Schiffbauhalle Innenleben

  • Hallo Freunde,


    vor einiger Zeit hatte ich gezeigt wie ich ein Rokohafenmodul vergrößert und umgebaut habe. Es ist einen Schiffbauhalle geworden, die nach Maschinen etc. verlangt. In der letzten Zeit habe ich Bücher nach Bildern alter Werften so um das erste Drittel des 20. Jhdt. durchsucht und bin fündig geworden.


    Spantenbieger, Walzen, Bohrmaschinen, Hämmer etc. gehören in die Halle. Die Kraftübertragung erfolgt noch durch Transmissionsriemen.


    Beim Dazustellen von Michis Figuren wurde mir klar, wie klein doch die Gerätschaften waren, mit denen die Schiffe gebaut wurden. Da ich von allen den Maschienen keinen Pläne hatte aber z. T. Personen zum Vergleich abgelichtet wurden konnte ich einigermaßen die Größre der Arbeitsmaschinen ermitteln. Das Ganze soll zu meinen 250er Modellen passen.




    Nun hier als erstes ein Spantbieger.

  • Matallstücke werden mit der maschinell angetriebenen Metallsäge getrennt und die Löcher für die Nieten müssen alle gebohrt werden.

  • Transmissionsräder waren auf großen Wellen angebracht und lieferten ihre Energie durch Lederriemen an die Maschinen. Durch verschiedengroße Transmissionsräder konnte die Geschwindigkeit variiert werden.


    Die Räder bestehen hier der Bequemlichkeit halber aus Druckköpfen, die metalllsilbern angemalt wurden. Der Transmissionsriemen ist 0.5mm breit., während die Auflageläche auf den Rädern etwas breiter ist. Die Drückköpfe sind nach außen hin gerundet, so dass ich einen flachen Ring anbringen musste.

  • Hier die Metallsäge, der Bohrer, die Plattenwalze für zylindrische und konische Rundungen, zwei Biegemaschinen, einen Drehbank und eine Karuselldrehbank, auf der große Räder oder Ringe horizontal gelagert bearbeitet werden.


    Über die großen Räder ganz außen kommt durch den Dampf angtrieben die Kraft für die Transmission.

  • Zum Arbeiten braucht man Licht. Deshalb habe ich eine Anzahl von Lampen gebaut. Es wurde vor einiger Zeit im Forum schon einmal gezeigt, wie man Lampen herstellen kann, aber ich will es noch mals schildern. Ich habe einen kleine Scheibe Karton auf die Kante eines Kartons fixiert. Auf diese Scheibe wurde dann mit Weißleim in Aufbautechnik die "Glaskugel" geformt. Bis zum Trocknen des Leims habe ich eine d 3mm Scheibe etwas gewölbt und dann in der Mitte ein Loch gbohrt. Dort hinein kam ein Draht. Von unten her wurde dann die flach Seite der "Glaskugel" angebracht.

  • In der Werfthalle gibt es auch Biegemaschinen für die Stahlplatten. Bei der linken Maschine klappt ein Stempel von unten nach oben, bei der rechten kommt das Prägewerkzeug von oben.


    Über die Walze wurde ein Zylinder geformt, der mit einer Nietennaht geschlossen ist. Vor dem Ringflansch liegen Holzblöcke, um das Rollen zu verhindnern.

  • Natürlich hat einen Werkstatt auch Schraubstöcke. Auf einem Foto von B&V so aus dem Jahr 19oo fand ich diese Form. In der Werkshalle ist einen große Plantafel angebracht, auf der Mann den Plan des zu bauenden Schiffes erkennen kann. Ob ein Modellkenner herausbekommt von welchem Modelle der Plan stammt, den ich hier sehr verkleinert habe?

  • Materialabfälle wurden und werden auch heut noch gesammelt. So gibt es in meiner Halle Behälter für Buntmetalle wie Messing oder Kupfer. Die Messingspäne vom Abdrehen stammen aus einer Weihnachtsschleife. Der Faden des Saumes eigente sich dafür außerordentlich gut. Die Kupferabfälle stammen von den über der Schere so schön kräuselnden Verpackungsbändern.

  • Hier ein Blick auf die Esse. Der Kamin befindet sich auf der abnehmbaren Vorderfront des Halle. Wenn das Deckenträgergestell aufgesetzt ist sieht das Ganze wie unten gezeigt aus.

  • Hier der Blick von den beiden Querseiten. In der Zwischenzeit ist auch der Laufkran mit seiner Ladung angebracht.

  • Die Deck, bzw. der boden es Obergeschosses besteht aus festem Karton, der auf der Obrseite mit Holzfußboden texturiert wurde und von Unten die grünen Farbe der Halle zeigt.


    Vor dem einbau des Boden geigte ich meiner Frau die Halle. Diese meinte ganz trocken, echt Hausfrau: " Die Halle ist ja ganz sauber!"


    Also den Frarasten geholt, keine lösunghaltigen Farben, da kiriege ich mit der Regierung Ärger, und auf einem Stück Karton erst probiert, wie nass oder trocken der Pinsel sein muss und dann versucht, Gebrauchsspuren auf den Boden zu kriegen.


    Als nun fast alles an seinem Platz war - man könnte noch unendlich weiter austatten- fiel mir ein, die Leute brauchen auch sanitäre Anlagen. Und da der Werftbesitzer knapp bei Kasse war, hat er keine Wassertoilette einbauen lassen sondern ein Plumpsklo in einem Bretterverschlag mit Klapptüren. Das spart Licht.


    Die Toiletten sitze bekamen bei einer Fläche von 3,3 auf 3,5 mm ein Loch mit 1,, D. Ganz vorne noch eine Aussparung für die Männer. So mal gesehen auf dem Nachbau der Batavia in Lelystad.

  • Und selbstverständlich: Wasser ist zum Waschen da. Links unter dem Becken wird das Brauchwasser abgeleitet.


    So und nun kommt das Oberschoss mit dem Schnürboden und dem Konstruktionbüro dran. Ich muss noch mit mir zu Rate gehen, wie ich am geschicktesten das Dach und den ausbau vornehme, damit man auch noch später gut in das Modell hineinsehen kann.

    Images

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Wow, das ist mal was ganz anderes! Ich bin schwer beeindruckt (vor allem die Aborte haben es.. ehem... in sich! ;) )


    Ob ein Modellkenner herausbekommt vomn welchm Modelle der Plan stammt, den ich hier sehr verkleinert habe?


    Gret Palucca, Wilhelmshavener Postkartenmodell?


    Grüßlis!
    Michi

  • Ahoi Ulrich,


    früher in meiner Jugendzeit hätte ich gesagt:


    Das sieht ja affen-titten-geil aus !!!!


    Und das tut es wirklich. Erstklassige Arbeit !


    In den 70er Jahren habe ich auf der Mützelfeldtwerft in Cuxhaven Schiffskonstrukteur gelernt und war auch in der
    Schiffbauabteilung tätig (Schiffbau, Elektrik, Schweißerei, Schmiede, Schlosserei, Tischlerei, Schnürboden usw.).
    Daher kenne ich mich mit kleineren Schiffbauhallen sehr gut aus. Und Dein Modell erinnert mich an meine Lehrzeit.



    Gruß
    Jo

  • Hallo Jo,


    schön, dass das die Werfthalle (hoffentlich gute) Erinnerungen hervorruft.


    MichiK: richtig geraten.


    Mit freundlichen Grüßen



    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Auf dem Obergeschoss meiner kleinen Werfthalle sollen der Schnürboden und das Konstruktionsbüro eingebaut werden.


    Auf dem Schnürboden wurden die Pläne der Konstrukteure vergrößert auf 1:1 und Schablonen für die Fertigung hergestellt.


    Hier blickt man in eine Ecke mit einem großen Plan an der Wand und einigen aufgrollten in einer Kiste.


    Die Schablonen wurden oft aus Holz hergestellt. Deshalb habe ich eine Band- und einen Kreissäge auf den Schnürboden platziert. Ob das so stimmt weiß ich nicht, ich war kein Schiffbauer. Aber logisch wäre es.

  • Schauen wir Michiks 250erMännchen beim Sägen zu.


    Auf dem rechten Bild erkenntn mann den 1:1 Spantenriss und obendrauf die Holzschablone. Damit diese vom Boden in die Werkhalle gelangen kann, habe ich den Schnürboden mit zwei Schiebetüren und einem Kran versehen.

  • Im Konstruktionsbüro gibt es eine Reihe von Arbeitstischen, auf denen Zeichenbretter steheh. Hier ein erster Tisch. Die Zeichenbretter habe ich in verschiedenen Arbeitswinkle und mit verschiedenen Zeichenwinkel ausgestattet. Links neben dem Tisch befindet sich ein Fenster. Das Plastik reflektiert auf dem Foto das Licht, deswegen erscheint es hier nicht durchsichtig.

    Images

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Ich bin enttäuscht! -


    Braucht so'n Zeichner keinen Radiergummi? - Den hätte ich doch wohl zumindest erwartet. Und wo bleiben Kaffeebecher, Kaffeemaschine, Zahnstocher (braucht man immer!!) u.s.w. ????????? - Sch...modell...das :D :D :D


    Gruß aus Kiel,Kurt

  • Hallo Kurt,


    meine Konstrukteure sind in der Privatwirtschaft angestellt und müssen arbeiten. Die können sich so Schnickschnack wie Kaffee nicht leisten. Und erst recht nicht eine Maschinen dafür. Radiergummis sind nicht nötig, sie zeichnen gleich mit Tusche los, brauchen höchstens ein Radiermesser. Außerdem hat Dein Hilfskreuezr noch kein Fuselchen Kautschuk aus Ostasien herbeigefahren. Sieh zu, dass der Kreuzer in Dienst stellt. Dann können wir event. über die Radiergummiausstattung verhandeln.


    Außerdem wird das Büro gerade aufgebaut. Also ist es noch nicht eingerichtet.


    Von der Bauwerft grüßt


    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Es gibt aber auch große Zeichenbretter in den Büros. Und zum Schluss eine Totalausnahme des oberen Geschosses.

  • Auf den Arbeitstischen liegen Pläne eines...? Sicher weiß jemand, welches Schiff hier gerade geplant wird( Spezialisten wissen bestimmt, welches Modell mir zur Vorlage dient).


    Und da auch in der Werft ein zweidimensionaler Plan in die Dreidimensionalität erhoben wird, können sich an diesem Tisch die auftragen schon an einem Modell kuindig machen.

  • Ahoi Ulrich,


    sieht alles super klasse gut aus !!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Ich habe vor grauer Vorzeit den Beruf des Schiffskonstrukteuers auf der Mützelfeldtwerft
    in Cuxhaven erlernt und habe mit Genuß die Einrichtung Deines Konstruktionsbüros angesehen.


    Ja, ja, so einen schönen großen Zeichentisch mit Zeichenmaschine hatte ich auch :) .
    Die Zeit auf der Werft war sehr schön und ich erinnere mich gerne daran zurück.


    Weiterhin viel Freude beim Bau Deiner Schiffbauhalle.


    Gruß
    Jo