Moin liebe Kartonmodellbauer,
mit der Wariag begebe ich mich in drei neue Bereiche: Den Bau eines Unterwasserschiffs, das Pönen eines Models und das Verarbeiten von -für mich- sehr kleinen Kartonteilen. Vielleicht kommen von Euch ja ein paar Tipps und Hinweise, die mir den Einstieg dabei etwas erleichtern.
Die Bögen für die Wariag haben drei Stärken:1,5 mm für die Spanten, 1 mm für die Schiffs- und Bootsdecks sowie die Schornsteinversteifungen und 0,5 mm für den Rest. Der Karton ist rel. steif und fest, er erinnert mich etwas an Material für Schuhkartons.
Die Spanten sind, bis auf die Schwalbenschwanzverbindung des Mittelspants, sehr passgenau und lassen sich gut zusammen setzen. Die Verbindung des Mittelspants habe ich zusätzlich fixiert, der Rumpf lag nach dem Aushärten des Klebers aber leider trotzdem nicht plan auf dem Kiel, am Heck und am Bug waren ca. 1 mm Luft. Vor dem Einsetzen der Längsspanten habe ich ihn mit Zwingen auf das Baubrett gezogen in der Hoffnung, dass die Längsspanten den Kiel dann plan halten. Hat aber leider nichts genützt.
Bei den Spanten für das Backdeck ist eine kleine Falle eingebaut, für den Spant w9b fehlt im Mittelspant der Ausschnitt. Dafür ist ein Ausschnitt gleich hinter dem Backdeck, so dass ich das Teil w9b als Auflager für das Hauptdeck genommen habe. Das Hauptdeck besteht aus zwei Teilen, die ich leider nicht gleichzeitig aufgeklebt habe.Der Mastbohrung im 1.Teil passte nicht genau über die darunterliegende Aussparung im Mittelspant, die Aussparung habe ich kurz entschlossen angepasst. Am nächsten Tag folgte das Heckteil und siehe, es war eine Spantstärke zu lang. Hätte ich das Hauptdeck zum Backdeck hin um diese Spantstärke gekürzt, hätte alles hervorragend gepasst.
Das Backdeck habe ich erst einmal weg gelassen weil ich noch nicht weiss, wie ich die Kasemattgeschütze einbaue.
Die Beplankung des Unterwasserschiffs habe ich vom Heck her angefangen. Bei Maßungenauigkeiten. läst sich der Bug leichter anpassen als das Heck. Die Teile habe ich mit Sekundenkleber stumpf zusammengeklebt, über etwa zwei Drittel der Rumpflänge bin ich auch gut über den Spanten zusammengekommen, dann lag ich leider davor. Die Kartonteile über den Spanten plan voreinander zu bekommen war schon eine Herausforderung und nun ohne Spantenauflage noch mehr. Zur Erleichterung habe ich auf die Spanten dünne Papierstreifen als Führung geklebt. Hat gut geholfen, absatzfrei habe ich es aber trotzdem nicht hinbekommen. Ich werde den Rumpf also vor dem Pönen noch spachteln. Vor dem Spachteln ist mir dann noch aufgefallen, das der Rumpf oberhalb des Ruders offen ist. Ein passendes Teil dafür konnte ich nicht finden und habe die Öffnung mit Restkarton geschlossen. Das Spachteln und Schleifen ging problemlos, durch das häufige Bewegen des Rumpfes haben allerdings die Ecken der Backdeckspanten und die Auskragungen der Schwalbennester etwas gelitten. Beim nächsten Mal würde ich diese durch einen starken Karton- oder Holzstreifen schützen. Erfreulicherweise lag der Kiel nach dem Spachteln plan auf.
Als nächstes wollte ich das Hauptdeck (Teile P9 und P10) anpassen. Auf diese kommen zwei weitere Kartondecks, die Teile 35a und 35b, mit den Markierungen für das Holzdeck. Bevor ich die Überstände von P9 und P10 abschneide habe ich erst die Holzdecks aufgelegt und jetzt wird es interessant: Die Holzdecks sind zwei Millimeter kürzer als die Markierungen auf dem Kartondeck. Damit passen auch die Ausbuchtungen und Einsparungen der Decks nicht mehr über einander. Mit einem Kürzen des Kartondecks ist keine Anpassung zu erreichen; es scheint kein einfaches Längenproblem zu sein, sondern eher ein Maßstabsproblem. Ich hänge Bilder davon an, vielleicht wird das Problem dadurch etwas verständlicher.
Ich werde jetzt erst einmal mit dem Pönen des UW-Schiffes anfangen, vielleicht fällt mir dabei ja etwas ein.
Herzl. Grüße
Gustav
Hinweis nach Übersetzung der Bauanleitung: Der Spant W9b ist die Rückseite von Teil 74 und soll mit diesem heckseitig an die Back geklebt werden. Ein Auflager für das Hauptdeck ist aber trotzdem sinnvoll. Empfehlung: Das Teil W9b einmal kopieren und beides machen.
Hinweis nach Anbringen des Holzdecks: Vor dem Kürzen des Hauptdecks bitte den Beitrag zum Holzdeck lesen. Das Kürzen hat Auswirkungen auf das Anoassen des Holzdecks
Hinweis nach Anbringen der hinteren Aufbauten: Der Einschnitt für den Mast liegt unter der Markierung für einen Lüfter. Für den Mast muss eine neue Öffnung etwas weiter achtern eingeschnitten werden. Das Maß ist am besten vom Holzdeck abzunehmen.