Rundschiff Nowgorod

  • Schon vor einigen Jahren gebaut, eine der Kuriositäten der Schiffbaugeschichte: Das Rundschiff Nowgorod.


    Maßstab 1/200
    Verlag: Pro-Model


    Entworfen von Admiral Popoff, 1874 in Dienst gestellt und 1912 zum Abwracken verkauft.


    Man erhoffte sich von ihnen besonders stabile Geschützplattform, aber in der Realität war dies gerade nicht der Fall. Der Rückstoß der Geschütze versetzte das Schiff in eine Drehbewegung, der nur mit harter Ruderlage beizukommen war.
    Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit ließen ebenfalls zu wünschen übrig.


    Nähere Informationen auf der US-Wikipedia.



    Das Modell ist als Vollrumpfmodell konstruiert. Es war kniffelig, es zum Wasserlinienmodell umzubauen und ist auch nicht besonders gut gelungen.
    Die Detaillierung und Passgenauigkeit sind in Ordnung, wieweit das Modell dem historischen Vorbild entwpricht, kann ich nicht sagen.

  • Hallo Zaphod,
    gratuliere, das Scheibchen hast Du blitzsauber hinbekommen!


    Kannst Du noch erklären, wie genau Du den Umbau auf Wasserlinie ausgeführt hast und was die dabei aufgetretenen Schwierigkeiten waren? Ich wollte den Bogen auch schon auf Wasserlinie bauen und hatte eigentlich keine größeren Probleme dabei erwartet.


    (Zur Vorbildtreue schweige ich mich mal besser aus, nur so viel: Eine ganz große Macke - und sehr schwer zu beheben - ist das viel zu flache Hauptdeck. An der Barbette müsste es gut 1,25m höher sein als am Rand. Das war dann auch der Hauptgrund, warum ich den Bogen erstmal wieder zur Seite gelegt hatte)



    Viele Grüße!
    Michi

  • Hallo Michael,
    ein sehr interessantes Schiff und Modell. Dier Höhepunkt des Rundschiffbaus stellte sicherlich die Lividaia dar, die Oliver Weiss so kunstreich als Modell konstruiert hat.
    Mit freundlichen Grüßen


    modellschiff

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Michi,


    dass die Nowgorod nicht so ganz dem Original entspricht, kann ich nur bestätigen. Die US-Wikipedia spricht davon, dass man beide Geschütze unabhängig voneinander drehen konnte, davon gibt das Modell nichts her.


    Es ist lange her und genau erinnere ich mich leider nicht mehr, aber Folgendes habe ich mir seinerzeit notiert:


    Es muss eine Grundplatte von 14,6cm Durchmesser (?) angefertigt werden (mit Ausbeulung, Schablone, Teil 9).
    Grundplatte, Spanten und Deck müssen zusammen 9mm hoch sein (Höhe von Teil 5).
    Es wird ein Mittelträger mit Winkeln auf der Grundplatte befestigt. An diesem werden beidseitig je drei Teile "IV" in dem von Teil "V" vorgegebenen Abstand befestigt"
    ----V muss getrimmt werden
    ----V sollte ca. 1mm vom Ende der Spanten entfernt angebracht werden.
    Vor der Montage des Decks sorgfältig anpassen und ggf. "IV" und "V" weiter trimmen
    Teil 9a ist weitgehend überflüssig, nur ein schmaler Streifen muss an 5 befestigt werden
    VORSICHT bei Teil 5, es verbreitert sich nach oben.
    Außenhaut große Probleme, passt sich schlecht an, WELLEN !



    Tja, soweit meine Kladde von 2004. Leider habe ich keine Kopie der Bögen mehr, so dass es mir schwerfällt, die Kommentare im Detail nachzuvollziehen. Die Außenhaut war kniffelig, m.E. weil sie nach oben oder unten leicht schräg zulief und meine Umkonstruktion diese Schräge nicht gut verarbeitet hatte, daher die besagten Wellen.


    Ich hab mich immer geärgert, dass ich keinen Farbdrucker habe und dass ich mich mit den Grafikbearbeitungsprogrammen nicht auskenne, sonst hätte ich die Nowgorod gescannt und in 1/250 ausgedruckt (aus diesem Grund liegt die "Oldenburg" vom selben Verlag noch auf Halde, seufz.)


    Herzliche Grüße


    Zaphod

  • Danke, Zaphod!



    Zur "Erinnerung":
    Im Bogen sind zwei Hauptspanten vorgesehen, einer längs und einer quer, und vier Hilfsspanten, die radial auf 45°,135°,225° und 315° stehen. Diese Hilfsspanten sind die Teile 'IV'.


    Die Teile V sind flache "Tortenstücke" die zwischen die Spanten geklebt werden und die Auflagefläche für das Hauptdeck bilden.


    Die Teile 9 sind für den "Bürzel" am Heck.


    Teile 5 sind die Überwasser-Rumpfbeplankung. Das Problem mit der Rumpfhaut dürfte gewesen sein, daß die Teile 5 einen Kegelstumpf, also eine nur einfachgekrümmte Fläche, bilden. Die Rumpfform müsste aber auch in der Seitenansicht gekrümmt sein, also eine doppeltgekrümmte Fläche. Die schmalen Streifen sauber entsprechend zu formen ist verdammt schwierig.



    Viele Grüße!
    Michi