Schlepper Y801 PELLWORM, ex Seeschlepper PELLWORM der Kriegsmarine, Eigenkonstruktion, 1:250

  • Moin, moin zusammen!


    Da auf der Helling hinter dem BiMi noch Platz ist, habe ich kurz entschlossen noch den Schlepper PELLWORM ins Bauprogramm aufgenommen; er gehörte zu einer Reihe von Seeschleppern die für die Reichs-Kriegsmarine entstanden sind und hatte ziemlich gleiche Schwestern in TAIFUN, MEMMERT und WOGRAM ...
    Hier erst einmal ein Foto, was den Schlepper im NO-Kanal zeigt und welches der Sammlung von Reinhard Kramer entstammt ...



    Was mich an diesen Schleppern reizt, ist ihre Tätigkeit in zwei Marinen und daß es eigentlich keine Schlepper der Kriegsmarine als Modell in 1:250gibt; und da ich gute Hoffnung auf einen Generalplan und noch weiteres Fotomaterial als KM-Schlepper in Aussicht habe, begann ich kurzfristig einmal mit der Kiellegung ...




    Die 15,5 cm werden in den nächsten Tagen noch eine Rumpfverkleidung bekommen und dann schält sich die Form schon besser heraus.
    Ich habe hier noch ein paar Informationen zum Original zusammengetragen.
    PELLWORM gehört zum Bauprogramm der Reichsmarine/Kriegsmarine und wurde als Baunummer 1434 bei F. Schichau in Königsberg auf Kiel gelegt und am 20. 11. 1939 in Dienst gestellt;
    Ab dem 1. April gehörte er zur KM-Werft in Wilhelmshaven als Betriebsfahrzeug, dem Schlachtschiff TIRPITZ als Schlepper zugeteilt und wurde für das Unternehmen Seelöwe vorgesehen, der Invasion Englands, die nie stattfand.
    Am 13. September 1941 sank der Schlepper in Helsinki - Sabotage? Er wurde gehoben und repariert.
    1945 wurde er US-Beute USN 102 und gehörte zur Labour Service Unit (B).
    Am 8. 11. 1956 wurde er im Rahmen der Wiederaufrüstung in die neu gegründete Bundesmarine überführt. Er bekam die Kennung Y801 und diente der Marineunterwasserwaffenschule; seit 1974 gehörte er zur Marinewaffenschule.
    Seit Juni 1980 fuhr er unter panamanesischer Flagge als BOREAS und war im September 1983 noch im Dienst.


    Mein Modell wird in der ersten Baustufe den Zustand nach Übernahme in die Bundesmarine vor dem ersten Umbau darstellen.
    Hier noch einmal ein Foto vom Original ...


    PIZ Marine Flensburg


    mit liebem Gruß
    Wilfried

    Edited 2 times, last by Ehemaliger Benutzer 167 ().

  • Moin, moin Wilfried,


    da sag` ich nur "TOP" :thumbsup: !
    Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass du schon vor meiner entsprechenden "Anregung" da etwas in Sachen PELLWORM in der Schublade gehabt hast.......aber ich denke, dass das Modell ankommt und ganz bestimmt seine Fans findet. Wenn man mal hochrechnet......z.B. jedem "B"-Schiff (egal, ob flach in der Schublade, oder dreidimensional im Regal... :whistling: ) seine PELLWORM........da kommt was zusammen ;) !


    Gruß von der Ostsee
    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Moin Wilfried,
    klasse! Ich kenne die Pellworm selbst noch gut, das mein Vater als Torpedospezialist häufig mit ihr zu tun hatte und war deshalb mehrfach auch an Bord.
    Gruß aus Flensburg
    Jochen

  • Hi Wilfried,
    da hast du wirklich eine Lücke aufgetan. In Deinem Beitrag 1 hast Du das Versenkdatum ins Jahr 1041 verlegt. Da liegt doch aus dem Tastenfeld die 9 und die 0 so unschuldig nebeneinander.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • da etwas in Sachen PELLWORM in der Schublade gehabt hast.......aber ich denke, dass das Modell ankommt und ganz bestimmt seine Fans findet


    ... lieb von Dir HaJo, aber meine Modelle entstehen erst einmal nur für mich - einen kommerziellen Hintergrund gibt es nicht; für die Freigabe muß man mich eher überreden.
    Zur ersten Zeile Deines Beitrages; meine Modelle entstehen auf der Grundlage, alle mir zur Verfügung stehenden Quellen anzuzapfen, Archive aufzusuchen, Freunde zu kontaktieren; und wenn ich der Meinung bin, ja, es könnte mit der Umsetzung gelingen - nur dann - geht die Kiellegung los.
    Dieses Sammeln von entsprechenden Unterlagen läuft oft über mehrere Jahre; in diesem Falle war die Entscheidung sehr kurzfristig ... :D
    Wichtig ist für mich auch die Herangehensweise - oft schaue ich mir über mehrere Wochen einfach nur die Originalfotos an um in ein Original hineinzutauchen, bei vielen könnte ich mich heute locker an Bord bewegen, ohne sie jemals vorher betreten zu haben - leider gibt es sie nicht mehr ... :D
    Daß ausgiebige Betrachten ist vor allem dann wichtig, wenn es zwar einen Generalplan aber keinen Spantenriss gibt - da muß man den Rumpf oftmals optisch "abgreifen" ...
    Auch die Fotografie des Weißmodells ist dann nicht unwichtig - Licht und Schatten geben mir dann erst die Möglichkeit, entsprechende Korrekturen in Ansatz zu bringen ...
    Klingt alles verdammt altomodisch - aber ich halte eine Menge von Grundlagen und bin deshalb gerne old fashioned ... nach dem Motto, wenn andere schon auf der Fresse liegen, fallen wir noch ... :D


    mit liebem Gruß
    Wilfried

  • Hallo Wilfried ,
    genau so stelle ich mir das Vorgehen bei der Konstruktion eines Modelles vor.
    Habe in meiner Zeit als Konstrukteur auch erst alle Informationen gesammelt und sie dann
    wirken lassen ,bevor ich den Stift ansetzte.
    Gruß Harald

  • Moin, moin zusammen!


    die Thematik dieses Projektes hatte dann doch eine Eigendynamik entwickelt, die ich etwas unterschätzt hatte. Und so begann ich die Rumpfseiten zu zeichnen und eh ich mich versah, war schon ein zweites Handmuster des Rumpfgerüstes erstellt.
    Die Abnahme für die Plazierung der Klüsen, Namensläppchen, usw. nahm ein wenig Zeit in Anspruch. Schließlich sollte ja alles an der Stelle sein, wo es sich auch beim Original befindet ... aus Faulheit hatte ich beim Weißmodell einfach nur die Außenhaut gespiegelt ...



    Wichtig erscheint mir für das Anbringen der Bordwände immer ein brauchbarer Referenzpunkt. Die Innenschanz bietet sich hierfür an. Die Bordwand bekam außerhalb der Kontur zwei Linien, die nach Durchnadeln auf der Innenseite mit einem Bleistiftstrich als Anhalt für das Ankleben der Innenschanz dient.



    Auf die Klüsen und Gatten wird bewußt verzichtet, da sie in den seltensten Fällen später übereinstimmen; ich neige dazu, die entsprechenden Schnitte nach Verkleben auf der Außenhaut durchzuführen.



    Es ist für mich völlig normal daß das Handmuster fast immer Korrekturbedarf zeigt; in diesem Falle ist es die Innenschanz, die nach unten verlängert werden muß; auch wenn man es an dieser Stelle später kaum sehen wird ...



    Unabdingbar sind natürlich auch die sogenannten Kleinarbeiten, wie Schanzkleidstützen, die äußeren Verstärkungsbleche bei den Klüsen ....



    ... eine kleine Plattform im Bugbereich und nicht zu vergessen die entsprechenden Abdeckungen für das Schanzkleid ...
    dann noch die bei einem Schlepper allfälligen Scheuerleisten, die Stäbe bei den Gatten und ein klein wenig Kantenfärben, wobei ich bei einem Handmuster auch den Teil für die Hände frei gelassen habe ...



    Soweit erst einmal ...


    mit einem lieben Gruß
    Wlfried


    PS: von Beilikesbekundungen bitte ich abzusehen - aufbauende Textbeiträge sind jedoch willkommen ... ;)

  • Auch mit diesem Schiff verbinden mich persönliche Erinnerungen!


    ... ich hoffe, ich kratze damit nur an positiven Erinnerungen? Und wenn, gibt es aus dieser Zeit noch das eine oder andere bildliche Erinnerungsstück?
    Denn, ich mag es nicht sagen, aber auch hier habe ich nur 7 Fotos und einen Seitenskizze im Maßstab 1:625 als Vorlage. Wobei, mehr als das wäre ja in meinem Falle schon das große Füllhorn ...
    Egal, ich habe mutig weitergezeichnet und die Vorbereitungen für die erste Aufbauwand, die sich vom Back- auf das Haupdeck erstreckt in Angriff genommen ... zur Bauweise ist nicht viel zu sagen; gedoppelte Spanten und die L-Profile ... mehr brauche ich nicht ...



    Wie ich den Fotos entnehmen konnte, werden für das Bootsdeck an Back- und Steuerbordseite 4 Stützen/Unterzüge benötigt; ein Weilchen brauchte ich auch, um zu erkennen, daß die merkwürdigen Teile an der Reling schlicht und einfach verkappte Wellenbrecher sind ... und die an der Aufbauwand jeweils ein Schott haben ... wer Spaß am Vergleichen hat, mag sich noch einmal die Originalfotos weiter oben im Bericht ansehen ...
    jedenfalls habe ich mit meinem bescheidenen Mitteln versucht, es entsprechend umzusetzen ...


    ... und das ganze noch einmal von vorne ....


    Irgendwie ist mir dann auch noch aufgefallen, daß die Lords ja vom Back- auf das Hauptdeck müssen ... und deswegen habe ich ihnen zwei Niedergänge spendiert ... da ich kein passendes Ätzteil hatte, habe ich sie aus Karton zusammengeschraubt ... bevor nämlich das Bootsdeck auf die entsprechenden Stützen kommt .. besser ist .. und danach sieht übrigens auch keiner mehr die zu kurze Innenschanz in diesem Bereich ... aber wen interessiert daß jetzt noch?



    So, und eigentlich könntet Ihr jetzt abschalten - hat Peter Lustig immer am Ende seiner Sendung gesagt, auch so ein Querkopp wie ich manchmal ... und deshalb auch wieder die Bitte, wenn Ihr was zum Thema zu sagen habt, schreibt es hier... Foren leben von Textbeiträgen ...


    mit einem lieben Gruß
    Wilfried

  • Moin Wilfried,
    bei der Modellbau in NMS am 5.3.2016 bin ich auf einen Modellbauer Helmut Meinhardt gestossen,der erzählte,daß er über reichlich Konstruktionspläne der kaiserlichen und der Kriegsmarine verfüge.Tel.:040/5228372.Er baut in großem Maßstab 1:100,es waren sehr schöne Modelle zu sehen.
    Internet:http://www.Schiffsmodellbau-nord.de
    Ich könnte mir vorstellen(jedenfalls nach dem,was er mir im Laufe unseres Gesprächs erzählte),daß Du hier eine potentielle Quelle auftun könntest.
    Liebe Grüße
    Peter

  • ... daß Du hier eine potentielle Quelle auftun könntest.


    Ganz lieben Dank für Deinen Hinweis, Peter. Ich bin ihm und seinen Modellen schon einmal über den Weg gelaufen ohne in Kontakt zu treten. Ich werde ihn in den nächsten Tagen einmal anrufen. Als jemand, der sich in absoluten Nischen des Modellbaus, was die Schiffstypen angeht - bewegt, bin ich es gewohnt, daß Gründeln zum Handwerk gehört.


    mit einem lieben Gruß
    Wilfried

  • Moin Wilfried,


    erst einmal vielen Dank, das Du dich des für mich schönen Schiffes angenommen hast. Der Werdegang der Konstruktion ist nicht nur interessant, sondern reizt auch das "Habenwollen" bei mir an. Für einen evtl. Nachbau ist

    da ich kein passendes Ätzteil hatte, habe ich sie aus Karton zusammengeschraubt


    schon einmaler leichternd


    und gegenüber den Lords sehr mitfühlend ist

    ist mir dann auch noch aufgefallen, daß die Lords ja vom Back- auf das Hauptdeck müssen .


    Wohl dem, der weiß, wovon er spricht.
    Es ist mir eine Freude, deine Konstruktionsbeschreibung folgen zu können. Vielen Dank dafür.



    Gustav

  • Moin, moin Wilfried,


    für mich ist es immer wieder faszinierend, dir beim "Werdegang" eines Modells zuzuschauen :) - abgesehen davon, dass ich mir dieses Modell natürlich auch ein bißchen gewünscht habe.....es passt super in die AGfBM-Flotte....finde ich....!


    Gruß nach HB
    HaJo

    Exercitatio artem parat!


  • ... ich glaube, man muß hier kein Ätzteil nehmen, um ein stimmiges Ergebnis zu erzielen; oder ich sage es einmal so, es bedarf keiner speziellen Platine für den Augenblick. Obwohl, ganz ohne Fremdmaterial komme ich nie aus; Masten und Stenge aus Karton - nur wenn der Durchmesser für mich stimmt ... :D ansonsten ist Messingrohr und Kohlefaser angesagt ... muß allerdings auch bemalt werden ...


    ass ich mir dieses Modell natürlich auch ein bißchen gewünscht habe.....es passt super in die AGfBM-Flotte....finde ich....!


    ... wir werden sehen, HaJo; wenn ich alles, was ich in den letzen Jahren für die AGfBM druckreif machen müßte, würde ich für mich selbst gar nichts mehr bauen in den nächsten 2 Jahren ... :D Wer nicht glaubt, welche Arbeit in der Druckvorbereitung steckt, der mache soch doch mal bei anderen Verlagen kundig ... da ist die Frequenz der Neuheiten bei einer sehr entspannten Schlagzahl angekommen ... :D


    mit liebem Gruß
    Wilfried

  • Moin Wilfried,


    mich fasziniert immer wieder die Konstruktionsphase und speziell deine Vorgehensweise. Da fehlt mir doch einiges an Know how, umso schöner dann hier die Beiträge zu lesen.


    Würde mich echt freuen, mal alle deinen Pipeline-Konstruktionen in Bremerhaven zu sehen.


    Liebe Grüße
    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Moin Robi, moin Wifried,

    Würde mich echt freuen, mal alle deinen Pipeline-Konstruktionen in Bremerhaven zu sehen.


    mich auch, besondere Sehnsucht habe ich nach der Fletcher-Klasse. Die anderen Projekte lassen mich aber auch mit den Hufen scharren.
    Wifried, wie sieht´s aus? Qoutside the mainstream will auch befriedigt werden, tu mal was für die Nischenliebhaber (nötigen hilft manchmal, nach dreimal geb ich´s auf).


    Liebe Grüße
    Gustav

  • Hallo Wilfried,


    ... zur Bauweise ist nicht viel zu sagen; gedoppelte Spanten und die L-Profile ... mehr brauche ich nicht ...


    ich auch nicht. Oder um es mit neudeutschem Englisch zu sagen: "keep it simpel and stupid.....dann klappts"


    in diesem Sinne

    Gruß


    Willi


    Gewalt

    ist die letzte Zuflucht

    der Unfähigen

    (Isaac Asimov

    192 - 1992)

  • "keep it simpel and stupid.....dann klappts"


    ... und - diesen Satz mag ich lieber - Form follows Function - will ich hier direkt anschließen.


    So langsam schält sich die Form dieser Arbeitstiere heraus. ich kann aufgrund der nicht vorhandenen Planlage auch nicht minutiös die Details herausarbeiten; daß will ich auch nicht sondern den typischen Charakter der Bauteile, die den Erkennungswert haben, wiedergeben. Und dazu gehört allemal die Brücke samt ihres hölzernen Umlaufes. Mir liegt nur ein gedrucktes Farbfoto vor, und auch daß zeigt einen sehr dunklen Ton. Ich habe mich deshalb für einen moderaten Ton entschieden, der sich auch noch im Tintenstrahl wiedergeben läßt - so hoffe ich wenigstens ...



    Das Deck hat eine ausgeprägte Balkenbucht und deshalb habe ich den Karton entsprechend gebogen und die hölzerne Reling behutsam in kleinen Schritten mit der Unterkante des Decks verklebt. Zwischendurch das Maschinenraumoberlicht und die beiden Deckskisten neben dem Niedergang angefertigt und die Innenteile der Reling vorbereitet. Sie haben jeweils eine Kartonstärke an seitlicher Zugabe. Kein einer schneidet wie der andere ... in diesem Falle ist zugeben seliger und dann wegnehmen wortwörtlich gemeint ...



    Sauberes Arbeiten bei der Innenschanz zahlt sich in jedem Falle aus, weil sie gleichzeit als Anschlag für die Brückhausvorderwand und den achteren Teil dient ... anschließend die L-Profile und die Aufbauspanten ... es geht drauf zu ...



    Anschließend die Brückenhausvorderwand anpassen und einkleben, dann das vorbereitete Peildeck mit der Oberkante des vorigen - nach entsprechender Herausarbeitung der Bucht - bündig und gleichzeitig auf die Spanten kleben. Vernünftiges Ausrichten ist da selbstverständlich. Und nach einem langen Arbeitstag nicht unbedingt zu empfehlen ... Anschließend den restlichen Teil des Brückenhauses auf Markierung und am Peildeck verkleben - oder so? :D Wenn gelungen, sollte es so ungefähr aussehen ...



    Ich gehöre nicht zu denjenigen, die meinen, jedes Fenster aussticheln und mit Folie hinterkleben zu müssen; aber auch für diejenigen habe ich ein Herz und die entsprechenden Wände mit schwarzen Fenstern angelegt; da läßt es sich dann trefflich Sticheln und Hetz ... äh, Kleben...



    Hier noch einmal ein Bild vom Original - nach dem letzten Umbau -; die Bucht kann man glaube ich, gut erkennen. Und auch daß keine Kutter mehr gefahren, sondern Rettungsinseln an Back- und Steuerbordseite sowie die hölzernen Relingsteile geglättet und mit RAL 7035 versehen worden sind ... sehr gut kann man an den Spindeldavits die Umlenkrollen erkennen ... das Namensschild ist von der achteren Bordwand an die Reling gewandert und dürfte auch nicht im alten Schriftzug mit fetter Fraktur ausgeführt sein?


    mit einem lieben Gruß
    Wilfried



  • Moin Wilfried,
    klasse!!!
    Leider habe ich keine Bilder mehr. Die sind alle von der Sippschaft der zweiten Frau meines alten Herren entsorgt worden, zusammen mit Geld und anderen Wertgegenständen (ich muss mich hier mäßigen, sonst explodiere ich wieder innerlich- Scheißleute!!!) Er hatte in seinen Fundus einige Aufnahmen, da er als Torpedomixer in Flensburg mit der Pellworm und ihrem Kapitän Piet Gurke häufig zu tun hatte. Da war ich manchmal mit an Bord.
    Gruß aus Flensburg
    Jochen

  • mich fasziniert immer wieder die Konstruktionsphase und speziell deine Vorgehensweise


    ... ist eigentlich ganz einfach; von Vorne nach Achtern und von der Mitte nach außen ...damit man nich' in Tüdel kommt ... und eben handgemacht. Man kann auch sagen Modellbau im ursprünglichen Sinn. Das Original beobachten, erkennen und dann handeln ... wenn Plan vorhanden, nehmen, wenn nicht, Proportionen erkennen .. daß schult das Auge und bedarf einer guten Interpretationsfähigkeit ... ich bin eben zu blöd für die modernen 3D-Programme, wie z. B. Rhino. Aber ich glaube, auch ohne Hochschulreife kann man ganz ordentliche Modelle erdenken?


    besondere Sehnsucht habe ich nach der Fletcher-Klasse.


    ... da rennst Du bei mir offene Türen ein; Penetration ist hier nicht erforderlich :D Ich habe den Rumpf als Weißmodell fertig; und da ich bei dieser Klasse den Anspruch habe, daß es ein wirkliches Schmuckstück wird, beginne ich mit der Fortsetzung erst, wenn ich alle anderen Einheiten, die in meinem Kopf sind und darin im Moment noch herumschwirren, erledigt habe .. sozusagen am Ende meiner Reproduktionstätigkeit ... wenn ich hier mit dem FLETCHER weitermache, dann werde ich anschließend nichts mehr für die Veröffentlichung tun ...


    Die sind alle von der Sippschaft der zweiten Frau meines alten Herren entsorgt worden,


    ... diesen Satz höre ich leider in abgewandelter Form immer öfter; na gut, ein Versuch war es wert, und es tut mir leid, hier wieder alte Wunden aufgerissen zu haben ...


    mit einem lieben Gruß
    Wilfried

  • Moin Wilfried


    Also wenn der Fletcher dein wirklich letztes Modell sein soll, dann verzichte ich schon mal auf dieses Schiff. :D


    Liebe Grüße
    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • wenn der Fletcher dein wirklich letztes Modell sein soll, dann verzichte ich schon mal auf dieses Schiff.


    Robi, ich werde Dich beizeiten daran erinnern; vor dem letzten veröffentlichten Modell stehen noch eine ganze Reihe, die gerade in Planung, bzw. heute wieder aktuell geworden. Da sich ja kein einer bisher um die Sperrbrecher der Kriegsmarine gekümmert, habe ich mal aus meiner Plankiste die NESTOR hervorgegraben und entsprechend vorbereitet; schön, wenn man mal auf die Pläne der niederländischen Werft, die damals den Umbau des Neptun-Frachters gemacht hat, zurückgreifen kann ... also, da kommt noch was ...
    ... und deshalb geht es direkt weiter mit dem Schlepper, der erst einmal seinen Schornstein bekommen hat ... nein, die Fußpferde und Steigeisen habe ich mir geschenkt ...



    Und getreu meiner Devise, erst einmal alles fertigzustellen, was nachher nur im Wege ist, begann ich den Ladepfosten/Mast achterlicherseits vorzubereiten. In diesem Falle einmal aus Karton; die Klebenaht legte ich nach vorne, da der allermeiste Teil von der Steigleiter überdeckt wird. Ach ja, und meine besten Freunde, die Trompetenlüfter ... auch schon einmal an ihren Platz sowie der Unterbau für das Schleppgeschirr ... wat wech ist, is wech ...



    Anschließend die Abspannungen des Mastes nach vorne; jetzt erledigt, denn wenn erst einmal die Davits an ihrem Platz sind, könnte es eng werden ... und weil es gerade so gut lief, die großen Trompetenlüfter mit dem Verstellkranz auch noch auf ihren Platz ... an den Proportionen werde ich noch arbeiten ... so ist es eben, wenn man nur vom Foto abgucken kann ... :D



    ... immer wieder interessant zu beobachten, wie die Perspektive die Proportionen der einzelnen Mastteile nach oben hin verstärkt ...



    ... ach so, die Abspannteile sind aus 0,25 mm Kohlefaserstäbchen ... ich werde demnächst mal eine günstige Bezugsquelle hier einstellen ...



    mit einem lieben Gruß
    Wilfried

    Edited once, last by Ehemaliger Benutzer 167 ().

  • Très chic, Wilfried!


    An den 0,25er Kohlestäben hätte ich auch verschärftes Interesse, ergeben sie doch in "unserem" Maßstab rund 63 mm - eine Stärke, die man immer mal wieder braucht...

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Helmut,

    An den 0,25er Kohlestäben hätte ich auch verschärftes Interesse, ergeben sie doch in "unserem" Maßstab rund 63 mm - eine Stärke, die man immer mal wieder braucht...

    auf der Internodellbau gibt es verschiedene Händler die diese ( und andere Durchmesser ) als Meterware für 1,00 bis 1,30 € pro Stück anbieten. Ich kaufe dort regelmäßig meinen Jahresbedarf.

    Gruß


    Willi


    Gewalt

    ist die letzte Zuflucht

    der Unfähigen

    (Isaac Asimov

    192 - 1992)

  • als Meterware für 1,00 bis 1,30 € pro Stück anbieten.


    ... aber nicht jeder hat diese Gelegenheit oder wie in meinem Falle, kurze Stäbe immer bei Conrad eingekauft; da sie diese aber mittlerweile zum Goldpreis anbieten, bin ich bei eBay auf diese Adresse gestoßen, die auch in Duisburg und Essen ein Ladengeschäft hat.
    Es handelt sich um http://www.drachenwerkstatt.de/.


    mit einem lieben Gruß
    Wilfried

    Edited once, last by Ehemaliger Benutzer 167 ().

  • Tso, denn wollen wir mal mit den Davits weitermachen ... langanhaltende Beobachtungen ergaben, daß es sich hier um sogenannte Spindeldavits handelt ...? nicht weil sie spindeldürr sind - daß zwar manchmal auch - nein, weil eine Spindel am hinteren Teil den Grad des Ausschwenken, respektive Neigung, steuert.
    Ohne Zuhilfenahme von Fremdmaterial habe ich sie einmal so dargestellt und mußte in die Positionierung für eine eventuelle Reproduktion gleich korrigierend, was den jeweilen Standort angeht, eingreifen ... :(
    Auf meinem Handmuster verklebt, sieht es dann so aus:


    und noch einmal in der Draufsicht ...


    Und dann kommen noch die passenden Kutter dabei und schon ist auch etwas Farbe im Spiel - soll keiner sagen, die alte Bundesmarine war farblos ...



    Der hier gezeigte Zustand bildet ab, was bei einem eventuellen Baubogen zu erwarten ist; keine Fremdteile ... wer sich also austauben möchte, der ist auf dieses Originalbild angewiesen ...



    Ich habe mit meinen bescheidenen Mitteln einmal eine Wiedergabe versucht ...



    eben bescheiden, aber Experten haben hier sicher eine Spielwiese ...


    mit einem lieben Gruß
    Wilfried

    Edited 2 times, last by Ehemaliger Benutzer 167 ().

  • Also, ich bin schwer beeindruckt, welches Interesse dieses kleine Häufchen Arbeitschiff weckt; und - zeichnen, bauen und fotografieren .. habe mir heute mal kurz die Zeit genommen und die zuletzt eingestellten Bilder angesehen und war sehr überrascht über die atmosphärische Dichte, die bei solch einem Pappmodell herüberkommen kann ... hätte ich so niemals gedacht ..


    mit liebem Gruß
    Wilfried

  • Hallo Wilfried!


    Diese "atmosphärische Dichte" kommt doch insbesondere bei dieser Größe des Modells erst richtig zum Tragen. Natürlich beeindruckt ein riesiger Kahn mit übermäßigen Details auch, aber die wirkliche Kunst liegt doch darin, auf 10-15 cm eine solche Detailfülle zu erzeugen, dass man sich in geeignetem Rahmen immer wieder die Frage stellen lassen muss: "ist das wirklich aus Karton?!"


    Und mir persönlich macht es auch mehr Freude... Es gibt nicht elend viele Wiederholungen der immer gleichen Bauteile. Der Spass an einem solchen Modell ist für mich bedeutend höher.


    Dein Modell wächst und gedeiht ja gerade ganz außerordentlich schnell. Auch wenn mich das Thema Marin im Moment nicht so recht anspringt, so bewundere ich doch sehr, wie sich hier in das Thema vertieft wird. Ich schmökere da auch sehr gerne rein - kann ich auch nichts zu dem geschichtlichen, oder technischen Hintergründen beitragen.


    Ich werde die Entstehung des Arbeiters hier auf jeden Fall weiter verfolgen und - sollte es zu einer Veröffentlichung kommen - doch auch mal zuschlagen. Die Größe eben... Und ein Schlepper noch dazu...



    Gruß


    Philipp

    "Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte: 'wo kämen wir hin?' und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?"

  • Moin Wilfried,


    war sehr überrascht über die atmosphärische Dichte, die bei solch einem Pappmodell herüberkommen kann ... hätte ich so niemals gedacht ..


    genau das ist die Faszination dieser kleinen Kraftprotze, die mich auch gepackt hat. Und dann noch die ganzen Winden, Details ohne Ende .....


    Macht immer wieder Freude, Dir beim Konstruieren und Bauen zuzuschauen.


    Gruß
    Klaus-Dieter

  • Moin Wilfried,


    hätte ich so niemals gedacht


    der Mensch lernt nie aus, so er den will. Das Lernen kostet allerdings Zeit,


    habe mir heute mal kurz die Zeit genommen


    Konzentration auf das Objekt und auch eine Fähigkeit des Einfühlens. Und für das Einfühlen sind gute Bilder, wie


    die zuletzt eingestellten Bilder


    sehr von Vorteil. Vielen Dank dafür und auch für den gut zu verfolgenden Konstruktionsbericht.


    Gustav