Russischer Kreuzer Wariag, Maßstab 1:250 von GPM, Lasercut -Fertig-

  • Moin liebe Kartonmodellbauer,


    mit der Wariag begebe ich mich in drei neue Bereiche: Den Bau eines Unterwasserschiffs, das Pönen eines Models und das Verarbeiten von -für mich- sehr kleinen Kartonteilen. Vielleicht kommen von Euch ja ein paar Tipps und Hinweise, die mir den Einstieg dabei etwas erleichtern.


    Die Bögen für die Wariag haben drei Stärken:1,5 mm für die Spanten, 1 mm für die Schiffs- und Bootsdecks sowie die Schornsteinversteifungen und 0,5 mm für den Rest. Der Karton ist rel. steif und fest, er erinnert mich etwas an Material für Schuhkartons.


    Die Spanten sind, bis auf die Schwalbenschwanzverbindung des Mittelspants, sehr passgenau und lassen sich gut zusammen setzen. Die Verbindung des Mittelspants habe ich zusätzlich fixiert, der Rumpf lag nach dem Aushärten des Klebers aber leider trotzdem nicht plan auf dem Kiel, am Heck und am Bug waren ca. 1 mm Luft. Vor dem Einsetzen der Längsspanten habe ich ihn mit Zwingen auf das Baubrett gezogen in der Hoffnung, dass die Längsspanten den Kiel dann plan halten. Hat aber leider nichts genützt.


    Bei den Spanten für das Backdeck ist eine kleine Falle eingebaut, für den Spant w9b fehlt im Mittelspant der Ausschnitt. Dafür ist ein Ausschnitt gleich hinter dem Backdeck, so dass ich das Teil w9b als Auflager für das Hauptdeck genommen habe. Das Hauptdeck besteht aus zwei Teilen, die ich leider nicht gleichzeitig aufgeklebt habe.Der Mastbohrung im 1.Teil passte nicht genau über die darunterliegende Aussparung im Mittelspant, die Aussparung habe ich kurz entschlossen angepasst. Am nächsten Tag folgte das Heckteil und siehe, es war eine Spantstärke zu lang. Hätte ich das Hauptdeck zum Backdeck hin um diese Spantstärke gekürzt, hätte alles hervorragend gepasst.


    Das Backdeck habe ich erst einmal weg gelassen weil ich noch nicht weiss, wie ich die Kasemattgeschütze einbaue.


    Die Beplankung des Unterwasserschiffs habe ich vom Heck her angefangen. Bei Maßungenauigkeiten. läst sich der Bug leichter anpassen als das Heck. Die Teile habe ich mit Sekundenkleber stumpf zusammengeklebt, über etwa zwei Drittel der Rumpflänge bin ich auch gut über den Spanten zusammengekommen, dann lag ich leider davor. Die Kartonteile über den Spanten plan voreinander zu bekommen war schon eine Herausforderung und nun ohne Spantenauflage noch mehr. Zur Erleichterung habe ich auf die Spanten dünne Papierstreifen als Führung geklebt. Hat gut geholfen, absatzfrei habe ich es aber trotzdem nicht hinbekommen. Ich werde den Rumpf also vor dem Pönen noch spachteln. Vor dem Spachteln ist mir dann noch aufgefallen, das der Rumpf oberhalb des Ruders offen ist. Ein passendes Teil dafür konnte ich nicht finden und habe die Öffnung mit Restkarton geschlossen. Das Spachteln und Schleifen ging problemlos, durch das häufige Bewegen des Rumpfes haben allerdings die Ecken der Backdeckspanten und die Auskragungen der Schwalbennester etwas gelitten. Beim nächsten Mal würde ich diese durch einen starken Karton- oder Holzstreifen schützen. Erfreulicherweise lag der Kiel nach dem Spachteln plan auf.


    Als nächstes wollte ich das Hauptdeck (Teile P9 und P10) anpassen. Auf diese kommen zwei weitere Kartondecks, die Teile 35a und 35b, mit den Markierungen für das Holzdeck. Bevor ich die Überstände von P9 und P10 abschneide habe ich erst die Holzdecks aufgelegt und jetzt wird es interessant: Die Holzdecks sind zwei Millimeter kürzer als die Markierungen auf dem Kartondeck. Damit passen auch die Ausbuchtungen und Einsparungen der Decks nicht mehr über einander. Mit einem Kürzen des Kartondecks ist keine Anpassung zu erreichen; es scheint kein einfaches Längenproblem zu sein, sondern eher ein Maßstabsproblem. Ich hänge Bilder davon an, vielleicht wird das Problem dadurch etwas verständlicher.


    Ich werde jetzt erst einmal mit dem Pönen des UW-Schiffes anfangen, vielleicht fällt mir dabei ja etwas ein.




    Herzl. Grüße


    Gustav


    Hinweis nach Übersetzung der Bauanleitung: Der Spant W9b ist die Rückseite von Teil 74 und soll mit diesem heckseitig an die Back geklebt werden. Ein Auflager für das Hauptdeck ist aber trotzdem sinnvoll. Empfehlung: Das Teil W9b einmal kopieren und beides machen.


    Hinweis nach Anbringen des Holzdecks: Vor dem Kürzen des Hauptdecks bitte den Beitrag zum Holzdeck lesen. Das Kürzen hat Auswirkungen auf das Anoassen des Holzdecks


    Hinweis nach Anbringen der hinteren Aufbauten: Der Einschnitt für den Mast liegt unter der Markierung für einen Lüfter. Für den Mast muss eine neue Öffnung etwas weiter achtern eingeschnitten werden. Das Maß ist am besten vom Holzdeck abzunehmen.

  • Moin allerseits,


    das Unterwasserschiff ist jetzt in einem für mich zufriedenstellenden farblichen Zustand. Ich habe vier Schichten Sprühlack aus der Dose aufgetragen und dazwischen immer wieder geschliffen, die meiste Farbe ist dabei wieder abgetragen worden. Was jetzt noch an kleinen Punkten und Pickeln zu sehen ist, sind Staubpartikel und andere Luftverschmutzungen, die sich z. T beim Lackieren, aber überwiegend während des Trocknens, auf dem Lack abgesetzt haben. Für meine Ansprüche reicht der Zustand, staubfreie Luft bekomme ich in meinem Keller nicht hin.


    Da die Anhänge meines ersten Beitrag etwas dürftig ausgefallen sind (zukünftig werde ich Euch mit komprimierten Dateien verschonen) hänge ich noch einmal ein Bild des gespachtelten und geschliffenen Unterwasserschiffes an. Zum Spachteln und Schleifen noch eine Ergänzung: Nach dem Auftragen des Spachtels sind die Markierungen für die Anbauteile nicht mehr zu sehen. Ich habe deshalb vor dem Spachteln diese Markierungen mit zwei Methoden kenntlich gemacht:




    • einen Kartonstreifen hochkant aufgeklebt und
    • Nadeln an den Umrissen eingesteckt. Teilweise reicht auch das Einstecken an den Eckpunkten. Wenn die Nadeln dick genug sind, sind die Löcher nach dem Schleifen auch noch zu sehen.


    Das mit den Kartonstreifen war nicht so toll, beim Entfernen geht immer etwas Spachtelmasse mit ab. Die Nadeln gingen problemlos raus


    Eine weitere Möglichkeit wäre noch das Anfertigen einer Schablone. Das werde ich dann beim nächsten Rumpf probieren.


    Herzl. Grüße


    Gustav


    Teilweise sind Modelle der Warig auch mit rotem Unterwasserschiff zu sehen. Das Original hatte diese Farbe ab Januar 1904, dann war das Schiff aber über der Wasserlinie grau (Kriegsanstrich russisch-japanischer Krieg?).

  • Servus Gustav,


    saubere Arbeit - Respekt - sieht sehr gut aus (auch wenn die Bilder etwas dunkel sind).
    Nadelmarkierungen sind zuverlaessiger als Schablonen, die auch wieder einen Referenzpunkt brauchen oder zu gross ausfallen.
    Gruss
    Klaus

  • Hallo Klaus,


    vielen Dank für die Ermutigung und den Tipp, er erspart mir wahrscheinlich einige unnötige Probiererei.


    Die dunklen Bilder sind meiner Ungeduld zu verdanken, ich wollte die Bauphase heute unbedingt abschließen, trotz Regenwetter und schlechtem Licht. Für die Aufnahmen bin ich zwar nach draußen gegangen, das Licht hat aber trotzdem nicht ganz gereicht. Und Aufnahmen mit Blitz bei Glanzlack sind noch weniger brauchbar.


    Die nächsten Aufnahmen werden besser.

    Gruß Gustav

  • Hallo Gustav,


    die Idee, den Unterwasserrumpf mehrmals mit Sprühlack zu spritzen ist mir neu, aber - wie es die Bilder zeigen - sehr sauber. Wieder etwas gelernt.


    :)


    Deinen Baubericht werde ich mit Interesse verfolgen.


    Gruß Wolfgang.

  • Hallo Wolfgang,


    vielen Dank, Interesse ist immer ermutigend. Wenn das Gefühl entsteht ins Leere zu berichten vermindert sich der Spass.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,


    beim Bau der Wellenlager bin ich auf zwei Fehler in der Bauanleitung gestoßen:


    - Im Lageplan ist die Anordnung der Lagerteile mit fortlaufender Nummerierung von oben nach unten angegeben, in dem Baubogen sind die Teile aber von unten nach oben angeordnet und
    - der Durchmesser der Antriebswelle ist mit 2 mm falsch angegeben.


    Die andere Anordnung der Lagerteile fällt sofort auf und ist damit auch nicht schlimm, die Teile können schon aufgrund ihrer Form richtig zugeordnet werden. Dass der Wellendurchmesser zu groß ist, ist mir erst nach dem Bau der Wellenlager aufgefallen. Leider hatte ich mir da schon einen 2mm Messingstab besorgt und die Längen für die Wellen abgeschnitten. Nach dem Zusammenbau der Wellenlager war dann sofort zu sehen, dass 2mm da nie durchpassen. Für die Lager ergeben sich Wellenöffnungen von 1,3 mm, 2 mm ist schon fast der Durchmesser des Wellentunnels. Ich habe dann für die Antriebswellen einen 1, 2 mm Messingdraht aus meinen Vorräten genommen , das sieht optisch auch viel passender aus. Und wegen 0,1 mm will ich keinen besonderen Aufwand mehr treiben. Ich habe auch keinerlei Vorstellung darüber, wie der groß der Durchmesser im Original gewesen sein kann. 1,2 mm muss maßstäblich nicht verkehrter sein als 1, 3 mm. 2 mm erscheint mir allerdings etwas zu groß.


    Der Zusammenbau der Schrauben hat einige Anforderungen an mein Vorstellungsvermögen gestellt. Es waren jeweils eine links- und eine rechtsdehende Schraube zu bauen und die Skizze im Bauplan in keiner Weise hifreich. Letztendlich habe ich mir fertige Schrauben besorgt und diese nachgebaut. Bevor ich hier noch viel und evtl. schwer verständlich schreibe füge ich drei Bilder dieser Schrauben bei, die sagen eigentlich alles. Bei meinen selbstgebauten Schrauben ist das Konstruktionsprinzip vielleicht nicht so gut zu erkennen. Die linksdrehende Schraube will ich - von hinten gesehen - links anbauen, die rechtsdrehende entsprechend rechts. Falls das verkehrt ist, sagt es mit möglichst bald.


    Das Ruder ist nach dem Anziehen des Klebers ein wenig hohlwangig geworden. Um das zu vermeiden, könnte im Gerüst des Ruders noch ein Mittelspant eingesetzt werden. Vielleicht hat die Außenhaut innen auch nur zu viel Kleber abbekommen, der dann beim Aushärten dieses Phänomen verursacht. Viel hilft nicht immer viel. Hier werde ich etwas nachbessen.


    Viele Grüße
    Gustav

  • Moin allerseits,



    Antriebswellen, Schrauben und Ruder sind jetzt angebaut. Es hat etwas länger gedauert, weil das Ruder ein wenig zu hoch war und ich den Rumpf oberhalb des Ruders anpassen musste. Jetzt weis ich auch, weshalb das entsprechende Rumpfbauteil (Nr. 25) oberhalb des Ruders eine Aussparung hatte. Aber ich baue nun einmal keinen Rumpf mit Loch.
    Es wäre einfacher gewesen, wenn ich zuerst das Ruder und dann die Schrauben angebaut hätte, noch einfacher, wenn ich die Anpassung vor dem Lackieren gemacht hätte und am einfachsten, wenn ich das Ruder beim Zusammenbau in der Höhe entsprechend gekürzt hätte. Ich denke doch immer noch nicht weit genug. Vielleicht gibt es Hinweise dazu in der Bauanleitung, aber ich kann leider kein Polnisch.
    Als nächstes kommen die Bordwände dran. Bin gespannt, was mich da erwartet.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,



    die Bordwände passen gut an das Deck, nicht so gut an die Spanten. Im Nachhinein habe ich Glück gehabt, dass ich das Hauptdeck nicht gekürzt habe. So wie es jetzt aussieht, ist der Mittelspant um 2 mm zu kurz, ebenso die hinteren Längsspanten mit den Ausbuchtungen für die Heckkasematten. Diese Ausbuchtungen passen leider nicht in die entsprechenden Aussparungen der Bordwände, alles andere passt gut. Ich habe vor, die Ausbuchtungen der Heckkasematten abzuschneiden und sie nach dem Anbau der Bordwände innerhalb der Aussparungen wieder an die Spanten zu kleben. Den Mittelspant werde ich am Heck auffüttern, die Querspanten ggf. auch.
    Am Meisten beschäftigt mich z. Zt. die Frage der Lackierung. Ich habe etwas mit dem Pinsel geübt und probiert und festgestellt, dass bei sehr dünnflüssiger Farbe und sehr dünnem Auftrag keine Pinselstriche mehr zu sehen sind. Ansonsten hat der Pinsel immer Spuren hinterlassen. Ein dünner Auftrag erfordert wahrscheinlich mehrere Arbeitsgänge und ob das Ergebnis an das eines Spritzens ober Sprühens herankommt, bezweifle ich trotzdem. Da auf den Bordwänden Lasermarkierungen für die Anbauteile sind, ist eine Sprühlackierung vor dem Anbau der Borwände nicht gerade zweckmäßig. Das Anbringen der Anbauteile mit anschließendem Lackieren vor der Montage der Bordwände halte ich auch nicht für gut.
    Erst einmal werde ich mir jetzt einen Tag zum Nachdenken gönnen.


    Gruß Gustav


    Hinweis nach Anbau der Bordwände: Das Hauptdeck sollte auf die Länge des Mittelspants gekürzt werden (siehe Beitrag vom 02.11.11)

  • Moin allerseits,


    Der Schiffsrumpf hat leider einen kleinen Absturz vom Tisch auf den Boden erleben müssen und die anschließenden Ausbesserungsarbeiten an Schraube und Lack haben den Baufortschritt etwas verlangsamt. Aber jetzt sind die Bordwände endlich dran. Ich habe sie ohne vorheriges Lackieren angeklebt und musste dabei leider feststellen, dass zwischen dem "mal eben Anhalten" und dem Ankleben ein Unterschied von ca. 1mm besteht. Als erstes habe ich die Bug- und Heckteile angeklebt, da hier die Aussparungen der Bordwände genau unter die Decks der Schwalbennester passen müssen, und anschließend die Mittelteile eingefügt. Die Verbindungsstellen zwischen den einzelnen Teilen sind zum besseren Halt mit Laschen hinterklebt, nur stumpf aneinanderkleben war mir zu unsicher. Beim Einbau der Mittelteile zeigte sich dann der Spalt von 1 mm. Also: Das Kürzen des Hauptdecks wäre die bessere Lösung gewesen, dann hätten wahrscheinlich die Ausbuchtungen der Heckkasematten auch gepasst. Und ein leichtes Kürzen des Mittelteils wäre auch einfacher gewesen als das Einpassen von schmalen Streifen. Da ich das Deck aber nicht gekürzt hatte, musste ich vor dem Ankleben der Bordwände den Mittelspant am Heck und die die letzten Querspanten (Teile W 25 und W 26) etwas auffüttern. Am Bug wurde der Mittelspant schräg angeschliffen, den Bug habe ich vor dem Ankleben über eine Stricknadel vorgeformt, das Heck über einen Eierlöffel. Das Ankleben der Bordwände war dann einfach. Am unteren Teil des Bugs ergab sich zum Unterwasserschiff hin durch den aufgetragenen Spachtel ein kleiner Spalt, den ich mit einem Kartonkeil geschlossen habe.
    Die Bullaugen sind mit einem dünnen, transparenten Klebestreifen hinterklebt, der sich leicht durchstechen lässt falls beim Streichen Farbe darauf kommt.


    Bis auf die Schornsteine sind damit alle größeren Teile verarbeitet, für die keinen Teile (für mich sind es winzige Teile) muss ich mir erst noch eine entsprechende Pinzette besorgen.


    Gruß Gustav


    Hinweis nach Anbringen des Holzdecks: Bitte vor dem Kürzen des Hauptdecks den Beitrag über das Holzdeck lesen. Das Kürzen hat Auswirkungen auf die Passgenauigkeit des Holzdecks.


    Hinweis nach Erhalt neuer Planunterlagen: Die Wasserlinie ist zu niedrig. Die passende Höhe kann den Fotos des Originals entnommen werden.

  • Moin allerseits,


    zwischenzeitlich habe ich die Bordwände am Bug vervollständigt, einschließlich der Bugkasematten, und die Auflager für die Anker angebaut. Hierzu folgende Hinweise:


    Die Teile 38 e u. 38 f konnte ich im Bauplan nicht finden. Es sind ebenso wie die Teile 39 c, 40 a,b und 41c ca. 0,5 mm breite Streifen. Die letztgenannten Teile sind Abschlusskanten der Bordwände zur Back, also habe ich die Teile 38 e und 38 f ebenfalls als entsprechende Abschlusskanten oberhalb der Teile 38 und 39 angebracht. Von der Länge passten sie genau.
    Die im Bauplan als Nr. 46 bezeichneten Teile sind die Teile Nr. 43 im Baubogen und passen als Abschlusskannten der Back zum Heck hin, die im Baubogen mit Nr. 46 bezeichneten Teile sind die Abschlusskanten des Schanzkleids am Hauptdeck, im Bauplan sind dort nur die Teile 45 a genannt.


    Für mich war es schwierig, die 0,5 mm breiten Abschlusskanten so mit Kleber zu versehen, dass an den Seiten beim Ankleben nichts austrat. Wie Ihr auf den Bildern seht, ist das nicht so recht gelungen. Ich habe Uhu, Weissleim und Sekundenkleber mit einer Nadel aufgetragen, zufriedenstellend war alles nicht. Letztlich bin ich bei Uhu geblieben und hoffe jetzt auf den Erfolg der Übung.


    Problematisch ist auch das Entfernen der Stegreste an schmalen Streifen, wie am Unterteil der Schanzkleidpforte zu sehen ist. Zum Größenvergleich: Die Bullaugen haben einen Durchmesser von 1,6 mm. Bei dem schmalen Unterteil der Pforte war ich mit dem Auftragen des Klebers dann schon zufrieden.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,


    bei den Heckkasemattensind in den Verschlussklappen (Türen, Wände?, Teile 66b) zwei runde Öffnungen, die bei Einhaltung der Bauskizze in die untere Hälfte der Kasematten kommen. Da ein Foto der Wariag diese aber in der oberen Hälfte zeigen und die entsprechenden Öffnungen bei den Bugkasematten auch in der oberen Hälfte sind, habe ich die für steuerbord- und backbordseite vorgesehen Teile getauscht.



    Beim hinteren Schwalbennest waren die Schanzkleidabschlüsse (Teile 62a) etwas zu kurz. Zum Anpassen habe ich ein senkrechtes Ende abgeschnitten und dann ein kurzes waagerechtes Stück dazwischengesetzt.





    Die Deckel der Ankerklüsen fehlen noch, diese werden erst nach dem Anbringen der Ankerketten eingesetzt. Das Topedorohr war ein ganz kleines Stück zu kurz, wahrschscheinlich weil ich in dem Bereich den Bug etwas verbreitert hatte.





    Ansonsten habe ich einige Anbauteile an die Bordwand geklebt, deren Beschreibung ich mir und Euch ersparen möchte. Bei Interesse müssen die beigefügten Bilder herhalten. Die meisten Teile fehlen allerdings noch. Nur ein Hinweis zum Teil 50: Dieses Teil gibt es in den Baubögen nicht, dafür passen die Teile 50a sehr gut. Es ist schon beeindruckend, was sich alles an einer Bordwand befinden kann. Das fällt mir erst jetzt beim Ankleben der ersten Teile richtig auf. Bei den Modellen mit nur bedruckter Bordwand ist mir da einiges entgangen.





    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,


    in der Zwischenzeit habe ich 98 Stufen für die Außenbordtreppen (Teile Nr.60), 30 Teile Nr. 58 und 20 Teile Nr. 59 (Nr. 58 und Nr. 59 sehen aus wie waagerecht nebeneinander angeordnete Steigeisen, die Bezeichnung dieser Teile kenne ich leider nicht), 32 Teile Nr. 52 und zwei Kräne (Teile 50 a,c,d; 50a müsste wahrscheinlich mit 50b benummert sein) an die Bordwände geklebt. Die Teile Nr. 59 laufen parallel zur Wasserlinie, die Teile Nr. 58 parallel zum Hauptdeck. Die Kräne können beweglich angebaut werden, Löcher für eine Achse sind in den Lagern vorhanden, die Lage der Kranachse ist am Kranarm markiert. Mangels Fingerfertigkeit habe ich allerdings auf die Beweglichkeit der Kräne verzichtet. Beim Hantieren mit diesen Teilen war mir die Bemerkung von Kurt in seinem Baubericht zur Meerkatze über die von der Pinzette geschnippten Teile eine großer Trost, mir ging es genauso. Aufgrund der Größe dieser Teile habe ich leider nicht alle wieder gefunden, von den Teilen Nr. 52 (ca. 1-2 mm² klein) musste ich dann einige selbst schneiden. Der Verlust an Teppenstufen war nicht so tragisch, davon waren mehr vorhanden (120 Stück) als ich brauchte. Die Teile Nr. 52, deren Namen und Zweck ich ebenfalls nicht kenne, sind auf der rechten Seite des Ausschnittfotos oberhalb der Wasserlinie zu sehen.




    Als Kleber habe ich letztendlich mit Wasser verdünnten Weissleim genommen. Den Leim habe ich soweit verdünnt, bis ich mit einer Nadel kleine Tropfen aufnehmen konnte, die sich dann leicht als Klebepunkte auf der Bordwand platzieren ließen. Wenn die anzuklebenden Teile gleich beim ersten Ansatz auf diese Punkte kamen, saßen sie ohne großen Aufwand sehr gut, leichtes Nachkorrigieren ging auch noch. Größere Korrekturen haben mir mir dann allerdings einiges an Zeit und Schweiss gekostet. Ein gutes Auge und eine ruhige Hand zahlen sich hier aus, beim Arbeitsaufwand wie beim Ergebnis. Leider hat es mir öfters an beiden gefehlt.


    Als nächstes werde ich die Spieren für die Torpedoschutznetze (Teile Nr. 48) anbringen. Lt. Bauplan und Nummerierung sollten diese vor den o. g. Teilen angebaut werden, ich hätte sie dann allerdings als störend empfunden.


    Gruß Gustav

  • Die Spieren für die Torpedoschutznetze bestehen aus den Teilen 48a-c und einem nach der Schablone B1 selbst gefertigten Teil. Nach der Schablone habe ich einen Messingdraht von 1 mm Durchmesser auf Länge geschnitten und mit weisser Farbe vorgestrichen. Der Zusammenbau der Spieren ist in den Bauplänen in der Montageskizze Bx-1 dargestellt, allerdings ohne Bezeichnung der einzelnen Teile. Auch in der Bauanleitung (ich habe inzwischen jemanden gefunden, der mir die Anleitung übersetzt hat) steht nur, dass die Spieren aus den Teilen 48a-c und der Schablone B1 herzustellen sind. Nach ihrer Form und Anzahl lassen sich die Teile aber gut zuordnen. Ich habe die Teile 48a als Bodenplatte für den Spierenfuß, die Teile 48b als Schenkel für die Lagerung des Fußes und die Teile 48c als Lager für den Spierenkopf verwendet. Die Bodenplatte 48a hat zwei Markierungen für die beiden Lagerschenkel, allerdings passt die Spiere nicht genau dazwischen, der Schablonendurchmesser ist etwas zu groß. Das zeigt sich schon, wenn die Bodenplatte an die Schablone gehalten wird. Durch das Vorstreichen des Messingdrahtes ist bei mir die Abweichung noch etwas größer geworden, die Lagerschenkel passen aber noch auf die Grundplatte. Von diesen Spieren sind an jeder Bordseite 11 Stück anzubringen. Die angehängten Bilder zeigen die Vorder-, Rück- und Seitenansicht einer Spiere sowie die Gesamtansicht einer Bordwand mit den angebauten Spieren.


    Gruß Gustav


    Hinweis nach Erhalt weiterer Planunterlagen: Die Spieren sind auf die Schenkel des Fußlagers zu kleben, nicht dazwischen.

  • Hallo Gustav,


    wenn ich das Bild richtig deute, hast Du die Spieren unten am Rumpf befestigt und sie zeigen dann in Richtung Bug.


    Das gleiche habe ich schon bei der SMS Blücher geklärt:


    Die Spieren sind mit der Unterseite am Rumpf befestigt und die Spieren zeigen zum Heck. Das ist auf allen Fotos,die ich finden konnte, so zu sehen. Schon allein deshalb, damit das vorbeiströmende Fahrwasser die Spieren und damit die Torpedoschutznetze nicht vom Rumpf wegreißt, sondern diese an den Rumpf gedrückt werden.


    Im angefügten Link ist das deutlich zu sehen: http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20070507142414.


    Viele Grüße


    Hans-Jürgen

    Viele Grüße


    Hans-Jürgen
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    Früher oder später, aber gewiss immer wird sich die Natur an allem Tun der Menschen rächen, das wider sie selbst ist. (Johann Heinrich Pestalozzi -1746 - 1827)

  • Moin Hans-Jürgen,


    vielen Dank für den Hinweis, die Begründung klingt schlüssig, es gibt auch viele Beispiele für die Bauweise mit dem Spierenkopf zum Heck. Bei der kaiserlichen Marine war es wohl die Regelbauweise.


    Ich habe mich bei dem Anbau der Spieren nach der Bauanleitung und den mir vorliegenden Fotos der Wariag gerichtet, alle zeigen den Anbau mit Richtung zum Bug. Vielleicht hat sich die Bauweise mit der Entwicklung der Schiffe geändert? Ich werde da einmal auf die Suche gehen, vielleicht gibt es eine Abhängigkeit von den Baujahren. Zu dem Anbau bei der Wariag gibt das Bild unter dem nachfolgenden Link auch die Richtung Bug vor.


    http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20080708032515


    Herzl. Gruß


    Gustav

  • Moin Hans-Jürgen,


    bei Wikipedia habe ich noch etwas zur Ausbringung und Wirkungsweise von Torpedoschutznetzen gefunden. Klingt auch sehr schlüssig. Interessant ist besonders der Hinweis, dass ein an den Rumpf gedrücktes Netz nicht vor einem Torpedo schützt. Leuchtet mir ein, nur die Netzstärke dürfte die Sprengwirkung nicht sehr vermindern. Näheres findest Du unter dem folgenden Link


    http://de.wikipedia.org/wiki/Torpedoschutznetz


    Herzl. Gruß


    Gustav

  • Moin allerseits,


    nach dem Bauplan sind noch an jeder Bordwand je zwei weitere Spieren (Teile 65 und 65a) anzubringen, die auf den Schiffsfotos nicht zu sehen sind. Da aber zumindest die lange Spiere (Teil 65a) für das Ausbringen der Torpedoschutznetze Sinn macht, habe ich diese Spieren auch angebaut. Die Bauanleitung sagt dazu nur: Bordwand mit Teil 65 ergänzen. In den Bauplänen sind zwei Schablonen mit der Bezeichnung 65 und 65a enthalten und deren Anbauorte eingetragen. Auf den Baubögen gibt es noch je acht Teile 65 und 65a, der Form nach Lagerschenkel für die Spieren. Nach den Schablonen habe ich wieder vorgestrichenen Messingdraht mit 1mm Durchmesser zugeschnitten, acht der 16 Lagerteile an die Drahtenden geklebt und das Ganze dann als Spieren am Heck angebracht.
    Lt. Baubeschreibung sollten jetzt die Anker, die Heckgalerie, die Bugzier und die Flaggenstöcke angebaut werden. Da mir diese beim Weiterbau aber etwas gefährdet erscheinen, werde ich sie später anbauen und habe als nächstes die Holzdecks aufgeklebt. Zu den Holzdecks dann näheres im nächsten Beitrag, das Ergebnis erfordert noch ein wenig Nachdenken und eine zwischenzeitliche Stärkung.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,
    zu der Passgenauigkeit der Holzdecks hatte ich mich ja schon zu Beginn meines Berichts geäußert. Grundsätzlich geändert hat sich das inzwischen nicht, es sieht aber nicht mehr so ärgerlich aus. Auf den Kartondecks (Teile 35,35a,35b) sind die Umrisse der Holzdecks markiert, in diese Markierungen passen die Holzdecks leider nicht genau hinein. Die Holzstärke der Decks beträgt 0,4 mm, das Material lässt sich gut mit dem Messer schneiden und damit auch anpassen.


    1. Backdeck (Teil 36)
    Das Backdeck ist etwas zu kurz. Ich habe es so angebracht, dass es über den Schwalbennestern gut auf die Ausbuchtungen passt. Am Bug fehlt dann ca. 1mm bis zu der Abschlussmarkierung, am Ende der Back fehlen ca. 0,5 mm. Zum Ausgleich habe ich einen passenden Streifen aus der Holzplatte geschnitten und hinten um den Abschluss des Backdecks geklebt. Zum Bug hin habe ich das Deck nicht verlängert, der Ansatz war mir dort zu auffällig. Ggf. lässt sich das an der Stelle immer noch machen.


    2. Hauptdeck (Baubeschreibung Teil 36a, auf der Holzplatte Teil 36ab)
    Ursprünglich hatte ich vor, aus dem Teil 36ab tatsächlich zwei Teile zu machen und dann die drei Teile so auf den Markierungen zu verteilen, dass sie bestmöglich vor die Schanzkleidausschnitte und über die Schwalbennester passen. Die übersetzte Bauanleitung sagte mir nun aber, dass der Spant W9b die Rückseite der Teile 74 bildet und mit diesem wiederum an die Rückseite der Back (rückseitig an den Spant W9) zu kleben ist. Aus dem Bauplan hatte ich entnommen, dass W9b in Richtung Bug an W9 zu kleben wäre. Da er dort nicht passte, hatte ich W9b als Auflager für das Hauptdeck genommen. Das würde ich jetzt zum leichteren Anbringen des Hauptdecks immer noch so machen, der Mittelspant hat auch eine passende Aussparung an der Stelle. Ich habe jetz ein zweites Teil W9b angefertigt, Restpappe ist genug vorhanden, und diesen Spant bereits jetzt hinter die Back geklebt. Das brachte schon einmal 1,5 mm, um die das Holzdeck zum Heck hin rutschte. Es lag damit immer noch etwas hinter den Markierungen, weil die Bordwände aber ebenfalls nach hinten verlängert sind, mit seinen Vorsprüngen genau vor den Schanzkleidausschnitten. Über den hinteren Schwalbennestern lag das Deck dann etwas vor den Markierungen, aber nicht sehr auffällig. Ich habe das Teil deshalb nicht nochmals aufgetrennt, sondern direkt an das Backdeck anschließend aufgeklebt. Als Vorarbeit musste noch der runde Ausschnitt für den hinteren Mast in das Deck geschnitten werden. Im Gegensatz zum Backdeck, in dem der Ausschnitt vom Laser geschitten war, gab es hier nur eine entsprechende Markierung. Ich habe den Ausschnitt mit einer Nadel ausgestichelt und den Rand dann mit einem 4mm-Holzbohrer geglättet. Zu meiner Überraschung passte das Loch genau über die entsprechende Öffnung im darunterliegenden Kartondeck. Wenn ich das Kartondeck auf die Länge des Mittelspants gekürzt hätte, wäre hier keine Übereinstimmung gewesen. Zudem wären die Markierungen für das Aufbringen des Holzdecks noch mehr vom Holzdeck selbst abgewichen, was ich aber nicht als wesentlich ansehe. Dafür hätte das Heckteil des Holzdecks nahtlos angefügt werden können. Mit dem Kürzen des Kartondecks würden auch die hinteren Teile Bordwände weiter zum Bug kommen, ich hätte mir die Ausgleichsstreifen erspart, aber die Vorspünge des Holzdecks wären nicht mehr vor die Ausschnitte des Schanzkleides gekommen. Das wiederum kann man vermeiden, wenn der Spant W8b, wie in der Bauanleitung beschrieben, erst nach dem Aufkleben des Holzdecks eingebaut wird (auf dem Holzdeck stehend), dafür entsteht dann wieder ein Spalt zum Heckteil des Decks. Egal wie man es macht, richtig passt es nie.


    3.Heckteil des Hauptdecks (Baubeschreibung Teil 36b, Holzplatte Teil 36c)
    Das Heckteil habe ich passend in die hintere Rundung des Hecks geklebt, zum Hauptteil ergibt sich dann ein Spalt von ca. 1mm. Dieser ist dann mit einem passenden Streifen aus der Holzplatte geschlossen worden.


    Als nächstes werde ich das Überwasserschiff mit dem Pinsel weiss streichen. Auf das Streichen könnte bei der guten Kartonoberfläche eigentlich verzichtet werden; das hätte den Vorteil, dass die aufgelaserten Details (Griffe, Scharniere etc.) weiterhin sichtbar sind. Allerdings sind die Schnittkanten der Teile auch nicht mehr rein weiß, diese hätte ich dann vor dem Anbau färben müssen. Außerdem hatte ich das Modell gekauft, um mich auch im Pönen zu probieren. Zum Probieren ist das Modell eigentlich zu schade, aber nun ist es eben so.


    Mein Rechner hat sich geweigert, Bilder einzufügen. Ich hänge die jetzt an, Ihr werdet sie schon zuordnen können. Von links nach rechts ist je Bild zuerst der Ausgangszustand, danach der Zustand mit "Flicken".


    Gruß Gustav


    Hinweis nach dem Anbringen der hinteren Aufbauten:


    Die Markierung über der Öffnung im Mittelspant ist nicht für den Mast, sondern für einen Lüfter. Der Mast musst etwas weiter nach achtern durch eine kleinere Markierierung.

  • Moin allerseits,
    vor dem Anstrich habe ich noch am Heck und auf der Back zwischen dem Außenrand der Holzdecks und den Bordwänden einen Kartonstreifen aufgeklebt, da mir die Decks zu aufgesetzt aussahen.



    Nach einigem Probieren und ausführlicher Beratung in einem Geschäft für Künstlerbedarf habe ich dann für den Anstrich Acrylfarbe genommen, titanweiß. Urspünglich wollte ich Ölfarbe nehmen, da diese aber sehr viel Zeit zum Trocknen brauchen soll, bin ich dann auf Acrylfarbe ausgewichen. Nachteil der Acrylfarbe ist, dass sie mit Wasser verdünnt werden muss. Beim Streichen in Originalkonsistenz waren die Pinselstriche gut zu sehen, außerdem war ein Verkleben der kleinen Zwischenräume an einigen Anbauteilen zu befürchten. Also habe ich die Farbe mit Wasser verdünnt und ausprobiert, wann der Karton anfing sich zu wellen. Beim Streichen habe ich mich bemüht, unterhalb dieser Verdünnungsgrenze zu bleiben. Es ist jedoch ein Unterschied, ob ich eine freie Fläche mit gleichmäßigen Pinselstrichen bedecke oder kleine Bereiche an der Bordwand zwischen Anbauteilen und Bullaugen streiche. Dort muss ich zur halbwegs gleichmäßigen Bedeckung den Pinsel einige Male mehr hin und her bewegen, also wird die Bordwand auch feuchter und die Gefahr einer Wellung des Kartons größer. Ganz konnte ich das Wellen dann auch nicht vermeiden, es ist für einen Nichtfachmann allerdings nicht sehr auffällig. Im Ergebnis habe ich leider keine gleichmäßige Oberfläche hinbekommen, bin aber zufrieden. Mit bloßem Auge sieht es bei normalem Betrachtungsabstand gut aus. Ich finde das Aussehen auch besser als vorher mit der Kartonfarbe. Der Anstrich wirkt leuchtender als der nackte Karton, auf die eingelaserten Details verzicht ich da gern. Richtig gut wird es m.E. aber nur mit einem Sprayen der Bordwände. Irgendwann werde ich das einmal ausprobieren und noch so einen Dampfer bauen, dann auf das Hinterkleben der Bullaugen verzichten und die Bordwände sprayen. Selbst wenn, wie Helmut (Wiesel) geschrieben hat, fünf Durchgänge für eine ordentliche Farbdeckkung ohne die Verklebung von Keinteilen erforderlich sind, dürfte der reine Arbeitsaufwand nicht höher sein als beim sorgfältigen Streichen. Es schlägt dann nur der höhere Zeitaufwand durch die Trocknungsphasen zu Buche.
    In einem Anfall absoluter Selbstüberschätzung hatte ich noch versucht, die Bullaugen mit Rahmen und Wasserabweisern zu versehen, aber bei über 100 Bullaugen wäre ich wahrscheinlich nie fertig geworden. Würde bei einem sauberen Anbau aber bestimmt gut aussehen.


    Nach Überwindung meiner leichten Enttäuschung fange ich dann mit der Decksausrüstung an.


    Gruß Gustav

  • Hallo Gustav,


    zunächst und vor allem herzlichen Dank für die detaillierte Beschreibung Deines Vorgehens, das erleichtert allen nachbauern die Bewältigung des Modells kolossal !
    Trotz der PRobleme und Kinken ist der Rumpf m.E. sehr vorzeigbar geworden.


    Bin gespannt auf die ersten Aufbauten


    Zaphod

  • Moin Zaphod,


    vielen Dank für deinen Trost und deine Ermutigung! Wenn ich noch schwarze Farbe finde, gehts heute Abend weiter.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,
    nach dem Löschen eines brennenden Weihnachtsgestecks, das nun noch den Kauf eines neuen Wohnzimmertischs zur Folge hat, bin ich gestern doch noch zum Weiterbau gekommen.


    Schiffsglocke und Bratspill (wenn`s kein Spill ist, lasse ich mich gern belehren) sind die Teile74-74f. Das Teil 74 wird an die Rückseite der Back geklebt, lt. Bauanleitung zusammen mit dem Spant W9b. Da ich aber die gesamte Baugruppe 74 außerhalb des Schiffs zusammenbauen wollte und der Spant zum passgenauen Einsetzen etwas mittigen Druck brauchte, habe ich vorab den Spant allein eingeklebt. Die Teile 74 und 74d waren im Gegensatz zum Spant an der Unterseite gerade, die Deckswölbung war nicht berücksichtigt. Da die Höhe des Teils 74 mittig gut passte, habe ich an den Seiten schmale Streifen in der Form der Deckswölbung untergeklebt. Die Rückwand des Spillgehäuses (Teil 74d) ist ca. 1mm zu niedrig. Da ich hier sowieso einen Kartonstreifen zum Ausgleich aufkleben muss, habe ich die Unterseite etwas hohl geschliffen, um eine Anpassung an die Deckswölbung zu erreichen. Die Seitenteile der Rückwand 74d sind etwas zu lang, das Teil steht unter dem Backdeck vor, wenn sie entsprechend den Decksmarkierungen und den Markierungen an der Backrückseite aufgeklebt werden. Richtet man sie nach der Form des Backdecks aus, passt das Teil in der Tiefe. Da die Abweichung von den Decksmarkierungen auf dem Deck nicht schön aussieht, habe ich nach den Decksmarkierungen geklebt und das Teil oben mit einem Deckel verschlossen. Das Spill selbst brauchte nicht angepasst zu werden; die Achslager vor den Spillköpfen gehen tiefer als die Seiten des Gehäuses, das passte in etwa mit der Deckswölbung. Als Spillachse habe ich einen Kupferdraht mit 0,5 mm Durchmesser genommen und diesen zusammen mit den Spillköpfen mit schwarzer Künstler-Ölfarbe gestrichen. Alles in weiß sah mit zu langweilig aus. Dir Ölfarbe trocknet tatsächlich sehr langsam, der Farbauftrag von gestern ist trotz Verdünnung nach 20 Stunden noch nicht berührungstrocken gewesen.


    Die Schiffsglocke war zusammen mit der Halterung ein Teil, das in der Mitte geknickt und dann verklebt werden sollte. So eine platte Schiffsglocke gibt optisch und vor allem in der Größe nichts her. Ich habe also versucht, die beiden Hälften etwas zu runden (Anfall von Größenwahn). Leider ist mir schon die erste Hälfte aus der Hand gefallen und war nicht wieder zu finden. Als Ersatz habe ich einen Stecknadelkopf zur Hälfte abgeschliffen und beim Pönen am Nadelhals etwas mehr Farbe aufgetragen, um eine erträgliche Glockenform zu bekommen. Diese Glocke ist ca. 1,5 mm hoch (das Originalteil war 1mm hoch) und gefällt mir viel besser als ein verdoppeltes Kartonteil. Außerdem hat so ein Schiff auch eine ordentliche Glocke verdient und kein Spielzeug.
    Die Halterung der Glocke ist aus einem Messingdraht mit 0,1 mm Durchmesser gebogen.


    Die nächsten Teile versprechen etwas Erholung. Es sind Kisten, die auf der Innenseite des Schanzkleids auf dem Hauptdeck stehen und, wie ich hier im Forum gelesen habe, zum Verstauen von Hängematten dienen.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,
    an der Innenseite des Schanzkleids sind 16 Kisten anzubauen, zwei davon auf der Back. Die Front dieser Kisten ist teilweise wie bei einer Gräting mit quadratischen Löchern versehen, die wie eine Tür angeordnet und mit einem Rahmen versehen sind. Genaues entnehmt Ihr am besten dem beigefügten Bild, das sagt mehr als alle Worte. Die duchbrochenen Flächen habe ich nicht gestrichen, da die kleinen Öffnungen auch von stärker verdünnter Farbe verklebt worden wären. Wenn man unterstellt, das diese Flächen aus Holz gewesen sind, könnten sie mit einem Farbstift braun oder rotbraun angelegt werden. Das ist mir leider erst nach dem Aufkleben eingefallen eingefallen, also bleiben sie bei mir Kartonfarben.
    Teilweise waren die Kisten zu hoch. Ich musste sie an der Unterseite etwas abschleifen, damit sie am Schanzkeid nicht überstanden. Bei je einer Kiste mit den Teilenr. 78 und 82 waren die Deckel zu kurz, das Einflicken von passenden Kartonstreifen hat da Abhilfe geschaffen.
    Es sind zwar nur einfache Kisten, aber sie geben auf dem Schiff optisch einiges her.



    Gruß Gustav


    Hinweis nach neuer Quellenlage:



    Auf vier Deckskisten sind ovale Markierungen, denen gegenüber im Schanzkleid ebenfalls ovale Öffnungen liegen. Bei Modellen anderer Verlage habe ich gesehen, dass In den Deckskisten ebenfalls ovale Öffnungen sind, die Durchführungen sind innen verkleidet.. Diese Ausführung erscheint mir schlüssig. Da im Nachhinein ein Herstellen der Öffnungen nicht zweckmäßig erscheint, habe ich die die ovalen Flächen geschwärzt (siehe Bild)

  • Moin allerseits,
    das Teil 68 soll lt. Bauanleitung nach der Skizze auf dem Bauplan zusammengesetzt werden. Für ein Teil Nr. 68 gibt es allerdings keine Skizze, dafür kann man es gut nach der Skizze für das Teil 71 zusammenbauen. Teil 71 ist nach dem Seitenriss eine Gangway, das Teil 68 kann ein Lagerbock für diese Gangway sein.
    Von den Teilen 83-91 habe ich die Teile 84, 85 und 86 auf den Bauplänen nicht gefunden. Die Bauanleitung sagt dazu auch nur "werden nach dem Zusammenkleben gemäß Zeichnung angebracht". Ich habe diese Teile soweit möglich und nötig zunächst zusammengeklebt und dann auf dem Deck Markierungen gesucht, auf die sie passen. Das Ergebniss ist auf den angehängten Bildern zu sehen.


    Erschwernisse beim Zusammenbau und Anbau:
    Bei den Teilen 85 und 85a (zwei Kästen auf der Back) fehlt die Knicklinie zwischen Deckel und Vorderwand. Nach entsprechendem Nachritzen und Knicken passten die Kästen gut auf die Markierungen.
    Die Teile 84 und 84a (zwei Schränke? auf der Back) sind symmetrisch obwohl sie, da je einer BB und StB aufzustellen sind, spiegelbildlich sein müssten. Die Decksmarkierung sind spiegelbildlich. Ich habe bei einem Schrank den Deckel abgeschnitten und auf die Unterseite geklebt, dann konnten die Schränke entsprechend den Markierungen aufgeklebt werden. Die Unterseite des umgedrehten Schranks sollte vor dem Aufkleben noch der Deckswölbung angepasst werden.
    Die Plätze für die Teile 91 konnte ich auf dem Bauplan wohl finden, war mir über den Zusammenbau aber nicht ganz sicher. Da ich zwischenzeitlich noch Bildmaterial über die Wariag bestellt habe, warte ich bis zum Zusammenbau den Eingang dieser Bilder ab. Wenn diese keinen neuen Erkenntnisse liefern, baue ich die Teile nach meinen eigenen Vorstellungen zusammen.


    Zu den restlichen Teilen ist nichts besonderes zu sagen, da müssen die Bilder sprechen.


    Abschließend habe ich noch
    - die Heckpforte (Teile 72) angeklebt. Die Pforte besteht aus zwei Teilen, gefunden habe ich in dem Baubogen nur eines. Das zweite kann aber bei dem vielen Suchen nach Bauteilen verloren gegangen sein.
    - die Speigatts von Farbe befreit und
    - die Löcher in den Oberseiten der Kasemattenpforten und der Oberlichter bzw. Lichtluken geschwärzt. Bei den Oberlichtern sind wohl die Deckel durchbrochen, aber nicht das Gehäuse. Zukünftig werde ich versuchen, die Gehäuse vor dem Zusammenbau auch mit Löchern zu versehen. Im Nachhinein ist das mit meinen Mitteln nicht zu machen. Die durchgehenden Öffnungen in den Kasemattenpforten sahen nach dem Pönen geschlossen aus, was nach den mir vorliegenden Bilder aber nicht möglich war. Es dürfte sich bei diesen Öffnungen um Bullaugen handeln. Auch hier habe ich lieber auf ein nachträgliches "Durchbohren" verzichtet.


    Gruß Gustav


    Hinweis nach Bau der Gangspills: Auf dem Bogen mit den Teilen für die Spills sind noch je ein Teil 84 und 84a, hier spiegelbildlich geschnitten und damit für BB und StB geeignet, ein Umbau ist nicht erforderlich.


    Meine neuesten Planunterlagen sagen, dass die "Decksschränke" Teile 84 und 84a Munitionsaufzüge für die 152 mm-Geschütze (Six-inch Pattern gun) auf der Back sind . Die "Heckpforte" ist die Verschlußklappe des Hecktorpedorohrs und müsste eine rundere Form haben.

  • Moin allerseits,
    vorab möchte ich erst einmal meinen Unmut über die Teilesucherei in den Bögen kundtun. Eine Kennzeichnung der Bögen und die Angabe dieser Kennung in der Bauanleitung würde das Finden der Teile erheblich erleichtern und Überraschungen (vielleicht) vermeiden. So wie beim Suchen der Teile für die Gangspills, bei der ich zwei weitere Teile 84 gefunden habe. Diese sogar spiegelbildlich aufgebaut, für BB und Stb geeignet. Das Abändern und Anpassen eines Teiles 84 hätte ich mir ersparen können, wenn ich diese Teile zuerst gefunden hätte. Und warum es überhaupt vier Teile sind, ist mir auch nicht klar, es sind nur zwei passende Decksmarkierungen vorhanden.


    Nun zu den Gangspills: Je Spill sind 11 Teile vorhanden, benötigt werden nach der Bauanleitung 8 Teile. Ich füge ein Bild der Teile bei. Auf diesem Bild sind allerdings nur 10 Teile zu sehen, weil die Teile 94 und 95 schon zusammengeklebt sind. Die überzähligen Teile habe ich dazu verwendet, den Spills eine dickere Bodenplatte zu geben. Für mich sieht das dann auch vorbildähnlicher aus.
    Das Zusammensetzen der Umlenkrollen nach dem Bauplan war problemlos. Beide Rollen werden heckseitig vor dem Spill angebracht.
    Nach dem Bauplan sollen jetzt die Poller angebaut werden. Ich mache das lieber später und fange als nächstes das Kesselhaus an.


    Gruß Gustav


    Hinweis zu den "Umlenkrollen":


    Nach dem Ansehen einiger anderer Modellfotos und eines Fotos vom Heck des Originalschiffs bin ich zwischenzeitlich der Meinung, dass die "Umlenkrollen" eher Lüfter für die darunter liegenden Heckkasematten waren und hab sie entsprechend umgestaltet. Ein Bild des neuen Aussehens hänge ich an.

  • Moin allerseits,
    der Schornsteinsockel und das Kesselhaus werden beide um ein Spantengerüst von 1 mm Pappe gebaut. Diese Teile allein aus stumpf zusammengeklebten 0,5 mm Karton stabil und genau zusammen zu bekommen, wäre auch recht schwierig.


    Schornsteinsockel und Kesselhaus sind unterschiedlich zusammen zu setzen. Der Sockel besteht im Wesentlichen aus dem Dach, an dem die vier Seitenwände hängen. Diese sind nach hinten zu klappen, stumpf zu verkleben und über die Spanten zu stülpen. Die Spanten sind 1 mm niedriger als die Seitenwände. Um die Seiten unten gut zusammen zu bekommen, habe ich sie abschließend mit dem Sockelfuß verklebt, also keinen Überstand gelassen. Das erschwert dann später das Anpassen an die Deckswölbung, es muss die ganze Fußplatte passend geschliffen werden. Zweckmäßiger ist es, den Überstand unten zu lassen und dann nur die die Vorder- und Rückwand anzupassen.
    An dem Sockel sind StB und BB je ein Teil 101 a anzukleben, ich habe jedoch nur eines gefunden und das Zweite aus Abfallkarton selbst gemacht.



    Beim Kesselhaus sind die Seitenwände und das Dach getrennt anzukleben. Die Rückwand, Teil m100b, wird in der Bauanleitung als Vorderwand bezeichnet und ist in den Baubögen nicht zu finden. Des Rätsels Lösung: Das Teil hängt direkt an Dach und könnte einfach nach hinten geklappt und angekebt werden. Leider ist auch hier des Spantengerüst 1 mm niedriger als die Wände und die Seitenwände passen mit deckungsgleichen Ausschnitten nur auf die Spanten, wenn sie unten plan abschließen. D. h., die Seitenwände stehen am Dach 1 mm über, es ergibt sich dort ein Rand und die Aufsatzfläche für den Schornstein ist um diesen 1 mm tiefer als beim davorliegenden Schornsteinsockel. Die Schornsteine haben allerdings die gleiche Höhe, hier muss irgendwie angepasst werden. Um einen passenden Anschluss an die Seitenwände zu bekommen, muss das Vorderteil abgeschnitten werden. Die Ausschnitte im Dach für die Spanten sind nicht tief genug, sie müssen angepasst werden.
    An den Seitenwänden sind Befestigungspunkte für Handläufe markiert, auf dem Bauplan sind auch Handläufe zu erkennen. Ich habe diese aus 0,2 mm Messingdraht gefertigt. Mit der Lupe ist auf dem Plan noch ein Bauhinweis zum Dachabschluss zu erkennen: "dünner Draht". Für diese Umrahmung habe ich einen 0,1 mm Messingdraht genommen.
    Die vier Ecken der Schornsteinplattform werden als umbaute Niedergänge vervollständigt; auch hier musste ich die Ausschnitte für die Spanten etwas vergrößern.
    Die Karton-Seitenwände haben die gleichen Abmessungen wie die Seiten der Spanten, es gibt keinen Überstand. Dadurch ergeben sich offene Ecken, die sich durch eine Verlängerung von zwei gegenüberliegenden Seiten um die Kartonstärke vermeiden ließen. Diese offenen Ecken hat alles kastenförmig zu bauende, auffallend ist es aber nur bei großen Teilen. Ich werde versuchen, durch eine dicke "Farbnaht" die Ecken geschlossener aussehen zu lassen.


    Die Be- oder Entlüftungskästen auf dem Dach haben in den Vorderwänden Schlitze, die von innen mit schmalen Kästen zu verschließen sind. Anschließend werden die Öffnungen von vorn mit Lochplatten verschlossen und die Kästen sind nicht mehr zu sehen. Man könnte sie genauso gut weglassen. Die seitlichen Kästen sind nicht hoch genug, sie reichen nur bis zur Oberkante der Seitenwände. Zum Dach hin verbleibt damit ein Spalt von ca. 1mm. Ich habe in diesen Spalt eine Kartonscheibe geschoben und den gesamten Abschluß mit einer breiten Farbnaht verdeckt. Der Kasten mittschiffs passt genau.


    Abschließend sind auf den Dächern von Kesselhaus und Schornsteinsockel noch 12 runde Lukendeckel aufzukleben , auf das Dach des Kesselhauses kommen noch zwei Oberlichter und sechs Lichtluken. Den Anstrich mache ich später, wenn die vor einer Woche bestellten Bilder der Wariag eingetroffen sind. Vielleicht ergeben sich hinsichtlich der Farbgebung ja neue Erkenntnisse.


    Als nächstes sind auf der Back der Panzerstand, die Brücke und das Ruderhaus dran.


    Gruß Gustav

  • Hallo Gustav,


    Du leistest hier eine sehr schöne Arbeit! :thumbup:
    Schau dir diesen Thread im Nachbarforum an (falls du ihn nicht schon kennst), könnte hilfreich sein:


    Kreuzer Wariag 1:250 GPM


    Liebe Grüße


    Wiwo1961

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Hallo,Gustav. Ich möchte nur eine Sache erwähnen. Und zwar es geht um die Wellen. So,wie es aussieht,sind es frei laufende Wellen. Bei dir sind sie Grün angemalt. Sollen sie nicht Metallfarbe bekommen?
    :huh:


    Mit freundlichen Grüßen aus Bayern Alex.

  • Moin wiwo1961,


    vielen Dank, kannte ich noch nicht. Bisher habe ich mich mich nur mit diesem Forum beschäftigt. Der Thread Ist aber grundsätzlich hilfreich, ich habe ja noch einiges vor mir, und ist auf jeden Fall erheblich besser als die Bauanleitung.


    Lieben Gruß


    Gustav


    Moin Alex,


    ich war mir nicht sicher, ob freilaufende Wellen nicht ebenfalls gestrichen wurden. Da die Wellen aus Messingdraht sind, hätte ich sie auch "natur" lassen können (hätte ich auch optisch schöner gefunden). Wenn das mit dem Anstrich nicht üblich war, bekommen sie Metallfarbe.


    Herzliche Grüße nach Bayern


    Zwischenzeitlich habe ich mir die Bilder einiger anderer Modelle angesehen mit dem Ergebnis, dass bei allen Modellen die Schrauben wellen gestrichen waren, entweder in der Farbe des Unterwasserschiffes oder in Schwarz. Vom oder über das Original habe ich leider nichts gefunden.


    Gustav

    Semper vigilans

    Edited once, last by Gustav: Auswertung weiterer Unterlagen ().

  • Moin allerseits,
    für den Panzerstand ist die Bauanleitung etwas chaotisch. Es sind Teile angegeben, die bereits verbaut sind, Teile werden doppelt oder gar nicht benannt und die Bauskizze ist zudem unvollständig. Ich werde solche Mängel jetzt nur noch einzeln aufführen, wenn sie schwer erkennbar oder irreführend sind. Der Text wird sonst zu umfangreich und wahrscheinlich auch schwer verständlich.


    Der Sockel des Panzerstands besteht aus einer Kartonscheibe, einem Längs- und zwei Querspanten. Der Längsspant ist etwas konisch geformt, das schmale Ende nehme ich nach vorn um den Deckssprung damit auszugleichen. Die Querspanten passen dann auch gut von der Höhe an den Längsspant. Anschließend kommt der Holzboden auf das Gerüst, der als Umrahmung einem Kartonring erhält. In diesen Ring wird die Innenwand gesetzt. Die Wand lässt sich gut vorformen und passt sehr gut; die im Eingangssturz liegende Naht habe ich innen mit einem kleinen Stück Abfallkarton überdeckt um der Wand mehr Stabilität zu verleihen. An die Außenseite der Innenwand kommen vier Distanzstücke, darauf dann ( morgen) die Außenwand.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,


    die Außenwand des Panzerstands habe ich ebenfalls mit einem schmalen Kartonstreifen von innen verbunden und dann über das Innenteil geschoben. Das oben offene Gehäuse wird mit dem Ring Nr. 102 verschlossen, auf diesen Ring kommen die Distanzstücke 102f, auf diese wiederum die zusammengeklebten Dachteile 102a und 102b. Der Rand dieser zusammengeklebten Dachteile soll mit dem Streifen 102h umfasst werden (die Angabe fehlt im Bauplan). Der Streifen ist etwas zu breit, dafür ist das Teil 102b zweimal vorhanden. Ich habe das zweite Teil auch noch aufgeklebt und der Streifen passte dann wunderbar. Auf dieses Dachteil kommt dann ein weiteres Dachteil Nr. 102c, das auf ca. 1mm Dicke gebracht werden soll und am Rand halbrund zu schleifen ist, damit es in die Wölbungen der daraufliegenden Stützen passt. Ich habe zur Verstärkung ein Teil aus 1mm Pappe geschnitten. Das Teil war dadurch zwar etwas dicker als 1mm, nach dem Anschleifen passten die daraufliegenden Stützen aber noch gut. Vor dem Aufkleben des Daches ist die Rückwand des Eingangs einzusetzen; die Seitenteile der Rückwand sind mit zwei Distanzstücken 102f verbunden ( die hatte ich vorher gesucht, weil ich zehn Sück brauchte und nur acht einzelne vorhanden waren).
    Der Panzerstand passt noch gut auf seine Decksmarkierung, bei dem Kesselhaus und dem Schornsteinsockel waren die Abweichungen größer. Das zu kleine Holzdeck macht sich eben bemerkbar. Die Abweichungen sind aber nicht augenfällig. Wer es nicht weiss, bemerkt es höchstwahrscheinlich nicht.


    Das nächste Teil ist dann die Brücke.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,
    da der Schornsteinsockel und das Kesselhaus die Decksmarkierungen wegen des zu kleinen Holzdecks etwas überschreiten und um mir die Anpassung an die Deckswölbung zu ersparen, habe ich für beide Aufbauten aus dem Abfallholz Umfassungsplanken geschnitten. Diese lassen sich gut am Deck anpassen, mit dem Aussehen bin ich zufrieden. Vorher habe ich die angrenzenden Grätings aufgeklebt. Die Farbe für die Grätings habe ich aufgetupft, damit die kleinen Löcher in den Grätings offenbleiben.



    Noch eine Bemerkung zum Dach des Kesselhauses: Bei einigen anderen Modellen habe gesehen, dass das Dach plan mit den Wänden abschließt. Diese Bauweise scheint mir schlüssiger als die Kante bei meinem Kesselhaus, zumal dann auch eine Übereinstimmung mit dem Schornsteinsockel besteht. Beim Zusammenbau des Kesselhauses sollten also zuerst die Wände angeklebt und dann das Dach genau abschließend aufgegebracht werden.


    Heute Nachmittag folgt dann etwas über den Bau der Brücke, ich suche noch einige Teile.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,


    Die Brücke besteht aus dem Deck mit den Teilen 103, 103 a und 103b, um die dann der Rand 103d geklebt werden soll. Auf die Brückenreling kommt der Handlauf 103c, an die Seiten des Decks die Positionslampen 103e.


    Das Brückendeck ist das Teil 103a, darauf ist das Holzdeck 103 zu kleben. Unter Teil 103a kommt eine Nachbildung der Decksversteifungen. Die drei zusammengeklebten Teile erhalten dann eine Umfassung mit dem Randstreifen 103d.
    Die Teile 103a, 103d, die Reling und den Handlauf 103c habe ich in den Baubögen nicht gefunden. Ein hilfsweises Suchen in einem anderen Baubericht (nochmals meinen Dank an wiwo1961) hat leider nur ergeben, dass die Teile dort auch fehlten. Die Teile 103a und 103d habe ich aus Abfallkarton selbst geschnitten. An die Reling und den Handlauf habe ich mich nicht getraut, diese Teile werde ich kaufen. Da, wie ich gelesen habe und mein eigenes Suchen bestätigt hat, auch Niedergänge und Treppen fehlen, werde ich diese gleich mit bestellen. Ich kann Euch deshalb jetzt nur das nackte Brückendeck und die Stützen für die Brücke zeigen. Die Stützen sind noch nicht ganz senkrecht aufgestellt, das Ausrichten erfolgt mit dem Anbringen der Brücke. Für die Stützen habe ich Stecknadeln genommen. Die Nadeln lassen sich gut in das Holzdeck hineindrücken und haben mehr Halt als stumpf aufgesetzte Drähte.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,


    Das Ruderhaus hat wie der Panzerstand ein Spantengerüst, an das die Außenwände und das Peildeck kommen. Die Fenster des Ruderhauses erhalten außen Rahmen, die Türen werden verdoppelt. Von innen habe ich die Fenster mit transparenten Klebestreifen verschlossen. Auf das Ruderhaus wird das Peildeck (Holzdeck) gesetzt, die Wände erhalten unterhalb des Peildecks eine Abschlußkante. Das Peildeck und die Mastöffnung bekommen eine Randumfassung (Teile 104f und 104e). Auf die Umfassung des Peildecks soll eine Reling (Teil 104g) mit Handlauf (Teil 104g1) geklebt werden. Reling und Handlauf habe ich leider in den Bögen nicht gefunden. Über eine Leiter von der Brücke zum Peildeck sagen weder die Bauanleitung noch der Bauplan etwas. Das vollständige Ruderhaus mit Peildeck kann ich Euch dann leider erst zeigen, wenn meine Zubehörteile eingetroffen sind.


    Der Anbau der Teile Nr. 91 auf dem Achterdeck ist mir inzwischen klar geworden; was die Teile darstellen sollen, weiss ich leider nicht. Sie sehen wie eine halbe Verholklampe aus. Ich hänge noch mal ein Bild vom Achterschiff an.



    Gruß Gustav


    Hinweis nach dem Anbau der Relingteile:


    Nach dem Anbau der verschiedenen Relingteile war die Reling R4 über. Der Bauplan weist diese Reling nicht aus, von der Länge und Aussehen her könnte sie auf das Peildeck passen.

  • Moin allerseits,


    Die Wasserbehälter sind rechteckige Kästen, die unterhalb des Ruderhauses unten am Brückendeck mit jeweils vier Haltern zu befestigen sind. An den Seitenwänden der Behälter sind für die Ober- und die Unterseite nur Rahmen angebracht; in diese Rahmen sind die Ober- und die Unterseite von innen einzukleben (diesen Bauzustand habe ich leider vergessen zu fotografieren). Auf der Unterseite der Behälter sind seitlich zwei Punktmarkierungen, auf der Oberseite mittig eine Punktmarkierung. Ein Foto der Originalbrücke zeigt, dass die Behälter von oben mit einer Leitung verbunden sind und unter den Behältern jeweils eine Schlauchtrommel hängt. Diese Schlauchtrommeln sind bei dem Modell nicht vorgesehen; ich habe sie selbst aus 2mm Rundholz (Zahnstocher) und Kartonscheiben mit 3mm Durchmesser gebastelt. Von den Zahnstochern habe ich 5mm-Stücke abgeschnitten und nach den Ankleben der Kartonscheiben eine Lage grauer Nähseide über das Holz gewickelt. Die Aufhängung der Trommeln ist aus 0,1mm Messingdraht. Die beiden Punktmarkierungen unter den Behältern dürften die Lage der Schlauchanschlüsse markieren. Unter der Brücke habe ich die Behälter noch nicht angebracht, da ich vorher die leider noch nicht gelieferte Reling anbauen will. Die Leiter vom Brücken- zum Peildeck habe ich aus ebenfalls 0,1mm Messingdraht zur Überbrückung der Lieferzeit schon mal selbst gebaut. Das hat mir sehr viel Spass gemacht, mehr als das Ankleben einer fertigen Leiter. Ich füge dazu noch ein Bild an.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,


    Gestern habe ich weitere Planunterlagen bekommen, unter anderem auch zwei schöne Risszeichnungen in den Maßstäben 1:350 und 1:700. Diese Unterlagen zeigen zu dem bisher erfolgten Bau folgende Unterschiede:


    1. Die Wasserlinie liegt höher (Originalfotos zeigen das Gleiche, hätte mir schon längst aufallen müssen). Mir ist leider noch nichts dazu eingefallen, wie ich das jetzt noch unauffällig ändern kann.
    2. Die Spieren für die Torpedoschutznetze sind nicht zwischen die Lagerschenkel, sondern auf die Lagerschenkel zu kleben.
    3. Die Schanzkleiddurchbrüche auf der Rückseite der Deckskisten sind durchgängig und innen verkleidet
    4. Bei den "Decksschränken" (Teile 84) handelt es sich um Munitionsaufzüge für die sechs-inch Pattern-Guns auf der Back.
    5. Die "Heckpforte" ist die Verschlussklappe des Hecktorpedorohrs und müsste eine rundere Form haben.
    6. Die Schraubenwellen sind bei allen bisher von mir gesichteten Modellen gestrichen, entweder in der Farbe des Unterwasserschiffs oder in schwarz.


    An den entspechenden Stellen des Bauberichts habe ich Hinweise angebracht.


    Heute Abend baue ich ich die Scheinwerfer zusammen, die ich Euch dann hoffentlich morgen zeigen kann.



    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,


    für die Scheinwerfer sind im Baubogen je 11 Teile vorgesehen, normalerweise hätte ich sie auch damit gebaut. Angeregt durch andere Bauberichte habe ich mich aber zusätzlich an Reflektoren und "Glasscheiben" gewagt.
    Der Innendurchmesser der Scheinwerfergehäuse beträgt 4 mm; für die Reflektoren habe ich aus Aluminiumfolie Scheiben mit 5 mm Durchmesser ausgeschnitten und über den halbrund geschliffenen Kopf eines Schaschlikspießes zu einer Halbkugel geformt. Diese Halbkugel lässt sich dann leicht in das Scheinwerfergehäuse setzen. Die "Glasscheibe" ist mit einer Lochzange aus einer Klarsichtverpackung mit 0,5 mm Dicke gestanzt. Einen genau passenden Einsatz hat die Zange leider nicht, die Scheiben sind geringfügig zu groß und sitzen vor dem Scheinwerfergehäuse, allerdings ohne Überstand. Da der Rand schwarz gepönt wird, stört mich dieser Sitz der Scheibe nicht.


    Der Zusammenbau der Scheinwerfer erfolgt nach einer Skizze im Bauplan aus den Teilen 116a-j, die Skizze lässt keine Fragen offen. Die kompletten Scheinwerfer haben dann die Teile-Nr. 108, gebraucht werden 6 Scheinwerfer.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,


    nach der Lieferung der LC-Reling (die lange Lieferzeit lag nicht am Verkäufer, der Poststempel war vom 23.01.) konnte ich endlich an der Brücke weiter arbeiten. Das Ankleben der Reling war relativ einfach, das Aufkleben des Handlaufs schon etwas aufwendiger. Für den Handlauf habe ich 0,5 mm Kupferdraht genommen und diesen dann braun gepönt. Die Ausschnitte in der Reling für die Niedergänge fehlen noch. Diese werden erst angebracht, wenn die Niedergänge fertig sind und ich ein genaues Maß habe. Ich hatte zwar Niedergänge mit geordert, bei meiner Unerfahrenheit im Zubehörhandel aber nicht gewusst, dass darunter nur die Geländerteile zu verstehen sind.
    Als nächstes folgen das Anbringen der Brücke auf der Back und das Ruderhaus.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,


    die Brücke und das Ruderhaus lassen sich problemlos anbringen, zu bemerken ist nur folgendes:


    Brücke:
    vor dem Aufsetzen der Brücke sollten die Wasserbehälter unter der Brücke angebracht werden, da sie sich nach bereits montierter Brücke wahrscheinlich nicht mehr durch die Stützen schieben lassen. Die beiden Wasserbehälter habe ich an der Unterseite mit einer Winkelschiene verbunden, die im Bauplan und in der Baubeschreibung nicht vorgesehen war, auf einem Originalfoto der Brücke aber zu sehen ist.



    Ruderhaus:
    auf dem Peildeck befindet sich eine Punktmarkierung, zu der der Bauplan "6 mm Draht" sagt. In der Annahme, dass es sich um ein Sprachrohr handelt, habe ich ein Stück Kupferdraht mit 0,5 mm Durchmesser aufgeklebt und am oberen Ende leicht nach hinten gebogen.
    Die Öffnungen für den Mast in der Brücke und dem Ruderhaus passen gut über die entsprechende Decksöffnung und in die Markierung des Panzerstands. Beim Zusammensetzen habe ich die Passung mit einem Holzstab kontrolliert und etwas nachgerichtet.


    Gruß Gustav