Wanten und Stagen, hat Egon durch ein Boot der Zollbehörde kaschiert.


    Die nun folgenden Bilder sollen den einen oder anderen animieren den Dampfer viel besser zu bauen.
    Das Modell ist es durchaus Wert.


    Damit verabschiedet sich mit Dank für Euer Interesse


    KURT, der Streu
    und EGON.


    Egon hat mir erlaubt sein Ausweisfoto heute als Avatar zu benutzen. Siehe oben !
    Michael Du hattest den richtigen Riecher !

  • Moin Kurt!


    Also mir gefällt Deine Isolda, die Takelage ist Dir besonders gut gelungen! Es hat immer wieder Spaß gemacht, in Deinen launigen Bericht 'reinzuschauen! :)


    ...wenn nur der Egon nicht so zerstreut wäre - hat er Dir doch glatt das falsche Ausweisfoto gegeben! :D



    =) Ully

    "Fröhlichkeit ist nicht die Flucht vor Traurigkeit, sondern der Sieg über sie."
    Gorch Fock

  • Hallo Kurt,


    Dein "Strippenwirrwar" vor dem Durchspannen des Takelung hätte mich nervös gemacht...


    Ich habe bei der PREUSSEN damals Stag für Stag und Want für Want einzeln gesetzt, aber Du hast gut gezeigt, dass es auch anders geht.


    Das Ergebnis spricht absolut für sich!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Kurt und Egon,


    Glückwünsche zur Fertigstellung des schönen Modells. Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, die Isolda ist wirklich ein Schmuckstück geworden.


    Hoffe, Ihr beiden habt nix dagegen, daß ich Euren Thread weiterführe, um einige Erfahrungen und Fotos vom Bau meiner Isolda vorzustellen?!


    Mit freundlichen Grüßen


    Torsten

  • Guten morgen,


    wie bereits weiter oben erwähnt, hatte ich beim Bau des Rumpfes einige Schwierigkeiten. Hatte den Spalt auf dem Deck als erstes verklebt und dann das Deck mit den Bordwänden einbauen wollen.


    Nachfolgend das Ergebnis.


    Hier scheint die Lösung von Egon und Kurt besser gewählt zu sein, den Spalt auf dem Deck offen zu lassen und erst das Deck mit den Bordwänden zu verbinden. Ggf. müßte dann sogar ein Teil aus dem Deck herausgeschnitten werden, bzw. der Spalt vergrößert werden, um die Spannungen aus Deck/Bordwand herauszubekommen.


    Ich habe dann doch mit der Lösung weitergemacht und den Rumpf zusammengebaut. Ergebnis ist nicht befriedigend, hoffe aber, daß durch Takelage und Segel davon abgelenkt wird.


    Aktueller Stand, kurz vorm Segel setzen.


    Mit freundlichen Grüßen


    Torsten

  • Gratuliere Torsten.


    Wie oben gesagt, ich wusste es, daß es bessere Ausführungen der ISOLDA gibt.
    Ich vermute, daß Du in der Originalgröße 1:160 gebaut hast.


    Mit kollegialem Gruß von


    KURT, dem Streu

  • Hallo Kurt,


    vielen Dank für die freundlichen Worte und daß ich in Deinem Thread weiterschreiben kann.


    Finde aber nicht, daß meine Isolda besser aussieht als Deine. Mir gefallen z.B. meine Blöcke nicht so gut, sie erscheinen mir für das Modell zu groß, das hast Du viel besser gelöst.


    Habe das Model aber auch mit 64% verkleinert und somit in 1:250 gebaut.


    Nun sind alle Segel und Takelage gesetzt, es fehlen nur noch:
    - Beiboote
    - Reling
    - Anker
    - etwas Kleinkram
    - kleinere Farbarbeiten


    Grüße


    Torsten

  • ... sitzen wir zusammen. So sehe ich Deinen Bericht. Ist doch recht gemütlich
    so ohne hin- und herschalten bei Vergleichen.


    Moin Torsten,


    Deine ISOLDA ist um Längen besser als meine. Die Blöcke sind, nach meiner Meinung,
    keinesfalls zu groß. Wenn ich es könnte, hätte ich sie lieber auch so ausgeführt.


    Das ich die Segel nicht alle ausgeführt habe, liegt z.T. an meiner Faulheit, aber auch
    um das Rigg von allen Seiten darzustellen.


    Nun habe ich eine Frage an die echten Seeleute.


    Wie kreuzt so ein Schooner? Bei den Gaffelsegeln ist es klar. Aber wie geht das bei
    den Klüver- und Topsegeln. Da sind doch die Stagen und sonstiges Gewirr im Wege.
    Würde mich sehr interessieren.


    Wer klärt


    KURT, den Streu auf?

  • Moin Kurt,


    auch wenn ich mich wiederholen sollte: vielen Dank für die netten Worte und ich bleibe bei der Meinung, daß auch Deine Isolda sehr viel hermacht und meine nicht um Längen besser ist... so :D


    die Blöcke haben einen Durchmesser von 1.5 mm. Bei dem Maßstab von 1:250 bedeutet das rund 375 mm in echt --- was einfach zu groß ist.


    ich weiß nicht, ob ich das Bild einfach so einstellen kann, daher nachfolgend der Link zu einem Foto des Gaffelschoners Regina Maris. Hier ist gut zu erkennen, wie klein die Blöcke doch im Vergleich zu dem ganzen Schiff sind.


    http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/490939


    die von Dir verwendete Lösung mit Schlingen, die einen Tropfen Weißleim am Kreuzungspunkt bekommen, stellen doch eher die Realität dar...


    ansonsten können unsere beiden Isoldas ja mal eines Tages Seite an Seite zusammen segeln?! hierzu müssen wir nur noch von den erfahrenen Seebären wissen, wie die Schoner wenden...


    schließe mich daher Kurt an: Bitte aufklären!!


    vielen Dank...


    mit freundlichen Grüßen


    Torsten

  • Hallo Kurt


    Sehr schön!


    Gruß


    Felix

    Gruß


    Flex aus Hamburg


    :D :evil: :cool: :P


    Misserfolge sind die besten Wege zum Erfolg!


    Schimpfe nicht über das was andere tun, wenn du es nicht selber machen würdest!

  • Elf Jahre nach dem letzten Eintrag nehme ich mal ganz kurz den Staffelstab an mich: Den ISOLDA-Downlaod hatte ich schon seit Jahren auf 1:250 skaliert in der Schublade liegen. Ich habe gestern begonnen, den Rumpf zu bauen und möchte dazu kurz auch meine Erfahrung zum Besten geben:


    Ich kann den Tipp geben, das Deck nur unter dem mittigen Spalt aufs Spantengerippe zu kleben. Sonst nirgendwo. Die aufgeklappten Bordwände bleiben ohne Kleber, die Seiten des Decks ebenfalls.


    Die "Rumpfschale" habe ich von vorn nach hinten um das Spant- und Decksgerippe gezogen. Zunächst den Vorsteven und die Back verklebt. Dann die Bordwandinnenseiten mit den Bordwandaussenseiten. Das Deck rutscht dann automatisch auf die Spanten und die Bordwand bildet oben einen gleichmäßigen Abschluß.


    Am Ende habe ich ds Achterdeck an die Rumpfschale geklebt. Die Enden des Hecks passten ganz gut. Der Boden der Rumpfschale hat keinen Kleber bekommen. Alles hält fest wie beschrieben.


    Mehr wollte ich hier gerade auch schon nicht mehr... :love:


    Viele Grüße,

    Klaus


     


     

    »Das muss das Boot ab können!»