richtiges Runden

  • Hallo liebe Kartonisten,
    eine Frage, wie oder mit welchem Werkzeug rundet ihr solche einzelnen Segmente.
    Alle Versuche meinerseits auf Kopien sahen bisher immer aus wie gewollt aber nicht gekonnt.
    Sehe hier ja immer wieder das es geht, nur das wie hat sich mir noch nie erschlossen.
    Vielen Dank an Euch im Voraus und allen ein schönes sonniges Wochenende.


    Grüße


    Jürgen

  • Moin Jürgen,
    am besten legst Du Dir ein Sortiment von unterschiedlich dicken Rundstäben (Holz und Metall) zu, wie z.B. Bleistift, dickeres Rundholz und verschieden dicke Stricknadeln zu. Mit dem großen Teil beginnen und dann immer dünner nachrunden im Handteller, bis es stimmt. Dabei auch mal schräg runden.
    Gruß
    Jochen

  • Hallo Jochen und Helmut,
    vielen Dank für eure Tipps, ich habe eigentlich immer das Problem, dass beim runden auch das Nachbarsegment
    in Mitleidenschaft gezogen wird.
    Helmut deine Art der Rundung solcher Teile sehe ich mir immer wieder an, einfach einsame Spitze.
    Werde wohl einfach weiter üben müssen, oder es so lassen wie ich es hinbekomme.


    Gruß


    Jürgen

  • Moin!
    Vielleicht noch eine kleine Ergänzung zu Helmut:
    Ich nehme dann immer eine Moosgummi-Matte als Unterlage. Das Material ist etwas homogener als Hand oder Oberschenkel.
    Ich habe mal bein nem Klimatechniker etwas Isoliermaterial abgestaubt. Klappt auch sehr gut.


    Bei sehr kleinen Teile und/oder sehr engen Radien mache ich das Teil von der Rückseite her ziemlich nass (Pinsel, ausprobieren).
    Bei (konischen) Masten habe ich mir mittlerweile angewöhnt, den Kern aus Draht plus Seidenpapier (Hauptsache dünn. Seidenpapier in Dreieck oder Trapez schneiden, eine Kante am Draht ankleben und dann unter Zugabe von Leim ankleben) herzustellen und das Paier des eigentlichen Teils mittels Feuchtigkeit und Rollen in sehr engen Radie zu spalten. Das so erhaltene, sehr dünne Papierteil klebe ich dann relativ entspannt auf den Kern drauf.


    Gruß
    Eberhard

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

    Edited once, last by Eberhard H. ().

  • ...ich habe eigentlich immer das Problem, dass beim runden auch das Nachbarsegment
    in Mitleidenschaft gezogen wird.


    Bedeutet es, dass Du zunächst die Teile zusammenklebst und erst dann rundest? Das wäre falsch, man muss es vor dem zusammensetzen tun – oder ich habe es nicht verstanden...

  • Hallo Henryk,
    nein, ich runde die Segmente vorher und verschließe den Spalt nach dem Leimnaht-Verfahren.
    Ich habe mal versucht die Segmente ohne Werkzeuge angefeuchtet zwischen Daumen und Zeigefinger zu runden.
    Ergebnis siehe hier. Sicher nicht Ideal
    Das wird allerdings schwierig wenn die Segmente kleiner werden.
    Allen die sich bisher mit Rat und Tat am Thema beteiligt haben und den Knöpfendrückern vielen Dank für die Beiträge.
    Ich wünsche allen noch einen schönen Sommerabend und vielen Dank.


    Gruß
    Jürgen

  • Moin,


    ich habe Holz- und Stahlstabe in verschiedenen Durchmessern.


    Sonst wenn gar nichts mehr klappt helfen 2 5 Tonnen Kettenzüge und ein Anwärmer.


    Dort wurden die Platten an einigen Pukten warmgemacht und dann kam sie fast von alleine dahin, wo man sie hinhaben wollte.
    Spant gerade ziehen und abheften.
    Der Schweißer kam hinterher.


    Viele Grüße
    Arne

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



    als Langläufer:

    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
    Helgen 1a einen AHTS in Arbeit.
    Helgen 2 einen 1599 BRT Mehrzweckfrachter in Arbeit, wird auf Wunsch der Reederei umgebaut

  • Moin,


    bei dem Fahrwerk, das ich gerade baue, muss ich das Manilapapier stark anfeuchten, sonst wird es kantig.
    "Normales" papier darf man halt nicht so stark anfeuchten, aber etwas Feutigkeit ist unerlässlich für wirklich runde Formen.


    LG
    Riklef

    "Nein, ich bin nicht dumm. Ich habe nur Pech beim denken."


    ----------------
    Projekte:
    Fertig:
    Iljushin IL-14 1:33
    Lockheed L-1649 A 1:100 (1. Version fertig)
    SIBAJAK von Scaldis 1:250


    Im Bau:
    Hauptfahrwerk einer Boeing B777
    De Haviland Comet 4B 1:100


    Geplant: so vieles... :rolleyes:

  • Hallo Klebbär
    So wie ich deine Fotografie interpretiere hast du alles richtig gemacht, nur musst du die Segmente absolut Kante an Kante kleben. Auf keinen fall dürfen die Segmente überlappen, auch nicht nur minimal, sonst entstehen die Aufwölbungen. ich verwende wenn möglich, also wenn die innenseite der Boote nicht sichtbar ist Zigarettenpapier zum hinterkleben.
    Grüsse Nik

    Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind (Albert Einstein)

    N.K.


    Derzeit im Bau: IJN Nagato 1:200 von Dom Bumagi, HMCS Waskesiu Card Fleet 1:200, MiG 21MF Answer-Angraf 1:33
    Fertig: Mellum, Indianapolis,TAKAO Digital Navy 1:250,Korvette Agassiz 1:250, NJL TOGO CFM 1:250 .
    Petrojarl Cidade de Rio das Ostras JSC skaliert auf 1:250
    Hellcat, Halinski

  • Hallo Kleebär


    Ich nehme zum Runden 1 - 2 cm Dicke Schwarze Schaumstoff matte aus dem Baumarkt. Kosta fast gar nix und habe die mir die in Stücke verschiedenster Größen zugeschnitten. Darauf lege ich dann das zu rundende Papierstück und tauche das mit einem Rundholz oder einem Metallstab der entsprechenden Größe darin ein. So kann ich wunderbar die Karton teile in der jeweiligen Größe entsprechend ohne irgendwelche Dellen vorformen. Man sollte sich aber vorher damit vertraut und ein wenig üben. Dann werden die Ergebnisse auch fast immer gut. Den Tip habe ich vor Jahren auch mal von einem alten Hasen bekommen. Aber die Methode funktioniert und man kann damit recht zügig arbeiten. Klappt besonders gut für die Fitzelteilchen beim Pollerbau.
    Wünsche gutes Gelingen.


    Viele Grüße


    Guido

  • Moin Jürgen!
    Da hast Du Dir aber auch die Königsdisziplin ausgesucht, "Runden in 2 Richtungen" - das GEHT eigentlich gar nicht :D . Ich habe mir mal vor Jahren einen leeren Deoroller aufgehoben und sauber gemacht (sonst wären meine Modelle jedenfalls gegen schweißen geschützt :wacko: - tschuldigung, Calau liegt hier, Ihr wisst schon...), und als Unterlage im Bastelladen ein Zeug gekauft namens "Moosipren", das hat ungefähr die Konsistenz wie Schaumstoff für Gestecke, ist aber zäh wie Radiergummi und wird beim Rollen nicht zerdrückt.Sanft aufsetzen und vom Mittelpunkt Deiner Rundung in größer werdenden Spiralen nach außen kreiseln, damit bekommt man in Maßen auch schon mal "kugelige" Oberflächen hin...

    "Ich glaube nicht, dass der Shitstorm die Weiterentwicklung der Demokratie ist." (Wolfgang Schäuble)

    Wer "Remigration" wählt, wird "Endlösung" ernten.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. (Artikel 1 Grundgesetz)

  • ein ganz lieben Dank allen die sich heute die Zeit zum Antworten genommen haben.


    Nik, Zigarettenpapier habe ich bisher noch nicht probiert, sondern Teebeutel oder bei größeren Teilen Papier von Kassenbons.
    beim vorliegenden Foto habe ich allerdings versucht die Teile freihändig zu verkleben.


    Guido, formst Du die Teile mit der Stirnseite des Rundmaterials?


    Heiner, Königsdisziplin hin oder her, wie unschwer zu erkenn ist, handelt es sich um die Bordwand einer Barkasse der GPM Bismarck.
    Ich schiebe solche "Kleinteile" immer mal gern in den Bastelprozess ein bevor es da zum Rudelnbasteln kommt.


    Ich habe jetzt schon mal Kopien eines kleineren Beibootes gemacht, und werde die verschiedenen Techniken probieren, mal sehen welch mir liegt
    und gelingt.
    Ich denke Morgen oder Übermorgen erste Bilder meiner (Un)Fähigkeiten hier einstellen zu können.


    Allen noch einen schönen Sonntag


    Jürgen

  • Hallo Henni,
    an so etwas habe ich auch schon mal gedacht.
    Werde mal ein "Fachgespräch" mit meiner Tochter führen, Punzen selber machen.
    Sie arbeitet als Technikerin in einer Maschinenbaufirma, alte Kugellager zerlegen und die Kugeln an
    ein Stück Rundmaterial anschweißen, mal sehen was geht.


    Gruß


    Jürgen

  • Hallo,
    als Werkzuege zum Runden von zylindrischen Teilen dienen mit einen alte Telskopantenne eines Radiorecorders, einige Nadeln diverser Durchmesser und eine abgkränkte Pinzette.
    Die Teleskopantenne besitzt Rundstäbe diverser Durchmmesser, so dass ich vom größeren zum kleineren Durchmesser arbeiten kann. Die Nadeln laufen vorne auch konisch zu und eignen sich gut für kleine Kegel oder -stümpfe. Auch die Pinzette kann ich gut zum konischen Runden benutzen. Durch die Spitze hat man schon einen kleineren und größeren Durchmesser. Finde heraus, welche der vorgeschlagnen Werkzeuge und Verfahrensweise Dir am ehesten liegt.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo an alle Beteiligten,
    hier mal ein kleiner Zwischenstand, gestern war meine Frustgrenze erreicht,
    alle Versuche mit Rundmaterialien sind kläglich gescheitert und sofort in der Tonne gelandet.
    Am späten Abend fiel mir dann der Schlüssel ins Auge, eine kurze Probe kurz vor Mitternacht an einem Abfallstück versprach annehmbare Ergebnisse.
    Also heute die Bordwände ausgeschnitten und mit vorsichtigen kreisenden Bewegungen des Ringes die trockene Bordwand vorgeformt.
    Auf jeden Fall komme ich so zu einer gleichmäßigen Form ohne störende Knicke.
    Das Deck habe ich schon verdreifacht um überhaupt Klebefläche zu bekommen.
    Wenn ich Morgen dazu komme, werde ich die Kanten färben und versuchen ein Boot daraus zusammenzubauen.
    Bis zum nächsten hoffentlich erfolgreichen Mal.


    Gruß


    Jürgen

  • Hallo Jürgen


    Das sieht schon mal ganz gut aus. Wenn du aber auf einen wirklich knickfreien Körper Wert legst, musst du solange runden, bis die Schlitze von selber geschlossen bleiben. Der Leim dient dann nur noch dazu, dass die Schlitze im Laufe der Zeit nicht wieder aufgehen. Wenn du die Schlitze im jetzigen Zustand zum Kleben zusammenziehst befürchte ich, dass du wieder Knicke bekommst.


    Gruss
    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.