Hallo zusammen
Was macht ein Bastler, ein Modellbauer, ein Papierkleber, wenn er/sie gerade nichts kleben/basteln kann, weil das nötige Material fehlt
und erst in 1-2 Wochen eintreffen wird??? Ein unvorstellbarer Zustand! Also sofort etwas Neues anfangen!
Also habe ich die Shipyard-Bogen durchgeschaut und mich für die Revenge entschieden. Erstens wegen Drake, der hat mich immer fasziniert,
schon als Kind. Und dann wegen des Schiffs, etwas, das nicht allzu oft gebaut wird.
Zuerst etwas über das Schiff:
Die Revenge lief 1577 in England vom Stapel und war ein für damalige Zeit modernes Schiff, das zum Typ der Galeonen gehört. Auf dem Steven
war ein lang gezogener Scheg aufgesetzt, der nach dem Bugspriet spitz abschloss. Die Revenge hatte zwei Batteriedecks und vier Masten, war 92 Fuss lang, 32 Fuss breit und hatte 15 Fuss Tiefgang sowie eine Wasserverdrängung von rund 400 Tonnen. Insgesamt trug sie 46 Kanonen und eine Besatzung von 121 Mann, 70 Soldaten, 30 Geschützmänner.
1587 war die Revenge und Sir Francis Drake am Raid auf Cadiz beteiligt wo sie viel Material zerstörte, das für die spanische Armada bereitgestellt wurde.
1588 wurde die Revenge das Flaggschiff von Sir Francis Drake und bekämpfte in der Schlacht von Gravelines die Spanische Armada.
1589 stach Drake erneut in See und versagte beim Versuch der Invasion in Portugal (von Spanien kontrolliert). Darauf viel Drake in Ungnade.
Unter Sir Frobisher versuchte die Revenge die spanischeSchatzflotte zu attackieren, hatte aber keinen Erfolg.
Ab 1590 war die Revenge dann das Flaggschiff von Vizeadmiral Richard Grenville, der die spanische Silberflotte bei den Azoren attackierte. Ende
August lag die 16 Schiffe starke englische Flotte bei Flores um sich von Sturm und Krankheit der Mannschaft zu erholen. Sie wurde dann von rund 53 spanischen Schiffen attackiert und nach langem Kampf wurde die Revenge eine Beute der Spanier, versank aber kurz darauf im Sturm.
Die Revenge war eine neuartige Konstruktion, zwar eine Galeone, aber im Gegensatz zu den damals üblichen Galeonen war die Revenge
wendig und schnell, hatte eine Wasserverdrängung von nur 400 Tonnen (üblich waren bis 1599). Sie hate einen schlanken Rumpf und niedrige Kastelle, dafür eine grosse Feuerkraft mit ihren 46 Kanonen.
Nun zum Bogen. Kiszme hat den Bogen in einem anderen Forum (hier http://www.kartonist.de/wbb2/t…821330b7565ba347b5920c848
) vorgestellt. Ich habe seinen Bericht noch ergänzt mit den allerersten Erfahrungen mit diesem Bogen. Ich möchte mich daher hier nicht wiederholen – die Neuauflage ist sehr gelungen, wenn auch (leider) nicht perfekt. Genaueres bitte unter dem obigen Link nachlesen.
Die Arbeit macht – wie immer – viel Spass und es konnte flott vorangehen, da wirklich alles super-genau passte. Einziger Wermutstropfen waren eben die fehlenden Teilchen… Doch damit kann ich leben. Ganz so bequem wie beim Schwarzen Raben wird der Bau nicht werden, es gibt zur Revenge viel weniger Lasercut-Teile. So müssen die vielen Einzelteilchen der Geschützlafetten aufgedoppelt und dann ausgeschnitten werden. Also ist mehr Handarbeit angesagt – aber das macht nichts, ist nur etwas gegen die Bequemlichkeit. Vom Schwarzen Raben ist man halt schon seeeehr verwöhnt.
In Sachen Geschützpforten habe ich mich entschlossen, die Fummelei mit den fehlenden Teilchen zu lassen und stattdessen die Trempelrahmen auf den Seitenteilen der ersten Beplankung zu montieren. Stabil genug ist die Konstruktion sowieso.
Liebe Grüsse
Rosmarie