SANTA INÉS - Passat-V., 1 : 250 - Bilder v. Baufortschritt [Fertig]

  • Mit den beiden 9000-Tonnern SANTA TERESA und SANTA INÉS setzte die Reederei Hamburg-Süd Anfang 1953 einen neuen Maßstab im Frachtschiffbau.


    Hier wurden Zweckmäßigkeit und Ästhetik harmonisch miteinander verbunden.
    Die beiden Schiffe erinnerten in ihrer Linienführung kaum noch an die kantigen Frachter vergangener Jahre. Sie waren von dem Architekten C. Pinnau gezeichnet worden, mit langgestrecktem Aufbau, dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend stromlinienförmig, eher an eine große Yacht als an ein Arbeitsschiff erinnernd (Pinnau war übrigens auch für den Entwurf der Onassis-Yacht CHRISTINA und die Zeichnung der CAP-SAN-Klasse verantwortlich, beides Möwe-Modelle).


    Die hochmodernen Schiffe konnten 28 Passagiere befördern, denen jeder Luxus zur Verfügung stand. In einer Zeit, in der es eher noch nicht üblich war, per Flugzeug nach Südamerika zu reisen, waren diese Schiffe auch für den Passagierverkehr auf der Route in die Häfen Brasiliens, Argentiniens und Uruguays von erheblicher Bedeutung.


    Techn. Daten (S. INÉS):


    Länge/Breite: 146,04m / 18,60m
    8995 BRT
    MAN-6 Zylinder Zweitaktdieselmotor mit 4000 PS
    14 kn
    Howaldtwerke AG Hamburg


    Die SANTA INÉS blieb bis 1961 bei der Hamburg-Süd und wurde nach verschiedenen Eignerwechseln 1980 abgewrackt.


    Hier ist sie als Modell kielgelegt:


    (Die Ausschnitte beim ersten Spant von links habe ich geschwärzt. Dort befinden sich die Decksklüsen für die Ankerkette.)



    *

  • Ahoi,
    sag mal Helmut, mit welchem Tempo baust Du eigentlich, also Teile pro Tag....... :-)) ?
    Auf jeden Fall gibt es wohl wieder tolle Baubilder! Ich versuch erst mal das Netz auf dem Helideck der Polarstern, hab da so `nen Lösungsansatz...
    bis bald
    Michael

  • Moin Michael,


    gute Kartonmodelle brauchen sicher ihre Bauzeit, denke ich. Aber das Spantengerüst ist ja "Standart", 100 % passgenau, und so ist keinerlei Anpassen notwenig.
    Das ist das Ergebnis von 2 Abenden. Also kein Höllentempo, das ich da vorlege.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Hallo Helmut,


    nachdem ich Deine "Hammonia" in Bremerhaven bewundern konnte, freue ich mich nun auf einen weiteren exzellenten Baubericht von Dir.


    Alles Gute
    Klaus-Dieter

  • Moin Helmut,
    nachdem wir Deinen HAMMONIA-Baubericht genießen konnten, wird dieser sicherlich auch sehr lesenswert werden. Den werde ich mir auf keinen Fall entgehen lassen!
    Gutes Gelingen wünscht
    Fiete

  • Die INÉS will ich mit einer oder zwei geöffneten Luken und mit eigenem Geschirr ladend darstellen.
    Mal sehen, ob das gelingt - jedenfalls dauert es noch ein wenig mit dem Aufkleben der Decks, weil ich die offenen Laderäume noch etwas ausbauen will.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • "Vorm Loch isset dunkel..."


    Zunächst schwärze ich die Lukeninnnenseiten.


    Man könnte das natürlich theoretisch mit schwarzer Farbe machen. Dies würde aber die Gefahr bergen, dass sich das Spantengerüst wellt.
    Daher benutze ich Tonpapier.


    Zunächst die Felder ausmessen (Deckssprung beachten! Vorn etwas höher als nach achtern hin) und dann die benötigten Teile ausgeschnitten -


    - und eingepasst.


    Geklebt habe ich bisher, wie immer bei Arbeiten am Spantengerüst, nur mit Flinker Flasche (keine Gefahr, dass sich etwas wellt).


    Bei der INÉS können die Luken 2 und 3, also die auf dem Hauptdeck gelegenen Luken, geöffnet dargestellt werden. Der Bogen gibt für die einzelnen Lukendeckel Alternativteile her, so dass auch die Unterzüge der Deckel dargestellt werden können.
    Hierzu aber viel später.


    Etwas oberhalb der Wasserlinie (und damit oberhalb der Grundplatte) befand sich im Laderaum ein "Zwischendeck"., ebenfalls mit einer Luke für den darunter gelegenen Raum. Dies einzubauen wäre der nun folgende Schritt.


    Einiges von dem, was ich hier schreibe, bedeutet sicher für erfahrene Kartonisten das "Tragen von Eulen nach Athen". Aber ich will bewusst diese Dinge "Schritt für Schritt" vorstellen; vielleicht ist ja doch gerade für Einsteiger gelegentlich Neues dabei.



    *

  • Quote

    Original von Jörg Schulze
    ...schwarz bekommen - auch im Hinblick auf weitere Abteilungen, die geschwärzt werden müssen, wenn Bulleyes ausgestochen werden.


    ...



    Moin Jörg.


    Ich habe für mich festgestellt, dass sich das Brushen an den Ladeluken nicht lohnt, also das mit Tonpapier etwas schneller geht. Die Auf- und Abüstzeit für die Airbrush wäre hier zu lang, da ich auch nicht die Möglichkeit habe, den Arbeitsplatz fest zu "installieren".


    Wenn Bulleyes oder Fenster am Aufbau, speziell an der Brücke, "Schwarz fordern" (ist nicht gesagt, dass es nötig ist, da ich mit spiegelnder Antistatikfolie arbeite), so schneide ich auch da sicher rasch Papier zurecht.


    Wer die Airbrush aber immer griffbereit halten kann, für den ist das Lackieren damit sicher auch zeitlich eine Alternative, schätze ich.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Das "Zwischendeck" (I. Deck oder Deck I).


    Hierzu habe ich anthrazitfarbenen Tonkarton benutzt.
    Auf die Lägsspanten wurden sodann, 11 mm unterhalb der Oberkante der Längsspanten, Winkelprofile aufgeklebt, die dieses Deck tragen werden.


    Die Öffnung für die Luke in diesem Deck konnte ich vom Bogen abnehmen, da diese Luke genau so groß ist wie die Luke im Hauptdeck.
    Anrunden der Ecken nicht vergessen! (Bild 1)


    Die Luken hatten ein Süll; die der unteren Luken allerdings nur eines, das fast bündig mit der Oberkante des Decks abschloss, damit beim Beladen des oberen Raums nach Abdecken der Luken eine fast ebene Fläche erzeilt werden konnte. Das Süll habe ich aus dem schon bekannten Tonpapier gefertigt und mit Weißleim , oben bündig, eingeklebt.. Bild 2 zeigt die Unterseite des I. Decks.


    Das Deck ist seitlich leicht unter Spannung eingeklebt, um die Balkenbucht zu erhalten (Bild 3).



    *

  • Bei der Luke 3 will ich die Luke zwischen Deck I und II geschlossen darstellen.


    Im Original waren die Luken durch "Bohlen" verschlossen. Diese habe ich mit dunkelbraunem Tonpapier, 4-fach übereinander (ergibt 0,5 mm, also rund 12 cm im Original), dargestellt. Die Fugen sind durch einen Fineliner angedeutet.
    Dieses Bauteil habe ich dann, um ihm etwas mehr "Körper" zu geben, mit schwarzem Tonpapier umleimt.


    Eingeklebt dann (wie auch bei Luke 2) 11 mm unterhalb der Längsspantoberkante.


    Es fehlen noch ein paar kleinere Teile, die ich aber später ergänzen werde.



    *

  • Quote

    Original von Klueni
    ...Übrigens ist mein Schlachtkreuzer quasi der "lebende" Beweis dafür, daß sich Karton bei Bearbeitung mit Farbe, ob mit Pinsel oder Airbrush, keineswegs zwangsläufig wellen muss, im Gegenteil, bei mir bleibt immer alles glatt.


    ....


    Hallo Thomas,


    Mir fehlt einfach die Erfahrung mit dem großflächigen Lackieren von Kartonmodellen. Ich will da gerade beim Spantengerüst kein Risiko eingehen.


    Wahrscheinlich hängt das Verhalten des Kartons bei Feuchtigkeit ja auch von der Art des Kartons ab. Bei der INÉS sind im Übrigen alle Teile des Spantengerüstes (bis auf die Grundplatte) verdoppelt; zwischen den beiden Kartonschichten ist der Kleber gleichsam eine Sperrschicht, so dass sich die nicht lackierte Seite nicht, wie die andere Fläche, unter Feuchtigkeit ausdehnen und wieder zusammenziehen würde.
    Ich denke mir, dass so bei einseitigem Lackieren doppelter Schichten eher Verzug droht.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Hallo Richard,


    danke für den Link.


    Wir (Passat) kannten diese Seite schon; A. Guhr hat wertvolle Unterstützung bei der Konstruktion der SANTA INÉS geleistet.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Fast vergessen, aber wichtig:


    Bei dieser Bauweise mit geöffneten Luken und zusätzlich eingebautem Deck muss das I. Deck genau unterhalb des Deckdurchbruchs für den Mittelmast ausgeschnitten werden, weil dieser Mast aus Gründen der Stabilität bis auf die Grundplatte durchgeführt ist. Ein späteres Ankleben auf dem Deck I dürfte diese Stabilität nicht bringen, zumal ja das Ladegeschirr in Arbeitsposition dargestellt werden soll.


    Also nachträglich mit scharfem Skalpell ausgeschnitten; die Stelle ist bei aufgeklebtem Deck nicht mehr zu sehen (siehe weiter unten):



    *

  • Nun wird das Hauptdeck aufgeklebt (Teile 32 ff).


    Das Deck besteht aus zwei Teilen. Die Decksfarbe ist rotbrau ("mennige"; die entspricht dem Zustand des Schiffes bei Indienststellung).


    Die Farbe wirkt unglaublich gut, seht selbst.



    Bei geöffneten Luken (Laderäume 2 und 3) müssen die weißen Felder, die ich zur Verdeulichung beschriftet habe, bis zu (roten) Decksrand ausgeschnitten werden.



    *

  • Hier das aufgeklebte Hauptdeck.
    Das Deck passt "wie angegossen" auf das Spantengerüst. Nacharbeiten, auch kleiner Art, waren nicht erforderlich.


    Es kommen als nächstes einige Kleinteile, die sich sonst bei montierter Bordwand nicht mehr gut positionieren lassen.



    Auf dem letzten Bild habe ich die Naht zwischen den beiden Decksteilen fotografiert. Sie ist kaum zu erkennen.
    Wichtig ist hier das saubere Kantenfärben. Der Farbton lässt sich mit ein wenig Übung aus jedem Deckfarbkasten anmischen.



    *

  • Hallo Helmut,


    schaue Deinem Baubricht natürlich sehr insteressiert zu, habe die Santa Ines als Preis gewonnen. Werde mir mit dem Bau aber noch etwas Zeit lassen. Was Du uns bisher hier zeigts ist Klasse, vor allem die Idee mit den offenen Luken.


    Gruß
    :)Erwin

  • Danke!


    Hier mal eine generelle Anmerkung zur Bauanleitung bei Passat-Modellen:


    Ganz klassisch sind die Bauteile durchnummeriert, so dass man nur einfach der Abfolge der Nummern entsprechend bauen kann. Hierbei ist es aber erforderlich, in der Bauanleitung genau auf die Anzahl der Nummern (und "Unterbuchstaben") der einzelnen Baugruppen zu achten und die Teile, die (aus drucktechnischen Gründen) auch auf verschiedenen Bögen sein können, vor dem Zusammenbau vollständig herauszusuchen.


    Im Grunde eine kartonbautechnische Grundvorgehensweise also. Das geplante Herangehen ist wichtig und das Einhalten der Reihenfolge: Bauteile suchen (dabei die Bauanleitung sorgfältig lesen; dort ist angegeben, auf welchen Bögen die Teile zu finden sind), großräumig ausschneiden, rillen und ritzen, innenliegende Flächen ggflls. ausschneiden, dann das Bauteil selbst ausschneiden und formen, ev. Verdopplungen aufkleben und dann erst einbauen.


    Wichtig für diejenigen, die sich beim Bau der SANTA INÉS an diesem Bericht orientieren:


    Bei der Baugruppe "Spant 22" bin ich aus praktischen Gründen ein wenig von der gedachten Reihenfolge abgewichen und habe die Bauteile 22 b und 22 d (Backdeckrückwand stb. und bb.) erst nach dem Einbau des Hauptdecks auf Spant 22 aufgeklebt. Dies vermeidet, dass diese Teile beim Einbau des Decks eventuell beschädigt oder mit Kleber bekleckert werden, vor allem an den verdoppelten Schotts und unten im Winkel.
    Nachdem nun das Deck aufgeklebt ist, habe ich die Rückwände auch montiert, gemeinsam mit der Rückwand des vorderen, in das Backdeck integrierten Windenhauses. Dies zeigen die unten stehenden Bilder.


    Die Bulleyes sind wie üblich ausgeschnitten (nicht gestanzt, es geht auch -geräuschlos !- mit einem spitzwinkligen Skalpell) und dann, wie alle anderen "Fenster" demnächst auch, mit Antistatikfolie verglast.
    Da die Rückwände 22 b und d direkt auf den Spant geklebt werden und dieser Spant nicht durch Ausschnitte geschwächt werden sollte, habe ich vor dem Ankleben die Flächen direkt hinter den Bulleyes auf dem Spant geschwärzt - nicht den ganzen Spant, da ich nicht riskieren will, dass der Kleber auf der Farbe nicht sicher hält.





    *

  • Moin Helmut,


    über Qualität und Didaktik brauche ich bei Dir ja nichts mehr zu sagen...


    Aber, wo ich auf den letzten Bildern die ersten "Leerschotten" sehe - wirst Du dort noch Scharniere / Griffe anbauen?


    Im Maßstab sind diese Teile immerhin ca. 1-2mm groß, also doch schon sichtbar, meine ich - und werden sonst üblicherweise ja auch aufgedruckt.


    Viele Grüsse
    Michael

  • Quote

    Original von Michael Urban
    ...Aber, wo ich auf den letzten Bildern die ersten "Leerschotten" sehe - wirst Du dort noch Scharniere / Griffe anbauen?


    Im Maßstab sind diese Teile immerhin ca. 1-2mm groß, also doch schon sichtbar, meine ich - und werden sonst üblicherweise ja auch aufgedruckt.


    ...


    Ja, Michael, die Frage habe ich mir auch schon gestellt und ich muss mich dazu jetzt auch bald entscheiden, um noch überall heranzukommen.


    Wir haben die Frage des Aufdruckens der Beschläge, also der Vorreiber und Scharniere, dikutiert und sich zu der Meinung gekommen, dass diese gegebenenfalls vom Modellbauer nachgerüstet werden können; speziell die Scharniere sind eben nicht so schwarz, wie sie beim Druck herauskommen würden, sondern im selben Farbton wie das Schott selbst. Die Vorreiber ("Handgriffe") waren teilweise schwarz.


    Also, um sie erhaben darzustellen, werde ich sie vermutlich aus den restlichen Verbindungsstegen einer abgefrühstückten Platine (der HAMMONIA) schneiden. Diese Stege sind ja hauchdünn und kommen deswegen im Maßstab etwa hin.


    Aber dazu muss ich erst einmal üben! Das Ergebnis zeige ich dann hier.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Moin Helmut,


    brav... ;)


    Ansonsten geht auch abgewickelter Draht eines abgelegten Elektromotors...
    Weiß gepönt und fertig (bei Draht geht sehr gut ein Edding Lackstift)


    Viele Grüsse
    Michael


  • Okay,


    ich habe jetzt verschiedene Versuche gemacht, die insgesamt 5 Teile pro Schott (Handgriff, 2 x Vorreiber, 2 x Scharniere) befriedigend darzustellen.


    Danach ist die Entscheidung gefallen, das am Modell nicht umzusetzen.


    Ich kriege das nicht schön genug hin. Alle Versuche sehen "gewürgt" aus; allein schon bei der kleinen Klebfläche pro Teil (bis runter auf 0,1 mm) wirkt das schnell unsauber.


    Und außerdem tritt das ein, was Henning schon bei der Konstruktion hierzu gemeint hatte: Es wirkt nicht überzeugend. Dazu sind die Schotts und Türen einfach zu klein, nach dem Ankleben der Mikroteilchen einfach zu "voll". Das scheint daran zu liegen, dass in dieser Verkleinerung "Schwarz" infolge optischer Täuschung größer, viel dominanter erscheint als der weiße Baukörper.
    Die Entscheidung, bei diesem hochdetaillierten Modell auf den "Beschlägeschnickschnack" zu verzichten, war absolut richtig.


    Letztlich ist aber alles Geschmacksache...


    Vielleicht gelingt es ja auch jemand anderem - ich versuche es nicht weiter.


    Und ich bin der Meinung, dass beim Betrachten am Modell den Schotts subjektiv nichts fehlt.


    Übrigens: Wenn man einmal mit so einer Moleküldetaillierung beginnt, fallen einem bei Originalbildern unzählige weitere Details gleicher "Güte" auf, die man dann eigentlich auch bauen müsste (z.B. jede Menge Leuchtstoffröhren...) ...


    Obwohl ich Wilfried sehr sympathisch finde - in seine Gruppe möchte ich dann doch nicht...

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Hallo Jörg,


    ja, das könnte gehen.


    Meist schließen sich aber "weicher" und "sehr spitzer" Bleistift aus...


    Ich gebe ja zu, dass meine Überlegungen hierzu noch nicht abschließend sind, auch wenn ich schon einmal sinngemäß "basta!" gesagt habe...

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • ...dann nimm doch einen grauen Bunt-/Aquarellstift ;)


    Aber die ganze Sache scheint tatsächlich Geschmackssache zu sein - mir fehlen die kleinen "Dinger" auf den Schotten sehr - bei den Holztüren fällt's nicht so auf, weil da jede Menge anderer Sachen drauf sind - aber bei den reinweißen "Deckelchen" fehlt mir etwas...


    Zu einer richtigen Umsetzung fehlt dann jetzt allerdings die Information auf welcher Seite die entsprechenden Schotten angeschlagen waren...


    Aber für die Zukunft: Bitte (!!!) die Griffe und Scharniere mitdrucken. Wer's nicht mag, kann das Bauteil immer noch umdrehen und mit der Rückseite nach vorne aufkleben - nur hinterher dazuzaubern, das ist schwer, wie man jetzt sieht...


    Viele Grüsse
    Michael

  • Das Backdeck.


    Auch hier muss nicht nachgearbeitet werden.
    Ich habe das Deck leicht vorgewölbt ("Balkenbucht") und mit UHU angeklebt.


    Beim Ankleben kam mir in den Sinn, was man hier manchmal an reinen Beschwerungsorgien sieht und liest.
    Bei mir wird nichts beschwert, sondern das anzuklebende Teil vorher möglichst genau in Form gebracht. Für den vergleichsweise kurzen Zeitraum, den der Kleber zum Anziehen braucht, reicht sanftes Andrücken.


    Dies mache ich mit einem simplen Haushaltsschwamm, der den Andruck gleichmässig über die Wölbung des Decks (oder auch der Bordwand) verteilt und so verhindert, dass sich schon beim werftneuen Modell die Spanten durchdrücken.


    Hier auch noch zwei Aufnahmen vom vollständigen Deck. Der leichte Purpureffekt kommt von der Kamera und dem in diesem Moment blauen Maihimmel)



    *

  • Moin Fiete,
    es macht auch Spaß, diesen Bericht parallel zum Bau zu schreiben!


    Noch eine Anmerkung zur Montage des Backdecks (gilt für den Fall, dass Ätzteile verwendet werden):


    An den Bauteilen 22 b und d befinden sich an deren Oberkanten leichte Erhöhungen, jeweils nach außen hin. Dies ist im Original die sogenannte "Fußreling", und hier wird später die Ätzteilreling gegengeklebt.


    Diese "Erhöhung" ist der hintere Anschlag für das Backdeck.
    Jeweils nach innen hin neben dieser "Erhöhung" müssen die Teile oben plan mit Spant 22 abschließen, weil dort das in der Achterkante geschwungene Deck aufliegt bzw. später die Niedergänge montiert werden.


    Und gleich noch ein Tipp:
    Bei den Teilen 22 b und d schneiden die Verwender von Ätzteilen zum ersten Mal bei diesem Bau nicht benötigte Teile vom Bauteil ab. Auf den abgeschnittenen Relingteilen befinden sich Markierungen für die Halterung von Rettungsringen. Um diese Position später wiederzufinden bzw. überhaupt die (natürlich nummerierten) Ätzteile sicher zuordnen zu können, sollte man unbedingt spätestens jetzt alle Baubögen einmal kopieren.
    Das spart eine Menge Suchen und Rätseln, wenn es an die Platine geht.


    Jetzt aber die Achterkante des Backdecks (die noch mit einem Umleimer versehen wird):



    *

  • Hi Helmut,


    ein weiterer Bericht, den man lesen MUSS :)


    Deine Bauweise und die wertvollen Tipps sind allen "Nachahmern" eine große Hilfe und ich freue mich schon sehr auf weitere Fotos und Beschreibungen.


    Zu den "nicht aufgedruckten Beschlägen/Griffen/Scharnieren" muss ich Michael zustimmen. M. E. sieht es einfach feiner aus, wenn Konturen zu erkennen sind. Vielleicht könnte man die aufgedruckten Griffe/Scharniere ja ganz fein mit einer schwarzen Linie umzeichnen, so dass sie "innen"weiß bleiben (obwohl das wohl drucktechnisch schwer sein könnte).
    Auch wenn es nicht "historisch korrekt" sein sollte: der Aufdruck mit schwarzen Griffen/Beschlägen hätte den Schotts doch mehr Wirkung gegeben.
    Dennoch, ich jammere hier auf hohem Niveau, wie es so schön heißt, denn der Bogen ist ansonsten ein absoluter Leckerbissen!


    Viel Spaß beim Weiterbau!


    Grüße


    Lars

  • Hallo Helmut,


    ich muss mich auch endlich als Zuschauer anmelden. Ich finde Deinen Bericht wieder ausgesprochen gut. Nachdem ich das Modell auch in Bremerhaven sehen konnte, ist es auf meiner Wunschliste für die Zeit nach der Bisi weit nach oben gerutscht.


    Weiterhin viel Erfolg wünscht
    Klaus-Dieter

  • Hallo Wiesel,


    auch ich möchte mich zu den Zuschauern einreihen, habe ich schon gern bei der Hammonia reingeschaut, so werde ich Dir auch jetzt über die Schulter schauen.
    Noch viel Bauerfolg.
    Gruß Dietmar

    Kleber,Schere,Lineal - das Modell wird ideal

  • Hallo Freunde,
    soeben habe ich die Inés auf die Glaspallte als Arbeitsunterlage gebracht.
    Ein winziger Wermuthstopfen gleich zu Beginn. Beim Zusammensetzten der Grundplatte stimmt zwar die Breite der Teile aber eine Markierung für den Längsspant ( hier der StbSpant) stimmt nicht ganz genau in der Flucht überein. Ich werde deshalb stb zuerst die Querspanten einbauen und dann erst den Längsspant, damit ich nicht später etwas von Querspant wegnehmen muss.
    Außerdem versehe ich die Spanten mit Klebelaschen für die Grundplatte und dort wo Spante 24 und 3 mit den Längsspanten zusammenkommen.


    Der anthrazitfarbenen Tonkarton ist bei mir für den Innenausbau von Ladekuken das Material der Wahl. Auch die Bordwände habe ich bei einigen anderen Modellen damit von innen verkleidet. Das gibt Halt.
    Ich bin gespannt wie es bei Dir weitergeht mit dem Bau.


    Mit freundlichen Grüßen


    modellschiff

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Quote

    Original von modellschiff
    ...Ein winziger Wermuthstopfen gleich zu Beginn. Beim Zusammensetzten der Grundplatte stimmt zwar die Breite der Teile aber eine Markierung für den Längsspant ( hier der StbSpant) stimmt nicht ganz genau in der Flucht überein. ...


    Hallo Ulrich,


    schön, dass Du auch die INÉS baust.


    Die Breite zwischen den beiden Längsspanten beträgt an der Nahtstelle 37 bzw 37,3 mm; die Differenz liegt also klar unter einem halben Millimeter.


    Und die Außenlinien beider Grundplattenhälften fluchten perfekt.


    Die kleine Differenz wirkt sich nicht im Geringsten aus, und ich bin sicher, dass Du auch keine Probleme haben wirst. Die Markierungen für die Längsspanten sind doppelt gezeichnet, so dass der Spant jeweils unmittelbar an die Begrenzungen "stößt", also dazwischen aufgeklebt wird. Ich behaupte mal, dass es kaum jemandem gelingen wird, durchgehend haargenau die Längsspanten von vorn nach achtern aufzukleben. (Mir nicht!) =)


    Ich hatte keinerlei Probleme mit dem Spantengerüst. Und das Modell ist ja auch sorgfältigst vollständig kontrollgebaut worden.


    Falls Du dennoch unsicher sein solltest, so kannst Du an Steuerbord zuerst die beiden Querspanten 15 und 17 anbauen und dann daran den Längsspant ausrichten und ankleben.


    Aber ich sag nochmal: Notwendig ist das absolut nicht. Diese Minidifferenz liegt im Bereich dessen, was man selbst bei sorgfältigstem Zusammenbau gelegentlich als unmaßgebliche Ungenauigkeit mit einbaut, allein schon durch etwas stärkeren Klebstoffauftrag beispielsweise.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Das Ankleben der Bordwände:


    Die Bauanleitung schlägt vor, am Bug zu beginnen und dann die Bordwand von vorn nach achtern anzukleben.


    Ich bin etwas anders vorgegangen. Nach dem Zusammenkleben der drei Bordwandteile (einschließlich Aufkleben der Innenschanz) habe ich die Wand zuerst an den Markierungen für den Schanzkleidauschnitt, dort wo später die Schanz für die Stelling montiert wird, angesetzt.


    Von dort ausgehend habe ich dann nach vorn und achtern Spant für Spant mit Kleber bestrichen und die Wand angelegt.
    Hierbei wird die Bordwand nicht mit singulärem Druck an den Spant angedrückt, sondern mit dem schon bekannten Haushaltschwamm sanfter Andruck aufgebaut.
    Dies vermeidet weitgehend eine vertikale Berg- und Talfahrt der Bordwand.


    Das Bild zeigt die Markierung für die "Stellingschanz".



    *

  • Die Innenschanz ist zwar noch nicht mit dem Deck (im dortigen Winkel) verklebt. Aber man sieht schon, dass die Höhe passen wird.


    (Noch zu den Kleberflecken im Laderaum, bevor es Mecker gibt =) : Hier wird später noch Ladung gestaut werden. Die senkrechten Wände sind ja im Original dort auch nicht vorhanden, sondern verdecken im Modell den Längsspant. Deswegen war ich da nicht peinlichst auf das Vermeiden von Spuren bedacht. Im Übrigen sieht man das eigentlich nur im Blitzlicht.)


    *

  • Und schon einmal die (noch nicht vollständige) BB-Seite.


    Auf die hellgrauen Streifen gehören noch Kartonleisten - im Original befanden sich dort Stahlbänder.


    Da das Modell noch auf der Helling klebt, habe ich die Bordwand natürlich an der Grundplatte noch nicht festgeklebt.


    *