(FERTIG) RMS Queen Mary I von 1936, JSC, skaliert auf 1:250

  • Hallo liebe Modellbaukollegen,


    durch den Bau meiner Hanseatic habe ich starkes Interesse an dem Bau von Passagierschiffe gefunden, nachdem ich mich in den vergangenen Jahren ausschließlich mit Kriegsschiffen der kaiserlichen Marine beschäftigt habe. Seit mehreren Wochen befasse ich mich damit und habe mich dann für den Bau der QM I entschieden. Ich denke, dass dieses Modell eine schöne Ergänzung zu meiner Haseatic und Bremen ist.


    Ich hänge mal das Titelbild des Baubogens und die entsprechende Bauzeichnung an.

  • Den entsprechenden Baubogen in 1:400 habe ich mir bei Slavomir besorgt. Slavomir vertreibt dieses Modell aber auch gleich im Maßstabe 1:250. Trotzdem habe ich das kleinere Format gekauft. Das hat verschiedene Gründe:


    Der Maßstab 1:400 wurde noch im Offsetdruck hergestellt; der Maßstabe von 1:250 lediglich als Kopie auf einem Farbkopierer oder Laserdrucker. Außerdem kostet der Maßstab 1:400 nur 18 €; der Maßstab 1:250 gleich 63 €. Die Differenz war mich dann doch zu groß, zumal ich in jedem Fall einige Sicherheitskopien hergestellt hätte. Dann wären leicht um die 100 € zusammen gekommen.


    Also habe ich bei meiner langjährig bekannten Koblenzer Kopieranstalt die Vergrößerung auf 1:250 durchgeführt. Das war auf der einen Seite erheblich billiger und ich weiß, dass diese Kopieranstalt einen Qualitätskopierer hat, auf dem ich schon viele Modelle kopiert habe.


    Doch nun zum Vergrößerungsfaktor:
    Die QMI hat im Original eine LüA von 310 m, beim Maßstab 1:250 wäre das Modell dann 124 cm lang.
    Die entsprechenden Bauteile auf dem Original-Baubogen hatten eine LüA von 78,5 cm.
    Das ergäbe dann einen Vergrößerungsfaktor von 158 % = 124 cm.
    Da die Original-Vorlagen das Format von Din A 4 (21 x 29,7 cm) haben, würde die Vergrößerung auf 158 % ein Kopierformat von 47 x 33 cm ergeben.
    Das ging aber nicht; das größte Papierformat auf dem Kopierer beträgt nur 45 x 32 cm.
    Danach musste ich mich richten und haben dann lediglich eine Vergrößerung auf 155 % durchführen können.
    Das ergibt dann eine Modelllänge von 121 cm; also ca. 3 - 4 cm kürzer.


    Damit habe ich jedoch kein Problem. Einem unvorbelasteten Beobachter würde dies sowie so nicht auffallen. Ich weise alle Modellbaukollegen - die evtl. auch einmal die QM I bauen - lediglich darauf hin; sie müssten mit den gleichen Problemen konfrontiert werden.


    Um die Vergrößerung zu demonstrieren hänge ich mal einige Bilder an. Ich habe jeweils das Original und die Vergrößerung aufeinander gelegt.

  • Die QM I wurde in beiden Foren "die-kartonmodellbauer.de" und "kartonbau.de" bereits verschiedentlich vorgestellt. Diese Seiten habe ich natürlich oft besucht, um aus den dort beschriebenen Berichten Erfahrungen zu sammeln. Hier und da wurde von Passerdifferenzen berichtet und ich will versuchen, das Modell aus diesem Erfahrungsschatz optimal zu bauen.


    Wer will, kann nachlesen bei "die-kartonmodelbauer.de" und folgende Seiten aufrufen:
    Galerie zivile Flotte
    Michael Rehorst, 1:250, 2016
    Pappa la Papp, 1:400, 2016
    Hans-Jürgen F., 1:400, 2016
    abgebrochene Bauberichte Seefahrt
    Kurt-G., 1:250, 2016


    und bei "kartonbau.de"
    Galerie Schiffe/Seefahrt
    Ozean, 1:250, 2010
    Zivile Flotte Passagierschiffe
    Hans-J. Förster, 1:400, 2009


    Ich werde meinen Baubericht auch in beiden befreundeten Foren parallel veröffentlichen.

  • Wie alle Kollegen aus den beiden Foren wissen, baue ich meine Modelle immer mit Unterwasserschiff. JSC hat das Modell jedoch nur mit Überwasserschiff konstruiert.


    Da hat mir "Oldenburger 67" aus dem Forum "kartonbau.de" gut weiter geholfen: er hat mir einen Original-Spantenriss der QM I zur Verfügung gestellt. DAs hat mir bei meiner Entscheidung gut weiter geholfen; ohne UWS hätte ich diese Projekt nicht angefangen. Nochmals besten Dank an Oldenburger.

  • Doch nun genug der einführenden Worte. In den letzten Tagen habe ich mit dem Bau begonnen. Natürlich zuerst mit dem Spantengerüst des Überwasserschiffes.


    JSC hat da seine eigen Methode, die den Modellbauern eines JSC-Schiffmodells bekannt ist. Ohne Frage, das ist machbar. Ich hänge mal einfach ein Bild der Bauzeichnung an; diese sagt mehr als Worte.


    Diesen Weg habe ich jedoch nicht beschritten.


    Ich habe auf die altbewährte - und mir durch viele Modelle bekannte - Methode zurückgegriffen: durchgehende Grundplatte, Längs- und Querspanten. Nun ist die Frage bei einem 121 cm langen Modell, welche Stärke müssen all diese Teile haben. Viele Modellbaukollegen gehen dann hin und verstärken die Spanten mit Graupappe, was dann auch sicher eine große Festigkeit hat. Auf der anderen Seiten wissen all diese Kollegen, dass das Ausschneiden von Graupappe die Finger arg in Mitleidenschaft zieht!!!


    Also habe ich all diese Teile nur mit 160 g Karton verdoppelt. Das reicht meiner Meinung auch vollkommen aus. Wenn ich an den Bau meiner Bremen denke (und die ist nur ca. 8 cm kürzer) so hat das ohne Probleme und Verzug des Modells gut geklappt. Neben dem mittleren Längsspant werde ich dann weitere seitliche Längsspante einziehen. So mache ich es dann auch.

  • Moin Wolfgang,


    da bin ich sehr gespannt auf deinen Bau der QM.
    Ich wünsche dir viel Erfolg und Durchhaltevermögen.


    LG
    Riklef

    "Nein, ich bin nicht dumm. Ich habe nur Pech beim denken."


    ----------------
    Projekte:
    Fertig:
    Iljushin IL-14 1:33
    Lockheed L-1649 A 1:100 (1. Version fertig)
    SIBAJAK von Scaldis 1:250


    Im Bau:
    Hauptfahrwerk einer Boeing B777
    De Haviland Comet 4B 1:100


    Geplant: so vieles... :rolleyes:

  • Hallo Wolfgang,
    viel Erfolg bei diesem vorhaben. Eine Frage habe ich noch. Beim Vergrößern auf 1:250 werden auch die Linencodes verbreitert, wo soll man dan die Schere ansetzen?
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



    Edited 2 times, last by modellschiff ().

  • Hallo Henni, hallo Jochen,


    ups... ;(;(;( habe die Titelangabe schon geändert. Danke für eure Infos.


    Übrigens, das Spantengerüst ist so gut wie fertig. Habe die Bilder aber noch nicht auf dem Laptop. Ich melde mich in den nächsten Tagen.


    Viele Grüße, Wolfgang.

  • Hallo,


    das Spantengerüst ist fertig. Doch zunächst besten Dank für die freundlichen Kommentare zu meinem Baubeginn an Riklef, modellschiff, Werner, Henni, Jochen und Pianisto.


    Was die von einigen Kollegen angesprochenen Fragen betrifft, so will ich die kurz beantworten:


    Pianisto,
    die angegebene Seite von Facebook konnte ich leider nicht öffnen, da ich dort auch nicht angemeldet bin. Aber im alten Baubericht in "die-kartonmodellbauer.de" von Kurt-G. hast du ebenfalls einen Link angebracht, den ich öffnen konnte und da habe ich dann viele Infos gefunden. Besten Dank, darauf komme ich im beim Bau des Modells sicher immer wieder zurück.


    Henni, Jochen,
    natürlich, JSC! Hoffentlich hat der Verlag das noch nicht bemerkt. :rolleyes: Aber ja schon geändert.
    Jochen, kann man bei QVC auch Kartonmodelle bestellen. Das wusste ich bisher noch nicht!!! :D:D :D. Eine neue Bezugsquelle :D:D :D.


    modellschiff,
    ich glaube, dass die Liniencodes nicht zu stark sind. Ich habe die mal mit einem 0,1 mm starken Rotringstift verglichen. Die gedruckten Linien sind zwar etwas stärker, für mich aber nicht störend.

    Doch nun das erste Bild. Es zeigt die Grundplatte, sauber auf einem großen Brett ausgerichtet und mit einigen Punkten Kittifix fixiert. Während der ganzen Zeit der Herstellung des Spantengerüstes habe ich diese Teile auf dem Brett gelassen. So konnte sich nichts verschieben oder verziehen.


    Man erkennt bereits jetzt die Dimension der QM I.

  • Durch das Skalieren von 1:400 auf 1:250 sind die Abstände der Querspanten zu groß geworden; sie betragen immerhin 7,8 cm. Da muss ich dann zusätzliche Querspanten einbauen und zwar je zur Hälfte zwischen den beiden Original-Spaten. So habe ich dann einen Abstand von 3,8 cm und das ist dann völlig ausreichend, einen schönen, gleichmäßigen Rumpf zu bauen. Die gestrichelte Linie zeigt, wo die zusätzlichen Querspanten eingefügt werden.

  • Im Mittschiff war es relativ einfach, die Querspanten passend zu schneiden, da über einen großen Bereich die Spantenbreite nur geringfügig von einander abweicht.


    Anders ist es jedoch bei dem Vorschiff und dem Heck des Modells. Im Vorgriff auf die dann später folgenden Bilder will ich die Verfahrensweise einmal erläutern. Dies kann ich jedoch nur am Beispiel meiner vor einigen Jahren gebauten Bremen zeigen, da ich bei diesem Baubericht (OM I) gleich die geänderten und passend geschnittenen Spanten eingebaut habe.


    Also...


    Ich habe zwischen die Spanten 15 und 16 eine mittlere Linie gezogen (Pfeil), die dann an dieser Stelle ausgeschnitten und eingeklebt. Das hat in den meisten Fällen relativ gut funktioniert - jedoch musste hier und da korrigiert werden. Bei dem Bau der QM I war es genau so; mal gepasst, mal musste ich nachschneiden. Ich bin eben kein Konstrukteur. Da war reine Handarbeit nötig.

  • Hier zeige ich euch dann das fertige Spantengerüst. Es hat eine gute Stabilität und es zeigt sich kein Verzug. Ich lasse bei den folgenden Baumaßnahmen weiterhin alles auf dem Brett befestigt. Die jetzt anstehenden verschiedenen Decks stabilisieren das Modell noch zusätzlich und erst danach werde ich für die Befestigung der Bordwand das Modell vom Brett entfernen.


    Es zeigt sich bereits jetzt, dass die QM I ein wuchtiges und doch schnittiges Modell wird. Jedenfalls wird sie noch ein gutes Stück größer als meine Bremen.

  • Ich muss zugeben, das waren viele Infos vom Spantengerüst. Aber ich denke, dass das seine Berechtigung hatte, da ich von der Konstruktion von JSC abgewichen bin. Für mich war das der richtige Weg.


    Auf der anderen Seite weiß ich, dass die Version von JSC auch zum Erfolg führen kann. Ich habe vor einigen Jahren die Lion von JSC gebaut und die dort vorgegebene Konstruktion genommen. Das hat auch gut funktioniert; allerdings ist dieses Modell auch nur ca. 80 cm lang.


    Dann melde ich mich wieder, wenn die ersten Decks und kleineren Wände fertig sind.


    Bis dann,


    Gruß Wolfgang.

  • Hallo, heute geht es dann weiter mit meinem Baubericht.


    Jochen,
    ja, der Rumpf ist sehr stabil geworden. Die aufwendige Spantenkonstruktion war meiner Meinung auch nötig, das das Modell immerhin eine Länge von ca. 1,20 m hat. Da darf sich nichts verziehen oder verbiegen. Ich denke, dass der Bau auch weiterhin gut klappt. :)


    Was die schon vorgestellte Spantenkonstruktion betrifft, so hänge ich noch ein weiteres Bild an. Am Fuß des Rumpfes entlang der Grundplatte habe ich noch einen Streifen aus 160 g/qm-Karton angeklebt. Das erleichtert mir später die Befestigung der Rumpfverkleidung.

  • Der nächste Schritt beim Bau meiner QM I ist die Decksbeplankung. Ich habe zunächst mit dem Vorschiff begonnen. Dafür habe ich jedoch nicht die (farbigen) Originalteile genommen, sondern erst mit schwarz/weiß- Kopien gearbeitet. Ob das wirklich nötig ist, sei dahin gestellt. Auf der anderen Seiten habe ich mit dieser zusätzlichen Arbeit gute Erfahrungen gemacht. Ich habe dann immer noch die Möglichkeit, evtl. Differenzen bei der späteren Beplankung der Rumpfwände auszugleichen.


    Nun ja, so habe ich es halt gemacht. :)

  • In den nächsten Tagen befasse ich mich weiterhin mit dem Deck. Auf dem Mittschiff ist dann das entsprechende Teil zu befestigen; immerhin fast 70 cm lang. Auch da baue ich zuerst das Provisorium.


    Bis dann,


    Gruß Wolfgang.

  • Das Problem war, dass die Breite der Querspanten für die Promenade (unmittelbar unter dem Oberdeck) verschiedentlich passten und dann auch immer wieder nicht passten. Ich konnte das Oberdeck verschieben wie ich wollte, irgendwo waren dann immer an anderer Stelle diese Passerdifferenzen zu sehen.


    Die beiden angehängten Bilder zeigen dies ganz deutlich.


    Jetzt ist die Frage, woran liegt das. Da gibt es sicher verschiedene Gründe: sind dies Konstruktionsfehler, liegt es an der Skalierung auf 155 % oder liegt es an meiner Bauausführung. Ich will nicht unbedingt sagen dass der eine oder andere Grund vorliegt. Vielleicht ein Zusammenwirken aller Umstände.


    Allerdings kann ich auch sagen, dass dies beim Bau meiner Bremen und Hanseatic, die ebenfalls Promenadendecks haben, nicht in der Form aufgetreten ist. Da passte alles.


    Beim links stehenden Bild sieht man deutlich die von mir angesprochenen Differenzen. Auf der linken Bildseite passen die Querspanten, nach rechts werden die Differenzen immer größer. Das zeigt auch das rechts stehende Bild.


    Ich schreibe diese ausführlichen Erläuterung auch nur, um dem nächsten QM I - Modellbauer Hinweise zu geben, wo und wann beim Bau zu achten ist.

  • Nun, es musste ein Lösung gesucht werden.


    Ich bin dann hingegangen und habe alle Querspanten auf die Breite des Rumpfes gekürzt um eine einheitliche Breite, passend zum Oberdeck, zu haben. Zusätzlich habe ich weitere kleine Querspanten eingefügt, um eine stabile Konstruktion für die spätere Beplankung zu haben.

  • Da das Promenadendeck etwas über dem Rumpf raussteht und die Oberdeckbreite auch etwas größer war, habe ich dann noch 1 mm starke Pappe auf die vorher erstellte Kartonwand aufgeklebt. Das hat dann mit dem Oberdeck relativ gut gepasst (aber auch nicht immer 100 %ig!). Ich hänge mal einige Bilder an, die die Bauausführung zeigen.


    Wie gesagt: es geht mir bei den vorstehend gemachten Erklärungen über mögliche Passerprobleme nicht um grundloses Meckern sondern vielmehr darum, den nächsten Modellbauer auf Kriterien hin zu weisen.


    Zur Zeit habe ich mit der Beplankung (ihr wisst ja, es handelt sich im die Vorbeplankung) des Überwasserrumpfes begonnen. Dann melde ich mich wieder, wenn es was zu zeigen gibt.


    Bis dann,


    Gruß Wolfgang.

  • Hallo Wolfgang,


    sehr schön die bisherigen Fortschritte. Am Vorschiff zeigt sich auch, dass die QE nur ein relatives Schwesterschiff ist. Kannst du bitte einmal nachmessen, wie breit eine Decksplanke bei dir etwa ist? Von der Grafik sieht die Konstruktion doch recht schön aus.


    Gruß pianisto

  • Hallo Pianisto,


    was die Breite der Decksplanken betrifft hänge ich mal zwei Makroaufnahmen an. Die zeigen genau die Anordnung der Planken. Ich habe dazu eine Stelle auf dem Deck markiert und die Breite von 10 mm angezeichnet. Auf diese Breite sind 15 - 16 Holzplanken gezeichnet. Die Breite der einzelnen Planken kann ich jedoch nicht nachmessen. Vielleicht helfen dir die Begrenzungslinien, die ich mit einem Rotring-Stift Breite 0,1 mm gemacht habe da weiter.


    Viel Erfolg bei deinem Projekt,


    Gruß Wolfgang.

  • Hallo Wolfgang,


    vielen Dank, mich hatte interessiert, wie maßstabsgenau die Planken sein könnten. Da 1mm in echt 25cm entpricht, sind die Planken also umgerechnet etwa 17cm breit. Das kommt also durchaus hin.


    Gruß pianisto